in vzn #$$& ■-. < ;z-^f»'/^- ««XWilWdfW' Scientific Books Kor Säle by A.E.FOOTE, nö Belmont A»c. i'hilatlelphia, I'a. 2\-lo-l SOtXOOOfOkOfD£)OOOOtXOfG£i'D-OfGODQQ: Sargeon General's Office * l, Annex Ws \öö Entered according to Act of Congress, in the year 1858, by A. C. Hexamek, iu the Clerk's Offlee of the District Court for the Southern District of New York. Druct ber „9cem»g|orfer Staat*-StHmt", 17 <£$a$am 6t. £Jp*tt>ort* Die 3eratur=®ren}en ber Sranfbeit. (ginflüffe feud;t=bei§er £uft. 3fi Äittber-SboUra in 2Bed)fel= fieberjabren bäuftger? Da« gefäbrbetfte Mlter. ©eneigtbeit ffrobbutöfer unb gefd)»äd)ter Äinfcer jur £inber=£bolera. ©etegenbelU4lrfad)en jum SluSbrueb ber Äranlbeit............................................ 27 ©eographifcfte unb focialc SJerbreitung. Vrutftä'tten ber Äranf* bell. Verbreitung burd) bie 33er. ©taaten. Die Äinber-Sbolera in Europa. Vermüfturtgen ber Ärantbeit unter ben eingewauberten 2tr6ei- tern unb unter ben Mauser« ber ©tdbte. Verbangmfjoofle Sffiirfungen ber Unftiffenbeit unb 5WittelIoftg!eit. Der Wann im "doctor's shop." SEenant^äufer.................................•■................. 32 23crn>cd)d hingen mit öl)nli*en ÄranE&eiten. Drei ©cbmeflern einer gamilie. SBie unterfd>eibet fid) bie afiatifcfre »on ber Älnber-Sbo« lera ? Sine anflecfenbe Diarrboe. Unbellsotte 33er»ed)$uing »on „3abn= Diarrboe" mit Sinber=dbotera. Da« Srugbilb be« ,,©d)»eren 3abnen«" unb feine £>»fer. SRubr, £t)»bu« unb Saud>fetl=(£ntjünbung.......... 37 VI Seite Sbie 3lu$fid>ten ouf ©cncfung. Qn rcelcbem Sebett*jabrc ftcrbcn bie meiften Äinber an Äinber*£bolera? Äräfte*3ufianb be« Äinbe«, 3abl ber 2lnfäHe, ÜJlonat ber erften ©rfranfung, Ebaratter be« ©ontmer«, SBolmort be« Jtinbe« unb beren ©inflüffe auf ben 3lu«gang berÄranfbeit. SBeldjen Eltern fterben bie meiften Äinber ? Die ©tabien ber $eilbarleit unb ba« ©tabium be« unoermeibtitben £obe«. 3«djen ber beginnenben ©enefung........................................................ 41 SBie oerhütct man bie Äinber=©hoIera ? Die SWa§regel be« ah-- folute'n ©cbufce«. ©efäbrlicie ^rftbümcr in ber SBabl eine« £anb= 2Iufentbalte«. 2lu« bem Siegen in bie SEräufe, Drte, an bie man Äinber fd)iden fofl. S3i« ju t»etd)em 2llter tft e« nötbtg, fte im Sommer au« ben ©labten ju entfernen? Siegeln für bie SQBabl einer SBobnung in ben ©täbten.' Die Äunft eine QJBobnung fiibl ju balten. Dualen unb 9lad)= tbeile ber geberbetten, ©ommerlleibung unb S3äber. SBafferfabrten. 3erftörung »erbädjtlger Slu«leerungen............................... 46 ®ie naturgemäße unb bie naturwibtige $iät bedSäuglingö. ©<6ugt SJhtttermitdj »or Äinber=&bolera? Die erften 3äbne unb tbre SBebeutung. gteifd)brübenunb3>»iebacrs©uppen. Stacbtbeile ber cracker- ©uppen. 9lei«= unb 2Jtai«mebl at« 9labrung«mittel. „ftartoffel=£änber" unb „Äartoffel«Äinber." Slrromroot» unb £aptofa*3ütterung......... 56 ®ie j tocef mäßig fte ®tät beS entwöhnten unb beö aufjufüt: ternben ÄinbcS. SBann foll man ein Äinb entmbbnen? 5Rücfftd)= ten, toeldje ba« fitima gebietet. SJletbobe be« ©ntmbbnen«. Da« Sluf« füttern obne Sflutterbruft. 3Nuttermild), Äubmild), Efelinnenmild), ©tu« tenmitd) unb 3iegenmild). SEBie man unjutraglicbe 2D?iId> »erbeffert SBebingungen eine« glücfliiben Erfolge«................,........... 61 ÜRücbfabrtfcn unb 3JJüchfälfd>ungcn. ©»Ittmifd) unb Sanb> mitdj. Die ©roiwnild) «Snbuftrie »on Kew glorf, Srooltyn unb Serfea Ettt). ©»iumildj-Äübe unb ibre firanffeeiten. SBoran erfennt man Swiflmild)? Enormer Sonfum biefer 9ttitd). 2Hitd)fälfd)ungen. Die Sölild) ,,»on ber Jtub mit bem eifernen Sdjroanj." Slnbere Sngrebienjen utr 3Jlild)fälfd)itng.'iine 2Jlltuon Dollar« jäfirlid) für SBaffer, treibe jc. gatale golgen be« ©roiumitaV®enuffe«. Äinber=33ergiftungen. SJtittet, bie gälfdiung »on 2JWd) mit SBaffer, SWagnefta, treibe ober ©tärfemebl ju entbetfen....................................................... 69 <&utleituitg» ©oll bie 2flebicin i^re grofje 9lufga6e wlrflid) erfüllen, fo mufj fte in bat große tootitifdje unb feciale 2 eben eingreifen; fte mufj bie £emmniffe angeben, toeldje ber normalen Erfüllung ber SebenSsorgänge im SBege fielen unb iljre 33e* feitigung erroirfen. SSttct)ott>. Unter ben glanjenben Srrungenfdjaften ber mobernen Kultur ift bie 35erlangerung beä menfAIi^en SeBenä »iel* leicht bie größte. „Die menf*U$e Se&enöjeüy' fagt ^Kacaulap in feiner ®ef$id)te Snglanbö, „ift im gangen ßöntgreicfy unb insbefonbere in ben ©täbten verlängert worben. 3»« 3a^r 1685, »on widern nid)t berietet wirb, bafj e<3 ein ungefunbes 3afc,r fear, ftarb me^r ati einer »on 20 ®in* jroI)nern ber Jpauptftabt; gegenwärtig ftirbt nur einer »on 46 JäfyrHcfc,. Der Unterließ 3«>ifd)en bem Sonbon be« l 2 • 19ten unb bem Sonbon beö 17ten 3at)rbunbcrri5 ift großer aU ber Unterfcfcieb annfcbcn bem Sonton gei»öl)nlid)er unb bem Sonbon ber £l)oIera^3^rc." £ro£ einer 23c»olfcrung »on 2,362,000 9ftenf&en ift tiefe Statt I)cute eine ter gefunbeften ber SBelt. £6 jtarben tafclbft wabrent ter legten 10 3al)re im Durcbfdmitt jätirlid) nur 25 »on 1000, 1856 nur 22 »on 1000 9ttenfd)en. üftorrbampton ift eine ber ungefunteften unter ten flcineren (Statten @ng= Iant£, unb tod) fagt »on it)r ber 9tegiftrar (General in feinem 33ericbt »on 1847 : „3m »origen 3al)rb,unbert lebten fyter bie üJZenfcb/en turdifdjnittlid) 30, jc|t leben fte 37 3a^re." 3n ^ranfreid) I)at, t»ic ßfyarleö Dupin gezeigt byat, tie Sebenebauer »on 1776 bU 1843, alfo in 67 3at)ren, tureb^ febnittlicb um 52 Jage jäb.rlid) jugenommen, toaü in jroei Drittfyetlen eineö 3a^rbuntertö einem totalen Sebensgenunn »on 9| S^ren gleicbfommt. Unt in feinem 3fli)re biefer gangen ^ertöte, fei eö tuabrenb ber blutigen Seroegungen unb Kriege ber Üiepublif, ober rcäfyrenb ter mörberifd^en gelbjüge be» Sonfulatö unb te3 «Kaiferretdte, tr-ar bort tie burd)fd)nittlid)e jat)rücbe £eben$»erlängerung geringer al>3 19 Jage. So ftarb in granfreid) im 3atyr 1841 nur nod) 1 SDtenfd) »on 42|,r»ab,renb tafelbft nod) 3nufd).en 1770 unb 1790 ja^rlid) 1 9ftenfd) »on 30 ftarb. Die mitt? lere Seben^eit ber $arifer, t»eld)e nod) im 3«^r 1787 nur 28| 3at)re betrug, ift tyeute fd)on auf 35 3al)re »ei- längert. (Einen merfroürbigen Sontraft 3U tiefen Jriumpt)cn ber £i»iIifation in SngJanb unb granfreid) bilbet ^reufjen, ein 3 beutfdjer Staat, bejjen fcerrfcbcnbe Slafjen ftd) »or3ugät»eife gerne ibreä $olm nationalen ^ulturguftanbeä rühmen. 2Babrenb namtt* tie allgemeine fociale 2Bot)Ifat)rt in (Englanb unb ^ranfretcb in fo rafd)er SBeife ju unb in gotge teffen tie Stcrblid)feit entfprcd)cnb abgenommen fyat, ift bie Icj?tere in $reu§en feit 1816 tiefelbe geblieben. Sie betrug bort »on 1816 biö 1849 burdjfcbnittltd) 1 Sobeefalt auf 33 (Etm»ot)ner. Die mittlere Sterblid)feit ift alfo in ^reu§en nod) fe|t nur um 3 geringer, aU fte in ^ranlreid) fcbon im legten Drittbeil beö »origen Sabrb.unbertg war* Unt waJjrcnfc bleute in Sonton nur 1 SSftenfd) »on 46, in Sranfreid) fcbon 1841 nur 1 »on 42 jätjrlid) ftarb, ftarb in 5)reufen nocb 1849 1 'oon 32. Diefelbe confer»ati»e Sta* bilität ber Sterblicbfeit ftnben nur in Saiern, t»o »on 1817 bi« 1851 burcbfcbnittlid) jätjrltd) immer 1 SRenfd) »on 39 ftarb. 3m ©egenfa^e gu biefer Verlängerung be« menfd)Iid)en Seben« im raeftüdsen (Europa unb biefer Stabilität ber Sterblid^eit in ten beiben bebeutenbften beutfd)en Staaten fteb,t eine auffatlenbe (Erfdseinung in ben Vereinigten Staa* ten. ipier fyat tie Sterblid)felt in allen großen Stabten faft »on Anfang tiefe« 3abrt)untert3 an ftetig 3ugenommen. 3n 9Ke» $orf Sit? ftarb 1810 nur 1 »on 46 (Einwohnern, 1815 1 »on 41, 1820 1 »on 37, 1825 fd)on 1 »on 34. Da« VerbÄiltnif} beffcrte ftcb mieter 1830 unb 1835, »er^ fcbted)terte ftd) aber »on 1835 bis 1855, alfo in 20 3ab,ren, ftetig, fo bafj 1855 tie SterbUd)feit biefer Stabt auf 1 »on 27 (Einmotjnern geftiegen war. 3n Baltimore war »on 1831—1840 nur 1 (Einwohner »on 43 geftorben. 3n 4 ben 3afyrcn 1848—1850 ftieg bafelbft bie Sterbfid)fcit auf 1 (Einwohner »on 39, fanf aber »on 1852 — 1854 wieber auf 1 (Einwohner »on 40. 3" Wlabelpfyia ftarb im 3reufjen, bleiben bod) n^ä^ immer weit l) tnter Sonbon unb $ari« gurücf. SBotyer biefer (Eontraft be« ©efunbl)eit«3uftanbe« unferer großen Stäbte 3U bem ber übrigen cbiliftrten SBelt? 9ftan fönnte ba« Steigen unb fallen ber Sterblid)feit eine Scala ber (Et»iIifation nennen. 2Bie fommt e«, ia§ wir auf biefer Scala hinunter ftatt hinauf geftiegen ftnb? SBarum fyat, tro| eine« SBofyfftanbe«, ber in biefer Stepublif weiter »er= breitet ift, al« in irgenb einem Sanbe ber Sßelt, bie Sterbe ltd)feit in ben großen Stabten 3U? ftatt abgenommen? üftäljern wir un« wirflieb; ber Barbarei, wie bie literarifcbien 2Imericop^agen unter ber beutfd)en (Emigration roeiffagen ? Dber tyat tiefe enorme Sterblid)feit einen ®runt, ber nid)t in ber bemofratifd)en Staat«form unb ber fcemofratifdjen ®efeflfd)aft tiefe« Sanbe« liegt? (Ein 251icf auf bie Sterbeliften unferer gro§en Statte jeigt, baty e« 3Wei (Elemente it)rer S3e»ölferung ftnb, welcbe biefe 2Infd)weIIung ber Sterblidjfeit bennrfen: bie (Ein^ gewanberten unb bie $ in ber. Die große Völferwanberung be« neungeljnten Sabrijun^ bert« ift, gletd) ben großen Völferbewegungen aller 3ctten, 5 »on einer »ermeb,rten Sterblid)feit begleitet. Millionen 2Kenfd)en »erlajfen ben gewohnten Sfting iljrer Ijetmatb? lidien Seben«t»eife unb ta^ $Iima, in bem fte aufgewad)fen ftnb, um einen antern 2ßelttb,eü gu colonifiren, in welchem fte antere Sebenäweife unb ein anbereö Älima »orftnben. 3m Äampfe um eine neue feciale ©yiflens unb unter ben feinblid)en (Einflüffen te« ungewohnten Älima1« muffen fte ju Jaufenten erliegen. Die große Sftaffe ber (Etngewan? tcrtcn bringt nur geringe Mittel mit. Sie muß bat)er it)ren Mangel an Kapital burcb, ungewöhnliche Arbeit«? SInftrengungen erfe^en, unb tie« in Sftüte einer Nation, welche an (Energie te« Sßilien« fowie an ®efd)idlid)feit, Scbnelligfeit unt 3tu«tauer in ber Arbeit tie meiften Völler (Europa1« übertrifft. Viele ter (Eingewanberten unterliegen fo ten ungewohnten 2lnftrengungen unb bem 9JMßgefd)icf, ta« fte im fingen um feciale Unabfyangigfeit trifft. 9tod) nteb.r erliegen bem 2ßed)fel be« ^lima1«. Sd)roffe Sit? terung«wed)fel ftnb b,ter fafi in allen S^reögeiten bie 9ie? gel. 3m SBinter giebt e« fd)müle Sommer? unb im Sommer faft Söintertage. Der SBinter ift norbifd) falt, ber Sommer tropifd) t)eiß. Der neu (Eingeraanberte fennt nicbt bie (gefahren biefer Sßec^fel unb befugt nicbt bie Mittel, ftd) tyinreid)ent gegen fte gu fd)üfcen. 21m größten ift tie Sterblicbfcit ter (Eingewanterten in ben großen Statten, weil l)ier neben ben wot)Ib,abenben unb gebilbeten bie arm? ften unb unwiffenbften (Elaffen ber (Emigration ftcb, »orgug«? weife anfammeln. So ftarben in ber Stabt 9tew §)orf in tcm Decennium »on 1847 — 1856 »on fremben (Singe? wanberten 64,494, unb e« betrug bie jätjrticb/e Sterblid)feit l* G ber Cremten in biefer Stabt burd)fcbnittlid) 30 $rocent ber ©efammt?Sterbltd)feit wäfyrenb ber genannten 10 3abrc. 3n eingelnen biefer 3«|re, 3. 23. 1849 unb 1853, ftieg tiefe Sterblicbfeit ber (Eingcwanberten U^ auf 35 $roccnt. 3n biefer 3^1)1 ftnb natürlich bie l)tcr geborenen Jttnber ber Singewanberten, welche in itn Sterbeliften al« (Eingeborene aufgeführt werben, nid)t eingefcbloffcn. 2ieljnltd)e Ver? pltniffe ftnben ftd) in $fyilabelpl)ia, Baltimore, 5tew? Drleanö u. f. w. Da« gweite nod) mächtigere Clement ber 2cben«»erfür3ung in ben großen Stäbten ber Vereinigten Staaten bittet bte enorme Sterblicbfeit ber jtinber. Die 3"*™b,me biefer Sterblicbfeit ift fcbon im 3weitcn 3abr3eb,nt biefe« 3at)r? l)untertö ftcbtbar. So betrug tie Sterblicbfeit ter hinter unter 5 Sauren fcfyon 1817 in ftci» gjorf 34 $rocent ter ®efammt?SterbIid)feit biefer Stabt. Sie ftieg atlmalig, erreichte 40 $roccnt 1827, 45 ^rocent 1834, 50 $roceut 1838, 66 $recent 1855, unb bie unerhörte £öb,e 'oon 70 $rocent 1857. 3n äbniieb/er SBeife ftieg bie Sterb? Iid)feit ter hinter unter 5 3ab,ren in $l)ilatclpt)ia, unt 3War aümälig »on 30 $roccnt im 3al)r 1816 auf 51 $ro? cent im 3al)r 1839. Die ®efammt?Sumine ter in ber Statt 9cew glorf in 10 3at)ren »on 1848—1857 geftor? benen hinter beläuft ftcb, auf bie ungeheure 3ab,l von 138,158 gegen 82,117 (Erwacbfene. Die Sterblicbfeit ber Äinber unter 5 3al)ren betrug hingegen 1850 in $anö 48 $rocent ber ©efammt?Sterbitcbfeit, eine Jtinber?Sterb? liebfeit, wie fte ^ilabclpb-ia fc^on 1835, 9tew $orf fcb,on 1836 Übertritten I)at. 3n Hamburg betrug biefe Sterb? 7 It*feit im 3at)r 1848 nur 42 «Procent, unb in 2onbon l)atte fte ftd) fd)on Anfang« ter 40cr 3al)re in einem 3at)r? Muntert »on 74 auf 31 $rocent rebucirt. 3n £inftd)t auf bie Äinter?Sterblicbfeit t)at alfo in fictem Siücffdjritt bie Statt 9iew $orf im 3al)r 1857 nal)e3u ten Äultu^ufiant erreicht, auf wetd)em tie Statt Sonton im 3ab,re 1740 gcftanben b,at. 2ßaö ftnb bie llrfad)en biefer auffattenten (Erfcbeinung, bie in ber übrigen ciöiliftrten SBelt nicbt it)re« ®leicbcn I)at ? 2« ift wat)r, bie öffentliche ®efuntbeit«pflege unferer großen Stätte ift nocb, in ibrer ^intbett. (E« feb,lt un« eine ge? funbl)cit«?poti3etltd)e Ueberwadiung ter wicbtigften Sflafyz rung«mittel, wie ber 2Md) unb be« gleite«. ttnfere großen, überfüllten, fcblecbt »entilirten 2enant?ipäufer finb längfi al« ein öffentlicher Unfug anerfannt. 3nt Staat 9?ew gjorf Ijat bie ®efe|gcbung eine (Eommiffton ernannt, über bie £enant?£äufer ber Statt 9tew §Jorf Sericbt 3U erftatten, allein 3U einem ®efejje ift e« nocb, nicbt gefommen. Die Straßenreinigung unferer meiften großen Stätte läßt ^BidtS 3U wünfcb;en übrig. 2lber tie ^älfdutngen ter Sftilcb unb aller anberen 9tal)rung«mittel ftnt, nad) £affal« arbeiten, in 2onton fo fd)Iimm Wenn nid)t fd)timmer al« in unferen Stätten. Da« ©efef? »erbietet jeitf in $ari« $ri»at?£äufer b,öl)er al« 13 Sßctre« (44 guß) 3U bauen, unt tod) füllen »iete (Eigentümer tiefe geringe Jpöb^e mit 6 Stocfwerfen au«, las Dad) nid)t eingefd)Ioffen, unb ftopfen ben rebucirten Staunt »oll 3Äietl)er, um fo »icl 9tente wie ans len alten t)ot)ett Käufern 31t gießen. Die Straßen unferer meiften großen Stabte ftnb im Sommer wenigftena 8 nicbt fd)muj?tger unb ftaubigcr al« bie Straßen »on 2on? bon, $ari«, Vertin u. f. w. (Sngc, winfelige ©äßcbcn unb ®affen, wie man fte in ben meiften großen europäifcbcn Stätten fintet, giebt e« nicbt in unferen Stätten. Sie übertreffen an SÄegelmäßigfeit ter Anlage unb burcbfd)nitt? Iid)er Vreite ter Straßen alle großen Stätte Suropa1«. 2Bir tjaben in allen unferen großen Stätten Söafferleitun? gen, bie einen Strom »ortrepcben Sßaffer« turcb jete« £au« führen, Sßaffcrleitungen, wie fte in biefer SlMfom? mentjeit wcber $ari« nod) Sonton befugen. Unfere meiften Stätte t)aben ein untertrrifcbe« Softem »on 5Ib3ugöfanäten. Unt tod) tiefe enorme, ftet« wacbfente Verfür3ung te« fintlicben Seben«! SIber tie Mängel unferer öffentlichen ®efuntb,eiti?pflege fönnen fte nicbt in folcbcm ©rate b;cr»or? bringen. Dicfelben Mängel criftiren mei)r oter weniger in ten meiften großen Stätten (Europa1«, obne tiefetben oter auä> nur äbntidje 9tefultate ber»or3ubringen. Von ter öffentlichen ftnb wir auf tie pri»ate ©efuntfycittpflege »erwiefen. £ter wie in (Europa ftnb e« bie arbeitenten (Staffelt, welche bie SiJcaffe ter Ve»ölferung großer Stätte bilten. Die Überwiegente Arbeit ter arbeitenten (Slaffen ter amerifanifeben Stätte bcftctit am Arbeitern, wetebe au« ten Stätten (Europa1« anögewantert ftnb. 3t)re hinter? Diätetif ift b,ier nid)t ftfleebter, al« fte in (Suropa war. 2lber fte beftnten ftcb, l)ier in einem Älima, ta« bkfetben Vergeben gegen bie 9taturgefe£e in ber Pflege it;rer hinter rafeber unb febwerer beftraft, al« las Mma (Europa1«. (Einem Diätfebler 3ur Somme^cit, Itm bort »ieüeid)t eine 9 3nbigeftion folgt, wirb b,ier bie Jttnbcr?(El)oIera auf ber gerfc folgen. (Ein Ätnb, ta« mit unbebedtem jtopfe be« milteren Sonne 3rlant« ober Deutfd)Ianb« au«gefe£t, »iel? letd)t »on Äopfwel) ergriffen Wirt, wirt unter ter tropifd)en Sommer?Sonne Stortamertfa1« al«balt in Krämpfe »er? fallen. Die fd)roffen (Eontrafte ber SBitterung »erlangen b,ier bie größte Slufmerffamfeit auf bie Sefteibung ber Ämter unb einen fo l)äuftgen Söecbfet in ber Vefd)affenl)eit biefer Vefleibung, wie er in tem ftetigeren Älima (Europa1« überftüfftg unb unbefannt ift. Mangel an Slufmerffamfeit auf tie witterung«gemäße Sefleibung ber Äinber wirb bafyer fyier tie Urfad)e 3al)Ilofer (Erfältungen, töbtlid)er öuftröb)ren? unb Sungen?@nt3Ünbungen unb jener bö«arti? gen ^tadjfranfljeiten ber Käfern unb be« Sd)arlad)«, an benen bie hinter unferer Stätte jäljrlicb, 3U £aufeniien 3U ©runbe geb,en. 3mmer ftnb e« tie gamilien ber euro? päifd)en (Singewanterten, in tenen bie meiften unb bie febwerften gebier gegen bie natur? unb flimagemäße Äinber? pflege gemacht werben. Sie werben tab,er »or3ug«weife »on fdjweren unb töttlid)en AHntcrfranfReiten fyeimgefucbt. Die ttnfenntniß, bie SRißadjtung unb grobe Verlegung ber © efe£e einer flima? gemäßen ®efunbl)ett«pflege berJtinber »on Seiten ber europäifd)en (Singewan? berten ift bie £aupturf ad)e jener enormen unb unerhörten 3erftörung f i n b 11 d) e n £ eb en« in l tn großen Stäbten ber Ver? einigten Staaten. Soll biefer Sterblidyfeit (Einfalt getrau, foll fte »ermin? 10 bert, fotl fte auf ein 9Jcaß rebucirt werben, ba« Itm aüge? meinen bebten (Eultur3uftanbe biefer Nation entfpricbt, fo muß tie SMjfenfcbaft ter *Pri»at?®efuntbcit«pflege popula? riftrt, t. I). unter tie Waffen ter ftättifcben Begeiferungen gebraebt werten. Die (Entwidmung unt 3citgemäßc 2lu«? bilbung ber öffentlichen ©cfunbb.eitöpflege wirb Viele« tb,un, las menfcblicbe Zehn in unfern Stäbten 3U »erlängern. 2lber tie Jpaupt?2lrbeit muß tureb tie $ri»at?@efunbbeit«? pflege gefd)ebcn. Die öffentliche @efuntbeit«pflege liegt in ten ipänten ber £egi«laturen unt ter ftättifcben Scamten, unt fann tureb bie Ster^te nur inbirect becin? flußt werten. Die Verbreiter unt Uebcrwacber einer befferen pri»aten ©efuntfyeitöpflege muffen tie 2ler3te felbft fein. Dg« ftnb bie SRoti»e, welcbe mid) 3ur SIbfaffung biefer fleinen Scbrift »eranlaßt t)aben. Unter ben mörtertfd)en Äinberfranfbjeiten, welcbe bie Sterbeliften unferer großen Stätte jätyrlid) anfd)wetlen, nimmt tie Äinber? (Spolera einen ter erften $lä|e ein. Diefe Äranffjeit fyat in ber Statt 9tew?§}orf allein in 10 Sauren (»on 1848—1857) nab,e an 10,000 hinter, in allen anteren großen Stätten ber atlantifd)en Staaten eine entfpred)enbe Slngar^t l)inweg? gerafft. 3b/re 5tatur unb bie Maßregeln, fte 3U »erbrüten, ftnb ter großen SEfteljrfyeit ber frifd) eingewanterten euro? päifcben Ve»ölferung gänjlid) unbefannt. Unter biefer 93e»ölfcrung fallen tarier »o^ugeweife tie Cpfer ter Äranf? t)cit. (S« ift eine Äranft)eit, tie leicbt »erbrütet, unt, wenn red)t3eitig erfannt unt unter ä^tlicbe Vebantlung gebraebt, immer geseilt werben fann. Steine teutfeben 2ant«leute 11 mit ber Sftatur ber ,Ktnber?(Sbolera befaunt unb fte mit ben wicbttgficn tiätetifd)cn Maßregeln 3ur Vergütung biefer unb anterer Sommerfranfljeiten in bem jtlima ber Ver? einigten Staaten »ertraut 3U mad)en, ift tie närtfte Ve? ftimmung tiefer Scbrift. Sollte e« mir taturd) gelingen, einen wenn aud) nod) fo fcbwad)en Veitrag 3ur Vermin? berung ter enormen Sterblid)feit unferer großen Stätte 3U liefern, fo würte id) ten 3md ter fleinen Arbeit für erreicht galten. 3cb fyah mid) bemübt, in ter gorm fo »olf«faßltd) al« möglid) 3U fein. 9ftancbe wiffenfd)aftlid)e gremtwörter, welcbe in tie Spracben aller ci»iliftrtcn Nationen überge? gangen unt 3. V. jetem eingeborenen amerifanifd)en 3ei? tung«lefer geläufig ftnt, babe id) abftd)tlicb, nid)t »ermieten, it)re Ueberfeijung aber, wo fte 3um erften SUcat gebraucht werten, immer b/in3ugefügt. 3nt Spalte §ah id) mid) turd)auö unt ftreng an tie wiffenfebafttieben £ljatfad)en gcbalten, fo weit fte mir au« eigenen unt ben Veobad)tun? Qcn unterer befannt waren. Diefe Sdsrift ift übrigen« feine Anleitung 3ur Vel)ant? lung ter Jtintcr?(El)olera. 3ür las nid;tär3tlid)e ^ublifum bejtimmt, würte tarin ein Slrtifet über bie ä^tlicbie Veb,anb? lung ter jtranffyeit nur eine Einleitung 3ur Cuadfalberei fein. Die Duadfalberei turd) (Eltern, Verwantte, öreunbe, Hebammen unb 2lpotl)cfer ift aber ein enbemifebe« Uebel, turd) welcbe« in biefem Zanlt jäl)rlid) meb,r 9flenfd)en um? fommen, al« burd) irgent eine bö«artige Seucbe. Man wirb nid)t erwarten, baß ein 21r3t, ber im 3ntereffe ber ®c? funbl)eit«pflcge unb ber 2eben«»erlängcrung fcfjrcibt, il)r 12 Vorfd)ub leifte. Selbft bie 2cb,re 'oon ber Diät wäiutni ber Jtranffyeit blieb »on ber S,d)rift auögefd)loffen, weil tt)re Elnorbnung fo »iel 3«bi»ibualiftrung unb fo »iel ftreng wiffenfcbaftticbe« Urteil »erlangt, taß fte in anberen £än? ben al« benen eine« gebilbeten 2Ir3te« nur Unheil unt Unglüd anftiften fann. g£rattk!)etts-§Kli». 3" einem ber Reißen Sommermonate wirb ein Amt »on Diarrhoe befaüen. Die gewö|nfid)e 3al)I feiner Stül)Ie »ermel)rt ftd) auf 6, 12 unt meb,r in 24 Stunben. Diefe Stuöleerungen unterfcbeiben ftd) Einfang« in 9tid)ts wn Itn Durd;fällen, weld)e bai 3ab,nen ter hinter fo läufig be? gleiten. Vielleicbt 3al)nt ta« Äinb aud;. (Eitern, tenen bie Statur unb bie ®cfal)mt ber Jtmter?(Sbolera unbefannt ftnb, ftnben bab,er biefe Durd)faUe gang in Drtnung unb überiaffen fte ftd) fetbfi. Valt werten nun tie* Stühle tjäuftger. Sie fteigen auf 15 unt mel)r in 24 Stunben. Da« Äint, welche« in Itn erften Sagen te« Durd)faC« nod) gang munter war, Wirt je£t rei^ar, mißmutbtg unb weiner? lid). Der maffen()afte Verluft »on Sßaffer burd) bie Stühle »erurfad)t il)m einen bjeftigen Dürft, ber feine Uurulje »er; mcbrt unt feinen Scblaf ftört. Die £aut te« Äinte« wirb weif, c« magert ab unt las gleifd) feiner ©lieber wirb weid) unb fcblaff. SBirb bie Äranfljeit je£t nod) nid)t erfannt, unb geliebt 9Ud)t«, ib)r (Einfalt gu tl)un, fo änbert ftcb, auf einmal bie Scene. (Sine, 3Wei, brei US »ier 2ßod)cn, fettener wenige Sage oter Stunben nad) Veginn ber Diarrhoe gefeüen fttfj Ueblid)feit, Sürgen unb (Erbrechen b,ingu. Da« .ftinb wirft EIÜcj ivttcer aib', waö e« ißt ober triult. (ieinc fd)ou ab* 2 14 gemagerten ©efidUögüge fallen in wenigen Stunben auf erfd)redente SBeifc ein. Die Elugäpfei ftnfen in ibre Jpöfylen. Da« Eluge wirb matt, unftet, unb in Im furgen 3eiten te« unruhigen Schlafe« bleiben tie Elugcnlteter tyalb geöffnet. Die Stafe wirb fpi{3, bie Vadenfnocben ragen fd>arf unt erfig I)er»or. Stidjt« ift ebarafteriftifeber als tiefe« (Et)olera? ©eft'&t te« jttntc«, unt wer e« einmal gefeben l)at, »ergißt ti nid)t teiebt. (Eine unenttitfe Unrube bemäd)tigt ftd) te« Jtintc«. (E« fdjreit unauft)örlid\ ober febreit unb fcblummcrt abweebfetnb. (So bewegt ängftlid) unb rajtlo« Jtopf unb £>äntc, wie nad) £ülfe fud)ent, oter al« ob e« feinem Seiten entflieben wolle. Sein Dürft ift je£t unlöfcb,bar, tenn roas e« trinft, wirft e« al«balt wieter ans. «Kit gierigem Vlirfc fueben unb »erfolgen feine Elugen ta« Sßaffergla«. 3cb, I)abe cbolerafranfe Äintcr tfyre trodenen 3ungen toit led)? 3ente Quitte ans tem SDtunbc fangen feigen. 3nteffen tauern tie Durchfälle immer fort. • 3l)re 3al)l wäcbft auf 20, 25, 30 unb meb>r in 24 Stunben. Eiber bie 9tatur ber Elueleerungen t)at ftd) »eränbert. Sie wer? ben erft »oüfommcn wäfferig unb gerurtlo«, fpäter fcblcimig, braun, rotbraun oter fd)mw|ig grün unt »erbreiten tann einen unerträglichen aa«l)aften ©erueb. Seltener fint fte btutgeftreift. Die £aut wirt troden, afd)farbig, an Jpänten unt Süßen füt)l, an Stop] unb Vaud) b,eiß. Die Elbmage? rung erreicht ten l)öd)ften ©rab. Da« flehte Sßcfen gleist einem mit einer weiten, faltenreichen £aut über3ogenen Sfelct. Da« ©eftd)t ift faltig, runzlig unb bat einen greifenb,aftcn Eluctjud. Die Stimme bat fid) in ein leife« ftäglid)c« iOimmern »erwautelt. 15 2ßtrb bie ÄranTljeit an& jefet nod) nid)t in il)rem Saufe aufgehalten, fo »erftummt 3ulej3t aud) ta« 20 t minern. Da« $inb brcbt nur automatifeb wie ein Ul)rwcrf bcftanttg fei? neu Äopf ^on einer Seite auf tie antere, oter e« mad?t mit einem EIrme oter Veinc ftuntculang ein unt tiefelbc Bewegung. Durcbfäße unb (Srbred>cn werten fc^r feiten oter b.ören gang auf. £änte, güße unt SRafenfpijäe werten marmorfalt. Da« Äint »erfällt in Betäubung, feine Elugäpfei rollen ftcb nad) oben, oter e« ftiert ftarr immer nad) einem beftimmten ©egenftant. (Entlid) wirb ber $ul« unfüblbar, e« tritt Säbmung ein unt ter £ot befcbtießt tie b/Offnungölofe Scene. 3« anteren gälten geben ter Sab,? mung unt tem lote allgemeine Krämpfe »orau«. £äuftg fterben tie hinter ol)ne fold)e ©eb^rnerfcbeinungen an (Er? fd)öpfung. ©eneft ein jtinb »on ter hinter?Spolera, \o werten feine Stühle fcltencr, breiig unt »erliefen ten aa«l)aften ©erucb. Da« (Erbrecben l)ört auf unt ter Durjt mäßigt ftcb,. (Ein rubiger, fanfter Sd)laf tritt ein. Die ©lieter werten anb)altent warm. (Ein milter Sdjwetß brid)t au«. Die faltige £>aut füllt fid) atlmälig wieter mit ibrem weieben gettpolfter. Der natürliche Etu«trud te« ®efid)t« febrt 3urüd unt ter grämlicbe (Ernft weiebt tem fintlicben 2ad)eln. Ucberbliden wir nod) einmal tie 9teil)e, in welcbcr tie wiebtigften (Erfcbeinungen tiefer Jtranfbeit auf einanter folgen, fo bemerfen wir teutlid) trei Stabien ober 3 e i t r a u m e: Da« e r jt e ober ba« V o r 1 ä uf e r ? S t a l i u m, wel? d)c« ftcb turd) eine antjaltenbe Diarrhoe d)araftcriftrt; 16 ta« 3weite ober baö eigentliche (Eb,oIcra?Sta? tium, welcbe« mit bem (Erfreuten be« (SrbrcdHmö be? ginnt, unt las trittc oter ta« Statium ter go!ge?Äranf? betten, weld?c« mit tem Elufrrcteu »on ©c^iru^rf^ei? nungen feinen Einfang nimmt. Die Dauer ber Äintcr?(El)olera ift febr »erfdneten. (E« fann tiefe jtranfl)eit in wenigen Sagen, ja in wenigen Stunten ablaufen, fte fann ftd) aber aueb gwei Monate unb länger tjinau« fd?lcppen. 3e nad) %cm rafcberen ober langfameren Verlauf t)at man gwei EIrten ober formen ber Äranft)eit unterbieten. Die afute oter fcbmeli »erlau? fente, unt bie fubafute oter langfamer »erlaufentc (ibolcra ter hinter. 3« ter afuten J?inter?(El)olera folgen ftd> tie (Er? fd)einungen ber tfranfbett Scblag auf Scblag. Da« (Srbrccben beginnt fcbon wenige Stunben ober Sage nad) ber Diarrboe. 3n feltencren gälten, unb biefe ftnb tie bö«artigftcn unt am fdmcllften »erlaufenten, beginnt tie Äranfbeit gleichzeitig mit Durchfall unt (Srbredvn. Die afute (Ebolera ber hinter fann in weniger al« 6 Stunten »erlaufen. (Sin Stinl »on einem 3ab,r wurte um 111 Ubr borgen« »on (Erbred^en unb Diarrljoe befallen. Vi« 4 Ul;r batte c« über 20 Stül)lc gehabt. Um 4 Ubr traten (Eon»ulftonen unt um 5 Ul)r ter Sob ein. Solcbe rapite Balle ftnt aber große Seltenl'citen. Elfute gälte »on (Spolera ter Jtineer, weld)e in 24 Stunten »erlaufen, ftnt fcbon etwa« läufiger. Die l)äuftgfte Dauer ter afuten hinter? (Spolera ift 7 — 21 Sage. (Sine Äinber?(Et)olera, welcbe 71 langer al« 3 2Bo&en tauert, muß fdwn 3U ten fubafutcu ober langfamer »crlaufenbcn gälten gereebnet werben. Die fubafute j?inter?(Sbolera ift bei weitem bauftger al« tie afute. 3bre gewöbnlid)c Dauer ift 4 — 6 SBocben, in felteneren gälten gwei unb brei -üOconate. Jpier »erlaufen alle (Srfcbelnungen langfamer. Die Scene eröffnet ftd) immer mit Diarrboe, welcbe 1 — 4 SDocbcn anl)ält, ebe ftd) (Erbrecben l)tngu gefeilt. Die Stüble unt ta« (Erbrecben ftnt nicbt fo erfftredent bäuftg wie in ber afuten gorm. Die Elbmagcrung unt ter Verfall ter ©eftcbt«güge gef)cn langfamer »or ftcb. Der Dürft ift nicbt fo quabotl unt unlöfcbbar, weil ta« Stinl el)er etwa« hi ftcb bebalt. 25a« aber tie fubafutc Äinter?5bolera befonter« djaraftertfirr, ijt ter beftäntige EBecbfel gwifeben Vefferung unt Verfcbtim? merung. s3ftan bat feine fleinen jeranfen beute alte beffer gefunben. (Ein fül)ler erfrifd)enter Cft? oter 5^ortwint bat bie glübente Sttft abgefübtt. Da fpringt ter iOinb naö) Süten um, ta« St)ermometer fpringt auf 90, auf 100 ©r. g., morgen werten alle cbolerafranfen hinter wicter fcbted)ter fein. So »erwantett ftd) tie fubafute gorm oft plöiptid) auf furge 3eit in tie afute. Dann fteigern ftd> alle (Erfd)einun? gen. Die Diarrboen werten wäfferig unt erfolgen Sd)tag auf S&lag. Da« (Erbrecben wirt bäufiger, tie Unrube Wirt raftloä,ta« Scbreien unb Sßimmern bort nicbt auf bei Sag unt bei SKacbt, tie ©lieter werten füljl. Eiber Äunft oter 9tatur febreiten ein unb tie Scene wed)felt wieber gum Veffern. Die gcfäl)rlicbe £>aft ber ßranfbeit mäßigt ftd; wieter, unb ans tem ftürmifeben 3ntermeggo fällt ta« Uebel in feinen alten, langfameren ©ang gurüd. 2*---------- 18 Die cingclnen (Srfd)einungcn ter Jttnbcr?(Sb,oicra finb io mannigfaltig unt einem fo großen SBccbfcl unterworfen, la^ c« nötl)ig ift, fte einer weiteren Eiuc-fübrung 31t unter? werfen, um tie obige Sfi3ge te« Jciviiubcit«? Bitte« gu ergäben unb 31t »ollenbcn. •fttd)t« ift in biefer ^ranffyeit »cränbertid)er al« bie 9ta? tur ter Stüble. Einfang« unterfcbeiten fte ftd) — unb tiefe Sl)atfad)e ift, wie wir fet)en werten, »on großer Söicbtigfcü — in 9Ud>t« »on ten Durd>fällen, an wetd)en tie hinter beim 3al)ncn fo fyäuftg leiten. Sic ftnt breiig, »on oeber? gelber oter grünlicber garbe unt fyabeu ten gewöbnlicben ©erud;. sH(andmtal »erwantelt ftd) tie l)ellgelbe garbe einer SIu«leerung am Sounenlicb-t nad) einiger 3cit in ein lebl)afte« Blattgrün, eine (Erfcbcinung, welcbe ta« (Erftauncn tenfenber (Eltern erregt unt welcbe ibreu ©runt in einer d)cmifd)en Vcrwantlung te« ©allenfarbeftoffe« t)at. Balb werten tie Stüt)le tünner unt immer wäfferiger. Dann werten fie faft färb? unt gerud)lo«, fo taß tie SBäfcbe te« Stinte« au«fiel)t al« wäre fie mit Urin bene^t, unt nur in ber SWitte eine« wäfferigen Jpofe« einen lid)tgelben glecf 3eigt. 3n ber fubafuten gorm ter Äranfl)eit werten tie Stül)le lid)tbraun, rotl)braun oter bunfetbraun unb »erbrei? ten einen burd)briugentcn, unerträglidjcn, aa«l)aften, fette? ner einen \(baxjm fauren ©crud). Die EIu«leerungcn werten 3a!), fd)tcimig, tldflüfftg oter fdjaumig. Sie ent? galten t)äuftg un»ertaute 9(at)rung«mittel, geronnenen tfäfeftoff ber Wüa\ ber il)nen ta« Eluo[il)en getjacttcr (Sie* • 19 gtcbr, ober unoertauten EIrrowroot unt Suppenrefte. (Er? reicht tie icranfljeü ten 9)cafttarm, fo enthalten tie Stüb/le Blutftreifcn oter Btutflümpcben. (Sntlicb antern tie Ein«? lecrungen if)re garbe hi tem ©ebraud) gewiffer Eu-gnei? mittel. Sie werten fpinatgrün auf (Salomet, fd)wärgltd) auf SSiömufb unt rotl) auf Jtampefd}cnl)olg. eitern, welche eine fotd)e auffatiente garbe plö^ltd) bemerfen, I)aben nid)t Urfad'e, tarüber 3U erfebreefen» Die 3al)i ter Stühle »ariirt greiften 5, 12, 20, 24, 30 unt mel)r in 24 Stunten. 3d^ l)abe afute gätle gefet)en, in tenen alle 10 Minuten eine (Sntleerung erfolgte. 3ft im legten Statium Säl)muug te« Darme« eingetreten, fo boren tie 5)urd)fäüe gan3 auf. Die (Sntteerungen fmten meift ob,ne Sd)merg ftatt, wer? Im aber nidjt feiten mit einer EIrt erptoftoer ©cwalt berau«? gefd)feubert, ein Umftant, ten id) tie Jpetterfeit ter (Eltern $abe erregen feljen. Jpat tie ^ranft)eit ten 9Jcafttarm erreid)t, fo erfolgen bie EIu«Ieerungcn unter heftigem quäl? »ollem 3wang, wie bei ber 3tuf)r. 3d) $ah tiefen 3wang im gweiten Stabium ter Äranftjeit, aber in ber Siegel batb »orübergct)enb, bei ber Hälfte aller meiner d)oterafranfen hinter beobad)tet. 3n feltenen gälten bewirft er Vorfall be« Sftafttarm«. Die 3al)I ber Stühle »ermintert ftcb, unb t^re Befcbaffen? bjeit »erbeffert fiefy ftetig, \o vek tie ©enefung be« jtinbe« begonnen $at. Der EIaa«?©emd) weid)t bem natürlichen Jtotb^Serud). Die EIu«leerttngen werben wiebcr lid)tgelb unb breiig, unb tb,rc 3^1)1 »erminbert fiel; wieber auf 2 bi« l in 24 Stunten. 20 Da« (Erbrechen erfcbclnt, wie fcbon bemerft, feltencr gleid) Im Beginn ber jlranfbeit. Stur M 16 ^rocent meiner Äranfen trat bie A1nber?(Sbolera fofort mit (Erbrecben unb Durd)fall gugleid) auf. Daß bie Jtranftjeit mit (Erbrcd)en beginnt, gu tem ftd; erft nad) einigen Sagen DurcbfaU ge? feilt, ift eine große Scltcnbcit. 3d) l)abe e« in 9 Sommern unt unter »ieteu jpunterten von rtolcrafranfen Wintern nur ein Wlal gefeben. Die jpaufigfeit te« (Erbredjen« fteigt mit ter £eftigfeit ter Äranfbcit. 3" ben afuteften gallcn breeben tie hinter, fo oft fte etwa« unt was fie nur immer gu ftcb uebmen. 3n langfamer »erlaufenten gälten breeben fte meift gwifeben 1 unt 6 "M in 24 Stunten, unt in ter Siegel »iel weniger bäufig al« fte Stüt)le l)abcn. Da« (Er? brechen wirb nad) längerer Dauer ter jiranfbeit »iel feite? ner, oter e« l)ört gang auf. Die erbroebenen Stauung«? mittet unt ©etränfe ftnt mit S&teim, fc&r feiten — id) \afy c« nur ein SJcal bei einem 3ungcn »on 28 Monaten — mit ©alle gemifd?t. kleine hinter erbred)en befanntlid) letd)t, größere \afy icb oft befttg würgen, nad)tem ftd) ter SJtagen bereit« entleert t)atte. Der Baud) füfytt ftd) in ter erften 3cit weid) unt natür? lid) an. Später fällt er immer mel)r ein unt tie Baucb? Ijaut wirt fo fd)laff, taß man fte wie einen 2appen in galten faffen fann. Stiebt feiten füt)tt oter ftct)t man tann tie »ergrößerte £eber al« eine ©efd)wulft einen bi« mehrere 3otI unter ten redeten Stippen t)er»or ragen. 3d) fal) fte einmal bei einem galt, ter ftd) bi« in ten Spätt)erbft binau« fd)leppte, bi« an ta« red)te Darmbein l)inabretd)en. Drud 21 auf ten Unterleib »eranlaßt in ber Äinber?(Sbotera fetten Sd)mergen«?EIcußerungen. Die §aut, welcbe in ber erften 3cit noeb, feucht unt elaftifcb ift, wirt balt troden, weif, febtaff; ib,rc garbe wirb febmugig, gulelpt afcbfarbig. ipänbe, güße unt Stafenfpi^e ^ahn eine Steigung gu erfalten, wäbrent Band) unt tfopf übermäßig betfi erfebeinen. (Ein milter Sdn»etß teiltet tie beginnente ©enefung an, ein reid)tidier fiebriger Sd)weiß? Etu«brud) im legten Statium ift ein Vorbote te« lote«. Der 3)ul« ift Hein unt befdsleunigt. (Er wirt mit tem gortfdn-eiten ter Äranfbeit befcbleuntgtcr, immer Heiner, guletjt fatenförmig unt tann unfüblbar. Der EItl)em ift unregelmäßig, ängftttd), fpäter befd)leu? nigt, manebmat raff eint. Der Seelenguftaut te« cbolerafranfcn jtinte« muß ein unau«fpre*lid) quaI»oller fein, man tenfe fid) Sd)laf? loftgfeit, unlöfrtbaren Dürft unt Jtotif?Sd)mer3en, trei golterqualen erften Stange«, »on tenen jete eingelne ten erwaebfenen Sftenfcben gur Vergweiflung bringen fann. 9)tan tenfe ftd) tiefe trei dualen 2>od)en lang unabtäfftg tbätig, unb man wirt ftcb »on ten Seelenguftänten, in weld)e tiefe Jtranftseit ta« Jlint »erfeipt, eine Vorftetlung macben fönnen. 'Sflan wirt ftcb tal)er nicbt wuntern, 3U boren, wie man ten fleinen Patienten oft im 3weiten Sta? tium, unb cl;e anbere ©el)tra?(Er|cbcinungen eingetreten ftnt, »on einer 2trt Delirium ergriffen ftebt. Seine un? fteten Singen bliäm wilt um ftcb, er febreit laut auf, 3er? fratpt ftd) ta« ©eftdjt, ftoßt ten Stop] l)eftig »or? unt rücf? wärt« unb \wM feine Umgebung gu beißen ober 3U fragen. 22 Eluf tiefen Elu«brucb folgt bann wieber eine ^ertöte ter (Srfd'öpfung oter te« füllen ffäglicbcn EIMmmern«. 8et)r bäuftg geigen tie fleinen jcranfen eine bcftigc Scbnfmtt nad» frifcbcr £uft. Sie fcbreicn unt bewegen ftd> ungeftüm bin unt l)er, bis man mit tt)nen »or ta« i?att« tritt. Dann ftnt fte augenblidlid) rubig, aber ta« Sd^reien beginnt wicter, fobalt man in ta« Jpau« gurüd febrt. Sie fül)len |icb offenbar wol)ler in ter bewegten freien Vuft, nad) ter fte injtincti» »erlangen, ©egen ta« (Ente te« gweiten Sta? rium« werten d)olerafranfe hinter apatbifd) unt ftiller. Eiber fte fd>cincn ta« Bewußtfeiu erft mit tem »ollen (Ein? tritt ter ©ebirn?(Srfcbeinungen 3U »erlieren. Da« Be? wußtfein erlöfcbt taber bei ten meiften längere ^,ut »or tem Sote. ,£t\d)mbtfnribnrib Wtfen &er $irankl)rit. Die 2eicben?Deffnung liefert unö ten Schlüffel gu im ©ebetmniffen ter itranfbeiten unb te« Sote«. Ceffnen wir ten Darm eine« an Äinter?Gbolera geftorbenen Äin? be«, unt wir erbliden folgente Vcränterungen: Der Darm ift teer oter entbält fteöenweife eine fteine Quantität tiefen 3äl)en Schleime. Die Darm^Scbleimbaut, t. b. tie §aut, welcbe tie innere gläebe te« Darme« befteitet, ift mit gabl? reieben fleinen weißlieben (Erhebungen oter ßörneben befefct, welcbe einzeln fielen ober an gewiffen Stellen 3U ®ruppen gehäuft ftnt. Diefe Äörnd)en ftnt entweter runttieb unt gefd)lülTen/ °ber fte 3eigen in ter SDtitte eine tunflere Ver? 23 tiefung ober Deffnung. 2ßa« betcuten biefe Äörnd)en unb wie ftnb fie bei unferer Ärantyctt betl)eiligt? Die Sötffen? fcbaft giebt un« auf biefe grage folgenbe EIntwort: Saufenbe biefer Äörnd)en ftnb aud) in 3eiten ter ©efunbbeit in bie Darm?Sd)Ieimbaut be« Äinte« wie tc« (Erwaftfenen ein? gebettet. Sie ftel)en halt eiugeln, halt ftnt fte gruppenweife »creinigt. 9Jtan nennt fte Darmtrüfen. Sie fontern einen Saft ab, ten man Darmfaft nennt, unt welcher 3ur Vcrtauung ter Speifen tbm fo unentbebrlicb ift, wie ber 9flagenfaft unt tie ©alle. Die Darmtrüfen te« neugebo? renen Äintc« ftnt nod) fo Hein unt unentwidett, taß fte entweter no& gar nicht ft&tbar ftnt, oter nur eine gan3 fteine (Erböbung bilten. iOenn aber tie 3abne te« Äinte« atlmältg turd)brecben, entwideln fieb auch tie Darmtrüfen, unb wenn e« im Stante ift, feftere Stabrung gu beißen, liefern il)m aud) bie Darmbrüfen ten Saft, fte 31t »er? bauen. Die Jtörnd)en, bie wir auf ber Darmfd)leimbaut eine« Jtinbe« feben, las an Äinber?(Ebolera geftorben ift, ftnb nt*t« Elnberc« al« biefe »ergrößerten, angefcbwotleneit, ent? günteten Darm=Drü«d)en. Die tunfetn Vertiefungen, bie wir in ber 2JHtte »on »ielen erbliden, ftnt Deffnungen, tvü$e turd) Verfd)wärung ber Drü«d)en entftanben ftnt. Stehen tiefer (Sntgüntung unt Verfcbwärung ber Darm? brüfen ftnben wir, la^ bie gan3e Sd)teinu)aut be« Darme« fowie tie tc« Sftagen« in einem mct)r oter weniger aufge? loderten ober erweichen 3uftanbe ftd) beftnbet unt entweber gan3 blaß, ober ftellenwcife punftirt, oter flcdenweifc gc? reibet ift; (Erfdjeinttugen, tok fie al« golgett einer Ston- 24 geftton, b. 1). eine« »ermebrten 3ubrangc« cee Blute« ui Schleimhäuten, gurücfgublei&en pflegen. Scrfen wir nun noch einen Blid auf bie Scher, unb wir werben noch, auffaüenbere Veränberungen ftnben. Sie ift leidster gefärbt al« im gcfunten 3uftanbe unb ragt, ftarf angcfchwotlen, weit unter ten Stippen ber»or. 3bre Sub ftang ift fefter unb biebter, bie ©allcnblafe feiten mit tunfei? grüner säber ©alte, in ber Siegel nur mit einer blaffen, f"aft farblofcn gtüfftgfeit gefüllt. Die Seher ift eine anberc unt tie größte Drüfe, welche beim gcfunten 9Jtcnfd)en il)ren un? cntbebrlicben Saft, tie ©alle, 3ur Vertauung ter Stal)rung«? mittel in ten Darm ergießt. Diefe Vergrößerung ter Seher ift, wie tie Vergrößerung ter Darmtrüfen, eine golge »er? mehrten Blutanbrang«, einer Äongeftion. 3ft las Stinl unter (Srfd)einungen einer ©el)irn?Äon? geftion unb i^rer geigen geftorben, fo werben wir im ©e? t)ira entweber bie Spuren ber Blut?Uebcrfüllung, ober eine« 2Baffer?(Srguffe« ftnben. Diefe Veränberungen werben fehlen, wo 3U ber hinter? (Ebolera fein ©cl)irn ? Seiten l)in3ugetrcten ift, fontern las Jvinb an (Erfchopfung ftarb. Die ©ebirn ? (Srfran? fung gel)ört alfo nid)t 3U bem wefcnttid)en (El)arafter ber Stinltx ? (Efjolera. Die franfbaften Veränberun? gen ber Darm?Sd)tcimbaut l)ingcge*n finb fo wefentlid), baß fte in ben Scicben »on Jttnbern, weldje an unferer ^tranfl)eit ftarben, nie, bie Veränberungen ber Seher, taj? fte nur fel)r feiten feblen. 3« treißig gäüen d)o(erafranfcr hinter, teren teilen »on »erfduetenen EIer3ten in ten Vereinigten Staaten untcrjud)t wurun, war treißig Mai 25 bie Darm?ScbteittU)aut unb gwangig «Wal bie Seher in bel- obigen Seife franfljaft »eränbert. So bleibt nad) tiefen Sl)atfad)en fein 3weifel über ten St£ unt las Sßefen biefer Äranfb/eit. Die ßranfbettö? (Srfd)etnungen ber Jlinber?(Sbotera ftnb bie birecten golgen einer Jcongefiion ter gangen Scbletmt)autte« Verbauung«? dSanat«, einer (Snt3Ünbung unb Verfcbwärung ber Darm? Drü«d)en, unb einer itongefiion ber Seher. Die franfbaften Veränberungen in tiefen wichtigen Drganen erflären ta« ganse traurige ©efolge jener (Srfd)einungen, welcbje ta« ^ranfbeit«?Bilb ber Äinber?(Sb/oIera 3ufammenfe|en. SBo ein übermäßiger Blutanbrang ftattftnbet, ba berfien entweber bie Blutgefäße, ober ber flüfftge Sf}etl be« Blute«, ba« f. g. Blutwaffer, fd)wtj3t burd) bie erweiterten Sßänbe ber Blutgefäße bjinburd). Etu« ber entjünbeten Schleimhaut be« Darme« unb feiner Drü«d)en fdjwi^t las Blutwaffer maffen? baft in ben Darm be.« cbolerafranfen Äinbe« unb las Stinl entleert tiefe SBaffermaffen, gemifd)t mit Darmfd)teim unb ben Stejten feiner Stafjrung, turd) ten Stutjt. Eiber ber Blut3ubrang l)ält an, immer neue Btut?VSaffermaffen ftür? gen nach, immer gablreicber werben bie Stüt)le. 3e|t ergreift bie ^ongeftion aud) ben SÄagen. Die erfranfte 2Jcagenfd)leinu)aut »erfagt ibre Dienfte. 3bre Sleisbarfeit 3Wingt ben SUtagen, jebe größere Saft, bie ttjm aufgebürbet wirb, burd) (Erbrechen wieber au«3uftoßen. Der SHagett nimmt alfo auf ber einen Seite feine ober nur fparlid)e Sta^rung auf, unb auf ber anbern fiürst au« bem Darm ein fortmät)renber Strom ber foftbarften Seben«fäfte. Die fatalen SBirfungen biefer mächtigen Urfad)en fönnen nict)t 3 26 ausbleiben. Da« Äinb muß über furg ober lang.— je nach ter .^eftigfcit be« ^rogcffc« — alte3cid>cn be« maffen? baften Säfte»erlttfte« tarhieten. Seine .Spant muß ein? fcbrumpfen, ta« gettpolfter fcbwiuben,. ein heftiger Dürft muß ftcb einjtetlen, ber $>ul« muß immer Heiner werten unt tie ©lieber muffen erfalten. Denn tie flüfft'gen Beftant? tbeile feine« Körper«, ta« warme Sehen, rinnt wie ein Heiner Strom ans ten Blutgefäßen feiner Darmwänte. 2Bir feben tiefetben ünrfungen, al« l}ah man tem Äran? ten wirflich ein Heine« Blutgefäß geöffnet unt al« rinne am tiefem in langfamem aber freiem Strom ta« Blut felbft l)er»or. Unt in ter Sbat, ter Set turd) Jtinter? (Ebolcra hat tie größte Elbnlid)feit mit tem Set turd) lang? fame Verblutung, eine EIehnHd)feit, welche um fo größer Wirt, je rafd)cr tie «Eranfbeit »erläuft. Die Darmtrü«*en ftnt entjüntet oter »crfd)wärr, fte ftnt alfo nicbt im Stante, ten 3ur Vertguung ter Stabrung nethigen Darmfaft 3U liefern. Da3u »erfagt nun auch tie Seher il)re Dienfte. EIngefd)wotten unt franfbaft »eräntert fontert fte ibre ©alle mangel()aft ab, oter tie turd) ten 2Baffer»crlttft te« Blute« eingetidte ©alle fammelt ftd) in ter ©allenbtafe an unt wirb tort 3urüdgct)alten. Die Stal)? rungemittel, weld)e au« tem Ziagen in Im Darm gelan? gen, finten alfo l)ier feine ober eine nur fpärlid)e ober eine un»ollfommene ®alle unb einen mangelbaften Darmfaft »or,3wei glüfftgfeiten, welcbe 3m*Verbauung ter Stal)rung«? mittel unentbebrlid) ftnb. Dal)cr »ertaut ta« Stint) in ber fpätem 3"t feiner Äranfbeit bie Speifen nid)t mel)r. Sie gel)en in faulige 3erfetutng, in Verwefung über unb hüben 27 tann jene aa«baft rted)cnten (Entleerungen, bie wir fennen gelernt baben. Jpat terSäftc»crlujt eine gewiffe ©renge überfdjritten, fo wirt ta« Blut unfähig, tie wid)tigften Organe te« Sehen« in Sl)ätigfcit 3U erhalten. (E« wirb tureb ben enormen Vertuft feiner flüfftgen Beftanttbetle theerartig cingetidt unt tief »eräntert in feiner 3ufammenfej3ung. Da« Jperg »erfagt feine Dienfte unt ter Sob erfolgt einfach? burd) (Er? fd)öpfung. Dter ta« fchwerflüfftge Blut, ta« nur nod) ein fd)wacber §crgi\blag turd) tie Blutgefäße treibt, ftodt im ©ebirn; c« erfolgen Krämpfe, iptrnläbmung unt terSot. ©elingt c« umgefebrt ter jlunft oter ter Statur, ten »errinnenten Seben«ftrom aufgul)alten, Durch,fall unt (Er? bred>en 3U füllen, Vertauung unt Bluthiltung wieber ein? gulciten, fo glcid)en ftd) tie Verlufte allmätig wieter au« unt ta« Stinl geneft. ftrfrtäjen tor fintier-Celera. Die summer-complaint ift, wie tt)r Votf«name an^ teiltet, eine jener pcrtotifd)eit, epitemifeben Äranfl)eiten, tie alljäbrlicb regelmäßig im Sommer erfcbeinen. 2ßar in ten nörtlichen Staaten tie erfte ipälfte tc« 3um nod) fübl, fo wirt tie Seudie ntd)t öerfcljlen in ter gweiten ipälfte tiefe« SOtenat«, fobalt tie erfte anbattente §\%t eingetreten ift, ihren Einfang 3U nehmen. Die (Epttemie fteigt tann febr rafd) im 3uii, fie erreicht ihren ©ipfelpunft imEIuguft, nimmt wieter ah im September unb ertifd)t im Dctobcr, 28 (Sß ftirbt in ben nörblicben Staaten noch, eine feljr Heine Einsaljl »on Jtinbem im Stooemher unb Desemhcr an ber Jtinber?(Sboiera. Eiber bie« ftnb langwierige, »erfcbleppte gälte, bie in ten Reißen Sttonatcn ibren Einfang nahmen, feine neuen (Srfranfungen. Die (Ebolera ter hinter erfcbeint um fo früher im 3ab)r unb »crweilt um fo länger, je fübürter ein Drt gelegen ift. Sie beginnt Einfang« 3uni in ^ennfylüanien, Sftarölanb, Virginien, Äentudr; unb Dbto, unb erreicht bort u)ren@ipfctpunft im 3uli unb Eluguft. Sie nknmt in gloriba, Ellabama, Souiftana, SKifftfftppi unb ben Carolina1« i^ren Einfang fcbon im Elpril unb SDxai unb 3Ögert in tiefen füblid)en Staaten 3uweilen mit ibrem Verfcbwinben bi« fpät im Sto»ember. So abhängig ift biefe Stranfbeit »on ber tjobjen Sempe? ratur ber Suft, baß auch, 3ur 3eit ber tjöcbften Biütbe ter (Spitemie bie (Srfranfung«? unb bie Sobe«fatte ple^lich, be? träd)tlid) abnehmen, fobalt bie anbaltenbe £i|e »on einer Steige füljler Sage unterbrochen wirb. Dann beffern ftcb aud) — wie fd)on früher bemerft — fofort auffallenb alle d)olerafranfen Einher. Die Scene wecbl'elt wieter gutn Schlimmen, fobalt ta« Stjermometer wieber fteigt. Sttyk Sommer ftnb arm an ^inber?(Sl)olera. Da« eflatantefte Beifpiel biefer S()atfad)e lieferte ter Sommer be« 3al)re« 1816. grübling unt Sommer jene« 3al)re« waren in ten Vereinigten Staaten 3al)rc«3citcn »on gang unerl)örter itäfte. gröfte ^erftörten noch, SÖtitte 3uni ta« ©etreite im Staate Stern §)orf unb ben benachbarten Staa? ten. 3n Song 3«lanb fror e« gar in jetem Sflonat tcö gan3en 3ab,rc« unb ein groft töbtete auf biefer 3nfcl faft 29 allgemein ben SJtat« am 5. September. (Enbe 3uni ftieg bafelbft tie Semperatur auf 87 ©r., fanf aber halt wieber unt blieb bi« jum 15. 3uli um 15 bi« 20 ©rab unter ter gewöhnlichen Sommcr?Semperatur. Dann blieb bie mitt? lere Semperatur 61 ©r. unb wäl)renb ter trei Sommer? monate nur 68 ©r. Ungeheure (Si«feltcr bebedten ten atlantifd)en Dcean. Vielleicbt waren fte bie Urfacbe biefe« norbifeben Sommer«. 3 n biefem merfwürtigen 3abrc ftarb in ber Statt StewEJorf nur ein Stinl an ber $inter?(Ebolera. Sine anbaltente bebe Semperatur ter Suft ift alfo un? gweifelbaft tie erfte ©runtbebingung 3ur (Sntftehung tiefer Äranfbeit, unb fte entftel)t nicbt ohne einen foleben 3uftanb ber Eltmofpt)äre. Vergleicht man bie mittleren Sempera? turen ber Sommer?SRonate ter leisten fünf 3at)rc, \o er? giebt ftd) für tie Statt Stern EJorf ta« Stefultat: la^ tie (Spitemie beginnt, fobalb tie mittlere SJtonat«?Semperatur 69 ®r. g. erreicht bat ober überfteigt, la^ fte ihren ®ipfel? punft bei einer mittleren 9)tonat«?Semperatur »on 71 bi« 78 ©r. erreicht unb taß fie bei einer SJtonat«?Semperatur »on 65 @r. unb barunter wieber erlifcht. Begünfügt geud)tigfeit ter Suft tie (Entftel)ung ter 3tinter?(£bolera? (Sine beiße unb feuchte Suft »er^inbert bie Vcrtunftung te« Schweiße« unb erfebwert tie Etu«^ bünftungen ter Sungen. Sie bringt jene unbefd)reibtid)e (Erfcbtaffung unt (Ermattung ber»or, unter ter wir an l)eiß? feuchten Sommertagen leiten. Verluft te« EIppetit« unt Störungen in ber Verbauung ftnb bie gewöbnlid)en 2Bir? hingen eine« fotd)en 2ßetter«. Diefe äßirfungen treffen 3* 30 aber ta« Stinl »iel fcbwerer al« ten (Srwa^fcncn. (Eine bcißfcuaMc Suft begünftigt tal)cr immer tie (Entftcl)ung ter ^tinter?(Ebolcra unt alle hinter, welche bereit« cbolcrafranf ftnb, »erfd)(ed)tem ftcb, unter bem (Sinfluß einer folgen Suft. geud)tigfeit ber Suft für ftcb allein »ermag nicbt tie jtranf? f)eit f)er»or3ubringen, fo lange bie Semperatur fül)l oter mäßig warm bleibt. (So cntjtel)t tal)er feine ,ftinbcr?(£bolera in feuchten Söintern unt grül)lingen, unt »ielc febr feuchte aber fül)le Drte an ter unmittelbaren Seelüfte, an ten Ufern »on gtüffen unt in fd)attigcn 2Balttbälern ftnt aud) im Sommer frei »on ter Jtranfl)cit. Da« S u m p f ? SJt i a ö m a oter tie giftige Sumpfluft, welcbe tie 5ßed)felfteber ergeuejt, »ermag e« ebenfoweuig für ftcb altein tie Äinter?Gl)otera l)er»or3ubringcn. SOccbfel? fteber?3al)rc »ermebren nicbt tie 3^)1 ter J?inter?(Sbolera? Äranfen in ben Stätten. 3'« 3at)re 1828 berrfdjte eine bösartige EBecbfelfieber?(Spitemie ring« um tie Statt Slcm EJorf, tie »iele 9Jienfd)en wegraffte. Stauche ter um? üegenten Drtfd)aften waren faft »on SDienfcbcn »crlaffen. 3n tiefem 3at)re ftarhen in ter Statt Stew SJorf nur 161 hinter an Äinber?(St)olera, wäl)renb in ten beitett »ortjergebeuten 3«bren, in tenen feine 2ßed)felftebcr ge? l)errfd)t hatten, 238 unt 222 hinter an Äintcr?(EboIera geftorben waren. (Ebenfo waren im 3^bre 1853 E£ed)fc(? fteber in ter oberen Statt Stew SJorf ungcwöbntid) jal)lrcid) unb bö«artig. Dabei ftarhen aber in tiefem 3«bre nur 7 hinter mcl)r an ,ftintcr?(Eholera, al« im 3al)rc 1852. Bei ter enormen jäl)rlid)en 3«'tabmc ter Be»ölfcruug biefer Stact femmt eine Vcniicbrung ter Sterblid)fcit an 31 hinter?Spolera um nur 7 gälte einer beträd)ttid)cn Ver? minterung tiefer Stcrbtid)feit glcicb. 3ßechfelfteber?3at)rc ftnt taber cl)er geeignet tie Jlittter?(El)olera gu »ermintern al« fte gu »ermebren. Da« Jtinte«?EIltcr gwifeben tem 6ten unt 24ten Scbcnemonat ift am meiften »on ter Jlintcr?&t)olera gc? fährtet. (Eine »iel flcinere Eingab! Ämter wirt in ten erften 6 SJtonatcn befallen. SJcau jüngfter Ätnber?(St)olera? »Patient war 2 Monate alt. Die EIngal)! meiner Traufen unter 1 %al}v unt bie Etit3al)l tercr gwifeben beut erften unt 3wcitcu Sebeu«jal)re war nal)egu gteid) groß. Die (Srfran? futtgen im triften Seben«jabrc werten fd)on »iel fettener. Die 3at)l meiner Äranfen, tie im triften 3at)re ftd) he? fantcit, war nur nod) halb fo groß al« tie3at)l^ercr, weld)e gwifdjen tem erften unt 3weiten 3abre ftanten. 3u ter Statt Stew SJorf waren »on 1525 Ämtern, welcbe 1854 an Äintcr?(Ebolera ftarhen, nur 161 über 2 3al)re alt. (E« ift eine Seltenheit, la^ hinter nod) im »ierten Seben«jat)re oter fpäter befallen werten. 3$ babe nur ein SSM ein Stinl »on 5A 3al)ren an äcbter fubafuter Jttnter?(St)olera leiten fel)en. Da« ©efd)led)t l)at feinen (Einfluß auf tie Steigung 3ur Äinter?(Sl)olera. Änaben unt SJtätcben ftnt gleich gc? neigt gu tiefer &ranft)eit. Sdn»äd)tt Iid)en SIbfüt)lung entbebren. Solche Sofalitäten nähern fid) tann einigermaßen ben großen Stäbten in ber EIrt, in weld)er fte bie (Entfiebung ber Äinter?(Ebolera begünjtigen. 2Bo aber allnächtlich eine fühle erfrtfebente Brife web,t, ober ®ärten unb grüne gelter tie Sßobnungen umgeben unb bie nädJtlicbe Eibfühlung ber Suft begünftigen, ift »on ber StxanU heit Stiebt« 3U befür^ten. Elud) b)at fte, wo fte auf bem Sante auftritt, in ber Siegel einen milteren (Stjarafter al« in ten Stätten. Die (Ebolera ter hinter ift über alle Staaten ber Union 34 »erbreitet. Sie fcblt nicht in Kalifornien, Icfim Stlima tem europaifcben fo »iel ähnlicher ift. Sie fd^cint aber in ben weftüchen unb fütwejituten Staaten entfdneten feltener gu fein unb einen milteren Verlauf gu haben al« in ten atlantifeben unt in ten ®olfftaatcn. 21 u« gang Senneffee unb Äentudty wurten im 3al)re 1852 nur 52 gälle »on $inter?(£bolera berichtet, »on tenen nur 4 tettüch »erlie? fen. 3u Äcntudv) allein wurten im 3at)re 1853 nur 135 gälle ber Äranfl)cit beobachtet. 3« ten atlantifeben Staa? tm muß man für biefetben 3abre nicht tie (Erfranfungcn, fonbern bie Sobeöfälle an (Ebolera ter hinter nad) Xam fenten berechnen. (S« ift ein unter ter eingeborenen unb cingewanterten Be»ölferung allgemein verbreiteter 3rrthum, tie hinter? (Stjotcra fei eine cigcntl)ümlid)e amerifanifd)e hinter? Äranfbeit, welche in (Suropa nicht »orfomme. 3'rtcffen wirb fte in Deutfcblanb, in ter Schweig, in granfreid) unt (Snglant aUjätjrlid) im Sommer unt Aperbft »ereinjelt beobachtet unb wadjjt tort in beißen 3abrcn gleidn'atl« gu fleinen (Epitemien an. Deutfd)e, frangöftfebe unt englifd>e EIcr3te haben fte unter tem Stauten „dwlcraartige Darm? ent3Ünbung," ober „(Ebolcrine," ober „afute (Entgüntung ter ^e^er^'chen (Darm?)Drüfen," oter aud} a(«„Äinter?(Et)o? lera" (Cholera infantum) »ielfart befebrieben. Um fo auffaUentcr erfebeint e«, fie felbft »on tücbtiticn amerifani? fchen Elergten al« eine rein amcrtfamfd)e Äranfbcit bean? fprucht gu feben, wcUtc in (Suropa turchau« fehle. Die Äinter?(Ebolera ter alten Sßelt unterfebeitet fich »on ter Stortamertfa1« nur tarin, taß fte milter »erläuft, taß fte 35 weift nur »ereingelt »orfommt unt taß il)re (Epitemien immer ftcin 31t nennen ftnt, wenn man fte mit ten maffen? haften Verheerungen »ergleid)t, welche tie Seucbe attjäbr? lid) in ben öfttid^en Staaten ter Union anrtd)tct. Die Jtinter?Kbotera fortert ü)re meinen Opfer unter jwei (Etaffen ter nortamerifanifd)cn ftättifd)en Be»ölferun? gen, 1) unter ter arbeitenten (Elaffe, unt 2) unter ter Klaffe ter eigentlicben Pauper«. Diefe betten Klaffen hefteten in ten Stätten befanntlich ihrer großen 9M)rbeit uach au« Kingewantcrten, unt gwar au« 3rläntern unt Dcutfebcn. Sinen Begriff »on ter fremten Bc»ölferung ter amerifanifeben großen Stätte giebt ter lejjte Kenfu« ter Statt Stew §}orf. Kr ergab 1855 eine Sotal?Be»ölferung »on 629,000 SDtenfcbcn, worunter ftcb 175,000 3rlänter, nahe an 100,000 Dcutfcbc unt 31,000 Knglättter unt Schotten hefanten. 3" tiefen 3al)lcn ftnt tie hier gebe? renen Ämter tiefer Kingewantcrten nicht eingefd)toffen. Die 3rlänter liefern ta« größte Kontingent ter Klaffe ter §)aupcr«, t. 1). ter aus öffentlichen Mitteln unterftüljten Elrmett. So hefanten fich 3. B. im Staat Stew 5Jorf nad) tem Bericht te« Staat«fefretär« im 3al)re 1857 unter ten unterführen$auper« »on Kingewantcrten: 75,4743r? lauter, 12,000 Deutfcbe, 3519 Knglänter unt Schotten unt 845 gran3ofen. Ejßarum aber leiten tie Äinter ter genannten beiten Klaffen »or3ug«weife unter ben äSerwüftmtgen biefer Kpite? mien? 20arum liefern tie teutfd)en unt irifeben EIrbeiter? gamilien unt tie hinter eingewanterter Pauper« »ielleicbt neun Bcb^übeile alter Opfer, weld)c jäl)rlid) ber jtittber? 36 Kbolera in ben Stäbten falten? Die EIntwort ift: fo Unwiffent)eit unb au« Mangel an Mitteln. Der neu eingcwanberte Etrbeiter ift mit ber Statur ber Jlinbcr?Kt)oIera unbefannt. Kr fennt nicbt bie SOege, fein Stinl »or tiefer jtranfbeit 3U fd)üj3en. iOirt cß »on ter? felben befaEen, fo fucht er 3U fpät £ütfe, oter, was nod) fd)limmer ift, er wentet ftcb in ter Stege! erft an ten SJtann im "doctor's shop," t. 1). an einen Droguiften ober an einen Quadfalber, ftatt an einen gebilbeten EIr3t. Der in? teüigente unb unterriebtete Kingewanterfce hingegen unt ber Kingeborene wiffen ü)r Stinl eljer burd) gwedmäßige biätetifd)e Maßregeln »or ber jtranfbeü 3U bewahren, unb wirb e« bemungeaebtet befallen, fo wenben fte ftd) un»er3Üg? Üd) an einen orbentlid)en EIrgt, bereu c« in allen großen Stäbten Jpunterte l)at. Der Etrbeiter wol)nt mit feiner gamilie in einem f. g. Senant?ipau«. SJtit il)m wolmen in temfclbcn ipaufe »iel? Ieid)t 12, 20, 30 bi« 70 unt mehr gamilien. 3ete gamilie Ijat eine Stube unb eine Sd)taffhibe. Die Sd)lafftuhe, welche an tie 2ßot)nftube ftößt, l)at t)üuftg fein genfter. Sie ift in ter Stcget Heiner al« bie fcbon Heine 2Bof)nftube. Die lelptere tient aud) al« Jlüd)e, al« otinterftube unb bei »ieien EIrbeitern, wie Sdmeibern, Sd)ut)mad)ern u. f. w., gleid)? 3citig al« SBerfftättf. 3n biefen beiben Qtubm hält ftd) ben gansen Sag eine mcl)r ober weniger 3al)lreid)e gamilie auf. &icr wol)nt man alfo, fyier fod)t man, l)ier ißt man, t)ier febläft man — unb bie« oft bei einer anl)altenben £ijje »on 90 unb metjr ©rab gat)rcnt)ett. ipicr fel)en wir alfo las Stint) be« Elrbeiter« unb be« EIrmen in einer Suft, welcbe, 37 wie wir gefeben haben, wie für ten Eiu«brud) ber Seud)e gefd)affen ift. Der Bemittelte unb ter 2ßot)lbabenbe l)in? gegen wol)nt in einem ipaufe allein, er fann feine 3immer fül)l hatten, ober er bewohnt wcnigften« eine SteUje »on 3immern, eine Ktage, wo it)m tiefelbe SJtöglid)feit gegeben ift. 3n ter Stegel aber fd)idt er im Sommer feine gamilie auf1« Saut, in tie Berge, in ten Störten, unt entfernt fte fo »on »orn berein au« tem gefährlichen Dunftfreiö ter Statt, in ten tie gamilie te« Elrbeiter« gebannt ift. Sßäre tie ,R'inter?Kt)oIera an fte denb, was fte nid)t ift, fo würte fte alljährlich ten ^intermort te« £erote« unter ten $in? tem ter ftättifcben EIrbeiter?Be»ölferung wicterbolen. 1ümt>ed)0lutt0ett mit ätynlifym&vanktyritm. Die Jtinter?Kt)olera hat gmei Schweftern, eine 3witling«? fd)wefter unt eine Stieffcbwefter. Die 3wilüng«fd)wefter ift tie fporatifd)e, »ereingelte oter einbeimifche, tie Stief? fd)wejter tie epitemifche oter aftatifd)e Kbolera. Die fporatifdie Kbolera befallt in ter Stegel nur Krwad)fene. Sie unterfebeitet ftd) faum »on ten fdmeH unt heftig »er? laufenten gormen ter ^inter?Kf)olera. 3bre Urfad)en fint tiefelben: anbaltente Jpilje unt Diätfeb,ter. Elucb ter Seidjenbefunb ift terfelbe. Dod) wirb fte Krwad)fenen nur feb,r feiten töttlid). Die afiatifche Kljolera, wmn fie hinter Befallt, djaraf? terifirt ftcb al«ba(b nach tb,rem Etu«brucbe burd) bie beftigjten 4 38 unb fdjme^afteften Krämpfe ter ©lieber. Die Krämpfe, weldje ftd) 3ur Äinber?KboIera gefeüen, treten immer erfl im legten Stabium ber $ranfl)eit unb furg »or bem Sobe ein, ftnb oft nur auf bie 2lugenmu«feln befd)ränft unb wer? ben »on bem bewußtlofen Stinlt nid)t empfunben. Die Jpaut färbt ftd) bei ber afiatifd)en Kbolera meljr ober weni? ger bunfelblau, bei ber Jtinber?Kt)oIera afcbfarben. Der $ul« wirb bei ber aftattfd)en Kbolera unfütylbar, be»or noch, ber Heine Patient im Stabium be« Sote«fampfe« angelangt ift. Bei ter Äinber?Kt)olera b,ört er erft auf gu fd)tagen, wenn ber Sob fdjon gan3 nal)e ift. Die aftatifdje Kbolera enblid) ift eine anftedenbe ^ranfbeit, fte wirb burd) bie EIu«(eerungen ber Äranfen, fowie burd) ibre Seih? unb Bettwäfd)e weiter »erbreitet. Sine Verwechslung ber einljetmifd)cn ober fporabifeben Kljolera mit ber ^inber?Kb/olera ift ol)ne praftifd)e Bebeu? tung. Die Bel)anblung beiber Jtranfbeiten würbe biefetbe fein unb eine ©efaljr ber EInftedung ber umgebenben $er? fönen turd) ba« Stinl erifürt in beiben gäüen nicht, ba beibe Äranfl)eiten nid)t anftedenb ftnb. SBobl aber eriftirt biefe ®efabr in bohnern ®rabe bei ter aftattfd)en Kbolera. SBirb baljer ein Stinl 3U einer 3eit, wo biefe Seud)e an bemfelben Drte b,errfd)t, »on einer heftigen Diarrhoe befallen, 3U ber ftd) Krbred)en unb eine« ter oben genannten d)arafterifüfd)en 3eid)en ter aftatifd)en Kh,olera bm3ugefetlen, fo ift e« bie Pflicht ber Kitern, ü)re anbern ^inber unb ftd) felbft »or EInftedung burd) bie Jiranfbeü ibre« Jtinbe« 3U bewahren. Die aftatifd)e Kbolera wie tie Äinber?Kh/olera beginnt aber feb,r oft mit einer fd)eiubar einfachen Diarrhoe, weldje jeboeb. 39 ber Krfatjrung gemäß eben fo leicht bie Kfjolera weiter »er? breitet, wie bie »oEfommen au«gebilbete ßranfbeit felbft. SJtan fann 3U 3eiten ter Jperrfcbaft ber aftatifd?en Kh)oIera nid)t wiffen, ob au« einer folgen Diarrhoe bie ebengenannte Äranfbeit ober nur eine Äinber?Kb,oIera ftd) entwideln wirb* K« wirb bab;er in folgen gäEen unter atten Umftänben bie Vorfielt gebieten, bie Elu«leerungen be« Jtinbe« unb feine 2Bäfd)e unfcbäbltcb 3U machen. Die SJcittel, tureb) welche biefe« gefd)iet)t, foEen fpäter angegeben werben. Die uubetlöoEfie unb Ijäuftgfie Verwertung berjtmber? Kbolera ift bie mit ber fogenannten „3aljn?Diarrboe" ber Äinber. Da« 3al)nen ber Äinber ift befanntfieb häufig mit einem leisten DurdjfaE begleitet. Diefer DurdjfaE unterfcb,eitet ftcb tu Sticht« »on ter Diarrhoe mit welcher las erfte Stabium ber J?inber?KljoIera beginnt. SJtütter, welche bie Statur ber Jiinber?Ktjotera nicht fennen, berubi? gen ftcb, bal)er mit ber Ueber3eugung, baß ba« Stini „3ab>e\ Sßerben bie DurdjfäEe aber bann immer bünner unb immer läufiger, txitt Krbredjen Ijüvgu, fo ftnben fte febr oft 3U fpät unb 3U ü)rem Schweden au«, baß ba« Stinl metjr al« „3ab,nt". 3ebe heftige Diarrhoe eine« Äin? be« gur 3eit ber Reißen Sommermonate, mag ba« Ätnb babei im Uebrigennod)fo woljl fd)einen, muß al« erfte« Stabium ber Äinber ?KtjoIera Betrachtet werben* K« giebt überhaupt feinen »errättjerifd)eren Sünbenbocf al« biefe« „Satjnen". Die 3ab)l ber Jttnber, welcbe jährlich, an ,$ttnber?Kljotera, Sungen?, Jpirn? unb Darm?Knt3Ünbungen fterben, weil bie Kitern ü)re Äranfbeit für„fc^tt>eree 3at)nen" 40 fjielten unb fte »emad)Iäfftgten, mag ftcb) auf »iele Saufenbe Belaufen. Die fleinen Unfcbutbigen muffen bann halb „burch ben Stop"]," halt „tureb bie Bruft," halb „burd) ten SJtagen" gegähnt b^aben. Die 3al)ne wad>)m aber turd) bie Äinnlabcn in ben SD? unt, unb weber tureb ben SJtagcn nod) burdj bie Bruft nod) tureb ten Step], Kin Jtint mag, wab>enb e« gabnt, glei&geitig von einer jtopf?, Sungcn? ober Unterleib«?^ranfbeit befaEen werben. Die« gu beur? tljeilen ift Sad)e be« Etrgte« unb »erlangt Äenntniffe unb eine folebe Äunft ber Beobachtung, wie fte nur ber gefcbulte Sttann ber 2Biffenfd>aft heftet. Kitern, wel*e ftcb anmaßen ober ftcb »erteilen laffen, bie ÄranH)eiten ihrer Einher fetbft gu beurtheilcn unb gu behanbeln, übernehmen eine Verant? wortlicbfeit, bie ihnen bann oft fchwer wirb gu tragen, wenn bie Scbreden be« Sobeefampfe« über ba« bleiche SIngeficht ü)re« Äinbe« fpielen. Die Stuljr fann nicht leicht mit Äinber?Kholera »erwedj? feit werben, hinter unter gwei 3ab,ren werten feiten »on Stubr befaEen. Der Süu)t?3wang in ber Stul)r ift anhai? tenb unb feb)lt nie; in ber Jtinber?Kbolera ift er immer »orübergeljenb unb fefjlt in ber ipälfte ber gäEe. 3n ber Stuf)r ftnt tie Elusleerungen fpärlid) unb in ber Stegel Blutig, in ter ,£inber?Kb>lera reid)lid) unb nur au«nabm«? Weife blutgeftreift. K« giebt eine gorm be« Sppt)u«, ber f. g. Elbbominai? (b. lj. Unterleib«?) S»pl)u«, weicher mit ber Jimber?Kbofera »erwecbfelt werben fönnte. 3n biefer S»pl)u«?gorm »er? febwären gteicb,faE« tie Darmbrü«cb;en, unt tiefe ®e? fcb)wür«biibung ift mit reichlichen DurcbfäEen »erbunben, 41 wie im erften Stabium ber Jttttber?Kb>Iera. Elber ber Styplju« ift »orgug«weife eine 2Binterfranft)eit, er ergreift Heine Äinber nur fe^r feiten, er ift mit bem hjcftigften gieber unb meifi mit einem aEgemeinen gteden?Elu«fd)lage auf ber £aut »erbunben — 3eid)en, weld)e ibn tjinlänglid) unb leicbt »on ber $inber?Kt)olera unterfd)etben laffen. Kine Kntgünbung be« Baucbfeü« enblid) unterfd)eibet ftcb »on ber Ämber?Ktjolera baburdi, la^ bei ber erfteren Kr? Brechen gwar gleichfalls »orbanben ift, ber DurdbfaE aber meifi fehlt, ber Selb trommelartig aufgetrieben ift unb ba« Stinl mit geEenbem Schrei ben Sd)tner3 anfünbigt, ben tf)m aud) ber leifefte Drud mit ber Jpanb auf ben Unterleib »erurfad)t. Pte ^Uwßdjtflt auf ($*neftw0 wed)feln mit ben 3uftänben unb Verljältniffen be« Äütbe«. 3e gärter ba« Eilt er, in welchem las befaEene Stinl fte^t/ befto gefährlicher wirb ü)m bie ,Jcmber?Kljolera, benn um fo Heiner ift las Jträfte?Äapital, las e« ^ugufetien l)at. 3e älter las Stinl, tefto günftiger gehalten fict) feine EIu«ftdj? ten. Die meiften Äinber, welche an Äinber?Kbolera fter? Ben, ftnb unter 1 3abr alt. Äinber 3Wifcben 1 unb 2 3ahren liefern nur noch) etwa« md)x al« bie ipälfte ber Sobe«fäEe, welche im erften Seben«jatjre ftattfmben. Die SoteefäEe 3Wifd)cn bem 3Weiten unb fünften Sahire Bilben aber nur nod) ben 3wötften bi« 3wangigften Sbeil berer, bie in bem 3eitraum »on ber ®eburt an Bi« %um gweiteu 4* 42 SeBen«jabre an Äinber?K!)olera ftattftnten. Sotc«fäße burd) Cholera infantum nach bem fünften Seben«jab,re ftnt Seltenheiten. Von 3576 jtinbern, welche in spiiitabclphia an biefer Äranfbeit ftarben, waren 2122 unter 1 3al)r alt, 1186 3Wifd)en 1 unb 2 3ab>e, unt nur 268 3Wifcben 2 unb 5 3abre alt, unb unter 3427 Sobe«fäEcn in Stew gjorf fanben 2144 im erften Seben«iabrc, nur 1112 im 3Weiten, 158 gtuifc^cn bem 3weiten unb fünften, unt 5 nach bem fünften 3af)re ftatt. Da« erfte Seben«jab;r te« StinleS unb nt&t ba« 3weite, wie bie Volf«meinung trrtt)ümlid) ^ier annimmt, ift alfo'ba« gefäbrlicbfte für bie Äinber? Kbolera. Da« ®efd)led)t be« Äinbe« hat feinen Ktnfluß auf ben EluSgang ber Äranfbeit. 3" einem 3abre fterben an ibr met)r Knaben, in einem anberen metyr SJtäbcben. Von großer Sßicbtigfeit ift aber bie St o n ft i t u t i o n be« erfranften Stinte« für bie Etu«ftd)ten auf ®enefung. Ärar"? tige Ämter, beren Statur burd) feine anberen Äranfbeiten gefd)wäd)t ift, überfielen bie Äinber?Kbolera teid)ter. Blaffe, weife, gefd)wäd)te ober ffroptyulöfe Äinber faEen fel)r häufig al« Dpfer ber Äranfbeit. SB i eb erfjolte Einfalle in bemfelben Sommer madjen bie Elu«pd)ten ungünfüger. Die ®efabr fteigt mit jebem folgenben EInfaE, weil ba« Äräfte?Äapttal be« Jim? be« immer Heiner wirb. Sold)e in ein unb bemfelben Sommer ftd) wieberholenbe EInfäEe ftnb nid)t Etu«nab,men, fonbern faft bie Stegel, unb it)re 3ab,t beläuft ftcb oft in einem Sommer auf 3, 4 unb mef)r. Von entfebiebener SBicbtigfeit für ben gtüdlid)en ober 43 unglüdiicben Elu«gang ber Äranft)eit ift ber 53t o nat, in weld)em ba« Älnt crfranft. 3e früher ein Äinb im Som? mer erfranft, um fo ungünfüger ftnb feine EIu«ftcbten, weil tie 2ßabrfd>einlid)feiten von Stüdfätlen unb neuen ElnfäEen um fo größer finb. Ämter, welche in ben nörtlichen unb mittleren Staaten fcbon im 3uni befaEen werben, ftnb ba? her mehr, folcbe welche erft im September befaEen werben weit weniger gefäbrtet. 2Bir l)aben früher gefeljen, »on welkem Kinfluß ter Kljarafter be« Sommer« auf bie Sterbtidjfeit ber Äinber burd) Äinber?Kbolera ift, unb baß in bem falten Sommer »on 1816 nur ein einige« Äinb in ber Stabt Stew gjorf an biefer ÄranHjeit fiarb. 3e fübler ber Som? mer, befto günfüger bie EIu«ftcbten, welche ba« djoterafranfe Äinb auf ®enefung l)at. Von ber größten SBicbtigfeit für einen glüdlid)en EIu«? gang ber Äranfbeit ift ber Sßobnort. Äinber, welche auf Itm Sanbe »on Äinber?Kbolera BefaEen werben, fyabm immer bie günftigfien Elueftcbten; Äinber, welche in ber Stabt erfranfen, weniger günfüge. 3u ben Stäbten wirb bie ©efatjr um fo größer, je ungefunber bie Sßobnung ift. Stuijk, geräumige unt luftige 3lwnter beförtern tie ®e? nefung, Ijeiße, Heine unt tumpfe 3intnter laffen einen fd)limmen EIu«gang befürchten. Die Jpauptfad)e bleibt aber immer tie SJtöglichfeit, ten Sßobnort mit tem erfranften Äinte 3U wed)feln. £aben bie Kitern bie bittet, i^r an Kbolera erfranfte« Äinb geitig genug in eine d)oferafreie ©egenb auf1« Sanb gu bringen, fo l)aben fte tie ftdjerfte ©arantie für bie rafdje ©enefung be« Äinbe«, eine ®e? 44 nefung, welche oft mit bem Elugenblid Beginnt, wo ba« Äinb bie Statt »erläßt. Viel hängt »on ter Sftögttcbfcit einer gwcdmäßigen Diät ab. Äinber, welcbe »on Kb>tera befallen werben, naebbem fte erfi gang furg »orber entwöhnt würben, finb mehr ge? fäbrbet al« folebe, beren Vertauung fcbon längere 3eit »or bem ElnfaE an fünftlid)e gütterung gewobnt war. Die EIu«ftd)ten geftalten ftd) nod) ungünfüger für fotebe, wetcb,e wähjenb ber Äinter?Kbolera felhft ans SDtangel an SJiutter? mild) oter au« anteren ®rünten entwöhnt werben muffen. 3cb blatte ben B üb ung«?® r ab ber Kitern für tbm fo wichtig in Begug auf bie EIu«ftd)ten, welche ein cbolerafranfe« Äinb auf ®enefung hat, al« bie wirffamften ber anberen gaftoren, weld)e bei biefer Sat)rfd)etnlid)feit«? Stecbnung benutzt werten muffen, hinter emftd)t«»oEer, »ernünftiger, gewiffentjafter Kltern, weld)e tie EInortnungen eine« intelligenten EIrgte« unb nur tiefe pünftlid) befolgen, Ijaben immer tie heften EIu«ftchten auf tie Krb,altung U)re« Äinte«. Brutale, unwiffente oter anmaßenbe Kitern, (Eltern weld)e gu rot) ftnb, bie 2ßid)tigfeit ber biäteüfd)en SDtaßregetn be« EIrgte« eingufeben unt fie mißachten, Kltern wetd)e quadfalbern unt tem Starke jete« alten Sßeibe« fei? gen — folebe Kitern fint e« »orgug«weife, teren Äinber an Äinber?(Spolera fterben. K« ift meine fefte Ueber3eugung, baß in ben amerifamfd)en Stätten alljährlich met)r Äinter an ter Unwiffenbeit ober Brutalität üjrer Kitern, al« an ber Äinber?Kbolera fterben. Der Kt)araf ter ber Äranfljeit ift »on großer Be? beutung für bie Etu«ftd)ten, weld)e las erfranfte Äinb tjat. 45 3e heftiger ber EInfaE, befto gefährlicher ift er. Die afute gorm ift tie gefätjrlicbfte. Beginnt bie Äranfbeit fogieicb) mit Krbrecben unb DurchfaE, fo enbet fte in ber Stegel tött? lieb. Die fubafute, langfamer »erlaufentc gorm, welcbe bem EIr3te mehr 3eit gönnt 3U banbetn, ift tie weniger gefährliche. DieÄinter?Kholera ift immer heilbar im erften, in ber St eg et $ e üb ar i m 3 w ei t e n unb immer töbtttd) im tritten Stabium. Serben bie @eftcbt«güge be« Ambe« »on Stunbe 3U Stunbe mehr entfteEt, wirb ber «Pul« außerorb entlieh, Hein, bie Äälte aEgemein unb länger al« 24 Stunben antjattenb, fo ift bie 2Iu«ftcbt auf ©enefung in hohem ©rabe gwetfeu)aft. Sinb bie Krfcheinungen aber noch fo furchtbar, aEein ba« Äinb ift noch nicht im tritten Stabium angelangt, t. h. fein Äopf ift noch frei, e« ift nod) feine Sehlummerfucht, feine Be? wußtioftgfeit, e« finb noch feine Ärämpfe bingugetreten — fo fann e« immer noch genefen. Da« englifebe Sprichwort fagt: Don't give up the ship! man foE ein lede« Schiff nicht aufgeben. So möchte ich fagen: SJtan foll ein djolerafranfe« Äinb »or bem brüten Sta? bium nie aufgeben. 3d) b,abt wieberboft gäEe ge? fel)en, wo ein Äint in ter fechfien SÖocbe feiner Äranfbeit, abgegebrt auf1« Eteußerfte, ein wimmernbe« Sfelet, »on feinen Slergten unb Kitern aufgegeben werben war. Die Kitern Ratten „®ott buntert SJtat gebeten, baß er i^r arme« Äinb »on feinen» Seiten erlöfen unb 3U fid) nehmen möge". Da trat plö^tid) anhaltcnb füble« Sßetter ein, ba« „Wim? mernbe Sfelet" fing an gu effen, las ©egeffene Bei ftcb 3U Behalten unb ftatt 3U \ttxbm in genefen. 46 ipört ba« Krbrecben auf, werben bie Stüble immer feite? ner unb natürlicher, fängt ftcb, bie fd)taffe ipaut be« Äinbe« wieber an au«gufütlen, fetjrt ber frütjere finblicbe EIu«brucf feine« ©eftchte« 3urüd, wirb bie Jpaut feud)t unb buftenb, fo l)at bie ©enefung begonnen. Wu vevtyuttt man to gütntrer-Celera? 2ßir bjaben bereit« gefeben, baß eine Bei Sag unb Stad)t anljaltenbe b^e Semperatur ber Suft bie ©runb?Urfacbe ber Äinber?Kh/olera ift, unb wie bie großen Stäbte e« ftnb, in benen »or3ug«weife bie Sommert)ii?e, wie in rieftgen Badflemöfen fünfttid) angehäuft, bie Äinber?Kb/olera er? geugt. 3Ber fann entfliehe batjer im Sommer mit feinen Äinbern au« biefer gefäljrlicben Badfieinwüfte. Die glud)t auf1« Sanb ift immer unb mit Stecht al« bie ftd)erfie Sd)uj?maßregel gegen bie Äranfbeit betrachtet worben. Die Kntfernung ber. Äinber in d)o!erafreie ©egenben ift aber nicb/t nur bie ftd)erfte, fontern tiejenige SJtaßregel, weld)e allein einen abfoluten Sd)uij ge? gen bie Seud)e gewährt. 3n welken SJtonaten foE man feine Äinber auf1« Sanb fdjiden, unb wie lange foE man fte bort laffen ? SJtan foE fte immer au« ber Stabt entfernen, ebe bie Seuche Begon? nen bat, b. b,. in ben nörblid)en unb mittleren Staaten in ber Stegel Einfang«, fpätejten« üStitteSuni; in ben füblidjen Staaten fd)on im Elpril. SJtan foE bie Äinber erft in bie Stabt gurüdbringen, wenn bie Kbjolerageü gang »orüber ift, 47 b. Ij. in ben nörblicben unb mittleren Staaten im DctoBer, in ben fütlicben Staaten Knbe Sto»ember. Diefe Stegel erleitet natürtid) Veränterungen in3al)ren, wo anbaltente große £i£e au«nahm«weife früher al« gewöbnlid) eintritt oter länger al« gewöhnlich, in ten £erbft hinein anhält. SJtan muß tann tie Äinber nod) früher entfernen unb noch, länger entfernt galten. Von ber größten Sßicbügfeit ifl bie Sßabl be« Drte«, an ben man tie Äinber fd)idt. 3d) f)abe in biefer EM)f aE? jährlich, auf1« Steue bie größten Mißgriffe tureb. Kitern unb Elergte begeben feben, welche mit ben Urfad)cn unt ber geo? grapb/ifeben Verbreitung ter Äinber?Kl)o(era nicht befannt waren. Viele teufen, fchidt man tie Äinber „auf1« Sanb," gleistet wohin, fo ftnb fte fcbon jtd)er. SJZan fchidt fte auf irgenb eine ViEage in ber unmittelbaren Stäbe ber Stabt, wo fie tiefelben ant)altenb Ijoljen Semperaturen, alfo bie? felben Urfad)en ber Äranfbeit »orftnten, Wie in ber Stabt, unb man erfährt bie bittere Knttäufdjung, aud) l)ier feine Äinber »on ber Kbolera befaEen gu febjen. £ätte man ftd) Bei einem EIrgte einer fold)en ViEage erfunbigt, fo würbe man erfahren baben, baß bier gerabe wie in ber benad)Bar? ten Stabt aEjäbriid) eine Eingab! Äinber ber Seudje un? terüegt. • 9Jtand)e fud)en bie eingige Urfacbje ber Äinter?Kb,olera in ber fd)led)ten SJtild) ber Stätte. Sie benfen, l)aben meine Äinber nur reine, frifdje Äul)milcb, bann ftnt fte fcbon geborgen — ein anberer gefährlicher 3rrtbum! Sie »er? gejfen, baß wenn e« bie fd)ted)te Sflitd) wäre, welche bie Kbolera ber Äinber »erurfad)t, biefe Äranfbeit in ben 48 Stäbten gar nicht aufhören würbe, ja im 20inter fcblimmer herrfd)en müßte wie im Sommer, weil bie Sftild) ber ipänb? ler im Sßinter noch »iel fd)lecbter ift wk im Sommer. Sie fd)iden alfo ihre Äinber an einen Drt, wo fte gwar bie reine SStilch, aber aud) tie glübente Suft ftnben, unb bie Äinter erfranfen an Äinber?Kbolera trof} aEer reinen Äubmilch. Sin anberer Mißgriff, welcher nid)t fetten gefd)iebt, ift, baß man Äinber an Drte auf« Sanb fchidt, wo SBecbfct? fieber b)errfd)en. Äeine Äranfbeit ift »icEcid)t in ben Ver. Staaten aEgemeiner »erbreitet al« 2Bed)felfteber, "fever and ague," oter einfad) „gieber." Diefe giebcr l)errfd)en aber nicht nur »ielfad) auf tem Sante, fte ftnt dm fo in ten näcbften Umgebungen ter großen Stätte fyeimifd). Jpier werten fte immer neu ergeugt turd) Stieterbauen »on 2ßäl? bem unt ©eftrüppen, turd) Krtarbeiten unt turd) fünftlicbe Sümpfe unb Sachen, weld)e burcb las Elufwerfen »onDäm? men unb ba« EIu«Iegen »on Straßen entftcben. SJtan möd)te faft fagen, wo tie Äultur tie Statur »ernichtct, ta räd)t ftd) tie Statur am 3Jcenfd)en turd) ibre gieber. So giebt e« im Umfrei« »ieler großen unt größeren Stätte meilenweit feinen Drt, an tem nicht im Sommer regelmäßig 2Bed)felfteber ftd) einfteEen. 3n ter Umgegent »on Stew EJorf 3. B. ift e« gerate3U unmöglich, einen Sant?EIufent? halt 3U ftnben, an tem man »or giebern gan3 fieber ift. gieber ftnt met)r oter weniger entemifd) in Statcn 3«Iaut, in ter Umgegent »on 3erfe». Ktty, auf ter Jpügelfette »on 2Bafbington Kitp bi« Stortt)obofen, in ©uttenberg, auf ter gan3en SJtanbattan?3nfel, in ©owanu«, Stew Utrecht unb weiter an ber Dftfeite ber Bas. entlang. Krfunbigt man 49 ftd) hei irgenb einem anfäfftgen Bewohner eine« folchen „gieber?Drtc«," ob e« ein gefüllter Drt fei, fo wirb man in ter Stegel tie patriottfd)e EIntwort erhalten: „Der gefuntefte in ter Seit." gragt man nad) gieber, fo erfährt man »icEcicbit, taß e« „bie unb la" »orfommt, taß aber biefer oter jener f#on fo unt fo »iele %\i)xt in tiefer ViEage wohnt, ohne e« gel)abt 3U b)abm. Elu« einer EIu«nat)me Wirt eine Stegel, aus einem gieber?Dvte ein gefunber ge? mad)t. Sdudt man Äinber im Sommer an folebe gieber? Drte in ber Umgegent großer Stätte, fo fchidt man fie au« • bem Stegen in bie Sraufe. Sie werten »on 3Bed)feIfteBem BefaEeit werten unb »or Äinber?Kbolera nid)t ftd)er fein. ©er feine Äinter »or ter Äinter?Kbolera »otlfommen ftd)er wiffen Witt, ter muß fie in eine waltige ®ebirg«gegent fd)iden, wo aud) in ten beißeften Sommertagen bie Städjte fübl genug fint, um einen erquidenben Schlaf 3U geftatten. Solche ®egenten fint für tie Bewohner ter Stätte Steu? Knglant« tie St)äler ter Green mountains unb ber White mountains. gür tie Bewohner ter Statt Stew EJorf unt ter umliegenten Stätte giebt e« feinen gelegeneren 3n- flud)t«ort, al« tie Bergregionen te« Aputfon, namentlid) aber tie Cattskill-Berge, weld)e in einem Sage 3U 2ß affer erreichbar fint. Die letzteren fteigen Bi« 3U 3800 guß über ten SJceereöfpieget, unt Sage unt Städ)te ftnb tort oft im hoben Sommer fo fübl, baß e« gut iji, wenn man mit Sßinterfleitcrn »erfefyen ift. Den Stättcbewotjnern $enn? f»l»anien«, SJtarötant«, Virginien«, ter Karolina1« unt ©eorgia« bietet tie lange Äette te« EIEegt)an9?®ebtrg«? 3uge« tin unentbebrtiebe« Sommer?Elf0l gegen bie Äinber? 5 1 50 Spolera wie gegen bie töbttid)en gieber, welcbe bie fub? tropifcbe Sonne ans ben ?!7carfcbcn ber Stiebcrungen Brütet. Dort in ben fütlichen atlantifd)en Staaten »erläßt bie weiße Be»ötferung im Elpril in Wlafo bie Äüftenregion unb 3iet)t nach ben Bergen, um erft im Sto»cmber 3itrüd3ufehren. Bi« 3U welchem Ellter ift e« nött)ig, bie Äinber im Som? mer au« ten Stäbten 3U entfernen ? 2ßir Ijaben früber gefeben, baß bie meiften Äinber im erften Sommer, taß im 3weiten Sommer noch, immer eine große 2lngab;l, im britten aber bebeutenb weniger an Äinber?Kbolera fkxbm. Sßeffen Verl)ältniffe c« baber geftatten, ber foEte feine Äin? ber ihre brei erften, um jeben $>rei« aber ibre Beiben erften Sommer auf bem Sanbe 3ubringen laffen. Kine im erften Sommer glüdtid) überftanbene Äinber? Kbolera fcbü£t nicht »or neuen ElnfäEen im 3weiten unb im britten Sommer, ffldjx als bie £älfte meiner Äinter? Kb/olera??»aüenten l)atte tie Äranfbeit fdjon im »erborge? benten Sommer burebgemaebt. 3nbeffen fönnen Kitern, welche burd) iljre Verbältniffe ge3wungen ftnb, ü)re Äinber im Sommer in ben Stäbten gu laffen, febr Viele« U)un, benfelben, wenn auch, feinen un? bebingten, boeb einen »erbältnißmäßigen Sd)u£ gegen bie Äranfbeit gu »erraffen. Vor SIEem feilten fie eine 2Bob,? nung wählen, bie nid)t gu heiß ift. Dacbgimmer, weld)e unter ber glübenben SJtetaEBebcdung be« Dad)e« liegen, »erwanbeln ftd) im Sommer in wabre Bleifammern unt werben nur gu oft bie Sobtenfammern ber Äinber. Äein »ernünfüger Vater wirb fte im Sommer gu feiner SBotjnung wägten. 3immer, burd) welche große Äamine getyen, foE? 51 ten wenigfien« al« Scbjafgimmer fiel« »ermieben werben. Die Semperatur ift l)ier burd) bie £i£e be« Äamin« immer noch, um einige ®rab t)öber al« anberwärt«. ÄeEer ober •Bafcment«, welche fo bäuftg al« 2ßob,n? unb Scblafplä^e benüfct werben, ftnb »erwerflicb, weil fie meift feine ober eine nur mangelhafte Süftung gefiatten unb burcb, ü)re geucbüg? feit noch, antere ÄranHjeiten tjerüorbringen. Äann man SBobnungen ftnben, in welchen tie Schwimmer nad) Sterben liegen, fo bat man einen neuen Vorteil gewonnen. Solche Schlafgimmer ftnb immer füt)ter al« anbere unb leichter fühl gu halten. Sticht« ift nachteiliger al« ein Schlafgimmer gleichzeitig al« Äücbe gu Benutzen. Stur bie größte Stoff) foEte tagu gwingen. Die ipi|e be« Dfen« fieigert tie £i£e ber Suft unb bie Dämpfe ber Speifen fül? len bie Suft mit geud)ügfeit. Kine b,eiße unb feuchte Suft ift aber, wie wir früber gefeben, gur Krgeugung ber Seudje bie günfiigfte. K« giebt eine Äunft, ein ipau« ober eingelne 3!mmer eine« Jpaufe« felbfi wäbrenb ber größten Jpi^e be« Sommer« ö erhältnißmäßig fübl gu galten, eine Äunft, bie, fo funftlo« fte ift, bod) »on »ielen Bewohnern unferer Stätte nicht »er? ftanben ober nicht geübt wirb« SJtan öffne SJtorgen« fo früh) al« möglich, aEe Sbüren unb genfter feiner Sßohnung, um bie fcbwüte Stachtluft mit ber fübleren SJtorgeniuft au«gu? taufeben. Sobalb aber bie Sonne anfängt f)öt)ergu fteigen, b. b. halt nad) 7 Ubr, fd)Üeße man wieter aEe genftertäten, genfter unb Jpaustbüren, unb tjatte fte ben gangen Sag l)in? burd) forgfältig gefebtoffen. Sinb bie 3immer, in benen man fich, aufhält, Hein, fo laffe man bereu Sbüren offen, 52 um burd) ben £au«gang bie nötbige Krneuerung ber Suft gu erbalten. So wirb man wabrenb ber brüdentften £ifee be« Sage« feine Eßobnung in einer Äüble erhalten, welche ten Elufentbatt in terfelbcn erträgtid), oft behagli* martt. 3ch habe turd) biefe einfacbe SJtaßrcgel mein £att« felbft in ten fd^limmften Venoben ter Ijetßeften Sommer ftet« fo fühl gehalten, la^ e« oft bie Verwunberttng foleber Befucber er? regte, weld^e e« nicbt »erftanben, ihre eigenen Wohnungen fo fübl gu halten. Der gewöhnliche gehler, welcher began? gen wirt, ift, baß man gwar am Sage tie Säten fcblteßt ober halb febtießt, tie genfter aber offen läßt, „um frifebe Suft 31t haben." Wlan erhält aber fo wabrent ter heißen 'Iagc«geü feine frifebe, fontern bie glübente Suft, welche, turd) Sonne, Badftcine, Dadver unt Straßenpflafter erbiet, fo lange tureb bie halbgeöffneten Säten unt bie offenen genfter in tie 3tmmer etnftrömt, bi« |ier bie Suft auf terfelben Sempera? tur?£öbe fiet)t, wie auf ben Straßen. K« »erficht ftcb na? türlicb, la^ eine folebe Etbfcbließitng ber SDobnung gegen bie äußere Jpifce nur la möglich unt wirffam ift, wo eine abgefonterte Äüd)e crifürt, ober ein 3intmer al« Äüdse be? nu£t wirt, ta« von ber EGobnung abgefchtoffen werten fann. Kinige Stunten nach Sonnenuntergang öffne man wieter genfter, Säten unb Sbüren, um bie Suft gu erneuern, unb laffe in ben 3eiten ter größten Jpiße ein oter mehrere gen? fter in tem Schlafgimmer oter einem anftoßenben 3mimer tie gange Stadjt binturch oben halb geöffnet. Dicß muß jeto* immer fo gefebeben, taß fein OJegcngug ftattfintet, fo la^ tie Scbtafenten im gälte eine« 2ßtntwed)felö nicbt ter ©efal)r »on Krfättungen au«gefcj3t finb. 53 Äinber wie &rwad)fene foEten im Sommer nur in fütjtett Betten fcblafen. ®iebt e« einen größeren Unfinn, eine rafftnirtere SJtenfdjenquäleret al« biefe geberbetten in ben tropifcben Sommernächten unfere« Älima1«? Unb bod)finb fte, namentlich unter ben Kingewanbertcn, nod) immer aE? gemein im ©ebrautf). Die Stationen ftnb, wie e« fcbcint, nid)t nur confer»ati» in ihren Sitten, fonbern auch, confer? »ati» in it)ren Unftttcn. SDtan benfe fich ein Äinb, ermattet burd? bie #i|e be«Sage«, ba« Elbenb« in geberfiffen gepadt unb mit geberbetten gugetedt Wirt, um fo tie Stacht »iel? Ieid)t bei einer Semperatur »on 90 ®r. g. gugubringen. 3n ter Stegel Wirt e« nidjt fcblafen oter aber, in Sdjweiß gebatet, te« SJtorgen« nod) matter erwachsen al« e« Elbenb« ■m»or nietergelegt würbe. Man fe|e biefe Sct)Wii?fur einige 3eit lang fort unb ba« Äint wirt halt auf jenem Jpöt)e? fünfte ter Krfdjlaffung angelangt fein, wo ter Eidbruch, fcer Äinter?Kholera unoermeiblid) ift. SJtan »erfd)one alfo ta« Äint mit ter ®raufamfeit biefer geberbetten. Man lege e« auf Jpaarmatrajjen, ben Äopf auf Jpaarfiffen, unb bede e« leid)t mit einer wottenen Dede ober nur mit einem Seintuche gu. So wirb man einen ruhigeren Sd)laf er? fielen unt erfd)öpfente Sd)weiße »ermeiten. Man fleite tie Äinter in ber Reißen Sommergeit fo leid)t, wie nur immer möglid), unb Bebedetljren Äopf, wenn man fte aueträgt, mit einem Streb^ut. Die $flanger be« Süben« laffen bie Äinber ibrer Steger im Sommer nadt berum laufen, wie fte bie Statur gefcbaffen l)at, unb ftnben biefe« Äoftüm ibrer ®efunbt)ett am guträglichften. Man habe feine Äinber SDtorgen« unb Elbenb« fall, 2ßer 5* 54 bie erfrifchenbe SBirfttng falter Bäber im beißen Sommer je genoffen bat, begreift leicht it)ren Stufen unb ibre b^gie? nifcbe 2Bid)ügfeit für Äinber. Da« falte Bab »erminbert bie Jpitjc te« gangen Äörper«. K« reigt ben EIppeüt am SJtorgen, unb »erbreitet am Elbenb eine angenehme Krmü? bung über bie ©lieber, welche in fanften Sd)laf übergebt. SBarme SBafdjungen ober Bäber finb oerwerflid), weil fte nur bie aEgemeine Krfd)(affung »ermebren. 2ßenn wir in ben Stätten bie fühlen SJtorgen unb Elbenbe berBcrgtanbfd)aft entbehren müjfen, fo giebt e« bod) aud) bafür in ben meiften Stätten ein Krfafemittel. Siegt eine Statt an einem gtuffe ober an ber Seefüjie, fo fehlen nirgenb« bie Dampf?gäbren nad) ben benachbarten Drten in ber Umgegenb. Diefe gäbren gewähren ben ©enuß einer längern ober fürgem füblen SBafferfabrt. Kine tag? liebe gahrt auf benfelben in ben SJtorgen? oter Elbcnt? ftunten wirt, unt mit großem Stecht, »on ter Be»ölferung ter Stätte al« eine« ter wirffamften Heilmittel ter Äinter? Kbolera Betrachtet. So lange tie Äinter fich auf tem SBaffer Befinten finb fie munterer, Beffer gelaunt unb wobler. Mixtkx fohlten ftcb biefe« »ortrefflicb.cn Stärfung«mittel« ibrer Äinter fo »iel al« möglich, unt geitig betienen unb md)t bamit warten, bi« bie Äranfbeit \d)on ausgebrochen ifi. Die früben -äJtorgenftunben Bi« 8 Ub)r unt bie Elbenbftunten »or Sonnenuntergang ftnt bie gwedmäßigjten gu fotd)en 2Bafferfal)rten. Spagiergänge mit ben Äinbern in benfei? Ben Stunben an gefunben waltigen glußufern oter in SBalbungen, ftnt, wo folcbje in ter Stähle ber Stäbte gu ftn? ben ftnb, eben fo nüjalid) unb wertt)»oE. 55 K« »erfiebjt ftd) »on fetbft, baß für tie Krbjaftung ber ®e? funbbeit be« Äinbe« tie größte perfönttebje Steinlid)feit im Sommer no* wichtiger ift al« im hinter. Befcbmutjte Bäfcbc, welcbe bie Suft »erunreinigt, foEte Bei großer £i£e noch, fcbneEer al« gewöhnlich, bcfeiügt unb gewafcben werben. £errfd)t an einem Drte bie afiaüfd)e Kbolera, fo ift e« aus ben früber (Seite 38) angegebenen ©rünben »on ber groß? ten SÖicbügfeit, aEe Elusleerungen fofort gu gerftören unb bie 2Bäfeb,e unfdnitlid) gu machen, fobalt las Äinb plöfcltd) »on einer heftigen Diarrhoe mit ober ohne Krbrechen befal? len wirb. 3« biefem gaEe muffen bie Elusleerungen fofort mit einer Söfung »on 1 Stjeit Kifen»itriol in 8 Sheilen Söaffer begoffen werben, woburd) ihre anftecfenbcn Kigen? fdjaften jerftört werben. Betten unb Seibwäfd)e be« Äinbe« muffen, wenn fid) feine Äranfbeit al« aftaüfd)e Kbolera tjerauogefteEt bat, mit Sauge gelocht ober in einem Badofen einer großen £ij3e au«gefej3t werten, um tenfelben ßwtä gu erreichen. So tjaben wir eine Steige »on Scb;U^maßregeln gegen bie feinbfeligen Söirfungen be« Älima1«, weld)e, fo gering? fügig eingelne berfelben auch) fcbeinen mögen, aEe »ereint nicbt »erfebjlen werben, einen großen unb glüdlid)en Kinfluß auf tie Krtjaltung ber ©efunbbeit unb be« Sehen« be« Äin? be« au«guüben. K« bleibt mir nun nod) übrig, »on bem Sd)u£e gegen ein anbcre« Klement gu reben, weld)e« an geintfeligfeit bem Älima nid)t nad)ftebt, \a ebne weld)e« unfer Sommerftima »ieEeid)t nal)egu mad)tlo« gegen ba« Sehen be« Äinbe« wäre — ich meine ba« Klement einer naturwitrigcn Diät. 56 pt* naturgemäße tmfr frte luttimpftrigf JHat •Shtttermilcf) fcbüfjt nicht »er ter Äinter?Kbolcra. ©e? nau tie Jpälfte ber d)olerafranfen Äinter, welcbe ich, beobachtet fyabi, waren gur 3eit ibrer (Srfranfung nod) an ber SJtutter? brufl. Die meiften würben aEerbing« nebenbei fcbon ge? füttert, eine Heine 2lngal)l blatte aber au«fd)lteßlid) unb nur SJtuttermitd) genoffen. K« fragt ftd) nun 3uerfi, finb biefe Äinber, welcbe nur mit SJtuttermilcb, genährt wurten, tro£ biefer jwecfmäßigen Stabrung erfranft, ober fann fetbft bie SJtuttermitd) unter Umftänben bie Veranlaffung 3U Diar? rf)öen werben, wetd)e in Äinber?Kt)olera übergeben ? Darauf ift 3U antworten: eine gute, bem Eliter be« Äinbe« entfpre? d)enbe ÜJtuttermild) wirb für ftd) aEein nie bie Urfad)e ge. fäb,rlid)er DurchfäEe werben. 2ßot)t aber wirb SJtuttermilcb fel)r l)äuftg bie Urfacbe fold)er 3"fäEe, wenn fte 3U reid) iflr ober wenn bie SJtutter eine fet)lert)afte Diät Beobachtet, SBirb dn Säugling im Sommer »on Diarrhoe BefaEen, nad)bem bie Mild) feiner SJtutter ungewöbnlid) bitfflüffig unb ral)mfarbig, unb bat)er fd)wer »ertaulid) geworten ift, fo wente fid) tie 5Jtutter an einen Elr3t, welcher, wenn er e« für nötb/ig f)ält, ibr tie nötigen SJtittel 3ur Verbefferung ibrer SJtilcb »erorbnen wirb. Säuglinge werben ^äuftg »on Diarrhoe befallen, wenn bie SJtutter grüne ©emüfe, Salat, faure grücbte, Ääfe ober »iel Äaffee genießen. 2ßer? ben bie genannten Speifen unb ©etränfe »ermieten, fo genefen tie Äinter in ber Stegel fd)neE unb »on felbft »on U}rem DurcbfaE. 57 Viel häufiger werben Säuglinge, welcbe neben ber 9JM? terbruft fcbon gefüttert werten, »on Äinter?Kbolera befaEen. ipier fann man mit Bcfümmtbeit fagen: bie groben gehler in ter Diät, weld)e nietet auSnabmSwcifc, fonbern in ber Stegel begangen werten, finb bie näcbjie ©clcgcnbcit«? Urfad>e ber meiften biefer Krfranfungen, unb bie bejie SJtut? termtld) »ermag ten Säugling nicbt gegen tie rohen Ein? griffe einer groben gütterung 3U fdnüpen. Jpicr entfielt nun tie grage: wann foE man überhaupt anfangen, einen Säugling neben ter SJtuttermilcb gu füttern, unt mit was fot! man ihn füttern ? Die Statur felbfi beantwortet tiefe grage mit unfehlbarer Beftimmtbcit. Sie muthet tem Äinbe nid't gu, feftere Stabritng gu beißen, ehe fie ihm tie erften 3äbne tarn gegeben. SJtan foE alfo ein Äinb an ter Bruft ütft füttern, be»or e« nicht tie erften 3'a\)nt hat. 33er :hne Stotl) gegen tiefe« ©efefc ter Statur hantelt, barf ftd) nicht beflagen, wenn fte il)n tafür beftraft. Die erjien 3äl)ne te« Äintc« Bred)en in ter Stegel gwifeben bem fteben? ten unt achten Slionatc tureb. K« fint tie betten unteren mittleren Scbneitcgäbne. 3bre Krfcbeinung ift ta« Sig? nal, taß ta« Äint mehr al« feine SJtuttermild) »erlangt. SJtan fange nun an, e« regelmäßig unt 31t befümmten 3eiten trei SJtal tägtid) gu füttern. Eiber mit wa«? Äeine Stabrung«mittel fommen an leichter Vcrbaulidifeit unb Stabrbaftigfeit ber SJtuttermilcb näl)er al« gleifd)? brühen. SJtit gteifd)brüben aEein fönnte man ein Äinb aufgieben. Sie enthalten — wie tie SJtilcb — aEe Be? ftanttbeile te« menfebtirten Äörper« aufgelöft. SJtan be? ginne taber immer tie gütterung eine«Äinte« mitgleifcb? s 58 Brütjen. K« ift nid)t gleichgültig, au« welchen gfeifdjforten man biefe Brüljen Bereitet. SauBen? unb Jpübnerfleifd) ftnb nicht bloö bie natyrfjafteften, fonbern aud) bie leid)t »er? baulid)ften gleifd)arten. Dann folgen in abnebmenber Steige: Äalbfletfcb, Jpafen? unb Stebfleifd), Dchfenfleifd), Jpammelfleifd), Schweine unb ©änfefleifcb,. SJtan beginne iafjer, wenn e« bie Vert)ältmf[e ber Kitern gejiatten, bie gütterung be« Äinbe« mit SauBen? oter Jpübnerbrüben, gef)e bann gu ÄalB«Brüben unb guletit gu Dd)fenfleifd)briü)en über. K« wirb Stiemanben einfaEen, au« bem fetten, fct)wer »erbaulichen Schweine? ober ©änfefleifcb eine Brübe für ein Äinb gu Bereiten. Da« gett fchöpfe man »on aflen gleifcbbrüben, el)e man fte bem Äinbe giebt. Seist man ben gleifchbrüben nne Heine Dnanütat SJtilcbguder blugu, fo Werben fte ber SJtuttermilcb, äbnticber unb oft »on ben Äin? bem lieber genommen. Den Äleinen get)t e« übrigen« wie fc>en ®roßen, fte lieben bie Etbwedjfelung. SJtan wed)fele baber mit ben »erfd)ietenen EIrten »on gleifd)brül)en unb gebe fte außerbera halb mit Salg, Balt mit 3Jtitd)guder. Kin bi« gwei SJtonate auf tie beiten untern folgen tie Beiten obern mittlem, unb gleich tarauf aud) tie beiten obern äußern Sd)neitegäbne. 3ef?t ifi e« 3eü, tem Äinte etwa« fubftangiellere Stauung 3U geben. SJtan mache nun ben Einfang mit 3w>iebadfuppen, unt gebe fte abmecbfelnt mit gteifd)buu)en. %mmev ]a\)xt man aber fort, ta« Äint 3U Beftimmten 3eiten unb nidjt öfter al« trei SJtal täglid) gu füttern. SJtan bat in ten amerifanifdjen Stätten eine gange Elu«wabl »on 3wiebadarten, ten groben Sd)iffö? 3wiebatf, ten' feinen f. g. Bofton?cracker, ben Sota?, 59 ben Butter? unb anbere cracker-Elrten; enblict) einen 3wie? bad, ber unter bem Stamen dried rusks »erfauft wirb. Die dried rusks ftnb ba«, was man in Deutfd)lanb gewöhnlid) 3wiebad nennt. 3d) halte fie unter aEen anberen 3wiebad? arten aEein al« Staljrung für einen Säugling geeignet unb empfeble fte bat)er aEein gur Bereitung »on Suppen. Die anbern fogenannten cracker-Elrten ftnb nid)t« al« b.alb,gebadener ober nur getrodneter SJtet)lBrei, ber, an ftd) fcbwer »erbaulich,, burd) ipingufügung »on Soba bem Äinbe oft bireft fd)ättid) wirb. 3d) $abt ungät)Iige Sltale im Som? mer Äinber unmittelbar nach einer folcben EIBfütterung mit cracker-Suppe an Durchfall unb Kbolera erfranfen feljen. Sinb bie genannten rusks ober ein äl)nlict)er brauner 3wie? bad nid)t gu haben, fo mad)e man Suppen »on gut gebade? nem SBeigenbrob ober »on ®rie« (farina). SJtan »er? meibe üBrigen« Bloße SJtefjlfuppen ober 3Jtet)lbme fo »iel al« möglich), weil fie fdjwerer »erbaulid) ftnb al« ^wkbad^ unb Sßeißbrobfuppen. Unbebingt »erwerflid) iji bie gütte? rung mit Suppen »onStci«? ober 5Jtai«mebI (indianmeal), benn Stet«? nnl 9Jtat«met)l ftnb bie ärmften.aEer SJteb)!? arten, inbem ein S^funb Stet«? ober 3Jtai«met)t faum ben ftebenten Sbeil ber Stat)rung«ftoffe enffjätt, welche in einem $>funb Söeigenmeljl enthalten fint. 3d) fomme aber nun auf tie beiten »erwerflid)ften Stabrung«mittel für Äinber, bie Äartoffel unb bie EIrrowroot. K« giebt in Deutfd)Ianb wie in granfreid) unb 3r!anb gewiffe ®egenben, bie al« „Äartoffellänber" Berüchtigt ftnb. Die« ftnb Sanbftreden, wo ber Boben gu arm ift ®etreibe gu tragen, unb bie Be»ölferung gu arm 9Jtet)l gu faufen. 60 ipicr wirb bie Äartoffe! ta« Brot be« armen SJtannc« unb feiner gamilie. 233er je burd) einen folgen Äartoffclttftrict, wie in Deutf&lanb turd) Dberfdneften, tureb ten Speffart, oter tureb gewiffe Sbcilc te« Dtenwalte« gerejft ift, ter wirt fid) ter bleichen, aufgetunfenen, bidteibigen, blebäugi? gen unb ftupiben Äintergeftalten erinnern, welri^c ftd) an ten genftem unb Sbüren ter ärmlichen Dorfwobnungcn 3eigen. Da« fint tie ©efchöpfe ter au«fd)licßlichen Äartoffel= Diät. 2J3ir haben leiter in ten reichen Stätten Stert? Eimerifa1« Äinter genug gefeben, welche uns jene unglüd? lieben Dpfer ber Äartoffe! ? gütterung in ten armfien Sänterftreden Kuropa1« wieter in1« ©etäd)tniß gurüd riefen. S3a« aber tort tie falte, eiferne Stotb, ba« tl)itt l)ter tie Unwiffenbcit unb tie ®cbanfen(oftgfeit. SJtan ftopft ta« l)ungrtge Äinb mit Äarteffeln, „weil c« fte wiE," oter „weil e« fte fo gerne ißt". Dber man fteiftert i()tn Stagen unb Darm mit einem Brei »on EIrrowroot aus, Weil e« fo herfömmtid) ift. 2ßober aber tiefe »erterblid)e SBirfung ter Äartoffe!? unb ber 2Irrowroot?gütterung ? — 3Bir t)aben gefeben, lc^ Stei«? unt yJ)iat«mef)l bie armfien aEer SJietylforten finb. Eiber arm wie fie an näbrcnben Stoffen finb, fo bleiben tod) Äartoffe! unb EIrrowroot nod) Weit an Kruäbrung«?gähigfett l)inter ihnen gurüd. 3a, jene ärmften SJtet)Ifertcn übertreffen bie Äartoffe! nod) faft um las Vierfache felbft in ihrem ®ebalt an Stärfemcbl, welcbe« bod) ten hauptfäcblid)ften Beftanbtbeil biefer EJBurgel bilbet. Stid)t beffer al« bie EIrrowroot ift bie fogenannte Sapiofa, mit welcher man hier ftatt ber EIrrowroot l)äuftg bie Äinber füttert. Beibe ftnb nid)t« al« g»et »erfd)iebene 61 EIrten »on Stärfe. „SJtit einem Brei »on EIrrowroot" — fagt einer ber beteutentften neueren Sd)riftfteEer über Stal)? rung«mittel in Deutfcb/tanb — „fann man bie Äinber wot)l 3U Sobe füttern, entäbren fann man \k bamit nid)t." SJtan wirb fid) baher auch nid)t wunbern, 3U boren, la^ man tie EIrrowrootfiärfe un»crtaut in ben Stühlen ber Äinber, unt.ten Darm fotd)er Äinber nach bem Sobe wörtlich, mit EIrrowroot?Äleifter über3ogen gefunten hat. Benn aber tie Äartoffe!? unt Etrrowroot?gütterung ber Äinber überhaupt »erwerfücb, iji, fo ift fte noch in«befonbere gefährlich in Izn Reißen SJtonaten be«.amerifanifcb,en Som? mer«. Unoerbaulid) oter fcbwer»ertaulicb, wie fte fint, wer? ten fte eine ber Ijäufigften ©eiegenbeit« ? Urfacben ber Äinter?Kbolera. 3e l)eißer übrigen« tie SBitterung, befto weniger füttere man ben Säugling. K« wirb in ben heißeften gerieten be« Sommer« fetbft fixerer fein, il)m aud) tie ßwkbad^, Sßeißbrob ober ©rie«?Suppen 3U entgiel)en, unb i\)n in tiefer 3eit nur auf SJtuttermüd) unb gleifd)brüben 3U Be? febrünfen. Pte 3tt>eckntaßt0fiePtat *e* entwöhnten utto ires aufzufutternden gixnoes. 3wei bis brei SDtonate auf bie oberen Sd)neibe3äbne folgen bie erften Bad3äb/ne unb bie äußeren unteren Sdmeite3äl)tte. Der Säugling iji je£t 10—12 SJtonatc 6 62 alt. K« bauert 1 ober l\ SJtonate, bi« biefe »ier Batf3ät)ne unb bie 3wci äußeren SdmeU^äljne aEe burchgebrocben ftnb, unb ber Heine Mm\d) X)at je£t fd)on ein gan3 ad)t? Bare« ©ebiß »on 12 3>a\)nm. Stun folgt aber eine lange $aufe »on 9 bi« 12 SJtonaten im 3abuen. Diefe 3eit ber Stuhle ift »on ter größten 2ßid)tigfeit. Sie ift tie »on ber Statur gum E(bgewöl)nen te« Äinbe« befummle 3eit.unb muß gu tiefem 3i»ede bemupt werten. EIntwortet un« aber aud) tie Statur mit unöerfennBarer Befümmtt)eit auf tie grage: Sßann foE man ein Äint aB? gewöhnen? mit ter EIntwort: 2ßenn e« feine gwölf erften 3äb.ne l)at — fo gwingen un« hoch tie flimatifd)en Vcrbält? niffe gu gewiffen Stüdftchten. Die ©efabjren be« Elbgewöb? nen« ftnb Bcfannttid) gu aEen 3ab)re«geiten für ten Säug? ling nid)t gering. Sie ftnt aber am größten furg »or, gu Einfang unt wäbrent ter beißen Sommergeit. Da« Äint, las gur 3eit be« Elbgewöbnen« in aEen 3al)re«geiten gu Diarrhöen geneigt ift, heftet biefe Steigung im t)öcb,jten ©rabe 3ur Somme^cü. Von einer Diarrboe 3ur Äinter? Kbolera ift1« tann nur eine Haarbreite weit. Kine SJtutter gefäbrtet tatjer nicbt nur tie ©efuntfyeit, fontern ta« Se? btn ihre« Äinte«, wenn fte e« in ter Reißen Sommergeit abgewöhnt. Sie tarf ftcb gu tiefem Schritte nur entfd)lie? ßen, wenn fte ta3U abfolut ge3wungen wirt entweter au« SJtanget an SJtild), oter weil ta« Äint ibre SJtild) turd)au« nicbt metjr »erträgt, oter weil e« tie Krtjaltung ibrer eige? nen ©efuntheit oter i|rc« Sehen« gebieterifd) »erlangt. Die günfügften3ahre«3eiten 3um Elbgewöbnen fint ter Jperbft unt ta« 3eiüge grübjabr. 3nt £erbft foEte man aber las 63 Kntwöljtten in ben nörblicben unb mittleren Staaten nidjt früher al« im Dctober, in ben füblid)en Staaten nid)t »or Stoöember Beginnen. 3w grübling foEten bie Äinber in ben nörblicben unb mittleren Staaten im 3Jtär3 ober Elpril, fpäteften« in ber erften ipätfte be« SJtai, im Süben noch früher abgewöhnt werben. So gewinnt man Bis 3um3uni, b. b. Bi« 3um Kintriü ber Kbolera3eit, noch, eine Sterbe »on SBocben, weld)e 3ur ©ewöl)nung be« Äinbe« an bie neue Seben«weife nötl)ig unb bie eine fofibare 3eit ftnb, um e« auf bie Befcbwerten ber Reißen 3eit »orgubereiten unb ge? gen Ü)re ©efabren 3U ftärfen. Hat ein Äinb im Storben SJtitte SJtai1« nod) nicbt feine gwölf 3ät)tte, fo muß feine Kntwötmung bi« 3um Dctober »erfd)oben werben. Kin Äinb, ba« SJtitte SJtai1« fdjon tiefe 3äl)ne b,at, bennod) ben Sommer tureb, fortguftillen, ift nur rathfam, wenn ta« Äint feh,r elent, bie SJtuttermilcb, il)m fel)r guträglid) unb bie SJtutter frijr fräftig ift. 3ft ba« Äinb aber fräftig, bie SJtutter hingegen blaß, blutarm, aU gemagert unb ihre SJtitcb, fcbied)t, fo begebt fte ein un»er? antwortlid)e« Unrecht an ftcb, fetbft unb üjrem Äinbe, wenn fte auf einem längeren StiEen be« Äinbe« beb,arrt. 3^re fcb,lecbte SJtild) wirb ba« Äinb nid)t »or ber Äinber?Kb)olera fehlen, fie wirb baffelbe »ieEei^t fogar bagu geneigter ma? d)m, unt fte fetbft fann in eine Blut?Verarmung ftnfen, au« ber fte fich, erji nach, SJtonaten ober 3ab,ren langfam Wieber erholt. Stiebt« iji häufiger unter ben grauen, al« bie Seiben, welcbe biefe Blutarmut!) ber StiEenben »eran? laßt, für beren Urfacb,e eine SJtutterlieBe fte blinb mad)t, bie, loben«wertt) wie fte an ftd) ift, \)kx aber gur Etffenliebe wirb. C4 gür ein glüdfid)e« ©dingen be« Sntwöljnett« ifl bie Elrt, wie e« gefduebt, »on ber größten SBichügfeit. Die unge? ftüme unb naturwitrige Elrt, in ter e« fo oft gefebieht, iji nngroeifclbaft eine ter wirffamen Urfad)en jener barbari? fcben Sterblid)fett ber Äinber, für welcbe bie großen Stäbte ber Vereinigten Staaten berüchtigt ftnt. 2Birb ein Säug? ling »on ber Krfd)einung feiner erften ßä\)m, b. I). alfo »om ftebenten ober ad)fen SJtonat an, in ber naturgemäßen SBeife, wk fte im »origen Elbfd)nitt angegeben würbe, erft mit gleifcbbrüi)en gefüttert; giebt man ihm bann, wenn bie öicr oberen Scbneibegäbne turcbgebrocbcn ftnt, »orftcbüg abwe&fetut gleifdjbrüfjen unb ßwkbad^ ober SBeigenbrob? Suppen, unb fährt bamit fort, bi« las Äinb feine erften gwölf 3flbne bat, fo werben ftd) feine Verbauung«organe ftetig unb aEmäüg geübt unb geftärft tjaben. Der Ueber? gang 3U einer Diät ot)ne SJtuttermilcb wirb fein plö^Ücher fein. K« wirb fich an eine fo!d)e Diät oljne gewaltfcyne Störungen feiner Verbauung gewöhnen, ja e« wirb ten Uebergang in bie neue Seben«weife »ieEeid)t gar nicbt ge? wal)x werten. Sobalb bie rechte 3eit 311m Kntwö!)nen heran? gefommen ift, giebt ihm bie SJtutter bie Bruft immer feite? ner unb in größeren 3i»ifd)enräumen, unb halb iji fte gang »ergeffen. Sinb bie Verbauung«organe be« Säugling« nicht in ter angegebenen SBeife attmäüg »orbereitet unb geflärft werben, oter ftnb fte frühzeitig burd) Belaflung mit Etrrow? reot ober burd) SJteblbreie oter Äartoffeln gefdjwäcbt wor? ben, fo wirt bie Kntwöbnung tem Äinbe einen mebr oter weniger heftigen Stoß »erfeljen. SJtagenbefd)werten unb 65 Bb'«arttge Diarrhoen werben ihr im Sinter, Äinber?Kl)olera wirb ihr im Sommer auf bem guße folgen. 3ft ein Äint gatt3 »on ber Bruft entwöhnt, fo foE man Ü)m in ter erften 3ett nicbt mel)r unb nid)t frafügere 5tal)? rung geben, al« bie, an welche c« in ben letzten 333od)en ter StiEung fd)on gcwöl)nt war. 3um ©etränf giebt man ü)m frifd)e« ES3affer unb Äuljmild), welche man in ter erften 3eit gwedmäßig mit ein Viertbeil SBaffcr »erbünnt, »orau«gefej?t baß ber 3JUtd)mann biefe Vorftd)t«maßregel nid)t fd)on au«? geführt l)at. EIEmälig »erftärft man bie Brüben unb Sup? pen, man giebt trodene« 2Öeigenbrot> mit ober otjne Butter, unb finb gwifdjen bem 3wan3igflen unb »ierunbgwangigften SJtonat bie Elugen?. ober Kd3äbne burd)gebrod)cn, fo geigt bie Statur an, baß las Heine Staübü)ier fertig ift, b.t). baß ba« Äinb je£t auch, folibe« gteifd) effen foE. Badwerfe ftnb im ElEgemeinen für Äinber nid)t geeignet. 3e fetter unb reicher fte ftnb, befio fchwerer »erbaulich) ftnb fie. Da« lanbe«üblid)e maffenljafte 3uderwerf? ober Kattb9?Kffen ift entfd)ieben »erwerflid) unb ift gewiß mit eine ter Urfacb,en, warum jene fatalen SJtagen? unb Darm?Krfranfungen ber Äinber in biefem Sanbe fo häufig finb. Der ©enuß frifdjer Äirfd)en, Pflaumen, $ftrfid)e, Elepfel unb Birnen entlid) Wirt eine feljr häufige ©elegenheit«?Urfacbe te« Etu«brud)« ber Äinter?Kbolera. SJtan foEte fie im Sommer wenig? ften« feinem Äinbe geftalten, ba« nid)t über brei 3at)re alt ift. EJßemt e« aber eine See »oE gefährlicher Untiefen ift, über welche eine SJtutter gu fe£en Ijat, bie ü)r Äinb gefÜEt $at, fo fönnte man ba« Elufgtetyen eine« Äinbe« gang ot)ne 6* 68 SJtuttcrmild) einer galJrt »ergleid)en, welcbe burd) eine Sa? gune »oE gadiger ÄoraEcnriffe mit einem gläfernen Äal)n gu machen ift. K« muß eine waebfame unt forgfame SJtutter fein, wenn fie ta« gebred)Iid)e Seben«fd)ifflein eine« folehen Äinte« auf biefer gal)rt »or Sduffbrud) bewahren will. 3lt bie SDtuttcr burebau« unfähig, ihr Äint gu füllen, unb ge? ftatten e« tie Vcrbattnijfe nicht, tem Äinte eine Elmme gu geben, fo bleibt feine antere 3£at)l übrig, al« e« mit Äul)? mild) aufgugiel)en. Äubmild) ifl aber in ibrer 3ufammen? feijung »on Buttermilch febr »erfdueben. Sie enthält »iel mehr Butter, me'br Sat3e unb um tie Hälfte mehr Ääfeftoff al« SJtuttermild). Hingegen enthält bie letztere um mehr al« bie Hälfte met)r ßuder unb ift baher fo »iel füßer al« Äubmild). 2Bitt man baber Äubmild) ber SJtuttermilcb einigermaßen ät)nlid) mad)en, fo muß man fte mit einem Dritttl)eil 333affer »erbünnen unb etwa« 3uder t)in3ufej}en. 5Jtan bebient ftd) 3U biefem fiwtde am heften be« SJtild)? 3uder«, ber au« SJtild) bereitet iji unb in aEen Elpotl)efen gehalten wirb. Die SJtild) fei wo möglid) immer »on einer unb berfelben Äul), unt wo möglich, »on einer Äul) bie mit trodenem ^>m unb nicht mit frifchem gutter gefüttert wirb. SJtan gebe bie SJtild) fo frifd) al« möglich,, man ral)me fte nid)t ab unb fod)e fie nid)t, fonbern erwärme fte nur, inbem man fte in Ijeiße« SBaffer fteEt. Etbfod)en mad)t bie SJttlcf) faltbarer, aber fd)werer »erbaulich. K« giebt eine SJtilcb, bie ber SJtuttermilcb fo ä!)ntid) iji, baß man fte bem Äinbe un»eränbert geben fann. K« iji bie Kfetinnenmild). Der Kfetinnenmiid) febr nahe fteljt bie Stutenmilch). S3o eine biefer beiten SJtitcharten 3U blähen 67 ift, ia 3ief)e mau fte immer ber Äul)mild) »or unb gebe fte bem Äinbe unöeränbert, wie fte au« bem Kuter ber Kfelinn ober ber Stute fommt. Äubmild) in ben Stäbten »on einer einigen unb immer »on berfelben Äul) 3U erbalten, ift in ber Stegel feljr fcbwer, oft unmögüd). Kine Äul) felbft 3U galten erlauben bäuftg bie öfonomifeben Verljätttüffe nicht, unb n» e« bie Verhält? niffe erlauben, mangelt faft immer ber $tajp. StaEungen Beftnben fiel) in ben meiften großen Stätten StortameritV« nur an ten 233ot)nt)äufern weniger Steigen, unt las Kin? fieEen »on Äüben in fogenannte Si»erty?StäEe ift feljr foftfpieüg. 3d) tjaBe mir in biefer Verlegenheit fe^r oft baturcb geholfen, baß id) empfahl eine 3*ege 3U galten* gür biefe« wol)lfeile Heine St)ier ftnben ftcb, »iel leichter bie SJtittel unt ein $la£ e« 3U galten, ßiegenmild) fteljt ber Äubmild) febr nabe, nur ift fte reicher an 3uder unb ift in biefer Hütficbt ber grauenmild) alfo felbft äbnlidjer al« Auf)? mild). Sie "bat einen eigenttjümltd)en ©erud) unb ©e? fdwtad, an ben fich jetocb Äinter fel)r halt gewönnen. SJtan muß fie im Uebrigen wk Äul)mild) bemänteln; man »ertünnt fte mit einem Drttü)eit SBaffer, »erfüßt fie aber nid)t mit SJtitcbjuder. 2öie »on ter Äul) wirt man aud) »on ter 3iege eine guträgtid)ere SJtilcb erhalten, Wenn man fte »or? gug«weife mit trodenem Heu füttert. K« ift gwedmäßig, bem Äinbe »on Einfang an feine SJtilcb, in regelmäßigen ßwifdjenräumen gu reichen. Die« foEte nicbt öfter gefcbeljen al« Einfang« aEe brei, fpäter aEe »ier Stunben. Veranlaßt bie SJtilcb, Seibweb unb DurcbjäEe, enthalten bie EIu«Ieerungen un»erbaute geronnene SJtild), t 68 fo iji Ijäuftg bie SJtilcb, 3U reich). Vcrbünnt man fte mit ber Hälfte Sßaffcr, fo wirb fte bann oft gut »ertragen, gabrt fte aber fort, Vcrtauung«befd)werbcn 3U erregen, fo fcfct man ibr einige Kßlöffel Äalfwaffer bjingu unt legt tem Äinbe, Wäb)renb eö trinft, ein bjeiße« woEene« Such auf ben SJta? gen. K« wirb bann bie SJtilcb oft bei fid) bebalten unb gut »erbauen. Heljtn aEe biefe SJtaßregeln nicht, »eranlaßt bie SJtilcb, immer wieber Krbred)en unb Durd)faE, fo wccb«lc man baß Sljier, »on bem bie SJtilcb lommt, unb wechsle e« nött)tgenfaE« einige SJtale. SJtan wirb bann »ieEeid)t ein Stjier finben, beffen SJtild) ta« Äint ot)ne aEe Befcbwerten »ertaut. Bleiben jebod) aEe tiefe Verfud)e frud)tlo«, bleibt bie SJtilcb tro£ be« $3ed)fel« mit ben Sl)ieren unb trot) ber anbern genannten SJtaßregeln immer gleid) unoerbaulid), fo ift ber Bewei« geliefert, baß ba« Äinb bie SJtttd)tiät überhaupt nid)t »erträgt. Man muß fte aufgeben unt ta« Äint mit gleifd)brül)en auffüttern. Sold)e Äinter, welche abfolut feine SJtild) »ertragen, ftnt feiten, aber fte fom? mtn »or. Verträgt ein Äinb feine SJtild) gut, fo gebe man fte nad) bem britten SJtonat etwa« ftärfer, inbem man ber Äubmild) nur nod) ein Vierteil ober ben fünften Sf)eil Sßaffer l)in3u? fe|3t. Stimmt ba« Äinb bei ber bloßen SJtilchjbiät nid)t t)in? reid)enb 3U, fo fe|e man ber SJtild) ftatt be« ÜBaffer« ein Drüüjeil Äalbfleifd)? ober beffer Hül)nerbuu)e 3U. 3eigt e« ftd) aud) bann nod) tjungrig, fo »erftärfe man bie Brüten unb gebe nod) mebr ba»on. Unter feinen Umftänben aber ift e« erlauBt, ba« Äinb »or bem Durd)brud) ber erften 3at)ne, b.l). alfo »or bem 7. bi« 8. SJtonat, mit 3wtebad?, 69 Brob? ober ©rie«?Suppen gu füttern, gür ba« Äinb, ba« ot)ne SJtuttermilcb, aufgefüttert wirb, gelten bann »on biefer 3eit an genau tiefelben Stegein, wie für ben Säugling, unb fann ich, in biefer Hmftd)t einfach auf ben 3nt)aft be« »origen Elrüfel« »erweifen. Da« ftnb nach bem beutigen Staube ber 2Biffenfd)aft bie Bewäbrtefien SJtaßregeln in ber Diätetif be« Äinbe«. golgt eine SJtutter genau, gewiffent)aft unb mit Elu«bauer tiefen Stegein, fo bat fie MtS geü)an, was möglich) ift, üjr Äinb gegen tie Schwächen feiner Statur unb bie geinbfeligfeit be« Älima1« gu fd)ü£en. 3ft biefe SJtutter enblid) fogar ftarf genug, ftd) felbft gegen bie un»eraünfügen Staüjfd)tägc unb Kinflüfterungen it)rer greunbinnen unb aEer anbern unberufenen 3iaü)geber — ben EIrgt abgenommen — gu wappnen, unb bat fte gefunbe Vernunft genug, ba« fd)ted)te Beifpiel ber Äinberpflege ü)rer greunbinnen nidjt nach,gu? al)men, fo tjat fte bie größtmöglichen Elu«ftd)ten, bie ©efunb? beit unb las Sehen ibre« Äinbe« gu erhalten. K« ift waljr, bie Dpfer unb Kntbebrungen, bie von iljrer SJtutterlieBe geforbert werten, ftnb unenblidj groß, aBer bie ©lüdfeligfeit be« enblicb,en Sriumplje« über aEe biefe feinbfeligen 9Jtäd)te, bie üjr Äinb fo oft unt fo lange Bebrotjt Ijaben, biefe ©lud? feligfeit gu fd)ifbem fann id) nur ber geber einer glüdlid)en SJtutter felbft überlaffen. JföÜdjfabriken utrir ßXxifyfäiftyun$en. Man fönnte bie großen Stäbte ber Krbe bie franfl)aften ®efd)wülfte, bie Beulen be« Drgani«mu« ber menfcb/licben 70 ©efeEfd)aft nennen. Hier firömcn bie SJienfd)en gu Hun? berttaufenben ober gu SJtiEionen gufammen. Hier padcn fte ftd) möglichfi tiefet an unb über etnanber. Sic »erpeften ftcb, bie Suft, bie fte atljmen, fte »erfälfdnm ftcb bie Spcifen, bie fie effen, unb »ergiften ftcb bie ©etränfe, bie fie trinfen. K« giebt aber fein ©etränf, ba« fo wid)üg ifl für bie ©e? funbtjeit unb ba« SeBen eine« großen SI)eile« ber ftättifdjen Be»ölferungen, wie bie SJtild). SJtit Sted)t \)at man biefe glüfftgfeit „las Stal)rung«mittel ber Stabrung«mittef," „bie Speife unb ben Sranf" ber Äinberwclt genannt. SBir Ijaben eine fd)Ied)te SJtild) al« eine ber h>äuftgftcn Urfad)en ber gefährlichsten Äranfl)eiten be« garten Äinbe«alter« bereit« fennen gelernt unb man l)at mit 2Bat)rbcit bie gefachte SJtild) al« eine ber Urfad)en jener enormen Sterblicbfeit Begeid)net, weld)e bie Steiben ter Äinter in ben großen Stäbten lidjtet. Da« gälfd)en ber SJtilcb ift ein Safter, las> Wie »iele anbere, in aüm großen Stäbten terKrbe tjetmifd) tfi. K« fd)eint nid)t, baß man e« barin in unferen großen amerifanifd)en Stätten gu größerer ^erfection gebracht \)at al« in Sonton, 3>ari«, Berlin u. f. w. Da« unterliegt aber feinem 3weifel, baß e« in feinen Stäbten ber cioilifir? ten SBelt mörberifd)cre golgen b,at, al« in ben großen Stäbten ber Vereinigten Staaten. Denn hier arbeitet e« unter einem Älima, weld)e« feine lebengerftörenben Ejßirfun? gen »crt)unbertfad)t unb unter einem politifd)cn S»ftem, weld)e« ibm feinerlei SBiterftant entgegen fetpt. Da« Safter wirb t)ter gum Verbred)en. V3irb bie öffentltd)e SJteinung nod) bat)in fommen, e« al« foid)e« gu Betrachten? 3d) Begweifle e« nicbt. Subeffen l)at fid) ber Kingeine fo 71 gut al« möglieb, felbft gu fehlen, unb gu biefem 3wede wer? ben einige Bemerfungen über ben SJtiIchl)anbeI unb bie SMcb»erfä(fcbungen in unferen Stätten meinen Seferinnen unb Sefern »on Stutpen fein. K« werben l)ier gwei EIrten Äuhmilch, »erlauft, fold)e tie in ben Stätten felbft fabrigirt, unb foldje bie »om Sanbe hereingebracht wirb. Die erftere Begeid)net man mit bem Stauten Switt? (t. 1), Spütid)t?) SJtild), bie letztere nennt man SanbmUd). Die Hälfte aEer SJtild), welcbe g. B. in Stew SJorf, Brooffyn unt 3erfe». Ktty confumirt wirb, ifl SwiEmilcb). SJtan l)at bie 3ahl ter Äül)e, au« weld)en tiefe SJtilcb in Itn genannten trei Stätten gegogen wirb, fd)on »or fünf 3abren auf 12 Bi« 13,000 gefd)ä£t. Die Äül)e wevben in ben Stäbten ober in bereu nächster Stäbe in großen StäEen gehalten. 3n treten fotd)er Stätte, weld)c in Stew EJorf in ber 16. Straße, gwifd)en ber 10. Eloenue unb bem Stortt)? Stiüer neben einanter liegen, ftnb allein gwifd)en 1800 unb 2100 SMchfübe gufammengebrängt. Der Ktgentbümer biefer brei StäEe, ein großer Branntweinbrenner, logirt unb füttert bie Äübe für 6 Kent« täglich,. Kr 3iel)t bat)er aus biefer großen 3Jtüd)fabrif ein jäb>Iid)e« Kinfommen »on mtnteften« $40,000. Die SwiE?SMcbfutj wirt »orgug«weife unb faft au«* fd)ließüd) mit ben ElbfäEen ber Branntwein?Brennereien gefüttert, benn bie Quantitäten »on Heu ober grud)t, bie fte t)ie unb ba erhält, finb fo gering, baß fte faum ber Kr? mäljnung wertb ftnb. Kingefperrt in ü)ren engen unb nie? beren StaE, mit »ielen hjuntert anberen Äüt)en gufammen? 72 gepfercht, ot)ne frifebe Suft unb ohne Bewegung, bat fie nur bie Befümmung, SJtild), »iel SJtild), nt'öglicbft »iel SJtilcb gu geben. SBic biefe SJtilctj befd)affctt ift, las ift gleichgültig, benn fte »erlauft ftd) immer unb bie Stad)frage ift größer al« ber Bebarf. Db las ungüidlicfee Sbier in biefer febmufei? gen ©efangenfd)aft erfranft unb ftirbt, ift and) gleichgültig, benn bie Profite ftnb fo groß, baß man foldje Verlufte leid)t tragen fann. Krfranft eine SwiE?SJtÜcbfutj, fo wirb fie, wenn fie feine SJtild) met)r giebt, an einen gleifcher »erlauft, bem man las ^funb um 2 — 3 Kent« billiger läßt, unb ber bann las gleifch wieber an feine Äunten au« ben ärmeren unb unwiffenten Klaffen um fo »tele Kent« billiger »erlauft. Krfranft tie SwiE?3Jtild)fuf), fäbrt aber tabei tod) fort, SJtilcb gu geben, fo wirb fte fortgemclft Bi« furg »or ihrem Sobe. Die Ijäuftgjte Äranfbeit ber SwiE? SDtilchfübe ift bie Sungenfeud)e, eine natürliche golge ihrer unnatürlichen Seben«weife. Sie »erlieren ihre Haare, Be? ltdm ftcb mit®efd)würen, welche tie furebtbarften 3erftörun? gen anrichten, unb fterben guletpt an 3el)rung. Die 3at)l ter SwiE?üJti!d)fühe, welche auf biefe $Qd}t jährlich in ten SJtilcbfabrifen »on Stew EJorf, Brooffyn unb 3erfe». CSitp fterben, wirt »on gut unterrid)teten Seuten auf 2000 ge? fd)äj3t. Die Duantität »on SwiEmild), weld)e in tiefen brei Stäbten confumirt wirb, wurte fd)on 1853 auf 180,000 Duart täglid), oter 65,700,000 Duart jäbrlid) angefchlagen. Die SwiE?3Jtild) wirt »on ten Stetail? Häntlern im Sommer gu 4 unt im SBinter gu 5 Kent« ta« Duart »erlauft. 3bre Profite ftnt aber trojj tiefer nietri? gen greife nod) um gwei Drittbeile größer, al« bie Profite 73 ber Sanbmild)b,änbler, welche i^re SJtild) tbeurer anlaufen unb tagu nod) bie Ktfenbaljn? ober Dampfboot?gracb;t tra? gen muffen. 2ßoran erfennt man bie SwüTmifd) ? Sie ift weißer unb Ijat nidjt jene reifliche gelbe garbe, welche bie gute Sanb? milch, fo appetitlich, madjt. Sie gerinnt langfamer, fo gwar, baß fie in ter .Siegel an 5 Stunben fpäter fauer wirb al« reine Sanbmildj, unb ü)re Butter ift weißer. Kine d)emifd)e Unterfud)itng »on »ier »erfd)iebenen Sorten SwiEmild), unb eine Vergteict)ung berfelben mit Drange Kountö. SJtilcb,, welcbe wir Dr. Steib »on Stew EJorf »er? banfen, ergab folgenbe Stefultate: lOOOSbeile ungemtfd)ter SwiEmild) enthalten 9 — 38 Sbjeile md)x SBaffer unb 5 — 17 Sheile meb)r Ääfeftoff al« 1000 Steile Drange Kount», SJtild). SwiEmild) hingegen enthält um bie Hälfte bi« unter ein Drittb,ei( weniger Butter unb 9 —13 Steile weniger SJtilcbguder al« SanbmÜd) au« Drange Könnt». Stur bie Hälfte aEer SJtild), weld)e in ber Stabt Stew EJorf getrunfen wirb, ift Sanbmifd). Die. gracbtliften von 6 Kifenbat)nen unb 2 Dampfbootlinien, welche aUt Sanb? mild) nad) Stew EJorf fübrten, wiefen im 3abjr 1852 nich)t meb)r al« burd)fd)nitttid) nalje an 92,000 Duart täglich, nach). Die« ergiebt für ba«.3ab,r einen ®efammt?Konfum »on 33,580^)00 Duart Sanbmitd). Elber derjenige amerifanifdie ®roßftäbter, welcher glau? Ben würbe, feine Mild) fei uu»erfäffd)t, weil er jtdjer iji, baß fte »om Sanbe fommt, ober weil er fdjon weiß, baß feine SJtilcb, nur SwiEmilcb iji, ber würbe einen nai»en Srrt^um begetjen. Äeine SJtild), welche in unferen großen Stäbten 7 74 »erlauft wirb, iji un»erfälfd)t, bie Sanbmi(d) ebenfowenig al« bie SwiEmild). 3uuäd)ft Wirb' alle SJtild) mit ber SJtild) ,,»on ber Äul) mit bem eifernen Sct)wang," wie man bie $umpe fd)ergweife genannt Ijat, alfo mit SBaffer ge? mifd)t. SJtan rechnet burdjfdjnitttid), baß auf brei Vierteile SJtild) ein ViertljeitSBaffer gegoffen wirb. Bei guter Sanb? mild) bleibt e« in ber Stegel Bei biefer Saufe. 3bre natür? Iicb,e garBe ifi reich) genug, um auch) nod) nach biefer SBäffe? rung anfiänbig genug gu erfcbeinen. EInber« ifi e« mit ber SwiEmilcb). Von Statur fdjon reicher an SBaffer unb ärmer an ^ßntkx, ba« Bteidje $robuct einer elenben ®efan? genen, wirb fte burd) eine nochmalige fünfllid)e SBäfferung oft fo bünn unb blau, baß ber Hänbler fte weiter fälfd)en muß, um fte »erfäuffid) gu mad)en. Kr rührt nun SJtag? nefia, Äreibe, ©19p« ober Stärfe fo lange bjingu, bi« bie glüfftgfeit ü)re Blaue garBe »erloren unb eine Ijinreidjenbe Konftjteng Befommen Ijat. Stun feb,lt nod) bie reiche gelbe StabjtnfarBe. Kr fd)afft fte Ieid)t, inbem er ber SJtifd)ung etwa« ungereinigten Sttjup (molasses) Ijingufügt. 3ej3t ift bie „SJtilcb" fertig, wenn ein foId)e« fdjeußlid)e« ©ebräu nod) biefen Statuen »erbient. Kr fd)afft fte au« feinem Sa? ben, in beffen genfter eine angemalte gtypfene Äul) al« wal)re« Symbol ber SJtilcb, fteb,!, bie ba »erfertigt würbe. Kr labet fte auf feinen SBagen, an bem mit großen Buch)? flaBen gu lefen tfh "Only pure country milk" ober "Orange County milk" — ober fonfi ber Stame eine« renommirten Kount» — unb fort get)t e« bamit gu feinen Äunben. Äenner be« SJtilcb, anbei« b,abm Berechnet, baß bie Bewohner ber brei Schjwefterftäbte Stew gJorf, Brooffyn 75 unb Serfeg Sit? jäbrlicb na!)e an 4 SJtiEionen DoEar« für SJtilcb, unb über eine SJtiEion DoEar« für SBajfer, SJtag? nefta, Äreibe, ©9p«, Stärfe unb Sprup in biefer SJtilcb, Begal)ien. 253ic muß eine fo gefälfcbte SJtilcb, auf bie ©efunbbjeit ber Äinber wirfen ? 3ft e« Sanbmitcb, bie nur mit 2Baffer »erbünnt ift, fo fönnen wir noch »on ©lud reben unb banf? bar fein. Solche SJtilcb wirb einem jungen Äinbe ange? mejfen, einem älteren wenigften« nid)t fd)äblid) fein. SJtit Stecht fant tal)er jener 2JtiId)tnann in Stew SJorf gat)Ireid)e Äunten unt machte ein gute« ©efdjäft, ter an feinen Säten auftreiben ließ: „Hier wirb nur reine SJtilcb, mit SBaffer »erlauft." SwiEmilcb,, auch, tie un»erfälfd)te, ifi Ämtern unter gwei 3al)ren immer gefäbrüd). SBir tjaben gefel)en, wie empfmbiid) SJtagen unt Darm ber Säuglinge gegen eine ungwedmäßige Diät üjrer ftiEenben SJtutter, unb wie leicht ftörbar tie Verbauung aufgefütterter Äinber burd) eine ungeeignete gütterung ü)rer SJtiiebfütje ift. 2Ba« fann man nach folehen Sbatfacben »on ber SJtild) jener Antje, bie »or? gug«weife mit bem Spülid)t ber Branntwein?Brennereien ernährt werben, bie in enge, tumpfe, unreine Stäume gu? fammengeprcßt fint, in welchen fte jäljrltd) gu Saufenben burd) biefe naturwitrige Behanblung gu ©runbe gehlen — was fann man »on ber SJtild) foldjer Äülje EInbere« erwar? ten, al« la^ fte Störungen ber fd)werjien Elrt in ber Ver? bauung ber Äinber ber»orbrmgen muß ? Kin großer Sbeil jener bjartnädigen Diarrhöen ter Äinber, unb ein nod) größerer Sbeilber Krfranfungen an Äinber?Kbolera wirb un? gweifelbaft birect burcb ben ©enuß ber SwiEmild) »erurfad)t. 76 S3a« foE matt aber erft baju fagen, unb welche 2£irfun? gen foE man erwarten, wenn 3U jener »on Statur fdjon fchätÜcbcn SwiEmild) nod) SJtagnefta gefegt wirb ? Hier B>t bie gälfcbung auf, ber Betrug wirb gur ©iftmifdwi. Äinber unter 3Wei 3al)rcn 3ur Sommcr3eit mit SJtagnefta? mild) füttern l)etßt fte mit ©ift füttern. SJtan tenfe fid) tie große Kmpftntlichfeit be« Darme« eine« folgen Äinte« gur beißen 3eit, »ieEeid)t leitet c« fd)on an einer leichten SJta? genftörung ober an einem DurcbfaE, unt nun wirb e« Sag für Sag mit einer SJtifcb gefüttert, in wctd)e ein wirffamc« Elbfübrmittcl in SJtenge gerührt ift. SJtan brauet nid)t EIrgt gu fein, xxm »orauögufel)en, baß ein fotehcö Äint an Kl)olcra gu ©runbe gel)en muß. ©roße Duanütäteu Ärcitc oter ©t)p«, »on Äinbern fortgefefct in ter SJtild) ge? noffen, werben nicht fo fd)neE aber eben \o fukr tiefelben äßirfungen l)er»orbringen. Selbft tie gäffebung ter SJtilcb, mit Stärfemeh;! wirt, bei ter Scb/Wemrtauttd'feit ter Stärfe, bd jungen Äintern tiefelben folgen l)abcn. Sir l)abm X)kx alfo eine gan3e Scala »on Äinber?Vergiftun? gen, bie mit ber SJtagnefta anfängt unt mit ber Stärfe aufbort. Dber foEte id) 3U »iel fagen, wenn ich, l)ier »on Vergiftung rebe? Die Hanblung Bleibt biefetbe, ob fte birect in ber 2lbftd)t 3U tobten, ober inbirect in ber Elbftcht ©elb 3U machen »oEbracbt wirt. Ob eine SJtilcb mit SBajfer »erbünnt ifi, erfennt man Wol)l in ter Stege! fcbon an ibrer l)eEen garbe unb il)rem wäfferigen ©efd)mad. SBiE man aber ben ©rab ber 2Bäffe? rung genau befiimmen, fo muß man fich einer SJtilchwage Bebicnen, weld)e bie gugegoffenen SBaffermengen in ©raten 77 angiebt. Kin foldjc« 3nfirument ift g. B. bie Dörffcf,|'cbc SJtilchwage, bereu ftcb, bie Beritner Sanität«poIigei 3ur Unterfudjung ter 3um Verlauf gebrauten SJtild) bctient. Ungewäfferte SJtilcb seigt auf biefer SBage fieben3el)n ©rat an. günf3eb,n ©rab ber SBage geigen eine Verbannung mit einem Sed)«Ü)eU Saffer, treigebjn ein halb mit einem günffbeü SBaffcr, gwölf ©rab mit einem Viertl)eil Gaffer, eiif ©rab mit einem-Drittbeil Saffer unb acb,t ©rat eine Verbünnung mit ber Hälfte Sßaffer an, EIEe SJtild), bie unter treigetm ©rab geigt, alfo mit meb-r al« einem günftt)eil Sßaffer »erbünnt ifi, wirb »on ber Berliner ^oligei cenftectrt. gälfchungen ter SJtild) mit SJtagnefta, Äreite, ©9p« ober Stärfe fönnen Ieid)t entbedt werben, wenn man bie »er? täd)tige SJtilcb, erft umrührt unb bann eine Heine Duan? tität terfelben mit »iel SBaffcr in einem ©lafe »ertünnt. Kntbätt fte einen ber genannten Stoffe, fo fetpt er ftd) halt al« weiße« $ul»er auf tem Boten be« ©lafe« ab. ©ießt man bann tie SJtild) »on bem Safce ab, \o fann man tie Statur ter gälfchung nod) näher befümmen. Beftebt ber Saj3 aus SJtagnefta ober Äreite, fo braust er auf, wenn man einige Sropfen Salpetcrfäure oter Sal3fäure l)in3u? fügt. Beftebt er au« Stärfcmebl, fo färbt er fid) tunfetbtau Bei 3ufa£ »on 3obünctur. V