Erneute Beobachtungen über den Einfluss des vaso- motorischen Nervensystems auf den Kreislauf und die Körpertemperatur. In Gemeinschaft mit Dr. Leopold Landau angestellt von K. Heidenhain. Herr Dr. Franz Riegel in Würzburg hat in einer ausführ- lichen Arbeit1) Nachuntersuchungen meiner Beobachtungen 2) über den Einfluss des vasomotorischen Nervensystems auf den Kreislauf und die Körpertemperatur veröffentlicht, welche zu meinem Be- dauern vollständig zu meinen Ungunsten ausgefallen sind. Er hat fast keine einzige der von mir angeführten Thatsachen bestätigen können, so dass der Leser, welchem mein Aufsatz und die Abhand- lung Riegels vorliegt, nothwendig zweifelhaft werden muss, auf welche Seite er sich zu stellen habe, — um so mehr, als nach Riegels Angabe mein verehrter Freund A. Fick bei vielen der im physiologischen Institute zu Würzburg angestellten Versuche mit thätig war. Indess würde ich weniger Grund haben, eine Besorgniss bezüglich des Endurtheils zu hegen, wenn ich bei der früheren Darstellung meiner Versuchsresultate nicht eine Unterlassung be- gangen hätte, die sich jetzt rächt. Ich habe nämlich von der grossen Anzahl von Versuchsprotocollen, die mir zu Gebote stand, in Rücksicht auf die Raumersparniss nur einen sehr kleinen Theil veröffentlicht, so dass die Fachgenossen ein Urtheil über den Um- fang und den Grad der Sicherheit meiner Beobachtungen nicht ge- winnen können. Wäre ich mit Zahlenangaben weniger sparsam gewesen, so würde Riegel doch vielleicht Bedenken getragen haben, seine negativen Befunde der grossen Summe meiner unter einander übereinstimmender positiver Ergebnisse gegenüber schon jetzt geltend zu machen und eher geneigt gewesen sein, die Fehlerquellen, die bei so verwickelten Beobachtungen zu fürchten sind, sorgfältiger aufzusuchen. Ich meinerseits scheine zu viel Vertrauen darauf ge- setzt zu haben, dass wer an eine so complicirte Untersuchung her- angeht, auch die unumgängliche Ausdauer haben werde, um Wider- 1) Dieses Archiv Bd. IV S. 350. 2) Ebendas. Bd. III. S. 504. Pflüger, Archiv f. Physiologie. Bd, V. 78 R. Heidenhain: Sprüche in seinen Resultaten durch Aufsuchung der dieselben herbei- führenden Bedingungen aufzuklären, und so bin ich mit Angabe der Irrthumsquellen vielleicht zu knapp gewesen. Indess bin ich Riegel für die Aufnahme meiner Untersuchungen zu Dank verpflichtet, weil mir dadurch Gelegenheit gegeben ist, theils jene Versäumnisse nach- zuholen, theils durch neue Versuche und Methoden die Richtigkeit meiner früheren Angaben und Anschauungen noch mehr ausser Zweifel zu stellen. Das summarische Ergebniss meiner früheren Arbeit war in Kurzem folgendes: Bei Reizung der Empfindungsnerven oder des verlängerten Markes sinkt die Temperatur im Innern des Körpers. Diese Temperaturerniedrigung wird bedingt durch die bei jenen Ein- griffen stattfindende Aenderung der Circulation. Zunächst wachsen durch ausgebreitete Verengerung der kleinen Arterien — von wel- cher ich unentschieden gelassen, ob sie ganz allgemein stattfinde oder sich nur über einen grossem Theil der Gefässe erstrecke — die Stromwiderstände für das Blut. Indem aber sehr bald die Triebkräfte des Herzens schneller zunehmen als die Widerstände, wird eine Beschleunigung des Blutstromes herbeigeführt — nach- gewiesen an grossen Gefässstämmen der Extremitäten und des Kopfes — welche es zur Folge hat, dass grössere Blutmengen als vorher in der Zeiteinheit durch die kälteren peripherischen Theile des Körpers strömen. Dadurch wird eine schnellere (theilweise) Aus- gleichung der Temperatur zwischen diesen letzteren und den wärmeren inneren Theilen herbeigeführt. Während die Temperatur der Kör- perperipherie steigt und somit der Wärme Verlust nach aussen hin wächst, muss im Innern des Körpers ein Temperaturabfall herbei- geführt werden. — Ich glaubte durch eine Reihe in einander greifender theils Tem- peraturmessungen, theils Kreislaufsbeobachtungen jene für dieWärme- öconomie des Thierkörpers belangreichen Sätze ausser Zweifel gestellt zu haben. Riegel greift nun in seinen kritischen Untersuchungen eigentlich Alles an: die Constanz der von mir angegebenen That- sachen, denn seine eigenen Versuchsresultate waren inconstant und widerspruchsvoll, wie die Zulässigkeit der aus meinen Beobachtungen gezogenen Schlüsse, denn er glaubt andersartige*Folgerungen ziehen zu müssen. So bin ich denn in der Lage, auf die ausführliche Kritik mit einer ausführlichen Antikritik antworten zu müssen, von der ich freilich fast fürchte, dass sie nicht im Stande sein wird, das Erneute Beobachtungen über den Einfluss d. vasomotorischen Nervensystems. 79 Interesse des Lesers hinreichend wach zu erhalten, weil sie mich nöthigt, zur Vermeidung fernerer Weiterungen eine Menge von Einzelnheiten bezüglich der Versuchsbedingungen u. s. f. anzuführen, die ich in meiner früheren Abhandlung im Interesse der Kürze fort- gelassen habe. — Ich werde zunächst Aufklärung über die Zweifel zu geben suchen, die Riegel betreffs der Richtigkeit der von mir angegebe- nen Thatsachen ausgesprochen hat, und sodann die Einwürfe beleuchten, die er gegen die von mir aus den beobachteten That- sachen abgeleiteten Folgerungen erhoben hat. I. Die Innentemperatur des Körpers sinkt bei Reizung der Empfindungsnerven und des verlängerten Markes. Die Grundthatsache, von welcher alle meine ferneren Beob- achtungen ausgingen, bestand darin, dass hei hinreichend starker (directer oder reflectorischer) Erregung des vasomotorischen Cen- trums die Temperatur im Innern des Körpers (gemessen in einem der Herzventrikel, in der Aorta, in der untern Hohlvene, in einer Lebervene, im Mastdarm) sinkt, während gleichzeitig der Blut- druck steigt. Wenn Riegel die Constanz dieses Verhaltens bestreitet, so kann der Grund einzig und allein in unglücklichen Nebenbedingungen seiner Versuche liegen. Ich habe, um etwaigen Fehlerquellen, die mir früherhin entgangen sein könnten, nachzuforschen, unmittelbar nachdem Riegel mir seine Arbeit zuzusenden die Freundlichkeit hatte, fünfzehn Hunde zu Versuchen, die ganz in früherer Weise angestellt wurden, geopfert, ohne jedoch auf mir unbekannt geblie bene Ursachen des Misslingens zu stossen. Diese Versuche lege ich in derselben Reihenfolge, wie sie angestellt wurden, ohne Auslassung auch nur einer Beobachtung in der Reihe A am Schlüsse der Ab- handlung vor. Die Durchmusterung zeigt, dass auch nicht eine einzige sensible Reizung oder Athmungssuspension, sofern sich ihre hin- reichende Wirksamkeit an der Steigerung des Blutdruckes erwies, von dem Thermometer, welches in der Aorta oder der untern Hohl- vene lag, anders als durch mehr oder weniger starkes, nicht selten auf 0,5 bis 1° C. und mehr sich erstreckendes Sinken beantwortet worden ist. 80 R. Heidenhain: Nur eine Erfahrung ist mir bei den jetzigen Versuchen neu gewesen, die ich schon hier ausführlich besprechen muss. Ich habe in der früheren Beobachtuugsreihe nur selten die directe Reizung des verlängerten Markes durch electrische Ströme angewandt. Sie führt bei hinreichender Stärke der letzteren zu einer Druck- steigerung von solcher Grösse und Dauer, wie man sie durch kein andres Mittel, weder durch die Athmungssuspension noch viel weniger durch die Reizung eines Empfindungsnerven, erreicht. Die Temperaturabnahme im Innern des Körpers habe ich bei starker electrischer Reizung des verlängerten Markes zwar in der grossen Mehrzahl der Fälle nicht vermisst, aber mir Jist aufgefallen, dass sie sehr oft im Verhältniss zu der Grösse der Drucksteigerung geringer ist, als bei der sensibeln Reizung oder der Athmungssuspension. Nicht selten geht beim Beginn der Reizung die Temperatur schnell um 0,1—0,15° C. herunter, sodann aber hört trotz des sehr hohen Blutdruckes das Sinken auf oder es findet auch wohl ein Wieder- ansteigen statt. (S. z. B. Vers. II, III.) Ganz ausnahmsweise (Vers. III, 2. Reizg.) kann sogar das primäre Sinken der Temperatur ganz fehlen. Ich muss mich vorläufig mit der Erwähnung dieser That- sache begnügen; ihre Erklärung wird später folgen. — Wie hängt es nun zusammen, dass gegenüber meinen Ver- suchen, bei welchen durch Reizung eines Empfindungsnerven oder des verlängerten Markes ebenso sicher ein Temperaturabfall her- beigeführt wird, wie durch Reizung des nv. ischiadicus die Zuckung des Froschschenkels, die Experimente von Riegel zum grössten Theile erfolglos gewesen sind? Ich bin zweifelhaft ob ich im Stande sein werde, meinen Gegner über die Ursachen seiner negativen Er- fahrungen vollständig aufzuklären, da mir in seiner Arbeit zu wenig objectives Material vorliegt, um danach den Gang und die Ausfüh- rung seiner Versuche ganz zu beurtheilen. Allein ich will die Punkte, auf welche ich bei meinen früheren wie jetzigen Versuchen aufmerksam geworden bin, der Reihe nach aufführen. Hoffentlich werden wir uns dann, wenn Riegel bei spätem Beobachtungen meine Winke beachtet, verständigen können. — 1. Der Ort der Messung ist vor Allem von Wichtigkeit. Die Einführung des Thermometers in die Aorta oder den linken Ventrikel von der Carotis1) aus, in welchem Falle die Druckmessung 1) Ich bemerke hier, dass, wenn ich früherhin den Thermometern des Flrneute Beobachtungen über den Einfluss d. vasomotorischen Nervensystems. 81 in der art. cruralis geschieht, dürfte bei hinreichend grossen Thieren kaum je misslingen. Dagegen scheitert man, bevor man durch Er- fahrung die nöthige Uebung gewonnen hat, gar leicht bei der Ein- führung in die untere Hohlvene: das Quecksilbergefäss schlüpft in engere Seitenäste derselben und verstopft sie, so dass diese Gefässe selbst wie die benachbarten Gewebs- und Organtheile der Circulation mehr oder weniger vollständig entzogen werden. Unter solchen Um- ständen erscheinen dann schwer verständliche Thermometerangaben. Entweder bleibt der Stand nahezu constant oder es folgen die wider- spruchvollsten Ausschläge, wenn durch das betreffende Venenästchen sich bald bei niedrigem Drucke wenig oder gar kein Blut neben dem Thermometer hindurchdrängt, bald bei hohem Drucke ein ge- wisser Durchgang erzwungen wird. Derartige Sackgassen sind: a) Vor Allem kleine Aestchen der Lebervenen. In grösseren Zwei- gen wird der Blutstrom nicht in dem Masse beschränkt, dass da- durch die Beobachtung vereitelt würde; kleinere Zweige können ganz unwegsam werden, besonders wenn das Thermometer bis zu weiteren Verästlungen eindringt, b) Lendenvenen. Mir ist das Thermometer nie in eine linksseitige, nicht selten in eine rechts- seitige Lendenvene hineingerathen. Wie sehr man bei einem solchen Begegnisse Irrthümern ausgesetzt ist, lehrt recht anschaulich Vers. XI. Es war zuerst ein Thermometer in die untere Hohlvene einge- führt worden, welches ganz ungewohnt geringe und unregelmässige Temperaturreactionen anzeigte. Ich zweifelte nicht daran, dass ein Irrweg vorliege. Um den Beweis zu liefern, führte ich zunächst ein zweites Thermometer in die Aorta. Die Beobachtung ergab (vgl. die Tabelle), dass die Wirkungen auf die Temperatur bei Athmungs- Herr Dr. Geissler in Bonn die grössere Schlankheit vor denen des Herrn Geissler in Berlin nachrühmte, ich neuerdings aus der Werkstatt des Letzeren Instrumente erhalten habe, welche alle meine bisherigen durch Fein- heit und durch Länge der Grade übertreffen. -- Es kann wohl nur ein lapsus calami sein, wenn Riegel (a. a. 0. S. 307) mir die Behauptung unterschiebt, dass meine Thermometer den Blut- strom in der Carotis nicht wesentlich beeinträchtigten. Ich denke, dass bei Benutzung einer carotis als Weg zur Aorta es sich von selbst versteht, dass dies Gefäss um die eingeführte Thermometerröhre herum unterbunden werden muss. Meine Angabe (S. 507), dass der Blutstrom durch meine Ther- mometer nicht wesentlich beschränkt werde, bezieht sich, wie R. sich bei nochmaligem Nachlesen überzeugen wird, auf die grossen Yenen und die Aorta. R. Heidenhain: 82 Suspension wie bei sensibler Reizung hier sehr viel regelmässiger und grösser ausfielen als dort. Die Obduction bestätigte meine Ver- muthung. Das Quecksilbergefäss des zuerst eingeführten Instrumen- tes befand sich ganz und gar in einer über der rechten Nierenvene einmündenden Lendenvene, dieselbe nahezu völlig ausfüllend, c) Die rechte Nierenvene. Sie ist in der Regel weit, dass das Themo- meter ausreichenden Raum für den Blutstrom lässt; jedoch kann sie ausnahmsweise so eng sein, dass das hineingeschlüpfte Quecksilber- gefäss sie fast unwegsam macht. 4) Ein Mal lag bei einer träch- tigen Hündin das Thermometer in einer Vene, welche in den Thei- lungswinkel der v. cava inferior in die beiden v. iliacae communes mündete, an einer Stelle, wo für gewöhnlich für die Aufnahme des Quecksilbergefässes ausreichend weite Venen sich nicht vorfinden. Eine Verirrung in den sub 3 fangeführten Weg zählt zu den seltenen Fällen, häufiger gleitet das Instrument in eine Lenden-, am häufigsten in eine Lebervene. Das Letztere ist mir in der ersten Zeit meiner Versuche, als ich noch nicht hinreichende Uebung besass, bei vier Hunden hinter einander begegnet. Das sichere Zeichen eines falschen Weges liegt darin, dass das bis zu einer gewissen Tiefe vorgedrungene Instrument sich nicht anders als mit Anwen- dung von Gewalt weiter vorwärts bringen lässt, wobei man einen auffallenden elastischen Widerstand fühlt. Gewöhnlich geschieht dies zunächst an der Durchtrittsstelle der untern Hohlvene durch das Zwerchfell: das Thermometer fängt sich an der vordem Venenwand und drängt dieselbe gegen die vordere Fläche desselben. Man über- windet dies Hinderniss, indem man das Instrument ein wenig zurück- zieht nnd seine im Thiere befindliche Spitze etwas senkt. Ist dieser Pass überwunden, so st&sst man auf die Lebervenen, besonders leicht, wenn das Thier grade auf dem Rücken liegt. Man lagert dasselbe ein wenig, doch nicht zu stark, auf die rechte Seite und wendet die Spitze des Thermometers leicht nach links. Führt man das Instru- ment in seiner jetzigen Richtung weiter, so begegnet man der Len- denwirbelsäule, welches Hinderniss durch Hebung der Spitze um- gangen wird. Auf diese Weise gelingt es, das Thermometer bis zum Anfänge der Scala einzuführen. Ich rathe dringend, dies stets zu thun, wenn man des freien Weges sicher sein will. Soll die Messung an einem hohem Orte geschehen, so kann man dann das Instrument so weit als nöthig wieder zurückziehn. Riegel hat, scheint es, sehr oft das Rectum als Messungsort Erneute Beobachtungen über den Einfluss d. vasomotorischen Nervensystems. 83 benutzt. Ich habe gezeigt, dass auch hier die Temperaturherab- setzung in die Erscheinung tritt. Aber ich muss widerrathen, die Resultate am Mastdarm als sichern Beurtheilungsmassstab zu be- nutzen. Es ist an einem andern Orte*) nachgewiesen worden, wie ungemein veränderliche Temperaturangaben man an verschiedenen Stellen des Mastdarms erhält, was zum Theil mit der verschiedenen Kothfülle zusammenhängt, zum Theil durch die leicht (sowohl bei sensibler Reizung als bei Athmungssuspension) eintretenden Con- tractionen bedingt wird. Die durch die letzteren herbeigeführte locale Wärmeentwicklung sowie die damit unvermeidlich einher- gehende engere Anlagerung der Darmwände an das Thermometer kann die Veränderungen der Bluttemperatur natürlich leicht ver- decken. — Bei längerer Beschäftigung mit Temperaturbestimmungen in ver- schiedenen Organen hat sich mir die Frage aufgedrängt, ob es über- haupt einen bestimmt definirbaren Sinn habe, von einer «mittleren Temperatur« oder Gesammttemperatur des Thierkörpers zu reden, da ja die Temperatur von Organ zu Organ und innerhalb desselben Orga- nes von Zeit zu Zeit wechselt, in verschiedenen Organen mitunter in verschiedenem Sinne, oft in verschiedenem Grade. Mir scheint es am zweckmässigsten, bei Temperaturangaben, die sich auf verschiedene Organe und verschiedene Zeiten beziehen, die zeitweiligen Localtem- peraturen mit der augenblicklichen Aortentemperatur zu vergleichen, da ja das wesentlich Interessante in den positiven oder negativen Ab- weichungen der örtlichen Temperaturen von denen des arteriellen Blutes liegt. Es muss ja jede Temperaturänderung, welche sich in dem Aortenblute vollzieht, nothwendig einen Einfluss auf die Temperatur jedes von arteriellem Blute gespeisten Orgapes gewinnen, der in die ganze Reihe von Factoren, welche die örtliche Temperatur beein- flussen, als wesentlich mitbestimmend eintritt. Diesen Ueberlegungen entsprechend dürfte es auch bei Temperaturuntersuchungen, wie die vorliegenden, am Gerathensten sein, die Messungen in der Aorta vorzunehmen, — ganz abgesehen von dem practischen Vortheile der Leichtigkeit und Sicherheit, mit welcher die Einführung der Mess- instrumente geschieht.2) 1) H. Körner, Beiträge zur Temperaturtopographie des Thierkörpers. Breslau 1871. 2) Für die Grösse der zu erwartenden Temperaturherabsetzung ist es nicht gleichgültig, ob man das Thermometer in die Aorta oder in die 84 R. Heidenhain: 2. Allgemeine Bedingungen, unter denen die Ver- suchsthiere sich befinden. — Art der Reizung. Die von mir gegebene Erklärung für die Temperaturherabsetzung im Innern des Körpers bei der vasomotorischen Erregung beruht 1) auf dem Zustandekommen einer Circulationsbeschleunigung in den peripherischen Körpertheilen; 2) darauf, dass die Temperatur der letzteren niedriger ist, als die des Körper-Innern. Alle Umstände, welche eine dieser zu Grunde liegenden Bedingungen aufheben, müssen natürlich auch die Wirkungen der Reizung des Gefässnerven- Centrums auf die Temperatur vereiteln. a. Wie sehr die Temperatur der Körperperipherie in Frage kommt, habe ich in meiner früheren Abhandlung auf die Weise gezeigt, dass ich die Versuchsthiere in kalte oder warme Bäder ver- senkte. In jenen steigerte sich der Effect der vasomotorischen Er- regung, in diesen wurde er geringer oder ganz aufgehoben, ln der Versuchsreihe A geben Vers. IX und XIII Beispiele der Art. Um die Beweise hierfür möglichst zu vervielfältigen, habe ich neuerdings eine Anzahl von Hunden vor dem Beginne des gewöhn- lichen Versuches strychninisirt. Es gelingt dabei, die Temperatur der Peripherie ungemein in die Höhe zu treiben, so dass sie der des Aortenblutes nahe kommt. Unter solchen Umständen werden die Wirkungen der vasomotorischen Erregung sehr gering, ja selbst ganz aufgehoben. Auf die hierher gehörigen Beobachtungen komme ich später noch ausführlicher zurück. Allein es bedarf derartiger künstlicher Mittel mitunter gar nicht, um die Herabsetzung der Iunentemperatur bei der vasomoto- rischen Reizung verschwindend gering zu machen. Die Hunde sorgen ab und zu durch gewaltsame Anstrengungen beim Fesseln und bei der Präparation selbst für eine solche Wärmeentwicklung in ihren untere Hohlvene und, wenn in diese, an welche Stelle des Gefässes man das- selbe bringt. Der unterste Theil der v. cava inferior erhält ganz vorzugs- weise Extremitätenblut, welches bei der Beschleunigung der Circulation direct stark abgekühlt wird. Liegt das Quecksilbergefäss über der Einmündung der Lebervenen, so wird es von dem Gemische des Blutes der untern Extremi- täten und der gesammten Abdominaleingeweide umspült; die Temperaturher- absetzung muss hier natürlich viel geringer ausfallen. In die Aorta gelangt das Gemenge des gesammten Körperblutes, daher hier der Werth der Abküh- lung ein wiederum andrer sein muss. Erneute Beobachtungen über den Einfluss d. vasomotorischen Nervensystems. 85 Muskeln, dass sie eine der Grundbedingungen des Versuches auf- lieben. Ich habe diesen Umstand bereits in meiner früheren Arbeit (S. 569) hervorgehoben. Wenn ich nun den Gang der Versuche bei Riegel ansehe, so kann ich mich des Verdachtes nicht erwehren, dass ihm ähnliche ungünstige Bedingungen öfters hinderlich gewesen sind. Er hat es vorgezogen, die Curarisirung der Thiere immer erst nach allen vor- bereitenden Operationen vorzunehmen, diese Operationen scheinen bei ihm aber sehr viel Zeit beansprucht zu haben. In dem einzigen ausführlichen Versuchsprotocolle verging von dem Aufbinden des Thieres an über der Präparation der beiden Carotiden, der nv. vagi, der einen art. cruralis und einer vena dorsalis pedis eine volle Stunde! Wie sehr aber die Hunde oft gegen Insultationen der nv. vagi und des neben der Cruralarterie verlaufenden Nerven, wie sehr sie bei der Tracheotomie durch die ungestümsten Muskelreactionen sich wehren, ist jedem Experimentator geläufig. Man muss, um den hieraus für unsre Versuche entspringenden Uebelständen zu be- gegnen, entweder sehr schnell operiren, oder den Versuch mit der Curarisirung beginnen, um jeder forcirteren Muskelthätigkeit vor- zubeugen. b. Mir ist es einmal vorgekommen, dass bei einem Hunde in voller Verdauung, mit noch stark angefülltem Magen, die Erstickung eine nur äusserst geringe Temperaturherabsetzung lieferte. Ich habe damals die Bedingungen nicht näher untersucht, möchte aber an- nehmen, dass es sich hier ebenfalls um hohe Temperatur der Kör- perperipherie handelte. Doch bedarf dieser Punkt gelegentlicher weiterer Beachtung. c. Der Grad der Curarisirung schien mir früherhin nach ge- legentlichen Wahrnehmungen von erheblichem Einflüsse auf die Prägnanz der Erscheinungen zu sein. Ich habe diese Bedingung jetzt genauer ins Auge gefasst und mich überzeugt, dass man mit der Dosis des Curara sehr weit gehen kann, ohne die Wirkung der vasomotorischen Erregung auf die Innentemperatur aufzuheben (Vers. I, VIII). Dass dieselbe mit der Intensität der Vergiftung abnehmen kann, liegt auf der Hand, da ja die Leistungsfähigkeit des Herzens durch zu hohe Giftdosen erheblich beeinträchtigt wird. Ich sage aber ausdrücklich »abnehmen kann«, nicht »abnehmen muss«. Denn die Verringerung der Herzenergie wird es allerdings bewirken, dass bei der vasomotorischen Erregung der Blutdruck und damit die 86 R. Heidenhain: Blutgeschwindigkeit relativ weniger steigt, als bei höherer Leistungs- fähigkeit des Herzens. Von dieser Seite her muss also die Tem- peraturherabsetzung beeinträchtigt werden. Von einer andern Seite her dagegen wird sie begünstigt. Bei gesunkener Herzthätigkeit nämlich kühlt sich die Körperoberfläche in kalter Umgebung schnell ab und damit nimmt die Temperaturdifferenz zwischen den peripherischen Theilen und dem Innern des Körpers zu, — ein die deprimirende Wirknng der vasomotorischen Erregung auf die Innen- temperatur förderndes Moment, das freilich fortfällt, wenn die Ab- kühlung der Oberfläche durch höhere Temperatur der Um- gebung verzögert wird. In dem letzeren Falle wird in der That die mit sehr starker Curarisirung verbundene Herabsetzung der Herzenergie den Effect der Reizung des Gefässnervencentrums ganz wesentlich beeinträchtigen, weil zwei sehr missliche Bedingungen Zusammenwirken: unbedeutende Circulationsbeschleunigung bei ge- ringer Temperaturdifferenz zwischen den peripherischen und den innern Körpertheilen. Ganz ausdrücklich muss ich gegenüber einer Bemerkung von Riegel hervorheben, dass die geringen partiellen Muskelzuckungen, welche mitunter bei selbst starker Curaranarcose namentlich an den Bauchmuskeln während lange dauernder Athmungssuspension auf- treten, ohne sichtlichen Einfluss auf die Temperaturherabsetzung sind, denn es findet keine Art von Proportionalität zwischen der Stärke jener Contractionen und der Grösse der Temperaturherab- setzung statt, und die letztere wird keineswegs aufgehoben, wenn man durch weitere Curarainjection auch die letzten Zuckungsreste beseitigt. d. Die Durchschneidung der nervi vagi ist bei den Versuchen nicht unbedingt nöthig, aber bei einzelnen Thieren erforderlich, wenn nämlich bei der Athmungssuspension die Pulsfrequenz so sehr sinkt, dass es zu keiner ordentlichen Steigerung des arteriellen Mittel- druckes kommt. (Vergl. z. B. Vers. III, 3. Suspension.) Wenn die Trennung, was ganz von dem Erregbarkeitsgrade der Nerven bei dem besondern Versuchsthiere abhängt, umgangen werden kann, ist dies ein für die Suspensionsversuche vortheilhafter Umstand, weil die Unterbrechung der Athmung viel länger bei erhaltenen, als bei getrennten Vagis fortgesetzt werden kann. e. Endlich noch zwei Worte über die Erregungsweise des vasomotorischen Centrums. — Von der reflectorischen Reizung durch Erneute Beobachtungen über den Einfluss d. vasomotorischen Nervensystems. 87 sensible Nerven ist nichts Besonderes zu bemerken; über die elec- trische Reizung des verlängerten Markes wird später ausführlich zu handeln sein. Bei Anwendung der Athmungssuspension dagegen muss ich warnen, mit der Dauer derselben zu kargen. Riegel hat dieselbe, scheint es, nie über 100 Sec. fortgesetzt. Darin wird ein neuer Grund für das Misslingen mancher Beobachtungen liegen. Bei der ersten Suspension in dem unten mitgetheilten Vers. II z. B. steigt die Innentemperatur in den ersten 105 Sec. um 0,08° C., in den nächsten 120 Sec. sinkt sie um]0,68°C. Hätte ich nach den ersten 100 Sec. die Erstickung abgebrochen, so würde ich ein Riegel’sches negatives Resultat erhalten haben. Bei zerschnittenen Vagis (und so experimentirte R.) ist eine so lange Suspension, wie in dem eben erwähnten Beispiele, in der Regel wegen Erlahmung des Herzens nicht thunlich1); aber es kann doch in der Regel eine 100 Sec. weit überschreitende Dauer angewandt werden. Das Signal für die Noth- wendigkeit, die Athmung wieder aufzunehmen, bildet der Beginn einer jähen Drucksenkung. — Ich kann diesen Abschnitt nur mit der Bitte an meinen Kri- tiker schliessen, die discutirten Versuche mit Berücksichtigung aller von mir angedeuteten Fehlerquellen zu wiederholen. Ich garantire ihm eine erfreulichere Uebereinstimmung mit meinen Angaben, als sie ihm seine früheren Ergebnisse geboten haben. — II. Die Temperaturerniedrigung im Innern des Körpers steht in ursächlichem Zusammenhänge mit der sie begleitenden Kreislaufsänderung. Nachdem ich nunmehr gezeigt habe, an wie mannigfachen Klip- pen der Experimentator bei der Wiederholung der von mir ange- gebenen Versuche scheitern könne, komme ich zu einem zweiten Theile der Riegel’schen Kritik. Mein Gegner bestreitet für die Fälle, wo auch nach seinen Erfahrungen bei Reizung der Empfindungsnerven oder des verlän- gerten Markes Temperaturerniedrigung im Innern des Körpers zu Stande kommt, den Causalzusammenhang derselben mit der gleich- 1) Meine frühere Abh. S. 514. 88 R. Heidenhaiti: zeitigen Circulationsänderung, von deren Natur wir noch weiter unten zu handeln haben werden und als deren Ausdruck wir vor- läufig die gleichzeitige Blutdrucksteigerung ansehn wollen. — Ich muss hier nun zuerst die irrthümlicb.e Auffassung erörtern, welche Riegel sich bezüglich meiner Aufstellungen über den Zu- sammenhang der Temperatur- und Circulationsänderung gebildet hat. Er scheint —- ich begreife nicht, auf welche Weise — aus meiner Arbeit herausgelesen zu haben, es sei meine Ansicht, dass Druck und Temperatur unter jeder Bedingung in ganz einfach reci- prokem Verhältnisse ständen, der Art, dass letztere nicht sinken könne, wenn ersterer nicht stiege, und umgekehrt. So wenigstens kann ich es nur deuten, wenn Riegel an mehreren Stellen, z. B. auf S. 421 und 422 seines Aufsatzes, mit Nachdruck darauf hinweist, dass ein aufgebundenes verwundetes oder tief curarisirtes Thier eine continuirliche Temperaturabnahme erfahre, während der Druck stundenlang constant bleibe, und wenn er eine ähnliche Beobachtung von Owsjannikow an chloralisirten Thieren herbeizieht1). Riegel will also durch diese Anführungen den Verdacht erwecken, als seien in meinen Versuchen Temperaturherabsetzung und Druckerhölmng nur zufällig neben einander her gehende Ereignisse. Wer meine Abhandlung gelesen, wird über das sonderbare Missverständniss Riegel’s gewiss im Klaren sein. Ich habe ja die veränderten Circulationsbedingungeu in meiner ganzen Arbeit nur als Ursachen einer Veränderung der Wärmeableitung aufgefasst und dargestellt. Bekanntlich hängt aber die Inneutemperatur nicht bloss von der Wärmeableitung, sondern auch von der Wärme- bildung ab, und so versteht es sich ja ganz von selbst, dass bei constanter Ableitung die Temperatur in weiten Grenzen schwanken kann in Abhängigkeit von den Schwankungen der Wärmebildung. Wie Riegel mir also die Thatsache, dass bei seinen Versuchen unter gewissen Bedingungen auch bei constantem Blutdrucke die Temperatur sinkt, als Ein wand gegen meine Behaupt ung geltend machen kann, dass in meinen Versuchen die Circulationsände- rung Bedingung des Temperaturabfalles sei, bin ich ausser Stande einzusehen. Es hat mir stets fern gelegen zu behaupten, dass 1) Leipziger Berichte, Sitzung vom 6. Mai 1871, S. 147, Dass auch bei chloralisirten Thieren die gewöhnlichen Temperaturphänomene bei vaso- motorischer Erregung auftreten, zeigt Vers. XV. Erneute Beobachtungen über den Einfluss d. vasomotorischen Nervensystems. 89 bei constantem Drucke die Temperatur des Körper-Innern constant sein müsse. Mein Kritiker hat nun aber viele Gründe, den Causalzusammen- hang zwischen Circulations- und Temperaturänderung bei meinen Versuchen zu bestreiten. a) Er hat oft bei starker Druckerhöhung das Sinken der Innen- temperatur vermisst. Ueber die wahrscheinlichen Ursachen des Misslingens seiner Versuche habe ich bereits oben ausführlich ge- handelt. b) Die während der Blutdrucksteigerung gesunkene Tempera- tur steige, so hebt Riegel hervor, nicht sofort wieder zu ihrer früheren Höhe an, wenn nach Wegfall der die Druckerhöhung be- dingenden Ursachen der Druck auf sein früheres Maass zurückge- führt sei. Nach Riegel’s Meinung müsse das aber der Fall sein, wenn das von mir behauptete ursächliche Verhältniss zwischen der Kreislaufs- und der Temperaturänderung wirklich bestände. Der Widerlegung dieses letzteren Einwandes muss ich voraus- schicken, dass die Bemerkung R.’s erstens nicht allgemein richtig, und zweitens, so weit sie richtig, nicht neu ist. Nicht allgemein richtig, denn ich habe schon in meiner ersten Abhandlung (z. B. S. 508, Vers, vom 1. Mai 69; — S. 509, Vers, vom 10. Mai 69) Versuchsbeispiele abgedruckt, in welchen die während der Reizung des nv. ischiadicus gesunkene Temperatur nach dem Schlüsse der Reizung bald wieder zu steigen beginnt und die ursprüngliche Höhe ganz oder fast ganz wieder erreicht. Derartige Beispiele finden sich auch in den am Schlüsse dieses Aufsatzes mitgetheilten Versuchen. Nicht neu. Denn ich habe an dem oben angeführten Orte (S. 508) ausdrücklich gesagt: »oft geschieht das Wiederansteigen un- »gemein langsam1)? so dass bei wiederholten Reizungen, von denen »eine jede ein schnelles Sinken herbeiführt, mit der Zeit eine be- »trächtliche andauernde Temperaturherabsetzung herbeigeführt wer- »den kann.ci Beweist nun aber wirklich die häufig zu beobachtende Lang- samkeit oder selbst der Mangel des Wiederansteigens bei sinkendem Drucke, dass die voraufgegangene Erniedrigung der Temperatur 1) Vgl. z. B. Vers. I. der Reihe A, in welchem zwischen den einzelnen Athmungssuspensionen sehr lange gewartet wurde, um die Langsamkeit des Wiederansteigens zu veranschaulichen. R. Heidenhain: während der Drucksteigerung ausser Causalzusammenhang mit der letzteren stand? Ist für den Erweis dieses ursächlichen Verhältnisses die Forderung Riegel’s (S. 391), «dass mit dem Wiederabfalle des »Blutdruckes auch die Temperatur zu der früheren Höhe zurück- »geht«, gerechtfertigt? Mein Gegner scheint mir ungefähr zu erwarten, dass wenn er eine Büchse durch Niederschlagen des Hahnes abgeschossen, beim Aufziehn des letzteren die Patrone im Laufe wieder vorhanden sein werde. Die bei der starken vasomotorischen Erregung stattfindende Kreislaufsänderung entfernt schnell eine gewisse Wärmemenge aus dem Körper, aber die einmal verlorene Wärme kann doch nicht ohne Weiteres im Körper wieder auftreten, so wenig wie eine durch den Aderlass entzogene Blutmenge sofort wieder ersetzlich ist, wenn ich die Aderlasswunde schliesse. Genauere Erwägung wird den Fehler in der Schlussfolgerung Ri ege l’s klar stellen. Nehmen wir an, es handle sich um ein Versuchsthier im Zu- stande des Wärmegleichgewichtes. Die Constanz der Innentempera- tur beruht bekanntlich auf der Gleichheit zwischen Wärmeproduc- tion und Wärmeabgabe. Nun werde ein Empfindungsnerv gereizt, die Wärmeabgabe des Blutes an die kälteren peripherischen Kör- pertheile und durch diese nach aussen hin in Folge der Circulations- änderung plötzlich gesteigert, und so die Innentemperatur herab- gesetzt. Nachdem der Eingriff vorüber, kehre der Kreislauf zu seinem früheren Zustande zurück. Wenn inzwischen, was wir vor- aussetzen wollen, die Wärmeproduction sich nicht geändert hat, wird jetzt ungefähr wieder die Bedingung der Constanz für die neue Innentemperatur bestehen, welche niedriger als die vorige ist. Da- mit die Temperatur im Innern wieder auf die frühere Höhe steigen könne, muss der Mehrverlust an Wärme, welchen das Blut über das gewöhnliche Maass hinaus erlitten hat, auf irgend eine Weise compensirt werden, und dass diese Compensation nicht immer in kurzer Zeit geschehen könne, liegt wohl auf der Hand. Wenn alle innern Theile um 0,5° C. abgekühlt sind, ist eine ziemlieh bedeutende Wärmequantität nöthig, um sie wieder um diesen Betrag zu er- wärmen. Diese nothwendige Wärmemenge kann beschafft werden ent- weder durch Verminderung der Wärmeausgabe unter das vor der vasomotorischen Reizung bestandene Maass oder durch Steigerung der Wärmeproduction über den vor der Reizung vorhandenen Werth. Eine Steigerung der Wärmebildung ist nicht unter allen Erneute Beobachtungen über den Einfluss d. vasomotorischen Nervensystems. 91 Umständen zu erwarten. Dass sie denkbar ist, lehren die in Lud- wig’s Institut über den Einfluss der Circulationbeschleunigung auf den Stoffumsatz gemachten Erfahrungenx). Die Versuchstiere aber scheinen sich häufig nicht unter günstigen Productionsbedingungen zu befinden, was die neueren Wahrnehmungen über den Einfluss der Curaranarcose auf den Stoffumsatz erklärlich machen. Dagegen wird eine Herabsetzung des Wärme Verlustes für das Blut durch die Bedingungen des Versuches selbst eingeleitet. Denn durch die Circulationsbeschleunigung sind die peripherischen Körpertheile mehr oder weniger erwärmt worden, und es dauert nach Wieder- herstellung der normalen Kreislaufsverhältnisse ziemlich lange, bis sie durch allmähliche Abgabe der vom Blute empfangenen Wärme nach aussen auf ihre ursprüngliche Temperatur zurückkommen. (Vgl. Vers. 16—21.) Bis dies aber geschehen, muss das in seiner früheren Langsamkeit strömende Blut einen geringeren Wärmever- lust erleiden als vorher, so lange es von niedriger temperirten Ge- weben umgeben war. Es wird mithin allmählich, aber auch nur allmählich, für das Blut eine Ersparung an Wärme eintreten, welche den früheren Verlust deckt und so die frühere Temperatur wieder herstellt. Sehr oft geschieht dies nur annähernd, was seinen Grund in mehrfachen Umständen hat. Einmal darin, dass oft während der Dauer des Versuches die Wärmeproduction mehr und mehr sinkt. Zweitens darin, dass die Ungeduld des Experimentators einen neuen Wärmeverlust durch neue Eingriffe herbeiführt, bevor der frühere ausgeglichen. So häuft sich Abzug auf Abzug, — kein Wunder, dass die Innentemperatur während der Dauer eines längeren Ver- suches mehr und mehr heruntergeht. Aber auch im günstigen Falle kann der Beginn des Steigens der Innentemperatur kaum mit dem Beginne des Wiederabsinkens 1) Im Begriff, das Mscr. dieser Abh. abzusenden, erhalte ich das 11. Heft dieses Archivs, in welchem Herr Paalzow zeigt, dass Hautreize die C02-Ab- gabe und O-Aufnahme steigern. Es scheint sich somit zu bestätigen, was ich am Schlüsse meiner ersten Abhandlung aussprach: »Auf die Innentemperatur hat die Geschwindigkeit des Blutstromes einen zweifachen nach entgegenge- setzter Richtung gehenden Einfluss: bei Yergrösserung derselben wird die Temperatur zunächst sinken, aber diesem Sinken durch die Vermehrung des Stoffumsatzes eine Grenze gesetzt werden. Auf diese Weise wird sich bei verschiedenen Graden der Geschwindigkeit die Constanz der Temperatur von selbst reguliren — —.« 92 R. Heidenhain: des Blutdruckes zusarameufallen. Denn die Circulationsbeschleuni- gung dauert im Beginne der Drucksenkung, wie die in meiner frü- heren Arbeit mitgetheilten Curvenbeispiele zeigen, aus auf der Hand liegenden Gründen noch fort. Erst wenn der Druck sich seinem ursprünglichen Werthe mehr nähert, wird der Blutlauf allmählich verzögert. So wird auch die Temperatur meist noch, wenn der Druck sich zu mindern beginnt, eine gewisse kurze Zeit lang weiter sinken. — Dieses anfängliche Weitersinken wird endlich noch durch eine rein äussere Complication begünstigt. Wenn der Druck stark in die Höhe getrieben wird, tritt viel Flüssigkeit aus den Gefässen in die zum Manometer führenden Leitungen ; die Flüssigkeit kühlt hier ab und kehrt bei sinkendem Drucke, wesentlich kälter geworden, in den Kreislauf zurück, was natürlich einen Einfluss auf die Blut- temperatur haben wird. — Der Leser sieht, dass Riegel mir in der That zu viel zu- muthet, wenn er für den Nachweis des Causalzusammenhanges zwi- schen Circulationsänderung und Aenderung der Innentemperatur verlangt, »dass mit dem Wiederabfalle des Blutdruckes auch die Temperatur zu ihrer früheren Höhe zurückgehe.« Die Forderung beruht auf unzureichender Würdigung der bei den Versuchen sich abwickelnden Vorgänge. — c) Riegel verdächtigt weiter den Causalzusammenhang zwi- schen den in meinen Versuchen beobachteten Temperatur- und den begleitenden Druckänderungen durch die Bemerkung, dass bei jenen Experimenten neben der vasomotorischen Erregung anderweitige die Temperatur herabsetzende Einflüsse vorhanden gewesen seien (Cura- risirung, Verwundungen u. s. f.), von denen es nicht festgestellt sei, dass sie bei der während der sensibeln Reizung resp. der Ath- mungssuspension beobachteten Temperaturerniedrigung unwirksam gewesen. Es ist vollkommen richtig, dass in einer nicht geringen Zahl von Fällen die Temperatur eines unbeweglich aufgefundenen Thieres, besonders im Zustande tiefer Curaranarcose, sinkt. Allein dieses sehr langsame Absinken hat mit den jähen Temperaturänderungen während jener experimentellen Eingriffe Nichts zu schaffen. Denn: Erstens. Mir liegen Beobachtungen vor, in denen, während im Allgemeinen die Innentemperatur während des Verlaufes des Versuches im Steigen begriffen ist, durch Reizung sensibler Nerven Erneute Beobachtungen über den Einfluss d. vasomotorischen Nervensystems. 93 resp. Athmungssuspension die gewohnte Temperaturherabsetzung her- beigeführt werden kann. Man kann dieses Yerhältniss willkürlich hersteilen, indem man das Versuchsthier zunächst durch künstliche Mittel abkühlt und so- dann die abkühlenden Bedingungen entfernt. Während dann die Innentemperatur allmählich ansteigt, führt vasomotorische Erregung jedesmaliges Sinken herbei. Zweitens. In solchen Fällen, in denen die Innentemperatur in allmählichem Sinken begriffen ist, geschieht das letztere während der oft genannten experimentellen Eingriffe ausserordentlich viel schneller, so dass ein ernstlicher Zweifel an dem ursächlichen Ver- hältniss für den genauer Prüfenden schwerlich bestehen kann. Rie- gel führt ein Beispiel einer tracheotomirten Katze an, welche auf- gebunden von 9h 34“ bis 12h 5“ eine Temperaturerniedrigung von 2,5° erfuhr, was für die Minute 0,016° C. ausmacht; ein zweites eines curarisirten Hundes, dessen Temperatur von 12h 35“ bis 5h 25'/ von 39,58 bis 34,00° C. sank, mithin pro Minute 0,0018° C. In meinen Versuchen mit sensibler Reizung resp. Athmungssuspension fällt die Temperatur oft in einer Minute um 0,5 bis 1° C. Wie ist also zwischen jenem trägen und diesem jähen Sinken ein Vergleich möglich! Riegel hat sich eben durch den allgemeinen Eindruck der Temperaturabnahme in beiden Fällen bestimmen lassen, Vor- gänge für im Wesen identisch zu halten, die durchaus verschiedner Bedeutung sind, weil er die Schnelligkeit des Sinkens unter den einen und den andern Bedingungen nicht hinreichend in Betracht gezogen hat. d) Riegel bestreitet endlich das von mir behauptete ursäch- liche Verhältniss zwischen Temperatur- und Kreislaufsänderung auf Grund gewisser »Gegenversuche«, in denen er erhebliche Blutdruck- steigerung hervorrief, ohne eine Temperaturherabsetzung erzielen zu können. Erstens ist es ihm aufgefallen, dass bei Reizung des centralen Endes des nv. vagus, während der Druck stieg, die Temperatur um ein Unbedeutendes in die Höhe ging, um später während der Druck noch auf dem Maximo blieb oder erst während er bereits absank, schnell herunterzugehen auf oder unter die ursprüngliche Höhe. Er schlägt »diese kleine Steigerung nicht gering an«. Nach meinen zahlreichen Erfahrungen über die Reizung des centralen Vagusendes, das ich bei den jetzigen Versuchen mit Vorliebe als sensibles Reiz- Pflüger, Archiv f. Physiologie. Bd. V. 94 R. Heidenhain: object benutzt habe (s. die Versuchstabellen), verhält sich dieser Nerv nicht anders als jeder andre Empfindungsnerv*). Ab und zu kommt auch bei Reizung des ischiadicus eine kleine anfängliche Temperaturerhöhung zu Stande, in der Mehrzahl der Fälle fehlt sie bei Benutzung beider Nerven. Da sie ganz inconstant ist gegen- über der völligen Constanz der schnell darauf folgenden und sehr viel erheblicheren Temperaturherabsetzung, kann sie nur als neben- sächliche Erscheinung gelten. Sie mag wohl darauf beruhen, dass in den ersten Momenten der vasomotorischen Erregung die Wider- stände für den Blutstrom durch Verengerung der kleinen Arterien schneller wachsen als die Triebkräfte des Herzens, und so zunächst eine geringe, aber sehr schnell vorübergehende Verlangsamung des Blutstromes zu Stande kommt. Riegel hat ferner Drucksteigerung hervorgebracht durch Zu- klemmen beider Carotiden, ohne dabei Temperaturerniedrigung zu sehen. Ich bin glücklicher gewesen. Wenn der Verschluss der Caro- tiden — was nicht immer der Fall ist, z. B. nicht in Versuch 7 —■ eine hinreichende Drucksteigerung herbeiführt, hat er .auch ein nicht unerhebliches Sinken der Temperatur zur Folge (Vers. 12, 14, 15). Ri ege Fs negative Erfolge bei dieser Methode werden auf denselben Unglücksfällen beruhen, die ihm oft bei der sensibeln Reizung und fast immer bei der Athmungssuspension hinderlich gewesen sind. — Bei der Reizung der Empfindungsnerven resp. des verlängerten Markes steigt die Geschwindigkeit des Blntstromes. III. In dem vorigen Abschnitte habe ich die Frage, welcher Art die Kreislaufsändernng sei, die mit der vasomotorischen Reizung einhergeht, noch nicht in die Discussion hineingezogen, sondern es dabei bewenden lassen, mit Hülfe der Blutdrucksteigerung die That- sache im Allgemeinen zu constatiren, dass das Sinken der Innen- temperatur von einem veränderten Zustande der Circulation beglei- tet sei, welcher die Ursache jenes Sinkens ist. — 1) Wiederholt habe ich gesehen, dass bei schwächerer Reizung eines vagus, während beide getrennt waren, eine evidente Herabsetzung des Blut- drucks erfolgte, die bei Verstärkung der Reizung in Steigerung überging. Wahrscheinlich handelte es sich um im Vagus-Stamme verlaufende Depressor- Fasern, ein Punkt, der genauere Untersuchung verdient. Erneute Beobachtungen über den Einfluss d. vasomotorischen Nervensystems. 95 Ich habe nun in meiner früheren Abhandlung nachgewiesen, dass die Drucksteigerung, welche im Gefolge der directen oder re- flectorischen Reizung des Gefässnervencentrums auftritt, mit einer Erhöhung der mittleren Stromgeschwindigkeit in den grossen Extre- mitäten- und Kopfgefässen (art. uud vena cruralis, vena jugularis externa) verbunden ist. Riegel eröffnet auch gegen diese Angabe eine Polemik, die sich theils auf eigne Versuche mit der Stromuhr, theils auf Beobachtungen von Dogiel und Kowalewski1) stützt, welche bei Athmungssuspension den Blutstrom in der art. cruralis in der Regel verlangsamt, nur ausnahmsweise beschleunigt sahen. Riegel’s eigne, nicht zahlreiche Versuche ergaben so schwan- kende Resultate, dass er selbst kein Urtheil auf dieselben begrün- den will; um so mehr darf ich wohl von ihnen absehen. Die Beobachtungen von Dogiel und Kowalewski stehen keineswegs, wie man bei flüchtiger Betrachtung anzunehmen geneigt sein kann, zu meinen Ergebnissen in Widerspruch. Jene Experimenta- toren untersuchten nämlich die Stromgeschwindigkeit während einer stets nur kurze Zeit dauernden Athmungssuspension — an der län- geren Fortsetzung der Messung wurden sie durch zu schnelle Ge- rinnung des Blutes in der Stromuhr verhindert, — ich dagegen wandte als Reizmittel für das Mark die Tetanisirung durch Induc- tionsstrome an. Darin liegt für das Zustandekommen der Strombe- schleunigung und somit auch für das Resultat der Messung ein wesentlicher Unterschied. Wenn man nämlich bei einem reichlich mit Luft versorgten Thiere die künstliche Athmung unterbricht, tritt zunächst, so lange das Blut einen gewissen Sauerstoffvorrath besitzt, eine Erregung des vasomotorischen Centrums noch nicht ein. Da aber die aus den Lufteinblasungen resultirende Beschleunigung für das Blut fortfällt, wird die Blutgeschwindigkeit herabgesetzt. Wenn der Sauerstoff- vorrath im verlängerten Marke bis zu einer gewissen Grenze ge- sunken, beginnt die Reizung der Gefässnerven und damit eine an- fangs sehr allmählich und langsam wachsende Drucksteigerung. Erst wenn diese eine gewisse Grenze erreicht hat, beginnt die Strombe- schleunigung unter fortwährend fortschreitender Druckerhöhung. Nimmt man, wenn der Druck zu sinken Miene macht, die Athmung wieder auf, so erfolgt zunächst eine neue nicht unerhebliche Druck- 1) Pflüg er’8 Archiv III, 488. 96 R. Heidenhaini Steigerung, bedingt durch die mechanische Einwirkung der Luft- einblasungen auf das unter dem hohen Drucke stark ausgedehnte Herz, dessen Inhalt sich schneller in die Arterien entleert. Erst nach einiger Zeit fällt der Druck allmählich wieder ab. Während jener secundären Steigerung und der ersten Periode des Sinkens muss die Blutgeschwindigkeit zunächst noch weiter wachsen, weil die kleinen Arterien sich allmählich erweitern, während noch sehr hoher Druck in den grossen Arterien besteht. Erst wenn der Druck erheblicher gesunken ist, nähert sich die Stromgeschwindigkeit wieder ihrem ursprünglichen Wertlie. Die Beobachtungen von Dogiel und Kowalewski haben sich nun grösstentheils nur über den ersten Zeitraum der Athmungssus- pension erstreckt; jene Forscher haben einfach wegen der zu frühen Gerinnung in der Stromuhr nur selten die Beschleunigung gesehen. Die von ihnen festgestellte Thatsache, dass während ungefähr der ersten Minute der Erstickung die Blutgeschwindigkeit abnimmt, stimmt aufs Beste mit dem aus meinen Suspensionsversuchen her- vorgehenden Ergebnisse (man vergleiche die Protocolle), dass wäh- rend jener Zeit die Temperatur des Blutes im Innern des Körpers nicht sinkt, sondern sehr oft ein wenig steigt. Das deutliche Sinken beginnt meist erst nach 3/4 — 1 Minute, wenn die Drucksteigerung bereits eine merklichere geworden ist — und diese Periode der Er- stickung liegt fast immer bereits jenseits der Dogiel-Kowalewski’schen Beobachtungen. Bei meinen Versuchen über die Blutgeschwindig- keit lagen die Verhältnisse ganz anders. Ich wandte die electrische Reizung des verlängerten Markes als Erregungsmittel für die Ge- fässnerven an. Bei hinreichender Stärke derselben geht der Druck schnell und steil in die Höhe, so dass die Blutgeschwindigkeit sehr bald anwächst. Dem entsprechend geht auch die Temperatur schnell herunter. — Wenn meine Beobachtungen hier bezüglich der Athmungssus- pension eine Lücke gelassen, so ist diese mittlerweile von anderer Seite her ausgefüllt worden. Cyon1) hat zunächst für die Er- stickung die Steigerung der Stromgeschwindigkeit in den Venen 1) Melanges biologiques etc. 23. Febr./7. März 1870. Für die Belehrung, die mir Herr Cyon auf S. 70 seiner Abhandlung in einer Anmerkung zu Theil werden lässt, würde ich ihm trotz seines für mich befremdlichen Tones sehr dankbar sein, wenn ich seine Deduction zu verstehen im Stande wäre. Erneute Beobachtungen über den Einfluss d. vasomotorischen Nervensystems. 97 nachgewiesen. Wenn in dieses Forschers Versuchen die primäre Verlangsamung des Blutstromes nicht auftritt, so kann dies seinen Grund darin haben, dass er bereits vor der Suspension eine nur geringe Blutlüftung eingeleitet hatte, so dass das Blut nur wenig Sauerstoft'vorrath besass und deshalb auf das Gefässnervenceutrum sehr bald stärker erregend wirkte, oder darin, dass er Stromuhren mit umfangreichen Kugeln benutzte, deren Füllung einen Zeitraum beanspruchte, welcher die Periode der primären Verlangsamung übertraf. Cyon hat ferner gezeigt, dass auch bei der retiectorischen Er- regung des vasomotorischen Centrums von den Empfindungsnerven aus die Blutgeschwindigkeit in den grossen Gefässstämmen — Arterien wie Venen — erheblich zunimmt. — So wird denn jetzt wohl die von Riegel bezweifelte Thatsache, dass bei der (directen oder indirecten) Erregung der gesammten Ge- fässnerven mit der Drucksteigerung eine Vergrösserung der Strom- geschwindigkeit in den arteriellen und venösen Stämmen des Kopfes wie der Extremitäten verknüpft ist, als gesichert erscheinen. IV. Bewirkt Reizung des Gefässnervencentrums (direct oder reflecto- risch) eine Steigerung der Blntdurchfuhr durch die peripherischen Theile des Körpers? Dass in den grossen Gefässstämmen des Körpers bei vasomo- torischer Erregung die Blutgeschwindigkeit zunimmt, beweist an sich noch nicht, dass bei dieser Steigerung auch solche Gefässbezirke interessirt sind, die oberflächlich genug liegen, um in Folge ver- mehrter Blutdurchfuhr die Wärmeableitung nach aussen hin wach- sen zu lassen. In meiner ersten Abhandlung habe ich mich über die Frage, ob die vermehrte Stromgeschwindigkeit sich auf alle Ge- fässbezirke erstrecke, ausdrücklich unentschieden geäussert und diesen Punkt als zukünftiger Erledigung bedürftig bezeichnet (a. a. 0. S. 546—548). Namentlich habe ich die Möglichkeit offen gelassen, dass sich ein Theil der Gelasse bei der Reizung des vasomotorischen Centrums verschlösse, ein andrer dagegen — activ oder passiv — er- weiterte. Gleichwohl glaubte ich wenigstens einen indirecten Beweis dafür geliefert zu haben, dass die Circulationsbeschleunigung auch in peripherischen Theilen stattfinden müsse. Denn die Temperatur- 98 R. Heidenhain: herabsetzung, welche bei vasomotorischer Reizung im Innern des Körpers zu Stande kommt, ist abhängig von der Temperatur der Körperoberfläche: sie konnte durch Abkühlung der letzeren gestei- gert, durch Erwärmung vermindert, aufgehoben oder selbst unter günstigen Bedingungen, in einem Bade, dessen Temperatur über die Innentemperatur des Körpers hinausging, in eine Temperatursteige- rung umgewandelt werden. (Vgl. Vers. IX, XIII.) Riegel legt auf diese Beweismethode kein Gewicht. Er hebt gegen meine Anschauung von dem Zustandekommen der Tempera- turerniedrigung durch Abkühlung des Blutes in den peripherischen Theilen hervor, dass nach allgemeiner Angabe bei Reizung des Halsmarkes sich die Hautarterien vollständig verengen, wodurch das Blut der Hauptsache nach gezwungen werde, durch tiefer gelegene, also der Abkühlung weniger günstige, Theile zu kreisen l). Wir kommen hier auf eine Frage von grosser Wichtigkeit, die ich früherhin nicht in den Kreis unmittelbarer Untersuchung ge- zogen habe; ich habe ja in dem Schlussparagraphen meiner ersten Abhandlung ausdrücklich hervorgehoben, dass ich eine Reihe von Aufgaben, die sich im Laufe der Untersuchung stellten, vorläufig hätte bei Seite liegen lassen müssen. Nunmehr bin ich im Stande, auf Grund neuer Versuche Auskunft über das Verhalten des Blut- stromes in der Haut bei der vasomotorischen Erregung zu geben. — Das Verhalten der Blutcirculation in der Haut lässt sich be- urtheilen, wenn man die Temperatur derselben misst. Diese wird steigen, wenn die Blutdurchfuhr durch die Haut zunimmt, sinken, wenn dieselbe abnimmt. Um schlagende Resultate zu erhalten, muss man zweckmässige Bedingungen der Messung herstellen. Es würde falsch sein, das 1) Riegel hat an verschiedenen Stellen seines Aufsatzes Anstoss daran genommen, dass ich für gewöhnlich meine Versuchsthiere in eine Wattdecke einhüllte; es sei dies Verfahren doch ganz unverständlich, da ich vermehrte Wärmeabgabe durch vasomotorische Erregung hätte herbeiführen wollen, die ja durch eine schlecht leitende Hülle natürlich verringert werde. Mein Kri- tiker hat bei diesen Reflexionen nicht beachtet, dass ich bei meinen gesamm- ten früheren Temperaturversuchen zu vermuthen Anlass fand, es handle sich um eine di recte Einwirkung des Nervensystems auf die Temperatur. Bei dieser, wie es sich später herausstellte, irrigen Annahme, war die möglichste Verringerung der peripherischen Abkühlung geboten, wie gewiss auch R. ge- rechtfertigt finden wird. Erneute Beobachtungen über den Einfluss d. vasomotorischen Nerveusystems. 99 Thermometer in die geschlossene Achselhöhle oder Schenkelbeuge zu legen, weil dasselbe hier, indem die Wandungen der künstlich gebildeten Höhle sich allmählich erwärmen, bis nahezu zur Tempera- tur des Aortenblutes steigt. Eine Vermehrung der Blutzufuhr kann hier also nur zu einem sehr geringen Ansteigen führen, ebenso eine Verminderung nur zu einem sehr allmählichen Sinken, weil die Wärme sehr langsam abgegeben wird. Man arbeitet ja wie in einer geschlossenen Körperhöhle. — Einfaches Anlegen des Ther- mometers an irgend eine beliebige Hautstelle führt ebensowenig zum Ziele, da das cylindrische Queksilbergefäss mit zu wenigen Hautpunkten in Berührung ist. Man muss solche Stellen wählen, wo die Haut möglichst frei stehende Falten bildet, also der Abküh- lung sehr ausgesetzt ist und deshalb in der Hegel eine der Blut- temperatur ziemlich fern stehende Temperatur besitzt, wo aber ausserdem ein hinreichender Gelassreichthum vorhanden ist, um eine Vergrösserung oder Verkleinerung der Blutzufuhr wirksam zur Geltung gelangen zu lassen. Die passendsten Orte, welche diese Bedingungen erfüllen, sind die Interdigitalmembranen der Zehen an den vier Pfoten, ferner das Präputium des Penis bei männlichen und die von den beiden grossen Schamlippen gebildete Falte bei weiblichen Hunden, endlich die Falte an der Beugeseite des Vorderfuss-Gelenkes. Dagegen sind die Ohrmuscheln nicht so brauchbar, weil erstens bei den auf dem Rücken liegenden und an der Schnauze geknebelten Hunden die Temperatur in einer aus jenen gebildeten Falte sehr oft bis nahezu zur Aortentemperatur steigt, weil zweitens durch die Einführung eines Thermometers in eine v. jugularis oder eine Carotis die Circu- lation am Kopfe wesentlich alterirt wird und weil drittens es sehr oft nöthig wird, den Vago-Sympathicus zu durchschneiden, um der bei sensibler Reizung oder Athmungssuspension leicht eintretenden starken Verlangsamung der Herzschläge vorzubeugen, die es zu keiner hohen Drucksteigerung kommen lässt. Diese Operation aber entzieht die Ohren einem grossen Theile ihrer vasomotorischen Nerven. Am bequemsten ist es, das Thermometer einfach zwischen zwei Zehen auf die Interdigitalmembran zu betten und die Zehen selbst locker mit einem Faden zu umschlingen. Es ist nicht gerathen, den Raum zwischen den Zehen durch festes Aneinanderbinden der- selben in eine ringsum ganz fest geschlossene Höhle zu verwandeln, R. Heidenh ain: weil die in einer solchen gestiegene Temperatur langsamer als wün- schenswerth wieder absinkt. Man lasse die einander entsprechenden Ränder der Zehen über dem Quecksilbergefässe sich zwar nähern, aber nicht der ganzen Länge nach innig berühren. Natürlich erhält man bei derartigen Messungen nicht die wirkliche Hauttemperatur, die sich überhaupt kaum anders als auf thermoelectrischem Wege ermitteln lassen dürfte, aber man kann die positiven oder negativen Aenderungen derselben sehr gut verfolgen. Die Innervationsverhält- nisse der Vorderpfoten sind durch die Arbeiten von Schiff, CI. Bernard und namentlich von Cyon so weit erforscht worden, dass wir bei Verwendung der letzteren auf bekanntem Boden stehen. Um die Haut an der Beugeseite des Vorderfussgelenkes zu benutzen, braucht man nur den Vorderarm vertical aufzurichten. Die Pfote sinkt dann von selbst so weit herab, dass dem Quecksilber- gefässe an dem Gelenke eine bequeme Lagerstätte bereitet wird. Ueber die Benutzung des Präputiums oder der grossen Scham- lefzen-Falte ist nichts Besonderes zu bemerken. An der ersteren Stelle werden mitunter Bewegungen am Penis während der sensibeln Erregung störend, deshalb ist die zweite wohl noch vorzuziehen. — Die Resultate dieser Beobachtungen an der Haut haben nun nach vielen Seiten hin interessante Aufschlüsse gegeben, die im Einzelnen vorzuführen ich nicht umhin kann1). 1. Während des gewöhnlichen Lebens dürfte am häutigsten eine Erregung des Gefässnerveneentrums auf reflectorischem Wege durch Reizung von Empfindungsnerven oder auf directem Wege durch Aenderung des Gasgehaltes des Blutes zu Stande kommen. Bei diesen Erregungsweisen steigt, so lange es sich um fieberfreie Thiere handelt, ausnahmslos die Temperatur der Haut, während die Innentemperatur sinkt. Wenn nach aufgehobener Reizung die Cir- culationsänderung nach Ausweis des Blutdruckes wieder rückgängig wird, findet das Umgekehrte statt: die Hauttemperatur sinkt, die Innentemperatur steigt (falls nicht etwa die Wärmebildung zu sehr gelitten hat). Ist vor Beginn der Reizung die Hauttemperatur in starkem Sinken begriffen, so wird dieses in Folge der Reizung nur verzögert oder je nach Umständen in Ansteigen umgewandelt. Ein Blick auf die Versuche XVI—XXI genügt, um diese Thatsachen 1) Bei den Versuchen mit doppelter Temperaturbestimmung hatte Herr Dr. Horwath aus Kiew die Freundlichkeit, das eine Thermometer abzulesen. Erneute Beobachtungen über den Einfluss d. vasomotorischen Nervensystems. 101 zweifellos festzustellen. Vers. XX lehrt noch im Besondern, dass die Temperatur an den rechtsseitigen Zehen steigt, gleichviel ob der sensible Nerv (das centrale Ende des Vagus) rechterseits oder linker- seits gereizt wurde, was mit Bezug auf eine gegentheilige Angabe von Brown-Söquard und Lombard hervorzuheben ist. — In diesen Ergebnissen liegt zunächst die vollständigste Recht- fertigung meiner von Riegel auf Grund seiner misslungenen Ver- suche bekämpften Anschauungen. In der That, wenn, wie ich in meiner früheren Abhandlung behauptete, bei der vasomotorischen Erregung in Folge der damit verbundenen Circulationsbeschleuni- gung grössere Blutmengen als gewöhnlich die peripherischen Theile durchsetzen, und wenn in diese Circulationsbeschleunigung die Haut selbst mit eingeschlossen ist, muss ja, während die Temperatur im Innern wegen des gesteigerten Wärme Verlustes sinkt, die Hauttem- peratur in die Höhe gehen, bei wieder verlangsamter Circulation aber müssen die Temperaturen an beiden Orten einen rückgängigen Gang nehmen. — Es dürfte schwerlich eine Methode geben, den Satz, dass die Innentemperatur von der Grösse der Wärmeableitung abhängt, schla- gender durch die Beobachtung zu veranschaulichen, als die eben ge- schilderte Versuchsweise. Die Hautgefässe müssen nach den obigen Versuchen sich ent- weder gar nicht, oder, was wahrscheinlicher ist, doch nur in solchem Grade contrahiren, dass die hieraus entspringende Vergrösserung der Widerstände dem sehr in die Höhe getriebenen arteriellen Drucke gegenüber nicht ausreicht, eine Verringerung der die Haut durch- setzenden Blutmengen herbeizuführen. Da diese vielmehr wachsen, müssen die Widerstände in den Blutbahnen der Haut in geringerem Masse zugenommen haben, als die das Blut in jene Bahnen hinein- treibenden Kräfte. Aber aus der von mir aufgestellten Theorie ergeben sich noch andere Folgerungen, welche in den vorliegenden Versuchen ihre thatsächliche Bewährung finden. Die deprimirende Wirkung einer vasomotorischen Reizung auf die Innentemperatur muss offenbar um so energischer ausfallen, je grösser der Temperaturunterschied zwischen den inneren und den peri- pherischen Theilen des Körpers ist. Denn je kälter die letzteren, desto schneller werden sie dem bei vermehrter Geschwindigkeit in grösserer 102 R. Heidenhain: Menge durchströmenden Blute Wärme entziehen. Die Versuchszahlen sprechen unzweideutig genug. In Vers. XVII war die Differenz der Aorten- und Zehentempera- tur unmittelbar vor der ersten Suspension nur 1,85° C., die 27* Min. währende Suspension erniedrigte die Innentemperatur um 0,1° C. In Vers. XVI war die Differenz 3,36° C., die Wirkung der Sus- pension während 23/4 Min. 0,46° C. In Vers. XVIII war die Differenz über zehn Grad und der Effect der Erstickung in l3/4 Min. nicht weniger als 0,95° C. Aber auch die während ein- und desselben Versuches gewonne- nen Zahlen lehren dasselbe. In dem letzt erwähnten Vers. XVIII betrug die Differenz unmittelbar vor der zweiten Susp. 5,58° C., der Effect, war 0,7° also bei der geringeren Differenz auch geringer als bei der ersten Suspension. In Versuch XVII wünschte ich den Unterschied der Innen- und Aussentemperatur zu steigern, was dadurch gelang, dass ich durch zwei Blutentziehungen den Blutdruck herabsetzte. Unmittel- bar vor der auf die zweite Blutentziehung folgenden Suspension war die Differenz 2,89° C. (bei Beginn des Vers. 1,85) und die Wirkung der Suspension während der ersten 2x/4 Min. 0,4° C. (bei Beginn des Versuches in der gleichen Zeit 0,1° C.). — Gegen die Uebereinstimmung solcher Zahlenergebnisse mit den Forderungen meiner Theorie darf ich wohl von meinem Kritiker kaum Einwendungen fürchten. Ich darf nicht versäumen, darauf aufmerksam zu machen, dass während des Verlaufes eines ganzen Versuches, in welchem oft hinter einander vasomotorische Beizungen ohne grosse Intervalle eingeleitet werden, der schliessliche Gesammteffect für die Temperatur des Innern und der Peripherie darin besteht, dass dort die Temperatur sinkt, während sie hier im Durchschnitte steigt oder doch relativ weniger sinkt als dort. In Vers. XVI z. B. ist die Anfangstem- peratur in der Aorta 36,45, zwischen den Zehen 33,60, die Endtem- peratur vor der ersten längeren Pause in der Aorta 36,02, zwischen den Zehen 33,88. Die Innentemperatur war also um 0,43° gesunken, während die Aussentemperatur um 0,28° gestiegen war. Nach der Versuchspause betrug für die Aorta die Anfangs- resp. Endtempera- tur (vor der letzten tödtlichen Suspension) 35,85 resp. 35,52, für die Zehen sind diese Zahlen 28,88 resp. 32,28. Dieses Resultat kommt dadurch zu Stande, dass in den Intervallen zwischen je zwei Rei- Erneute Beobachtungen über deu Einfluss d. vasomotorischen Nervensystems. zungen die Innentemperatur weniger steigt, als sie in Folge der voraufgehenden Erregung gesunken, während 'umgekehrt die Haut- temperatur weniger sinkt, als sie vorher gestiegen. — Es kann aber besondere Bedingungen geben, unter welchen sich das eben erörterte Verhältniss umkehrt. Wenn bei grosser Herzschwäche der natürliche Blutdruck ohne Beeinflussung durch vasomotorische Erregungen sehr niedrig ist, so fliesst in den Pausen zwischen je zwei Reizungen eine nur äusserst geringe Blutmenge durch die Haut; in Folge dessen sinkt die Hauttemperatur in diesen Intervallen sehr schnell, während sie in Folge jeder Reizung nur relativ wenig steigt. Während also die Hautanämie, welche, durch die vasomotorische Erregung nur vorübergehend beseitigt wird, eine relativ bedeutende successiv vorschreitende Temperaturerniedrigung der Peripherie bedingt, schützt sie gleichzeitig das Innere vor ähn- lich grossem Wärmeverlust. [Vgl. z. B. Vers. XXXIII, wo bis zu der Athmungssuspension die Aortentemperatur um 0,3, die Zehen- temperatur um 3,3° sank. Das Versuchsthier befand sich in einem sehr elenden Zustande, welcher durch Eiterinjection hervorgerufen worden war, die absolute Höhe des Druckes war ungewöhnlich gering.] — Wer den eben vorgeführten Erörterungen gefolgt ist, wird nicht im Zweifel darüber sein, dass man im Stande ist, durch häufige Wiederholung vasomotorischer Erregungen, welche die Circulation in der Haut beschleunigen, in erheblichem Maasse deprimirend auf die Innentemperatur zu wirken, während die Temperatur der Haut selbst nicht ahnen lässt, dass die Innentemperatur successive mehr und mehr herunter geht, denn die erstere bewirkt ja gerade da- durch, dass sie auf einem gewissen Niveau erhalten wird oder selbst steigt, das Heruntergehn der letzteren 1). — 2. In dem ersten Abschnitte dieser Abhandlung habe ich be- merkt, dass bei electrischer Reizung des verlängerten Markes oft die Temperatur im Innern relativ wenig sinke, obschon der Druck sehr erheblich steige. Mitunter kommt es vor, dass beim Beginne der Reizung die Temperatur in der allerersten Zeit schnell herabgeht, dann aber das Sinken unterbrochen wird und sogar ab 1) Wenn ich nicht irre, weiss die Pathologie seit lange, dass durch flüchtige Hautreize, wie Senfteige, die Körpertemperatur erniedrigt wer- den kann. 104 R. Heidenhain: und zu ein Wiederansteigen eintritt (vgl. Vers. II und III). Ver- gleicht man die Temperaturerniedrigung einerseits und die Druck- erhöhung andrerseits, welche die electrische Reizung der medulla und die Athmungssuspension ergeben, so) zeigt sich in der Regel, dass letztere bei gleicher oder sogar geringerer Druckerhöhung die Temperatur mehr erniedrigt, als erstere (vgl. Vers. 25 und 26). Ich war zuerst geneigt daran zu denken, dass bei der electrischen Erregung des verlängerten Markes neben der Wirkung auf das vasomotorische Centrum sich eine zweite auf das noch sehr dunkle Tsehechichin’sche »Wärmecentrum« geltend mache, dessen Reizung Steigerung der Wärmeproduction hervorruft1). Die Temperatur depri- mirende Wirkung der ersten Reizung, so dachte ich, könnte durch die Temperatur erhöhende der zweiten mehr oder weniger compensirt wer- den. Nachdem ich aber begonnen, neben der Innentemperatur die Hauttemperatur zu controlliren, habe ich eine andere Erklärung für die obige Erscheinung gefunden. Bei starker electrischer Erre- gung des verlängerten Markes sinkt die Hauttemperatur, d. h. die die Haut durchsetzenden Blutmengen nehmen ab, offenbar weil die Hautarterien sich völlig oder doch nahezu vollständig contrahiren. Hier bin ich also zum ersten Male in der Lage, meinem Geg- ner in Bezug auf das Thatsächliche beistimmen zu können. Aber ich bin nicht in der Lage, auch den von ihm aus der richtig beob- achteten Thatsache gezogenen Folgerungen beizupliichten. Denn Riegel schloss aus dem Verhalten der Hautgefässe bei electri- scher Reizung des verlängerten Markes, dass dieselbe auch bei reflectorischer Erregung des Gefässnervencentrums oder bei der Athmungssuspension stattfinden müsse, was, wie die sub 1 gemach- ten Mittheilungen lehren, keineswegs der Fall ist. Er glaubte ferner, dass wenn bei vasomotorischer Erregung die Hautgefässe selbst weniger Blut durchströmen Hessen als ohne jene Reizung, diese letztere keine Erniedrigung der Innentemperatur herbeiführen könne, was ebenfalls nicht richtig ist. Das Unbegründete der letz- teren Folgerung wird klar, wenn man überlegt, dass im Normal- zustände nicht bloss die Hautoberfläche eine niedrigere Tempera- tur besitzt, als das Aortenblut, sondern auch noch die unter der Haut liegenden Bindegewebs- und Muskelmassen bis zu einer gewissen 1) Vgl. Bruck und Günther, dieses Ai’chiv Bd. III. Erneute Beobachtungen über den Einfluss d. vasomotorischen Nervensystems. 105 Tiefe1). Selbst wenn also auch nur die letzteren Gewebsschichten von grösseren Blutmengen durchtluthet werden, — was bekannt- lich Hafiz für die Muskeln erwiesen hat — muss ein stärkerer Wärmeverlust für das Blut erfolgen, als bei normaler, d. h. lang- samerer Circulation. Aber freilich wird die hieraus entspringende Temperaturerniedrigung für das Blut geringer ausfallen, als wenn die Vermehrung der Blutdurchfuhr sich auch auf die Haut erstreckt, und namentlich früher ihr Ende erreichen, als in letzterem Falle, weil die subcutanen Theile, an einer schnellen Wärmeabgabe nach aussen durch die darüber liegende Haut verhindert, sich bald bis zur Temperatur des Blutes selbst erwärmen müssen. Alle diese aus den von mir vertretenen Anschauungen von vornherein ableitbaren Folgerungen finden in meinen Beobachtungen ihre volle Bestätigung. Dass bei starker electrischer Erregung des verlängerten Markes die Blutdurchfuhr durch die Haut abnimmt, im Gegensätze zu dem Verhalten bei der Athmungssuspension, zeigt z. B. Vers. XXVI: die erste Athmungssuspension erwärmt die Haut um 3,5° C. nach Wiederaufnahme der Athmung sinkt die Temperatur derselben, die Reizung des verlängerten Markes beschleunigt dies Sinken er- heblich, nach der Reizung tritt Verzögerung des Sinkens ein, bei der zweiten Suspension wieder schnelles Steigen der Ilauttempera- tur. Ganz entsprechend hat die electrische Reizung des verlängerten Markes eine viel geringere Depression der Innentemperatur zur Folge, als die Suspensionen. Aehnliches lehrt eine aufmerksame Durchmusterung der Ver- suche XXII und XXV, die ich dem Leser überlasse, sowie der Vergleich der Wirkungen der Athmungssuspensionen und electrischen Erregungen des verlängerten Markes in den Vers. II u. III, wo leider die Aussentemperatur noch nicht gemessen wurde. — Ich muss aber zur Vermeidung von Missverständnissen ausdrück- lich betonen, dass die eben mitgetheilten Beobachtungen nur für eine starke Reizung des verlängerten Markes gelten. Die Energie der Reizung ist abhängig sowohl von der Intensität der tetanisiren- den Inductionsströme als von dem Erregbarkeitszustande des ver- längerten Markes. Hat die Erregbarkeit des letzteren bereits sehr 1) H. Körner, Beiträge zur Temperaturtopographie des Säugethier- körpers. Breslau 1871. 106 R. Heidenhain gelitten, wie gegen Ende der Versuchsreihen in der Regel der Fall — man erkennt diesen Zustand leicht an der geringen absoluten Höhe des Druckes, — so hat die electrische Reizung der medulla Steige- rung der Blutdurchfuhr durch die Haut, erkennbar an dem Steigen der Temperatur oder, wenn diese im Sinken begriffen ist, an der Verzögerung desselben, zur Folge. Die Hautarterien erfahren also eine minder hochgradige Verengerung. Unter diesen Umständen ist dann auch die deprimirende Wirkung auf die Innentemperatur ähnlich gross, wie bei den andern Erregungsarten des vasomotori- schen Centrums. [Vgl. z. B. den Schluss von Vers. XIX; ferner XXIII, wo nach sehr grosser Curaradosis die Erregbarkeit des ver- längerten Markes ziemlich niedrig war, Vers. XV, wo Cloralhydrat injicirt worden war, Schluss von Vers. II, V u. s. f.] — Die electrische Reizung des verlängerten Markes unterscheidet sich hiernach nur graduell von der Erregung durch Athmungssus- pension oder der retlectorischen Inanspruchnahme; in den letzteren Fällen gelangen die Hautarterien nicht zu einer so hochgradigen Zusammenziehung, wie in dem ersteren Falle bei hinreichender Er- regbarkeit der med. oblongata und hinreichend starken electrischen Strömen. Da aber der Unterschied nur ein gradueller und nicht ein principieller ist, wäre es nicht unmöglich, dass unter besondern Umständen, z. B. bei überaus starker Reizung sensibler Nerven oder bei besonders gesteigerter retlectorischer Erregbarkeit des Gefäss- nervensystems, sich ein ähnliches Resultat, wie bei electrischer Rei- zung des verlängerten Markes, auch durch reflectorische Reizung erzielen liesse. In ganz vereinzelten Fällen habe ich Andeutungen davon bei sehr starker elctrischer Reizung der Gesichtshaut gesehen, wenn ein Duchenne’scher Pinsel auf das Auge gesetzt wurde. Dass unter besondern Umständen die reflectorische Erregbarkeit der Ge- fässnerven gesteigert sein kann, wird der folgende Abschnitt lehren. V. Pathologische Bemerkungen. Ich muss um Nachsicht bitten, wenn ich, über das mir zu- ständige Gebiet hinausgreifend, einige Bemerkungen über gewisse pathologische Zustände mir erlaube, die sich mir bei meinen Ver- suchen aufgedrängt haben, und ich muss diese Bitte ganz besonders betonen, weil ich weit entfernt bin, die Gegenstände, die ich berühre, Erneute Beobachtungen über den Einfluss d. vasomotorischen Nervensystems. 107 vom pathologischen Standpunkte aus irgend wie vollständig zu be- herrschen. Es haben aber manche Forscher auf dem Gebiete der Pathologie meinen früheren Untersuchungen eine so freundliche Theilnahme geschenkt, dass ich mir vielleicht auch gestatten darf, ihre Aufmerksamkeit diesmal nach einer andern Richtung hin zu lenken. Schon in meiner früheren Arbeit habe ich das Verhalten fie- bernder Thiere bei vasomotorischer Reizung bezüglich ihrer Innen- temperatur untersucht. Es zeigte sich damals die merkwürdige Thatsache, dass die bei gesunden Thieren in Folge vasomotorischer Erregung eintretende Herabsetzung der Innentemperatur nur in sehr geringem Grade sich geltend machte oder selbst meistens ganz fehlte. Ich bezog dies auf die hohe Temperatur der peripherischen Körpertheile, welche der Innentemperatur sehr nahe steht und da- durch die Abkühlung des Blutes bei der Girculationsbeschleuuigung an der Peripherie erschwert oder aufhebt. Denn es gelang mir, wenn ich die Temperatur der peripherischen Theile durch kalte Umschläge herabsetzte, die gewohnte Temperaturerniedrigung bei Reizung des nv. ischiadicus wieder eintreten zu sehen. Mir ist hiergegen eingewandt worden, es sei nicht erwiesen, dass im Fieber der Temperaturunterschied zwischen centralen und peripherischen Theilen geringer sei, als im Normalzustände. Diesen Einwand muss ich nach meinen jetzigen Erfahrungen als theilweise begründet anerkennen. Mir sind fiebernde Thiere vorgekommen, bei welchen hohe Innen- temperatur mit relativ niedriger Hauttemperatur verbunden war. Bei solchen Thieren ist der Blutdruck gering und die Energie des Herzens hat gelitten. In einer andern Reihe von Fällen dagegen besteht neben hoher Innentemperatur eine Hauttemperatur, welche der ersteren sehr nahe kommt. Bei solchen Thieren ist der Blutdruck hoch, das Herz kräftiger Leistung fähig. Der ganze Zustand der Thiere erster Art giebt ein Bild wel- ches ich als Asthenie bezeichnen möchte, der Zustand der Thiere zweiter Art charakterisirt sich als »sthenischer«. Ich will mit dieser Bezeichnung aber nicht sagen, dass jene Zustände dem, was die Pathologie Asthenie oder Sthenie nennt, vollkommen entsprächen; ich wähle jene Ausdrücke nur der Kürze der Verständigung wegen. Es würde gewiss falsch sein, die Innentemperatur allein als 108 R. Heidenhain: Criterium für das Verhalten des Wärmehaushaltes in beiden Fällen anzusehen. Bei dem »sthenischen« Zustande treibt das kräftiger arbeitende Herz grössere Blutmengen durch die peripherischen Körpertheile, so dass diese eine der Innentemperatur sehr nahe stehende Tempera- tur besitzen. Die Wärmeausgabe ist dabei eine relativ grosse. Bei dem »asthenischen« Zustande liegt die Blutcirculation in der Haut darnieder, die Wärmeausgabe ist eine geringe. Bei dem »sthenischen« Zustande wirkt die durch den lebhaften Hautblutlauf herbeigeführte Vergrösserung der Wärmeausgabe dem Steigen der Innentemperatur entgegen; der Körper sucht sich des Wärmeüberflusses zu entledigen. Bei dem »asthenischen« Zustande begünstigt das Darnieder- liegen der Hautcirculation das Ansteigen der Innentemperatur. Es hat also offenbar für diese beiden Reihen von Fällen ein und dieselbe Innentemperatur eine ganz verschiedene Bedeutung. — Da es für mich schwierig wurde, mir fiebernde Thiere mit Sicherheit zu verschaffen, — denn die subcutanen Eiterinjectionen haben mich oft im Stiche gelassen — suchte ich nach einem andern Mittel, einen fieberähnlichen Zustand zu erzeugen. Ich injicirte den auf dem Vivisectionsbrette fixirten Hunden kleine Dosen Strychnin in eine Vene so lange, bis sie bei leisem Klopfen auf die Schnauze jedesmal einen schnell vorübergehenden Krampf in der gesammten Musculatur bekamen. Es genügt in der Regel eine Menge von 0,0005—0,001 grm. des salpetersauren Salzes. Indem ich in kleinen Intervallen die Rettexkrämpfe hervorrief, gelang es in kurzer Zeit, die Temperatur im Rectum auf 41—42° C. heraufzutreiben und damit eine der Fiebertemperatur entsprechende Temperatur herzu- stellen. Weiter darf man nicht wohl gehen, denn als ich ein Mal die Erregung der Krämpfe fortsetzte, bis die Temperatur im Mast- darme 44° C. erreicht hatte, war die Leistungsfähigkeit des Herzens so erschöpft, dass der Druck in der art. cruralis selbst nach Durch- schneidung der nv. vagi nur 50 Mm. betrug. Bei einer Mastdarm- temperatur von 41 — 42° ist der arterielle Druck in der Regel sehr hoch. Nachdem ich die Thiere so weit vorbereitet, wurden sie curari- sirt und dann dieselben Versuche, wie bei normalen Thieren, bezüg- lich des Einflusses der vasomotorischen Reizung auf die Innen- und die Hauttemperatur an ihnen angestellt. Mehrfache Erfahrung lehrte, Erneute Beobachtungen über denEinfluss d. vasomotorischen Nervensystems. 109 dass die Athmungssuspension nur mit äusserster Vorsicht als Er- regungsmittel für das vasomotorische Centrum anzuwenden ist. Man darf sie nicht leicht über eine Minute ausdehnen, weil sonst ganz plötzlich Herzlähmung eintritt. Die Warnung giebt der Beginn eines schnellen Absinkens des Blutdruckes. Trifft man nun den richtigen Grad der durch die Strychnin- krämpfe herbeigeführten Temperatursteigerung, was nicht immer der Fall ist, so treten sehr auffallende Erscheinungen zu Tage. Die Athmungssuspension wie die sensible Reizung haben gar nicht mehr oder doch höchstens nur in sehr geringem Masse ein Sinken der Innentemperatur zur Folge, oft im Gegentheil ein geringes Anstei- gen. Die Hauttemperatur dagegen, statt wie im Normalzustände, zu steigen, geht herunter (vgl. Vers. XXVII). Alles ist also um- gekehrt wie bei gesunden Thieren. Setzt man den Versuch an dem- selben Thiere lange fort, so kann jenes abnorme Verhalten mit der Zeit dem normalen weichen, obschon das letztere nie so scharf aus- geprägt ist, wie bei gesunden Thieren (vgl. Vers. 28 u. 29). — Der Unterschied der Erscheinungen bei dem strychninisirten Hunde mit sehr hoher Temperatur und dem normalen Hunde hat einen doppelten Grund. Erstens bedingt es die sehr hohe Tempera- tur der Muskeln, welche ja Heerde abnorm gesteigerter Wärme- production geworden sind, und der ihnen benachbarten und durch sie erwärmten Gewebe, dass das Blut in den subcutanen Gewebs- schichten nicht mehr den Wärmeverlust erleidet, welchen es unter gewöhnlichen Verhältnissen wegen der niedrigeren daselbst herrschen- den Temperatur erfährt. Zweitens aber nimmt bei der vasomotorischen Erregung die Blutdurchfuhr durch die Haut nicht, wie im normalen Zustande, zu, sondern vielmehr ab, worüber das Sinken der Hauttemperatur keinen Zweifel lässt. Die Wärmeabgabe nach aussen wird also nicht ge- steigert, sondern herabgesetzt. — Die eben mitgetheilten Beoachtungen dienen von Neuem zur Bestätigung der von mir dargelegten, von Riegel bekämpften An- schauungen. In ihnen sind die Bedingungen, von denen ich die Temperaturherabsetzung des Blutes bei der vasomotorischen Er- regung abgeleitet habe, aufgehoben und zum Theil in gegentheilige verwandelt: damit wird auch der normale Effect aufgehoben und zum Theil in den entgegengesetzten verkehrt. Aber darin liegt nicht der einzige Grund, weshalb ich diese Pflüger, Archiv f. Physiologie. Bd. V. R. Heidenhain: 110 Beobachtungen hier mittheile. Ein zweites Interesse liegt für mich darin, dass unter pathologischen Bedingungen der Mechanismuss der Wärmeregulation eine offenbare und schwere Störung erfährt. Im normalen Zustande bewirkt eine Beizung des vasomotori- schen Nervensystems Erhöhung der Blutdurchfuhr durch die Haut; unter jenen abnormen Bedingungen führt dieselbe Beizung eine Ver- minderung der die Hautgefässe in der Zeiteinheit durchsetzenden Blutmengen herbei. Das letztere deutet darauf hin, dass durch die vasomotorische Erregung ein anderes Verhältniss zwischen den Widerständen in den Hautblutbahnen und den das Blut in dieselben eintreibenden Kräf- ten gesetzt wird, als es im Normalzustände der Fall ist. Während im Normalzustände die Vergrösserung der Widerstände, welche aus der etwaigen Verengerung der Hautarterien resultirt, durch ein schnel- leres Wachsen der Triebkräfte derartig übercompensirt wird, dass die Hautcirculation sich beschleunigt, findet unter jenen pathologischen Verhältnissen eine solche Uebercompensation nicht mehr statt. Diese Störung könnte entweder daraus hervorgehen, dass die Wider- stände in den Hautgefässen in Folge bedeutender Verengerung der zuführenden Arterien stärker wachsen als unter normalen Verhältnissen, oder daraus, dass die Triebkräfte in geringe- rem Masse zunehmen. Es ist nicht zu zweifeln, dass die erstere Annahme die rich- tige ist. Denn bei den der Beobachtung unterworfenen Hunden war der Blutdruck immer sehr hoch, was auf energische Thätigkeit des Herzens deutet, um so mehr, als bei der Einleitung der vaso- motorischen Beizung die Druckhöhen noch sehr erheblich stiegen. Danach kann ich also nur annehmen, dass es pathologische Umstände giebt, unter denen die Erregbarkeit der vasomotorischen Nerven, im Besondern der Hautarte- rien, abnorm gesteigert ist. Die mittelbare Folge dieser Steig er ung ist eine Störung des Mechanismus der Wärmeregulation, insofern als gewisse Einwirkungen, die im gesunden Zustande eine Vergrösserung der Wärmeabgabe im Gefolge haben, jetzt eine Her ab - setzung derselben herbeiführen; — ein Verhalten, welches natürlich ein Ansteigen der Innentemperatur begünstigt. ■— Ich bin hiermit an einen Punkt der Untersuchung gelangt, dessen weitere Verfolgung, wie mir scheint, für die Pathologie nicht Erneute Beobachtungen über den Einfluss d. vasomotorischen Nervensystems. 111 ohne Interesse sein dürfte. In der neueren Zeit ist ja der Process des Fiebers Gegenstand zahlreicher mühsamer Untersuchungen ge- wesen, welche die Frage nach dem Verhalten der Wärmeproduction und dem Stoffümsatze wesentlich gefördert haben. Das wohl allen Pathologen unzweifelhafte Eingreifen des Nervensystems in den Fieberprocess ist meines Wissens noch nicht Gegenstand directer Erforschung gewesen, so vielfach auch Hypothesen nach dieser Rich- tung hin zu Tage gefördert sind. Wenn ich mich nicht täusche, so dürften die oben mitgetheilten Wahrnehmungen eine für die Forschung- fruchtbare Richtung andeuten. Ich selbst habe, durch den Beginn der Wintervorlesungen an stetigem Fortschreiten auf dem einge- schlagenen Wege verhindert, nur vereinzelte Beobachtungen an Thieren anstellen können, bei denen durch ELterinjection Fieber er- zeugt worden war. Wiederholt hatten solche Injectionen nicht den von mir gewünschten Erfolg einer als zweifellos fieberhaft anzu- sehenden Temperatursteigerung. In zwei Fällen, in welchen die Aortentemperatur auf zwischen 40 und 41° C. gestiegen und die Zehentemperatur derselben sehr genähert war, verhielten sich die Temperaturänderungen bei sensibler Reizung ganz ähnlich wie bei strychninisirten Thieren: die Innentemperatur sank sehr wenig oder stieg selbst etwas, während die Hauttemperatur nicht herauf-, sondern sehr oft herunterging. Ob dieses Verhalten für jedes Stadium des Fieberprocesses und für jeden Intensitätsgrad desselben gültig ist, muss ich vollständig dahingestellt sein lassen; erst weitere Unter- suchungsreihen können darüber entscheiden. Aus meinen Beobach- tungen geht nur so viel hervor, dass es während des Ablaufes des Fiebers einen Zeitraum giebt, für welchen jenes abnorme Verhalten charakteristisch ist. Es würde leicht sein, unter der Voraussetzung der Allgemeingültigkeit desselben die Zahl der Fiebertheorieen um eine neue zu vermehren, wovon ich jedoch aus nahe liegenden Gründen Abstand nehme. Schliesslich möchte ich noch ausdrücklich betonen, dass in dem abnormen Sinken der Hauttemperatur fiebernder Thiere bei sensibler Reizung nichts durchaus Neues, was bei normalen Thieren nicht auch vorkäme, zu sehen ist. Denn ich habe oben nachge- wiesen, dass electrische Reizung des verlängerten Markes, wenn jene hinreichend stark und dieses hinreichend erregbar ist, ebenfalls die Hauttemperatur erniedrigt. Hier bedingt die ungewöhnliche Stärke des angewandten Reizes, was dort Folge einer ungewöhn- lichen Höhe der Erregbarkeit des vasomotorischen Nervensystems 112 R. Heidenhain: ist: die wahrscheinlich bis zur nahezu völligen Verschliessung gehende Verengerung der zuführenden Gefässe der Haut. VI. Schlussbemerkungen. Die vorliegenden Untersuchungen werden, so hoffe ich, zur Be- festigung der in meiner früheren Abhandlung niedergelegten That- sachen uud Anschauungen beitragen. Sie haben die Verwerthung des vasomotorischen Nervensystems zur Regulation des Wärmehaus- haltes in einem bisher nicht beachteten Sinne kennen gelehrt. Je mehr Thatsachen die Forschung auf diesem Gebiete zu Tage för- dert, desto mehr Fragen ist sie genöthigt aufzuwerfen, die ihrer Erledigung noch harren. Die von mir gemachten Erfahrungen nöthigen mich, um jedem Missverständnisse vorzubeugen, zu der ausdrücklichen Bemerkung, dass ich weit entfernt bin, in dem Ein- flüsse, welchen die sensibeln Nerven vermöge ihrer reflectorischen Einwirkung auf die Gefassnerven auf die Wärmeabgabe ausüben, das alleinige oder auch nur hauptsächlichste Mittel der Regulirung der Wärmeabgabe zu sehen. Ganz abgesehen davon, dass ja die Grösse der Hautperspiration für die Wärmeverluste von ebenso schwer wiegen- der Bedeutung ist, wie die Strahlung und Leitung, — auf die letztere allein erlauben meine Beobachtungen einen unmittelbaren Rück- schluss —, so ist es mir auch unzweifelhaft, dass das vasomotorische Nervensystem noch in vielfach andrer Weise, als es in meinen Ver- suchen geschehen ist, angesprochen werden kann. Die von mir an- gewandten Einwirkungen haben stets Erregung der gesammten Gefässnerven zur Folge gehabt. Eine partielle, gruppenweise Thätig- keitsäusserung derselben muss von weitaus andern Folgen begleitet sein, als die allgemeine Reizung. Wenn sich z. B. das System der zur Haut gehenden Vasomotoren allein im Zustande gesteigerter Thätigkeit befindet, ohne Betheiligung der Gefässnerven der innern Organe, wird die Steigerung des Blutdruckes eine weit geringere sein und der Blutstrom durch die Haut höchst wahrscheinlich eine Verlangsamung erfahren, weil das Blut auf den im Innern gelegenen Gefässbahnen keiner Widerstandserhöhuug begegnet und somit in diesen leicht passirbare Seitenwege findet. Das Umgekehrte wird sich ereignen müssen, wenn die Gefässe im Innern des Körpers für sich verengert werden, ohne dass daran die peripherischen Gefässe Theil nehmen. Mit diesen verschiedenen Möglichkeiten der Aende- rung der Blutvertheilung sind aber natürlich ebenso viele Möglich- keiten einer Aenderung der Wärmeabgabe gegeben. Es bedarf nur Erneute Beobachtungen über den Einfluss d. vasomotorischen Nervensystems. 113 dieser Andeutungen, um die Fruchtbarkeit dieses Gebiets für die tiefer eindringende Forschung an Aufgaben, wie hoffentlich an Früch- ten gegenüber dem Wenigen, was bisher erreicht tvorden ist, in das rechte Licht zu stellen. — Schliesslich kann ich nicht umhin, bei Gelegenheit dieser Ab- handlung einige historische Unterlassungen wieder gut zu machen, die ich in meinem früheren Aufsatze begangen habe. Bald nach Veröffentlichung des letzteren hatte Herr Professor Mantegazza die Freundlichkeit, mir eine bereits im Jahre 1866 erschienene Arbeit: »della azione del dolore sulla calorificazione e sui moti del cuore« zu übersenden, in welcher die Thatsache der Temperatur - Erniedrigung im Innern des Körpers bei schmerzhaf- ter Reizung durch Beobachtungen im Mastdarme von Kaninchen und Hühnern beobachtet ist. Ein bestätigendes Experiment hat der Ver- fasser sogar an sich selbst (Messung unter der Zunge) angestellt. — Herrn Mantegazza gebührt somit die Priorität in Bezug auf die oben erwähnte Thatsache, die ihn freilich auf ganz andre Ver- suchswege und Schlüsse geführt hat, als die in meinen beiden Auf- sätzen enthaltenen. — Ich muss ferner hervorheben, dass Liebermeister in einem mir unbekannt gebliebenen Aufsatze (Deutsches Archiv für klinische Medicin Bd. I, S. 471), auf welchen er neuerdings hinweist (Virch. Arch. Bd. LIII, S. 439), die Bedeutung der Circulationsgeschwindig- keit des Blutes für die Innentemperatur theoretisch in einer Weise besprochen hat, welche mit den Ergebnissen meiner Versuche im Wesentlichen übereinstimmt. Ich habe endlich zu bemerken, dass Goltz (Virch. Arch. Bd. 29) die Bedeutung der Thätigkeit der vasomotorischen Nerven für die Stromgeschwindigkeit des Blutes im richtigen Sinne hervorge- hoben hat. — Allen drei Forschern sei von meiner Seite ihr Standpunkt in Bezug auf die von mir behandelten Fragen hierdurch gewahrt. Wenn ich ihre thatsächlichen Angaben resp. theoretischen Anschauungen in meiner ersten Arbeit nicht erwähnt habe, so liegt der Grund allein in einem wohl entschuldbaren Uebersehen ihrer hierher gehöri- gen literarischen Aeusserungen x). Breslau, 10. November 1871. 1) Die Versuchsprotocolle sind auf besondern, diesem Hefte angehäng- ten Bogen abgedruckt. ~Hüliang zu R. Heidenhain: Erneute Beobachtungen über den Einfluss des vasomotorischen Nervensystems auf den Kreislauf und die Körpertemperatur. ersuehsprotocolle. Die Zweifel, welche Herr Dr. Riegel an der Constanz der in meiner früheren Arbeit enthaltenen Versuchsresultate ausgesprochen hat, kann ich nicht anders beseitigen, als durch Veröffentlichung einer grossem Anzahl von Versuchsprotocollen. Die ungewöhnliche Ausdehnung der hier folgenden Zahlentabellen mag Ihre Entschuldigung in der mir erwachsenen Opposition finden. Bei allen Versuchen waren die Hunde curarisirt. Die angewandte Curara-Lösung enthielt 0.5 °/0. Die Zahl der künstlichen Lufteinblasungen betrug stets 24 pro Min. — Die Messung des Blutdruckes ge- schah stets in der art. curalis. Zur electrischen Reizung diente ein durch zwei kleine Grove’sche Elemente in Bewegung gesetzter du Bois’scher Magnetelector. Die Ablesungen geschahen bei allen Versuchen gleichmässig in Intervallen von je 15 Sec.; wo eobachtung unterbrochen wurde, ist stets die Länge der Beobachtungspause angegeben. In den Tabellen bedeutet: Sp = Suspension der Athmun A = Wiederaufnahme dersell Ri = Reizung des ischiadicus Rv = Reizung des Hirnendes des nv. vagus. R. II = Reizung der Haut am Gesichte (durch Duchenne’sche Pinsel). R.m= Reizung der medull. oblongata (in welche Nadeln behufs der Zuleitung der elec- trischen Ströme eingeführt werden). Die Römischen Ziffern neben den Reizungs-Zeichen bedeuten den Abstand der se- cundären Spirale des Magnet-Electromotors von der primären in Centimetern. Bei O ist die sec. Rolle vollständig über die primäre geschoben. Schl. = Schluss der Reizung. m Die Columne T enthält die abgelesenen Temperaturen. „ „ D „ „ Druckhöhen in Mm. Quecksilber. Am Schlüsse jedes Eingriffes (Reizung oder Suspension) ist die Wirkung desselben auf die Tem- peratur in der Columne der besonderen Bemerkungen angegeben. Da bei der Suspension in der aller- ersten Zeit die Temperatur in der Regel ein wenig aufsteigt, wird der Abfall von dem Maximum aus gerechnet. T. D. B. T. 1 D- B. T. D. B. T. 1 D- 1 B. T. D. B. ' T." I D- I B. T. D. B. T. " B. " '1'. II). ! B. T. D. B. T. D. T. I)." B. T. D. B. T. I). | B. T. D. 1 B. T. i D. 1 B. T. i D. , B. T. 1 I). 1 B. T. 1 D. | B. T. ,1 D. 1 B. T. 1 D. | B. Versuchsreihe A. Versuche, die nach der in meiner frühe- ren Arbeit angege- benen Methode an- gestellt wurden. 37,42 42 42 42 42 44 44 165 165 175 180 180 180 170 36,35 35 35 34 35 36 35 160 160 160 160 160 160 148 35,49 48 61 61 61 61 59 138 142 122 126 122 122 118 37,80 81 81 81 80 80 210 214 210 205 196 196 (R. m. )TY 37,11 11 11 11 11 10 152 152 152 148 150 150 (2 Ccm. (Cur. 38,27 29 29 29 29 29 140 140 135 140 137 145 R. m. XIII. 37,62 60 59 57 57 58 59 110 105 105 110 110 110 110 2 M.P. 36,31 39 42 42 42 42 42 37,? 59 59 58 58 150 160 160 152 140 3) Sp. 37,11 11 11 12 01 36,98 95 90 90 100 90 90 170 220 280 R. m. VIII. VII. 36,63 65 71 71 72 72 72 76 77 78 80 81 82 82 85 85 84 84 60 40 36 34 40 36 36 40 40 40 60 56 60 60 84 70 80 70 37,40 41 41 41 41 42 42 135 135 135 125 135 135 125 35,95 82 82 79 72 74 205 260 240 250 250 230 —0,41 A. 36,92 92 92 93 93 94 93 135 135 120 135 120 120 130 ~ 36,33 34 37 39 40 40 41 120 134 102 124 120 120 120 37,22 21 19 22 38 53 160 140 150 145 140 125 — 1,47! A. 17,08 08 00 08 05 02 05 78 80 82 84 80 88 88 36,62 60 59 59 58 55 53 80 85 85 85 85 85 85 15,48 48 51 56 59 58 58 58 59 140 140 85 78 75 81 -0,12 6) Versuch IX. 4. October 1871. Temperaturmes- ?ung im unteren [heile der unteren dohlvene; Vagi licht durchschnit- 55,90 90 90 90 90 85 82 102 L02 02 02 L02 L13 112 112 112 122 130 126 155 145 153 132 145 145 148 C c 8) 6,48 86 17,03 12 18 20 22 138 L35 30 140 L33 L35 L40 Versuch T. 45 46 46 175 175 180 36 36 145 150 58 57 122 117 80 72 72 290 314 314 36'93 37,02 02 02 02 02 01 36>99 98 98 97 145 145 145 138 134 127 127 125 125 110 114 114 116 110 116 114 118 118 120 152 172 172 176 182 172 162 142 162 126 100 72 81 92 108 102 112 112 112 122 1 1 fi 30 30 28 170 200 205 XII. 59 110 R. nj. VIII. 42 42 58 58 56 160 164 190 216 220 236 260 130 160 156 260 260 260 42 43 43 125 125 128 72 73 78 79 81 81 81 82 82 82 81 81 81 81 81 61 59 59 59 62 67 70 72 73 73 78 71 68 58 55 51 50 49 49 46 45 49 50 165 145 122 110 110 106 106 100 104 104 102 100 100 100 96 230 220 200 170 150 130 120 100 100 90 90 98 115 128 133 142 144 155 158 158 ? 120 100 93 96 98 130 130 130 42 43 42 120 110 130 78 38,05 11 115 105 100 01 01 00 96 96 100 53 53 55 80 85 88 78 78 78 ,en. 21/ 4 Ccm.jCur. 82 22 150 3) 21. Sept. 1871. 35 145 55 117 XI. 59 59 59 61 68 70 70 65 68 220 P- VI. 11 Ccm. ( Cur. T. | D.| B. 80 27 130 Grosser Hund. Tem- peraturmessung in der Aorta. Nv. vagi nicht durchschnit- ten. Allmählig fort- schreitende Ver- stärkung der Cu- rara-Narcose. 47 48 48 48 48 49 49 49 49 49 170 175 170 175 170 170 175 175 170 170 2) 35 36 36 31 33 35 35 32 32 143 145 143 145 148 155 143 143 142 .2 Ccm. j Cur. 53 52 Vc 23. Ten sung Vagi v durchs 110 j 121 rsuc Sept. nperc n de orläu chni h II. 1871. iturmes- r Aorta fig nicht ;ten. 72 78 81 84 86 88 88 82 80 298 298 290 290 270 254 196 190 187 (—0,08 1 dann \ +0,14 Schl. 28 24 24 28 31 32 40 41 41 220 225 225 240 240 240 240 244 244 Xd) IX. VIII. —0,06 +0,16! Schl. 236 240 250 250 260 256 250 200 250 200 42 42 42 45 41 40 36 31 21 OQ 50 29 09 00 10 15 20 -0,58 A. 89 89 95 99 37,00 01 04 09 260 240 260 270 245 240 245 245 (~0,23; + 0,20 'Schl. 45 47 48 49 49 36,68 68 68 68 68 68 65 61 65 67 63 65 55 52 52 53 53 57 59 55 51 42 35 39 40 42 40 40 4.2 124 125 124 120 120 115 115 19 M.P. 98 99 99 99 37,00 00 36,99 99 37,00 130 i.25 130 120 125 125 125 122 122 ? ? 41 40 40 40 38 32 30 29 130 150 130 120 130 136 130 120 09 08 oe 08 05 05 04 01 95 90 85 90 88 88 90 90 36,94 96 91 80 35-75 76 66 62 62 100 80 70 145 155 125 105 7) -0,07 A. 53 52 51 52 52 52 52 52 52 52 82 82 82 81 81 78 82 80 82 80 59 59 59 58 52 52 52 78 78 L97 L12 L22 118 118 7) -0,07 8) 57,35 31 31 35 35 36 36 106 106 L05 95 L07 100 98 Sp. 80 80 78 72 65 60 55 61 9) 27 27 22 28 28 28 29 00 36,95 45 40 30-50 90 37,05 00 36,99 99 99 89 89 87 90 90 ? 90 91 89 89 89 90 89 90 91 ? ? 88 135 135 140 130 135 135 130 120 130 Sp. 4) T. D. B. 96 72 + 0,13! 28 30 80 31 31 32 33 34 34 38 39 39 40 41 41 41 41 40 40 40 40 40 32 29 38 41 38 38 29 19 19 I4U 144 136 130 130 140 130 136 130 130 130 130 130 130 130 130 130 130 115 113 115 105 105 160 160 165 175 160 172 300 270 270 260 02 10 13 19 21 25 28 29 29 29 29 28 29 29 29 36 30 31 31 36 38 38 20 02 36,92 82 79 79 79 70 80 91 160 140 108 108 104 100 100 100 100 100 100 100 100 90 96 90 90 100 110 120 130 150 150 150 150 156 150 190 85 70 lio 115 115 113 122 122 124 122 122 144 133 133 133 135 124 134 160 170 184 280 250 240 255 260 210 210 o io *) 114 110 120 135 110 140 144 110 140 110 155 155 157 155 170 163 155 150 138 132 133 122 127 130 130 130 124 UI 01 02 05 37,89 92 92 95 95 96 98 98 98 98 98 98 98 98 97 97 ? ? 60 72 82 89 89 95 55 45 36 36 30 36 34 40 40 40 40 40 40 40 40 80 140 144 170 162 162 165 158 134 115 98 75 78 58 61 60 60 60 58 52 52 46 46 46 45 46 40 31 11 34,91 59 46 47 46 59 71 78 78 49 105 80 80 HO 125 135 150 145 155 155 140 145 135 130 120 130 135 128 125 105 160 150 118 90 90 80 90 1 ]ft 42 Sp. Sp. 187 185 176 176 174 185 185 185 185 185 190 188 196 196 190 174 174 172 170 176 200 216 232 248 248 136 200 yo 48 41 41 41 40 40 40 38 38 37 33 32 32 32 32 32 33 32 35 37 35 28 19 10 12 37,99 92 91 95 95 93 91 170 160 145 140 140 133 133 138 125 125 135 135 135 122 123 128 130 135 130 135 170 175 185 210 175 215 200 200 200 190 190 185 Schl. OU oU R. m. III. I. (-0,16; + 0,03 ' Schl. i V. 1871. turmes- r Aorta. 160 158 145 158 153 151 151 145 157 161 157 151 151 155 140 ? ? 110 93 inn 27 28 30 30 30 30 31 31 31 33 31 31 28 13 05 00 01 05 06 08 17 19 20 20 20 20 7) 62 71 2) QO 4) 40 38 31 12 34,60 33.50 32.20 31,40 10 00 30.50 50 31.20 20 86 33,09 45 61 82 98 98 34,00 00 00 33,90 90 85 82 155 175 185 193 193 182 163 135 122 195 192 165 165 155 130 122 114 202 102 102 101 101 101 101 135 133 110 80 38,13 15 15 15 17 18 19 20 20 21 21 22 22 22 23 29 32 22 37,95 80 72 65 65 45 51 59 175 49 I/O 170 35 35 35 35 32 29 26 22 22 21 21 21 21 28 30 30 32 32 32 33 32 25 25 20 25 28 29 30 29 145 T. i D- B. 78 78 78 75 75 72 70 69 68 69 69 68 68 68 65 65 65 65 65 66 66 60 52 44 41 39 38 95 94 92 92 92 92 93 91 82 81 79 72 72 72 72 70 69. 71 81 87 85 88 88 85 82 82 71 70 70 70 69 68 65 62 69 68 68 66 62 62 62 62 65 67 69 69 69 69 71 69 65 65 61 60 60 59 58 150 130 120 115 115 115 115 110 110 110 110 110 110 110 110 110 100 105 110 125 130 135 125 130 170 165 150 150 150 145 150 23 21 22 30 30 34 37 37 38 38 38 38 38 36 22 21 22 28 31 35 42 42 45 V -0,24 . m. III. 0,17; -0,10 chl. 1 82 70 68 62 62 62 61 63 58 58 52 52 58 59 61 61 62 63 63 63 63 Ve 27. Ten sunor i 80 180 220 224 220 194 180 160 140 110 100 96 88 80 70 60 60 40 24 16 10 rsacl 3ept. ipera n de 00 lOo 105 125 135 137 145 ? 145 145 142 145 145 145 145 140 128 130 130 125 135 145 145 145 132 125 120 52 48 45 45 45 45 45 45 44 44 39 10 35,90 34,80 30 11 01 01 20 50 75 81 35,11 40 51 80 L02 94 93 94 94 94 94 94 94 110 125 130 135 140 138 142 122 113 137 135 102 98 98 102 ) 81 39 130 170 170 160 160 165 165 163 164 160 165 167 165 170 170 200 200 200 175 190 210 210 190 180 220 170 Sp. 7) -0,67 A. 49 49 26 25 21 21 19 21 21 21 21 21 18 18 18 18 16 15 15 15 15 15 02 02 09 09 09 09 175 180 165 165 165 170 165 170 160 160 170 165 170 170 170 190 175 175 175 205 210 210 220 220 180 160 175 185 6 M.P. 3) (1,5 Cc. 1 Cu- l rara. 4) 4£M.P. 6) 165 190 205 210 200 205 225 235 240 245 ? ? 145 145 145 143 155 —0,14 A.6) jlO M. (Pause. (2 Ccm. ( Cur. 38,60 60 60 60 60 60 60 60 62 62 62 63 66 66 68 59 50 32 25 16 10 05 00 37,99 135 125 135 130 130 120 135 135 135 135 160 155 155 200 220 230 240 240 230 245 245 235 250 220 Sp. —0,68 A. Sp. —0,28 5) Sp. —0,21 A. Sp. Sp. 3) 11M. P. 4) R. m. XII. XI. X. Sp. -0,59 A. 4) 2) Sp. —0,19 A. 6M.P. 5) R. m.' IX. VII. VI. V. IVV9. -0,33 Schl. 00 05 07 08 08 09 09 10 10 11 12 13 17 17 19 19 19 19 21 37,18 ? ? 11 12 19 2) 3) 8 M.P. 4) R.vag. XIII. XII. XI. X. IX. —0,32 Schi. Sp. 1| M.P. 2) 3) 81 81 88 91 91 91 91 92 92 92 92 92 85 r2-76 77 .78 79 79 73 67 63 61 57 42 38 R. m. VI. V. —0,31 Schl. Sp. 3), -2,43! A. 78 88 98 105 64 64 64 80 100 105 113 114 111 111 112 113 102 96 125 75 Sp. *)—0,08 A. L,5 Cur. 10M.P. Sp. -1,3; + 0,13 A. 26 15 15 12 36,82 62 53 45 30 20 11 20 35 58 78 80 81 85„ 79-3' 37,02 36,95 85 81 81 92 2\ 2) “1,38; + 0,24 A. 3) 4) 110) —4,32 A. R. vg. sin. VIII. VII. V—0,18 S. “) 100 130 125 130 120 130 135 128 138 138 141 141 162 162 162 160 160 164 164 140 140 130 140 140 152 —0,99 A. 3 M.P. f Ccm. B) Cur. c) 7) 8) 60 59 59 170 160 160 153 152 141 98 38,03 03 225 220 215 41 42 48 240 227 194 82 81 81 81 116 122 120 116 2+1871. in der Aoijgi nicht durtten. IX. 215 165 145 115 Nv. vagi vorläufig nicht zerschnitten. 4» 49 50 215 220 164 154 62 68 69 71 80 74 19 20 ? 100 100 ? 21 28 18 155 210 215 225 91 91 90 91 126 120 120 48 62 63 60 50 36 55 62 68 95 93 93 82 91 95 58 58 62 91 91 89 133 110 125 35,80 72 75 280 216 210 55 158 09 175 29 141 04 195 51 177 —0,46 20 —0,2 T. D. B. 50 66 22 100 35,91 120 67 40 71 93 35,08 60 82 125 82 102 82 240 52 160 Sp. 29 29 145 03 195 52 52 167 167 80 79 62 59 58 52 57 57 58 63 72 79 81 82 82 82 A. 58 58 135 140 20 270 90 37,02 02 02 02 00 00 36,90 90 96 90 98 99 37,00 01 01 03 95 95 50 3) 20 19 100 100 72 68 225 235 91 91 120 122 65 40 75 94 09 60 80 78 132 102 102 82 70 216 52 160 09 200 145 01 175 121 (R. m. (VI. r —0,22 (Schl. 91 190 A. (lCcm. (Cur. JT B. Schl. 38,00 00 00 37,99 99 99 99 99 99 99 99 38,02 37,85 80 110 49 71 oU 60 71 50 78 93 11 85 113 82 9) 53 53 55 58 58 58 59 59 60 60 61 61 62 63 160 160 160 160 160 160 160 150 150 150 150 155 150 155 11 02 36,95 90 85 80 78 72 71 65 61 61 62 210 195 220 210 190 190 195 210 195 200 190 175 180 —0,46 A. 29 29 31 32 22 12 10 02 00 35,99 93 92 92 145 175 175 175 170 190 185 185 200 195 190 210 215 Sp. 01 02 08 08 09 09 09 09 10 11 11 11 10 09 160 168 165 160 165 165 168 160 165 160 160 160 165 160 58 59 59 40 38 38 39 39 40 41 41 41 165 156 156 170 164 166 163 167 170 170 174 185 8 M.P. IR. m. (XIV. XIII. XII. 212 222 228 208 212 192 112 88 72 61 61 72 81 92 92 98 99 38,01 01 01 00 37,99 99 91 85 85 86 82 82 160 160 155 130 120 120 105 105 110 100 101 100 105 110 59 59 61 61 61 59 59 42 41 32 33 33 31 29 140 135 105 108 110 115 113 110 110 110 105 110 110 38,1 r r ; ; j i \ E. einer Zehe. VII. V. -0,2 Schl. 30 30 38 40 41 42 45 45 45 48 48 49 50 205 160 160 150 140 130 130 120 120 120 110 110 100 Sp. 80 80 80 80 70 80 80 80 70 70 70 70 70 70 76 0,5 Cur. 110 95 95 105 95 135 125 115 95 110 235 165 160 R. i. XX. —0,22 47 40 40 40 40 40 40 39 39 41 41 41 41 110 100 110 110 118 118 118 118 104 100 120 120 10M.P. 71 72 72 72 72 72 72 78 61 56 51 52 51 49 60 56 54 54 52 52 52 120 140 160 160 170 180 190 R. m. IW2. ? 21 21 23 28 29 22 19 10 08 08 08 07 ? 108 104 100 110 120 128 132 136 130 134 140 140 5) 61 60 60 35,69 65 70 70 70 70 72 76 77 78 235 230 215 —0,68 A. 8) 90 89 89 65 00 36,35 35 51 72 70 91 37,19 42 132 136 140 164 180 190 190 160 156 182 156 136 Sp. 4)—1,56 + 0,37 A. 71 Ver 2. Oc Ten sung i inferio des un der re 3 Ccm Vagi schnitf 56 such tobei ipera n der r in c teren chter Cur nicht en. VIII. 1871. turmes- v.cava er Höhe Randes Niere, ara. — durch- 79 81 83 86 86 87 90 89 89 87 89 89 90 91 92 84 82 82 86 86 86 86 86 86 82 82 84 84 11 10 12 11 11 11 12 12 15 17 16 16 82 72 70 76 80 60 56 60 50 62 73 78 2 Ccm. Cur. Sp. 80 79 79 79 79 79 ? ? 76 73 76 79 72 118 105 102 102 98 102 102 108 108 102 104 105 102 5) 6) 82 82 82 60 50 52 45 38 35 34 30 102 102 102 125 122 94 94 94 94 102 106 R. vg. dext. VIII. VII. —0,32 S. 12) Sp. 60 75 80-60 82 92-85 36,00 15 20 22 36 18 10 22 30 — 4 Ccm. Cur. 65 150 63 190 90 235 08 155 41 198 105 114 i 50 110 Schl. R. i. 02 130 78 133 T. D. B. 91 84 18 70 76 124 25 — 65 66 69 70 71 72 73 73 75 76 76 76 80 81 82 85 75 65 49 40 155 150 150 155 160 160 160 160 155 160 160 160 160 160 170 170 180 185 185 175 Sp. 63 63 64 65 70 70 70 70 71 71 72 73 ? ? ? 75 75 76 76 73 175 180 190 175 170 175 160 165 160 155 175 175 160 160 170 165 175 170 170 160 <2 Ccm. ( Cur. 88 92 95 98 36,00 02 05 05 05 05 21 21 18 12 15 12 14 11 238 235 140 135 150 150 145 162 164 163 -0,44 A-7) (11 M. Pause. (3 Ccm. | Cur. 09 09 10 11 11 11 12 12 12 13 12 12 12 37,89 90 89 89 89 6S 160 160 158 158 165 160 160 160 160 164 160 162 160 175 170 175 165 165 7 M.P. 2) R.m. XI 37 39 38 35 33 31 31 30 28 27 29 32 36 39 39 39 39 39 181 206 206 214 214 230 228 268 270 266 194 196 190 178 182 169 172 174 XI,5. XI. X. IX. —0,11 Schl. (l,5Cm (Cur. 82 82 70 70 68 65 62 62 61 61 61 61 61 59 59 57 53 52 52 128 124 132 132 128 122 112 116 112 112 112 112 112 108 104 104 102 100 108 (lO M. ) Pause, j 3 Ccm. Cur. 85 86 86 88 89 89 89 89 88 85 87 87 86 88 88 88 88 88 88 89 105 110 115 100 110 105 110 105 105 110 110 100 115 110 110 110 110 110 110 110 28 28 27 28 27 18 21 22 22 23 23 28 28 28 28 30 31 29 115 126 126 118 118 130 136 130 140 150 90? 180 4) (10M. (P- Sp. { j j r i i 37,1 < < < 1 < 1 i i & 7 7 24M.P. Sp. 2) —0,09 A. 1 Ccm. n.... 52 52 50 40 10 00 36,90 88 89 99 37,08 10 19 20 20 20 22 25 28 130 150 166 174 180 180 180 180 170 140 134 120 125 124 124 110 110 100 100 —0,64 A. 05 08 08 10 11 08 36,91 82 71 62 88 59 36,66 58 58 67 72 72 80 96 110 120 116 130 130 136 140 146 80 90 200 160 160 150 90 80 Sp. —0,52 A. 79 76 80 80 81 81 81 81 82 82 82 81 81 81 81 79 75 75 70 135 125 125 135 135 135 135 135 130 130 120 105 115 115 125 190 155 190 150 R. i. XX. XIX. 41 38 38 35 31 31 31 37 39 39 39 40 40 41 42 42 40 35 oo 110 110 130 175 155 145 150 140 120 130 120 110 100 112 180 140 160 176 XIV. IX. VIII. VII. —0,10 Schl. Sp. 44 42 42 41 41 45 55 61 62 68 69 70 70 71 78 Ve 29. 194 194 190 150 144 140 6 rsucli Sept. -0,36 Schl. VI. 1871. 11 02 02 02 02 02 02 04 01 01 02 05 02 01 01 36,90 90 78 30 130 136 130 130 130 130 130 120 130 136 120 124 143 133 138 133 138 205 180 G) 79 79 80 80 80 80 80 80 80 80 80 79 79 73 72 72 100 110 145 145 135 135 135 135 10 M.P. R. vag. XXI. IX. VIII. —0,08 Schl. 50 53 55 55 56 56 56 56 56 56 56 55 50 50 48 22 38 40 45 124 120 113 108 105 102 102 100 105 113 105 125 125 118 125 125 100 98 104 1fM 6) 37,38 41 41 41 42 42 41 41 39 38 38 38 37 37 37 38 39 39 39 90 90 90 90 90 90 90 90 90 90 90 90 90 90 90 90 90 90 90 Sp 92 92 ? 92 92 75S 9r 91 91 91 89 82 60 32 21 31 23 oa 86 86 86 86 86 ? 94 94 106 98 102 100 116 130 125 94 88 «0 8^M.P. R.vag. XV. XII. X. IX. VIII. -0,70 Schl. 15 10 02 34,95 80 65 51 44 51 62 72 75 81 82 84 86 86 88 73 85 90 98 88 88 88 88 64 50 50 52 52 52 60 60 64 50 —0,74 A. 3 Ccm Cur. 73 72 73 73 75 74 74 73 72 72 72 69 68 68 67 67 67 67 00 35,50 35 128 102 102 102 98 98 98 86 82 74 74 82 82 82 82 82 74 90 130 105 7) 2 M.P. R. vg. sin- XVI. XII. X. VIII. 22 21 12 10 02 32,95 82 72 31,90 50 30,50 29,70 30,00 00 31,25 55 75 90 32,01 114 125 133 133 138 145 153 153 125 125 165 145 135 126 118 112 106 102 100 -1,14 A. 25 30 35,45 51 51 71 72 81 79-82 86 98 99 36,01 09 00 35,80 58 50 Efl 150 160 160 160 140 160 144 160 140 190 120 136 124 155 158 135 n in 6 M.P i Ccm Cur. ro) bis 190 R. vg. sin. X. IX. VIII. vn. —0,5S Sp. 38 35 200 200 73 73 165 155 02 02 148 155 85 81 225 211 X. 32 31 167 156 52 52 52 108 92 102 88 88 1 IO 110 110 23 21 21 210 196 5 7 30 30 100 100 73 78 80 7G 76 90 69 66 195 150 145 XVIII. 20 10 11 250 230 260 oben. 10 12 22 170 155 Versuch VII. 30. Sept. 1871. 48 104 8 M.P. 38 30 90 90 25 28 82 82 91 92 40 34 105 —1,33 Schl. 31,90 32,10 10 08 108 100 100 100 85 124 32 200 72 160 35,98 155 81 230 31 156 Sp. Sp. 12 196 80 30 28 29 0,5 C. Cur. 81 80 66 —0,15 T. I). 1 B. 155 Temperaturmes- 37,27 62 6) 25 145 *) 36 84 92 36 71 102 67 110 29 31 200 220 -0,57 A. 72 72 72 160 160 160 160 92 89 83 143 142 142 80 80 80 234 240 260 IX. 31 31 31 29 174 174 164 54 52 108 112 112 108 91 92 98 110 110 115 10 02 01—0,8 180 160 160 -0,30 80 80 Jp. 100 100 100 81 82 82 80 80 80 69 69 125 128 Schl. 09 12 11 216 235 195 -0,33 A. 37,21 20 21 100 100 100 29 32 39 40 152 133 122 130 sung in der v. iliaca communis dextra. 25 20 20 60 60 60 23 20 20 140 140 145 45 51 52 82 82 82 91 91 91 34 36 32 36,01 10 21 102 90 96 94 Versuch X. 4. October 1871. Temperaturmes- sung im unteren Theile der v. cava inferior. V agi nichl getrennt. 3 Ccm Curara. 73 88 89 118 113 109 29 170 72 78 137 80 260 —0,09 Schl. 3) 164 49 48 45 45 45 45 45 45 98 130 A. 81 30 100 82 80 70 128 T. D. 1 B. 20 62 19 140 53 82 91 30 23 36,00 105 32 32 32 32 32 32 32 170 170 170 165 165 170 165 170 170 170 165 170 165 165 165 165 160 160 160 72 74 79 75 68 60 58 160 160 195 215 205 215 210 220 210 220 230 220 220 220 220 220 260 Sp. 72 70 65 62 61 60 60 135 141 123 122 130 121 121 81 82 82 84 84 84 205 190 190 180 180 175 28 27 27 27 27 164 166 166 170 162 192 220 Sp. 92 88 84 62 42 42 42 Tod- 92 83 82 78 75 71 71 160 150 155 170 190 175 180 37 01 '01 18 18 19 25 31 240 280 176 81 81 81 80 79 62 29 13 30 30 35 38 39 37 100 100 110 120 150 180 180 s. 82 82 83 72 65 65 62 80 80 180 228 220 214 200 R. m. VI. 70 70 70 70 70 70 71 70 125 125 115 115 115 115 110 120 14 15 15 15 14 12 12 12 12 10 12 35,92 96 36,01 02 05 08 08 153 133 122 122 118 113 112 111 21 21 21 26 29 100 100 99 100 120 155 175 Sp. 41 45 48 50 50 ? 122 124 130 124 125 U72M. (Pause 38,69 69 69 61 61 62 115 115 115 125 115 125 0,5 Cc. Cur. 18 15 15 05 15 08 06 82 108 132 160 170 204 226 R. m. XII. X. VIII. VII. 20 21 22 21 21 18 11 140 140 140 140 140 130 130 60 62 66 66 66 62 50 84 82 82 82 82 98 120 R.vag VIII. VII. 91 88 85 84 82 82 82 30 30 30 30 30 30 30 29 39 30 31 32 32 32 94 94 94 90 82 86 86 86 00 08 11 11 11 11 11 102 102 130 130 148 118 155 142 n) 32 Sp. 28 68 178 33 — -0,68 L 30 38 22 05 36,92 90 89 88 88 37,00 36,98 92 90 47 135 -0,2f A. Sp. 32 T. 1 D- , B. 11 32 32 32 32 32 32 32 32 32 33 33 55 52 50 48 45 42 40 37 35 35 —0,44 A. 59 60 59 52 49 44 41 38 33 31 30 27 118 135 135 140 150 155 158 155 150 155 165 175 80 69 65 62 62 62 65 66 66 66 282 298 282 281 262 258 285 255 280 264 1) (1 Min- (Pause. R.m. IX (Schl. (2M.P. 21 20 15 11 09 08 02 10 12 13 15 236 236 252 222 192 208 172 162 162 168 155 —0,19 A. Versuch III. 25. Sept. 1871. Temperaturmes- sung in der Aorta. Vagi vorläufig nicht zerschnitten. Von vornherein Electro- den-Nadeln im verl. Masse. 62 61 61 68 68 69 71 71 68 71 175 175 180 185 130 120 115 111 115 115 —0,37 A. 35 35 35 31 31 28 20 19 19 18 160 160 160 185 205 215 245 250 R. to. VIII. vir. 36,89 37,11 28 32 46 40 49 49 50 50 10 36,98 90 83 80 80 81 89 37,00 00 180 180 190 170 260 250 214 180 136 130 —0,56 A. 59 52 52 51 42 41 41 41 41 43 48 200 200 194 194 220 214 216 200 176 160 152 IV. III. 69 69 69 70 71 71 70 72 72 71 71 113 115 115 115 100 120 135 145 140 130 160 Sp. 102 90 135 180 175 125 125 118 120 120 15 M.P. 4) R. i. VI. IV—0,16. Schl. 175 200 185 195 170 190 190 160 145 140 140 —0,5 A. 47 48 49 50 50 50 50 50 50 49 135 125 132 125 128 122 100 125 180 158 145 R. vag XX. XVIII XVI. XV. XIV. 65 69 69 69 69 69 69 68 68 62 115 115 115 115 115 118 133 130 140 150 Sp. 05 00 36,82 72 68 78 95 98 98 98 250 255 165 156 138 104 118 98 80 60 VI. -0,2 Schl. 18 18 18 18 18 18 ? 13 11 07 03 120 135 130 130 120 110 100 100 100 100 100 30 30 39 38 42 45 45 45 55 56 105 85 86 82 78 78 78 82 78 82 82 VI. Schl. -0,36 82 85 85 82 78 72 65 65 54 54 52 40 44 48 44 48 46 44 44 44 48 40 32 32 29 35,82 50 30 42 70 85 86 86 110 140 112 ? 92 98 94 R. vg. sin. VIII. VII. -1,02 Schl. 37,52 52 52 52 52 52 52 40 36,30 118 118 122 122 122 145 130 155 145 Sp. ') 11 00 35,60 52 39 61 80 91 91 143 157 159 144 122 122 122 96 113 R. vg sin. VI. 12) —0,7 Schl. 35 160 35 270 60 294 T. 1 I>. 1 B. 71 110 18 245 5 1 00 120 51 148 38 XIII. 53 ? 98 64 00 90 58 55 32 97 95 35,50 185 2) 36,03 114 36 37 38 39 40 40 41 165 165 170 164 165 170 170 40 40 41 41 40 48 37 270 270 195 180 175 170 160 25 25 28 30 31 40 185 202 195 170 138 132 —0,35 A. 60 64 80 79 78 79 304 294 225 216 214 210 15 15 14 13 12 11 11 156 156 156 156 162 162 152 38,28 27 25 25 25 25 143 155 140 140 140 140 69 69 68 66 64 62 62 105 110 110 115 110 110 110 18 18 16 15 16 20 245 255 250 180 165 145 VI. —0,16 Schl. 52 52 52 49 49 50 ? 01 02 03 05 08 08 09 110 100 100 100 100 100 90 52 57 59 60 61 61 130 130 120 120 116 80 (-0,41: + 0,20 ! Schl. 65 60 58 45 42 40 190 200 200 160 145 145 —0,14 A. 10 11 12 13 05 02 120 110 128 148 165 210 Sp. 90 90 90 91 91 91 91 135 135 130 140 130 125 130 29 36,22 20 29 30 31 158 165 152 145 142 135 —0,21 Schl. 37,90 65 50 46 32 31 24 ? ? 140 135 155 160 160 98 98 98 98 37,01 08 60 60 56 56 70 78 Sp. 36,99 97 .88 80 72 69 65 100 90 100 85 85 95 80 59 60 60 58 54 49 82 81 82 115 140 135 6) 41 39 38 45 49 54 30 28 20 16 10 0 36,01 09 09 10 11 11 94 91 91 91 91 1 31 17 M.P 34,65 40 40 35,80 36,00 . 35 160 145 180 160 145 150 —3,1t A. 08 08 06 02 03 03 170 140 150 144 165 175 Sp. Bemerkungen. Versuch I. 1) Das häufig vorkommende anfängliche Steigen der Temp. entspricht Cr IT und Kowalewski gefundenen Stromverlangsamung hei kurzen Suspensionen. 2) Man iVC (V T an^saine5 aber stetige Wiederaufsteigen der Temp. 3) Manometer neu eingesetzt. 4) Nv. cru- is urch kohlens. Natron geätzt. 5) 4% Min. Pause wegen Blutung, die gestillt wird. 6) Die Tempe- e^k!?bSetr/ ilier v*el geringer als bei der letzten Suspension, weil die Temp.-Differenz zwischen der p ‘rie und dem Innern viel kleiner geworden ist. Vergl. Reihe B. 7) Gerinnung im Manometer. ersuch II. 1) Hätten wir hier, wie Riegel, die Sp. nach 100 Sec. unterbrochen, so würden r- ie^r.’. ein Resultat erhalten. 2) Einführung zweier Nadeln in d. med. obl. 3) Man beachte die no."e "|r<>S8e.^er Temperaturherabsetzung bei electr. Reizung d. med. trotz sehr hohen Druckes. Erklä- e.r' Dnrchschneidung beider vagi. 5) Zu beachten, dass der Effect der Susp. grösser ist, als el. Reizung. Erklärung später. Versuch III. 1) Enorme Pulsverlangsaj. 2) —0,06; + 0,17! Erkl. später. 3) Enorme Ver- minderung der Pulsfrequenz^in folge dessen Wirkung auf Druck und Temperatur. 4) Beide nv. vagi durchschnitten. — Derinnung im Manoi Versuch IV. 1) Gerinnung. 2) Fast jllstand. 3) Durchschneidung beider vagi. 4) Ein- führung von Nadeln in die med. obl. Versuch V. 1) Trennung des linken v 2) Durchschneidung des rechten vagus. 3) Gerin- nung. 4) Const. 5) Nadeln in d. med. obl. e^nung. Versuch VI. 1) Compression d. rechte^8- 2) Die Compression hat geringe Wirkung auf den Druck, keine auf die Temperatur, denn das, J?en derselben dauert nach der Oeffnung fort. 3) Oeff- rmug d. Carotis. 4) Blutverlust beim Einsetzen Ionometers. 5) Durchschneidung des linken vagus. 6) Durchschneidung des rechten vagus. 7) Perio Druckschwankungen. 8) Gerinnung. Versuch VII. 1) Compression der Carotiden. 2) Oeffnung der Carotiden. 3) Durchschneidung beider nv. vagi. 4) Thermometer schwankt um -f 0,2. 5) Starke Zerrung am centr. Ende des linken vagus. 6) Nadeln in ° die med. obl. gelegt. 7) Die Wirkung der Sp. ist offenbar wegen Verletzung des vasomet. Centr. durch die Nadeln so gering! Versuch VIII. 1) Starke Vagusreizung. 2) Durchschneidung beider vagi. 3) Derartig bedeutende Temperaturherabsetzungen Werden nur bei Messung in dem unteren Theile der v. cava inf. beobachtet, die vorzugsweise Extremitätenblut führt. Bei Messung im Herzen hat sich dem stark abgekühlten Extremitäten- blute bereits das warme Abdominalblut beigemischt, deshalb kann hier wie in der Aorta die Abkühlung nie so bedeutend sein, wie dort. 4) Const. 5) Compr. beider Carotiden. 6) Oeffnung. 7) Compr. beider Carotiden. 8) Oeffnung. 9) Gerinnung. Versuch IX. 1) Starke Vagusreizung. 2) Lässt nach. 3) Unregelm. Herzschlag. 4) Durchschn. beider vagi. 5) Compr. beider Carotiden. 6) Keine Drucksteigerung! 7) Oeffnung. 8) Der in einem Zink- kasten befindliche Hund wird allmählig mit Wasser von 19u C. überdeckt. 9) Der grösste Theil des Thieres im Wasser. 10) Wirkung der peripherischen Abkühlung durch das kalte Wasser. 11) Der Nerv ist bereits wenig erregbar. 12) Desgleichen. Versuch X. 1) Sehr starke Vagusreizung. 2) Lässt nach. 3) Thermometer in die Höhe des Zwerchfelles hinaufgerückt. 4) Starke Vagusreizung, grosse Manometerschwank., deshalb die Drücke nicht maassgebend. 5) Thermometer wieder in den untern Theil der v. cava inf. geschoben. 6) Compr. beider Carotiden. 7) Oeffnung. 8) Beide vagi getrennt. 9) Gerinnung. 10) Periodische Druckschwankungen. 11) Die periodischen Schwankungen dauern fort. 12) Auch während der Reizung. Ti. Th. 1 D. j Bemerk. Ti. Th. D. Bemerk. Ti. Th. D. Bemerk. Ti. Th. D. Bemerk. Ti. Th. D. Bemerk. »Ti. Th. D. Bemerk. Ti. Th. D. Bemerk. Ti. Th. | D.| Bemerk. Ti. Th. D. Bemerk. Ti. Th. D. | Bemerk. Ti. I Th. 1 D. 1 Bemerk. Ti. 1 Th. D. Bemerk. Ti. 1 Th. 1 DJ Bemerk. Versuch XXI. 28. October 1871. Messung in der Aorta und zwischen den Zehen. 4 Ccm. Cur. Vagi durch- schnitten. 37,85 85 84 84 84 14 34,42 38 30 22 17 00 120 120 124 124 124 200 13 M. P. 36,66 67 70 70 74 72 34,85 85 85 82 82 80 78 180 210 174 204 210 200 168 36,50 50 50 45 48 ? 49 34,41 41 35 34 34 ? 25 169 200 150 200 164 ? 148 36,30 20 10 10 05 33,18 27 29 29 31 172 160 152 140 144 Ti:+0,03; —0,30 Th:—0,01; +0,20 Schl. 37,30 10 10 10 10 34,99 ? 33,70 34,20 50 160 156 150 148 146 6 M. P. 36,70 71 71 71 71 70 68 35,01 34,95 82 81 75 65 190 190 192 192 224 284 Wie oben! 36,50 50 50 50 48 33,65 52 45 42 32 250 244 240 240 240 Schl. 36,48 48 48 45 44 42 33,42 42 42 42 42 39 60 64 70 70 64 72 Versuch XXV. 20. October 1871. Messung in der Aorta und zwischen den Zehen. Vagi durchschnitten. Na- deln in der med. obl. — 37,20 20 20 20 20 33,68 58 52 48 38 92 94 96 88 100 R. med. 37,05 05 10 12 10 30,95 ? 82 80 65 70 40 42 40 100 R. med. V-I. 36,65 62 62 62 60 60 30,30 140 22 140 12 160 10200 29,95 210 90 210 851200 IX. VII*. VII. VI*. Ti: —0,06 Versuch XXVII. 24. October 1871. Dem Hunde wurden nach dem Aufbinden suc- eessive 2* Ccm. einer 0,05#igen Strychninlösung 40,86' 86 90 86 90 39,89 89 88 80 79 140 150 180 140 160 R. vg. sin. X. VIII. 40,60 60! 60! 62 65 38,39 39 39 38 35! 172 168 152 172 220 Sp. Ti. i rru 1) r 10 68 140 61 260 48 29 25 200 140 40 40 39 70 70 35 188 VII. 36,90 92 42 116 58 Th: besohl. 90 79 200 70 35 220 | in. 14 20 20 20 20 20 21 21 00 33,99 95 91 91 85 89 85 260 200 190 240 190 250 200 200 73 72 204 50 23 120 10 71 140 70 50 270 VIII. 49 Ti. Th. | D. Bemerk. 10 25 220 32 114 Sinken. ttetiexkrämnfe erzeugt. 80 78 200 70 31 204 39! 38,38 35 34 36 36 34 33,12 32,97 89 ? 90 82 140 148 148 142 140 140 R. vag. •JCcm.Cur. 74 72 72 76 70 72 71 71 68 64 60 57 53 51 160 160 200 160 180 190 168 50 50 50 50 50 50 50 19 13 11 ? 02 00 33,95 164 120 140 140 120 140 188 06 05 05 05 10 10 10 22 23 19 13 08 07 32,95 90 140 136 140 140 120 120 110 10 10 10 10 10 10 10 71 78 80 81 81 81 81 140 140 140 140 140 146 146 70 70 74 74 70 74 45 40 38 30 22 10 260 240 220 190 172 152 VII. Schl. 50 50 60 65 68 68 70 20 12 11 09 07 05 02 130 120 104 96 88 88 80 40 40 35 32 34 34 30 42 ? 49 ? 45 52 59 72 76 70 70 80 86 88 Sp. 37,25 25 25 25 25 28 35,20 18 15 10 05 34,95 91 112 112 100 100 108 108 08 00 02 05 08 09 32,92 79 65 55 250 260 264 260 252 Ti: -0,2; +0,08 Schl. 95 95 95 95 95 22 19 09 29,95 39 35 116 116 112 40 30 Ti:—0,22; +0,05 Schl. 55 45 45 50 50 50 79 71 75 80! 80 75 160 130 116 110 96 94 Schl. dis aie remp. im nectum auf 41,5 g gestiegen war. Darauf 3J Ccm. Curara; gewöhnlicher Versuch. — Messung in der Aorta u. zwischen den Zehen. 90 92 90 90 90 90 78 72 70 70 71 70 240 200 200 192 210 180 Schl. 70 72 72 71 70 70 26 20 20 25 29 30 160 192 228 200 192 184 A. 32 00 00 00 05 05 05 06 08 08 08 10 78bis 33,00 33,60 72 34,00 15 20 20 20 18 12 06 06 200 180 170 120 120 120 130 122 122 122 140 132 20 20 12 14 14 10 14 14 18 12 04 36,98 90 89 85 85 72 71 72 71 75 79 88 34,02 29 50 65 80 299 260 196 250 198 240 200 260 276 278 264 260 250 240 70 48 160 R. H. 2) Schl. 50 92 188 10 90 10 81 140 80 01 136 70 01 80 28 100 10 56 160 37,10 20 50 70 92 Ti. Th. 1 D. Bemerk. 85 691200 70 30 180 Ti: -0,34 Th:—0,05; +0,82 Schl. 0 Sp. Ti:+0,08: —0,29 70 70 70 63 60 60 60 60 66 60 60 66 64 42 35 35 35 35 33 32 31 25 22 21 19 16 200 236 236 240 246 230 236 220 200 212 196 188 210 50 50 50 45 50 50 49 40 40 40 32 30 30 96 86 83 80 ? 75 75 71 71 80 83 87 88 170 130 140 120 160 210 240 200 210 200 176 176 184 R. H. Ti: —0,20 Th:—0,11; +0,17 Schl. 13 12 14 15 18 20 20 20 15 15 12 80 79 74 68 64 49 42 41 41 39 35 fersu 90 102 120 108 86 82 120 140 140 130 126 cli 1 R. H. 3) EXIL 10 10 10 05 00 36,95 90 90 90 90 95 95 ? 81 81 82 91 35,00 12 21 31 42 51 61 65 ? 140 140 150 158 164 170 180 184 190 170 200 120 ? Sp. Ti: -0,20 Th:+0,7 A. 82 82 80 82 78 75 75 72 72 72 72 70 70 70 70 33,95 92 98 95 34,00 08 09 11 15 18 18 18 18 19 19 130 136 124 130 120 120 120 120 120 120 124 118 120 120 120 65 65 65 62 65 62 62 62 60 60 60 55 55 52 50 50 01 01 01 01 01 01 ? ? ? 48 65 79 85 98 34,01 08 84 90 84 76 76 80 60 80 ? 80 80 84 96 96 96 2) 30 25 20 16 12 10 18 20 20 20 20 20 18 65 78 88 99 02 05 33,98 92 89 82 82 82 82 90 90 90 84 72 70 64 60 68 68 68 68 64 Ti:+0,02; —0,18 Th:-0,04; +0,54 A. 28 28 30 30 30 32 36 32 30 20 10 10 81 85 69 60 52 45 49 51 61 73 85 91 100 100 96 96 116 152 188 210 230 248 236 188 Sp. Ti :+0,06; —0,26 Th:—0,15; + 0,48 A. 10 10 10 15 20 25 30 30 30 22 20 15 10 10 10 10 40 62 71 70 62 52 41 47 48 58 61 62 59 49 40 32 118 100 80 60 58 60 62 72 80 82 96 94 94 100 100 100 00 00 00 01 21 Vao 2* C im un cava zwei 30 fersu . Oct d d cm. C teren inf. Zehen 201 20 l eh XXVI. ober 1871. urchschnitten. ur. Messung Theile der v. und zwischen . 55 54 55 58 58 55 55 56 55 55 55 45 42 45 70 75 80 89 30,00 05 00 18 19 11 09 01 09 21 102 102 92 104 90 92 96 96 96 92 102 106 120 118 Sp. 41,02 09 05 05 05 05 02 02 00 00 00 00 40,95 96 95 39,20 24 25 25 o2 20 19 19 19 18 15 12 15 i f; 260 240 180 160 150 120 130 140 130 130 136 136 136 1 82 82 81 81 81 81 81 81 81 80 80 82 80 80 69200 68 192 69|188 69 200 69,200 69 180 69 170 69 180 69 164 69 180 69 240 69 170 681200 68 180 * Cur. R. vag. VIII. VI. 68 65 64 62 62! 60! 60 601 58! ae 58 58 58 36176 38|164 39 172 40166 40160 41 156 41 160 41158 41 160 41140 40 140 39 160 38180 * Cur. Sp. 08 06 05 05 05 06 05 33,94 90 80 73 67 61 51 138 130 140 136 140 144 140 82 75 74 82 86 90 qq 35,08 18 18 13 13 266 260 180 170 160 200 Th:+1,01 A. 65 12 162 io. uciuuer isa. 37,00 00 36,96 98 98 94 94 94 65 156 70 19 120 92 10 95 240 Ti. Th. D. Bemerk. 45 40| 120 18 130 62 381210 66 66 65 60 76 70 11 09 02 33,99 95 91 200 162 156 164 164 200 30 30 38 40 40 46 89 78 70 62 62 60 120 120 120 156 124 150 3 Ccm. Cur. — Vagi durchschnitten. Messung in der Aorta und zwischen den Zehen. Nadeln im verlängerten Marke. 70 72 72 72 72 71 70 136 130 130 128 124 120 120 70 70 60 62 64 64 62 19 20 4 08 ? 08 124 116 140 124 120 120 50 50 48 48 44 40 40 18 21 28 32 37 41 49 90 100 100 100 100 100 98 18 20 12 12 10 12 80 75 72 72 9 70 76 86 84 76 92 R. med. X. 10 20 25 30 32 30 30 99; 160 95 160 85!l30 74120 67120 581118 55 116 10 00 05 05 06 08 02 31,90 80 72 160 170 180 184 184 R. med. Ti:—0,10; +0,10 36,60 60 65 66 68 27,50 51 55 58 58 52 116 104 104 104 104 44 42 40 38 35 34 65 31,00 40 80 32,00 05 120 128 132 120 120 100 Ti: -0,21 Th:—0,08; +2,04 95 93 92 90 90 90 90 19 136 18130 18136 18 136 18136 18 136 18 136 80 80 81 80 80 75 85 68 70 71 75 230 210 200 200 190 Schl. 64 64 64 64 62 37 35 30 22 19 180 160 108 180 210 A. 05 06 06 06 05 05 06 12 12 10 05 00 37,90 80 75 75 72 48 41 32 27 21 12 05 02 32,98 33,10 38 62 81 34,00 21 38 45 132 140 140 140 140 140 140 158 164 178 182 190 200 184 160 196 192 85 90 90 90 90 90 91 90 90 86 85 83 81 78 82 84 82 82 82 80 80 84 80 80 70 70 11 160 71 89 180 46 53 116 Ti. Th. I). Bemerk. 08 130 R. med. ix*. VIII. Ti: —0,08 Th:beschl. Sinken. Schl. 72 3) IX. VI. Schl. 70 104 79 196 64 20 180 Sp. Ti:+0,07; —0,37 Th:—0,14; + 1,23 A. 11 10 08 06 02 02 34,99 95 92 89 85 85 76 72 69 65 62 59 52 50 43 45 55 65 78 180 160 180 160 200 180 168 168 160 158 160 200 152 200 196 164 200 200 164 220 180 224 244 210 250 4 Cur. 70 70 70 70 65 55 45 44 40 32 32 30 35 40 49 50 50 50 50 49 50 50 50 50 81 81 79 79 98 34,16 19 40 50 59 62 65 65 62 59 55 53 51 51 51 51 49 46 43 236 210 160 264 260 260 240 250 244 220 240 190 160 180 148 180 160 210 146 186 168 156 180 140 R. H. Ti: —0,38 Th:+0,83 Schl. 40 48 44 45 41 40 40 30 20 14 10 10 10 10 16 20 22 24 24 28 30 32 35 51 42 44 40 40 40 39—41 51 62 69 76 78 72 72 59 55 48 45 40 35 23 12 11 140 160 116 120 140 120 196 200 180 176 160 180 110 104 104 120 124 110 90 112 84 80 160 R. H. Ti: —0,3 Th:+0,38 Schl. 37,50 48 48 43 44 44 42 42 40 40 ? 40 40 40 40 38 38 38 35 32 80 30 30 35,72 70 68 61 53 56 51 49 40 ? ? 30 25 21 19 15 10 08 05 01 34,99 99 99 130 130 130 136 132 136 140 138 140 ? ? 180 190 220 250 250 240 180 180 180 180 160 160 R. med. XX-XVII X. *) 92 92 90 90 90 90 88 88 85 84 84 84 84 82 82 82 80 80 80 80 80 78 75 70 70 69 65 62 61 59 55 55 53 52 51 49 45 45 42 40 33 35 32 30 25 21 20 15 13 00 122 120 124 122 124 124 124 124 124 128 128 128 124 124 124 124 120 120 130 140 150 156 180 190 190 R. med. XX 60 60 58 60 60 55 54 55 55 60 60 62 62 60 55 55 55 55 55 55 50 50 00 33,92 92 89 83 80 78 69 69 61 62 62 69 69 78 79 85 89 91 82 80 71 160 172 170 170 220 250 240 184 156 154 140 140 140 140 138 128 132 128 120 200 240 256 40 40 38 38 35 35 35 35 35 22 20 20 20 20 20 20 22 30 32 40 40 48 48 48 51 56 58 58 59 61 61 61 63 51 45 49 32 25 15 09 05 33,95 83 80 72 62 52 51 96 100 96 96 96 100 100 100 200 236 240 230 220 210 200 180 120 88 78 70 66 62 64 60 R. med. VI*. Ti: -0,15 Schl. 10 10 08 12 00 00 35,90 88 85 85 85 90 36,00 05 00 72 78 78 72 70 51 42 35 30 25 20 08 05 32,95 80 r- 90 100 106 108 108 160 210 210 140 80 56 56 52 48 48 30 30 30 28 22 20 20 12 10 10 10 18 20 22 22 50 48 38 28 20 20 02 00 05 10 12 12 11 10 10 112 104 190 250 260 240 210 150 124 110 190 96 j 80 ! 96 ; 96 R. med. IX. VIII. Ti: —0,10 Th:beschl. Sinken. Schl. 10 10 10 12 20 22 28 28 30 30 30 34 35 30 20 2C 65 55 48 45 45 40 29 25 19 10 08 05 21 42 62 > .65 184 140 80 60 48 40 40 40 40 48 52 76 i 90 104 116 116 Schl. Sp. Ti:+0,05 ' —0,19 Th:—0,14 +0,6( A. 60 60 60 58 59 54 54 50 50 45 45 49 49 45 42 50 55 61 57 57 64 ? 49 49 51 72 28,12 85 29,45 30,20 60 31,00 18 35 40 20 OO 30,81 OC 62 62 82 41 ? 120 124 130 130 144 146 140 150 144 154 156 170 180 92 90 102 110 12C 1112 112 104 ? Sp. Ti: —0,25 Th:—0,03; +3,51 A 32 32 20 18 18 18 25 ? 30 32 32 34 ? 32 32 32 30 31,90 75 72 55 42 30 25 20 20 15 09 00 30,95 85 80 70 62 108 104 72 60 60 64 84 92 100 100 100 82 92 86 88 80 80 80 A. 90 92 93 95 94 94 95 96 96 96 96 95 92 92 92 ? 160 20 164 20 160 20 160 20 160 19 160 18156 15 160 15 152 12 150 10 140 10 150 10 150 10 146 10144 l) * Cur. 74 74 72 64 64 64 64 70 70 72 74 80 80 80 80 75 72 70 70 70 65 64 62 79 79 79 48 47 45 40 39 36 30 20 19 18 21 28 29 30 38 38 38 39 39 39 192 192 180 156 180 176 160 200 240 240 216 230 230 224 ,230 210 ,200 190 164 160 172 178 172 6 M. P. Sp. A. 64 62 60 60 58 55 55 55 55 53 52 52 52 51 50 50 50 20 19 20 21 21 21 22 23 25 29 29 29 30 30 30 30 40 180 176 168 170 160 156 158 158 158 158 160 158 160 160 156 144 154 2) 75 75 78 80 82 82 85 55 62 65 63 62 58 51 144 140 138 128 128 128 120 R. vag. Ti:—0,14 Th:+0,35 Schl. R. H. Schl. bis IX*. R. med. VIII. VII*. 20 20 15 15 15 18 15 20 10 1UU 19 100 15 106 051100 oo: ioo 33,91 100 82; 9S 72| 92 lt 14 OC oc OC 5 65 Lj 51 ) 45 >| 3C > lt 114 11C 6C ) j 4E ) 4C R. med. X. 32 ; 92 92 92 90 90 90 85 85 98 98 98 98 95 95 90 180 168 170 172 160 140 140 50 50 50 50 50 52 40 38 38 35 35 32 150 150 156 154 164 184 Sp. Bemerkungen. Versuch XXI. 1) Periodische Druckschwankung. 2) Die Reizung be- dingt verzögertes Sinken der Hauttemperatur. 3) Die Reizung hat an der Haut nur Ver- zögerung des Sinkens zur Folge. Versuch XXII. 1) Die starke el. Reizung der med. obl. hat beschleunigtes Sinken der Hauttemperatur zur Folge, geringes der Innentemperatur! 2) Thermometer zwischen den Zehen verrückt. 3) Die schwache Reizung der med. bedingt geringes Ansteigen, die starke schnelles Sinken der Hauttemperatur. Versuch XXVI. 1) Bei dem nächsten Versuche der Reizung des verl. Markes trat plötzlich Herzstillstand ein, nachdem der Druck auf 156 gestiegen war.