WBA H468g 1840 % •$» ■ ■M. > M ,. % i , ' .' .-," ^n?-'.' * -\ ***.. H »'^-j 4& *•». ^ -■ »• JpC9*^ £\ * J %\. fe^t Ä <*" - ■ ****" 3« 5^0' * r'^jfjfe *' *r ' "* >*C^^flrSJ V>-' KL # '^V^kt. '$*£»<**' , ^73 "V ■•>• .m ,. on "Doctor ^peittt) feilte«. "Stoctte aufläse. ^crrtu^aege6en »on bem afcrftiffer.—«gtereotypirr »on 3- ftaaan. ©ebrueft unb eingebunben oon 3. Sipptncott. 1840. Eastern District of Pennsylvania, to wit: ffitB«£ea3tBsa33? Be it remembered, that on the fourteenth day i T cj i °f July> Anno Domini one thousand eight hundred 1 ** b* 1 and thirty-one, HENRY HE1NEN, of the said mmsm'm&m District, hath deposited in this office the Title of a Book, the Title of vvhich is in the words following, to wit: ©efunbbeitSsSkfyaktammer, ober furge, beutliihe unb rid)tige Um roeifung jur (£rl;altung ber ©efunbbeit unb 2lbroenbung mancher Äranf Reiten; fo roie aiul) gute unb fiebere 9Jiittel jur 2Bieberl;erftels lung ber »erlornen ©efunbbeit. -jrtr 3>eutfrf)e ganj beutlid) unb fafslid? eingerichtet, unb benfetöen jum nü&licr;en ©ebraud) wobU meinenb anempfohlen unb gewibmet, »on <£oftor Jjpenrt) £ einen. The right whereof he claims as author, in conformity with an act of Congress, entitled "An act to amend the several acts re- specting copy-rights." l( D. CALDWELL, Clerk ofthe District. Erinnerung. 1>k gweite Auflage biefeö Sßiicbleins bebarf feiner weitern (5m? pfeblung. 3m Satyr 1833 fmb 2500 bauen in SancrtRer, tyii.r gebrueft unb ftnb grofctentbeilS in Sancajrer, Sebanon unb $orf ie @efunbbeit?*5d).i|fanimcr ifr für-, unb beut* lid): bie SÜJittel, bie" barin »ererbnet werben, finb alle gut unb frdftig, unb fennen jeber$eit mit groger €id)erbeit gebraucht wer* ben. £eutfcl)e dauern unb anbete, bie il;r ^eben, ij;re ©efunbljeit unb il)r Selb ad)ten, werben rooljl tbun, wenn fie et) faufen, oft lefen unb im Üiotbf.dl gebraud}en. • (2) aSorertnnerung* 3lb(!«t btefeö Heuten 53u*^ X)te SSefttmmung btefeö «einen $ßerf$ (bie" GJefunbfjettö* ©crja&fammer, wie ich folrfjeö genannt tjabe) tft grögtentl)eifö unb gang ttorgügltd) für beutfdje 33auerö* ober Sanbteute, be* nen id) folctjeö freunbfdjaftlid) unb wot)lmeinenb anempfehle. Sluö biefer Urfadje nun l)abe ich ben 3nfyalt beffelben gang obne ßunftworter, furg, beutud) unb felbft auch manche fremde Wörter in ber beutfcheu ©pracfje gefchrteben, bamtt auch ber SXaereinfälttgfte biefelben tefen, unb ebne langwieriges unb tiefet -Jcacrjbenfen begreifen möge. <5m «EBerf gerabe »on bte* fer 2lrt unb in biefer 2lbftd)t, tjt mir nod) nie in btefem ?anbe unter bie SUtgen gefontmen. ©rötere 2lbf)anbtungen über bie Slrgenetrfunfr, entweber in ber beutfrfjen ober engltfchen <3pra* che, bie mit Äuntfwörtern ober Äunjtgetdjen angefüllt ffnb, ftnb ju langwierig unb nidjt fagticr) für ben ganbtnann. 9 3 n f> a {t. Dtefee? Heine f&ud) enthält nun eine furge, richtige unb nüfc* liehe Slnwcifung gur (grbaltung ber ©efunbbdt unb ber 3lbwen* bung vieler förpcrltrfjen Uebel, bte ber genfer) ftcf) nid)t feiten burch feine eigene Uuwiffenbeit, Unüorfufyigtcit unb 9fiatf)läf* (Tqfett felbft gugtebt. <$ö getgt- baber gang fürgltd), wie ber sjKenfd) nid)t nur, burd) Eorjichtigfeit unb eine mäßige ?e* benöart, mancher Äraufhgft entgegen, fonbern auch bie ge* wöbnltdtfen unb gefäb,rrWften tonf betten letd)t felbft er. fennen unb gum £t)ett beb,anbeln fann; fo wie auch, ferner ein* fache, geltnbe, aUv wirffame «Kittel biefelben mögltchf* gu Ijeilen. . 4 Hörerin nerun g. 3Rotl)ttjenbigfeit einer fotcfyen 2faroetfung. 5ßer ftd) nur in etwai in bie Sage oieler Sanbleute hinein* benft unb fid) bamit befannt macfjt, ber wirb Verglich; gern einräumen, baß ein foldjer einfältiger unb furger Unterricht für ben Sanbntann oft feb,r nötbig fe». 2)er menfdjenfreunb* licfye, getiefte unb wol)lwol(enbe Slrgt felbft, wirb biefeö ger* ne gugeben, befonberö wenn er fid) bie oft fchwiertge ?age benft, worin fid) üiele Sanbleute in biefer Üiücf ficht faft im all* gemeinen befinben. 5cid)t wabr, manche Äranfbeit, weldjer ber menfchlidje Körper unterworfen i|f, erforbert fcfmelle unb tätige £»ü(fe; unb bie traurige Grrfabrung bat une? fdjon oft gelehrt, baß fd)on ein mancher 9J?enfd), ber üon einer uner* warteten gefährlichen Äranfbeit, bie fd)feunige unb tfyättge £ül* fe erforberte, überfallen würbe, baburd) für biefe 3eit üerloren ging, baß bie £ülfe gu fpät anfam. (gelbft wußte er, noch jemanb üon feinen 9fJad)barn benimmt nid)t, rr>ie ihm gu bei* fen fe», unb ber 5lrgt war nicht nabe genug gur £anb, unb fam baber gu fpät. Siele, ja üiele, ftnö fd)on baburd) eine S3eute eineö gu frübgeitigen £obe£ geworben, unb bteä oft Scanner, bie in mancher ^injicht geroiß nod) fowol)l bem ©taa* te, alö and) ifyren wertbgefd)ä|>ten Familien bätten nüfjlid) fenn fönnen, wenn fie nümlid) nod) eine längere 3eit gelebt bätten. Gnu bebauern^würbiger Umftanb üon ber 2lrt traf gu mit einem unferer ehemaligen D?e»oIutionöbelbeu, nämlid) mit bem ©e* neral üßaöne, ber an$ Mangel eineö Olafen guten 53ränböö elenbiglid) an ber ©aut ober fogenaunten SSobenframpf fter* ben mußte. SSepfpielc üon biefer 5lrt wären öiele angufüb* ren, wenn eg ber Dtaum erlauben würbe, üßie gefagt, nid)t nur allein ber liebreiche unb tbätige ÜKenfrfjenfreunb, fonbern gang üorgüglid) auch ber gefd)icfte unb menfd)enfreunblid)e llrgt, wirb ber 9iothwenbigfcit feinen üollfommenen SSeofall fd)enfen, baß befouberö ber ?anbmaun, feineö eigenen ?ebenö unb ©efunbbeit balbcr, uuüerbofen wiften follte, wie er fid) einigermaßen in $ranfl)etttf Vorfällen gu »erbaltcn babe, in 9iücffid)t ber Mittel bie bagu bienen, feine ©efunbbeit bergu* (leiten. £iegu fommt nod), baß ajt ftälle oon ber Slrt eintre* ten gur Siachtgcit unb be« fcblecb^ennlBetter unb Uöegen; unb ba^ oft ber Slrgt, ten er gerabe gu baben wünfd)t, baö beißt, in bem ber ÜKenfrf) fein Vertrauen bat, oft üon 4 biä 12 ÜWei* len abwohnt, unb oft weiter, je nactjbem bie Um(tänbe jinb; SSorerintteruncj. 5 unb wenn er bet) ih,m anruft, fo l)eißt eö ber 2)oftor feo nicr)t gu #aufe: er muß alfo bann wieber unterrichteter Sacfje gu* rücf, ober einen nähern £oftor nehmen, worin er üielleidjt gar fein Vertrauen bat, unb öielleirfjt and) nicfyt gu l)aben alle Urfadje fyat. Sßötfyige (5orgfa(t etneS jeben 9ttenfd)ett für fein Sc* ben unb feine ©efunbbeit. a$ ift ja wol)l faum nötfn'g gu bemerfen, baß eö spfltdft unb ■3d)ulbigfeit eineö jeben s3ftenfd-en fe», ber gu ben Stiren fei* neö Sßerftaubeö gefommen ift, für feine ©efunbbeit unb fein Ceben Sorge gu tragen. $ßer nun biefeö als feine ^)flid)t unb ©djnlbigfeit anfielt, bem wirb eö eine leidjte Wlnbe feon eüti* germaßen mit feinem eigenen Äörper nidjt nur befannt gu werben, fonbcrn and) mit $leiß baljin gu feben, ta^ er man* d)er ©efabr, welche ber ©efunbbeit unb bem ieben feineö Äör* perö brobt, ausweiche; fo wie auch fo oiel aU möglich fiel) mit ben Mitteln befannt ^n machen, bie gur IBieberberfteUung fei* ncr ©efunbbeit bienen. 2Öer biefcö tbut, ber gebt nid)t irre, fonbern ift auf aüe öorfommenbe ftälle gefaßt, unb braucht fid) auf feinen grembeu gu »erlaffcn. Grö oerftebt jTd) fchon üon felbft, baß wenn ber sjftenfrf) auch, bie größte (Sorgfalt anwenbet, feine ©efunbbeit gu erbal* ten, unb um baffclbe ^n tbun in ber 5Babl ber ©efunbfyeitSmit* tel nod) fo gefdn'cft ift, baß ttiele Äranffyeiten unb ©terbefälle bod) nid)t üer^ütet werben fönnen. Drittel $ur (Erfyaftunq unb ^öieberfyerfMung ber @e* funbfyeit jlnb ntcfyt »erborgen. SDbgleid) hiß jc£t nod) fein üttittel gegen ben £ob befannt werben ift, fo ift bod) nicht gu leugnen, ta^ eö an fplcben »* rein nicht fet)lt, t>ie bagu bienen, bte mannigfaltigen Äranfbet* ten, benen ber SKenfd) bkv unterworfen ift, tbeilö gu erleid)* ' rem, tbeifö abgubelfen, unb gum»£l)ei[ oft gu »erbüten. SSon allen #ülf3mftteln ber Statur f)ier gu reben, ift gar meine 24b* ftd)t nidjr, fonbern nur üon etlichen, ben meiften einfachen, bi: immer bie uafürlicf)ften, unb bafjer bie gwecfmäßigRen unb A2 6 Hörerin ncrung. beften ftnb, unb biefelben werbe id) in ber ftolgc biefeS fleinen ÜBerfS meinen beutfchen Brüdern gum nötl)igen ©ebraud) an* empfehlen. SRatur gebt oft über ßunfr. <5ö ift leiber gu bebauern, baß oiele 9Jienfd)en ftctä fo üor* eilig unb fo gefchroinbe finb, unb oft wohl gar ohne 9iott) 2lrgc; neomittel gebrauchen. I}aun fällt bagu bte -Jöabl gewöbnig* lid) nod} auf bic ftärfften, gleich alö ob man ber Sache ©e* walt antbun wollte, um bie 9?atur gu gwingen. Z\i$ gebt, mein lieber Scfer, gewiß nidu an, unb macht oft Uebel ärger. 3rf) giele l)icr bcfouberö auf bie häufigen ftarfen ^urgangen ober Sarirungen, bie jährlich, üon üielen 5Wenfd)cn »erfdjlucft werben, unb bie bagu bienen feilen überbäufte ©alle"unb Schleim anS bem ^ageu unb ben ©ebärmen fortgufd)affen. Stätte mau ©ebulb, wenn man oft etwaö unpäpltd) fühlt, unb wäre nicht gleich fo bange für fehwere Äraufbeiten, ober roobl gar für ben £ob, fonbern oeränberte nur feine SebenSart »on einer ftärfern gu einer fchwächern, unb äße nicht fo tnel al3 ge* wöbnlid), fo würbe man ftcherlid) rner an$ fünf mal ftnben, ta^ bie jlatnv ftd) felbft hilft, unb alfo oft über jtunft gebt. 5ßürbe man bann anftatt beö üielen ftarfen jfajfeeö unb Tbeeö feine 3uftod)t gu rcd)tem frifchen Springwaffer, Buttermilch, Soniflabber ober tiefe tylild) nehmen, fo würbe man halb ben Unterfd)ieb gum Sortbeil auöftnben. 3Sorftd)t in ber $3ab( ber 5(r3cnei)mittet ift nett)ig. 5ßarum, mein lieber beutfrfjer Arettnb, mußt bu benn gera* be ^n ftarfen Sarirmittelu beüie 3nflucht nehmen n>enn bir et* waö fehlt? Sarir* ober rJIbfübruiigämittel mögen in geroiffer £in|ui)t im 9Mbfall il)ren *&krtb baben, aber fte leiften ge* meiniglid) bei weitem nicht ben 9tulj.cn, ben mau ftch von il)* neu tterfpricht, befonberö roenn ffe gu häufig unb gu ftarf ge* uommen werben. £at man baburd) ben klagen unb tk ©e* bärme, \a bic gange ScibceSbefcbajfenbeit einmal üerwöbnt, fo muß man immer mehr unb fteft-fere ?lrgeneöen haben, unb am Grnbe fo »kl, ba§ ber Schaben ftdtfbar ift. 9iid)t feiten werben burd) ftarfe Sarintngeu bic (Siitgcnxibe unb ber üRagen berge* ftalt gefd)mäd)t unb hcrunrergcfttninif, baß uvber iWitur noch $orerinnerung. 7 Äunft im Stanbe finb feldje wieber herguftellen; bafyer bann oft mancherlei) 9cerüengufätte, Blähungen, XnöpepjTe ober Un* •oerbaulid)feit, £iftertcfS ober Wutterweb, unb waS begleichen Uebel mehr finb, entftehen. SS ift bagu, meiner Meinung nach, ein SSorurtbeil, baß man burch Sarirungen bie Slubäu* fung ber ©alle »erbrüten will, benn ba müßte man ja immer lariren. $öenn ber Wagen unb bie ©ebärine ausgeleert finb, fo nimmt bte ©alle, bie beftänbig in ben Wagen fteigt, allein 9>lafc barin, unb fpielt gleid)fam ben Wcifter auf eine ftärfere Slrt als gutior, weil nid)tS im Wagen ift als ©alle; fie muß alfo am Wagen felbft arbeiten, unb manche unangenehme @m* pfinbungen beröorbringcn. @S nimmt nid)t üiel Wenfchen* ücrftanb um biefeö eingufeben. Sei) baber, mein lieber Sefer, in ber Wabi ber 2lrjene», unb befonberS Sarirmittel fet)r be* tyutfam. «Bittere trauter jTnb, mehr ober weniger, alle ©alle abfüf)renb. Weine Weinung ift, baß feine Slrgenet) ober fein tfraut bie ©alle bcffer, leichter, regelmäßiger unb ftcberer wegfd)afft, wenn Ueberfluß bauon im Wagen ba ift, als bie bitteren. Sie beförberu eine natürliche unb gwecfmäßige 2lbfül)rung ber ©alle nid)t nur, fonbern fie fd)ärfen gewiffermaßcn bie 23er* bauungöwerfgeuge bcS Wagens unb machen Appetit. £ahm gehört befonberS jtarbuuS*BenebiftuS, ober Ue gefegncte QU ftel, ein tauf, baS in 9tücfjTd)t feines 9?u£enS für ben menfch* liehen Äörper, feines ©leichen nicht bat. Mamillen, befonberö bie italieuifihen, bie man hier genug haben faun, oerbienen ohne Zweifel ben gweoten ^piag. £orebaunb, ober weißer %iborn, IBermutb, bauten, £aufenbgülbeufraut, Ääfepap* peln, Ehrenpreis, alter Wann, Weberlf, $olber, «Kofenblätter, jTnb, unter taufenb anbern, febr nü£lid), fowobf jnv gu fd)wi* fcen, ©alle abgufütjren, baö Blut ^n reinigen, als and) bte 9ca* tur gu ftarfen. Xußiago, ober Sungenfraut, barf nicht ttergef* fett werben, fo wk auch, ber Storchfcrmabel, für bie ^etltuug ber Dfubr nicht. Unter taufenben üon Gurgeln will ich nur bie ßtettenwurgef, SaffafraS, unb 9teffelrourgel alö ftarfe Blut* reinigungen anempfehlen, fo wie auch ©laut unb ^)ocfwurgel, unb guglcid) £>alber*©aul, al$ äußcrfidje Reinigungsmittel 8 33 o r e r i n n e r u u g. »on alten -ffiunben. Stürbe man fold)e Kräuter unb Üßur* geln fid) gur gehörigen 3ett fammeln, im Schatten trocfnen, fo fyätte man fie jebergeit gur £anb, unb fönnte fie gebrauchen wenn man wollte. @(eicf)e 33or(lcf)t in ber ^öar>C ber ^Brechmittel. Mamillen, wenn bu eine rechte "ftarfe 5lbfod)ung bauen machft, finb oft fel>r reizbar unb ftarf genug gum Brechen. SfBenn bu aber ftärfere Wittel gebrauchft, fo ift autimoniat 5Bein ein 'oortrcflicheö Wittel, einen Eßlöffel r>otl für einen Er* wachfenen, alle 20 ober 30 ober 40 Winuten, bis gum Brechen. Siefer 3ßetn leert nid)t nur ben Wagen binlänglid) auS, fon* bem ift fdjweißtreibenb unb ftärfeub, unb baben gang ftcher. £aS fegenannte Tartar Emetif, in ber Orgien eon 6 ©ran in 8 ober 10 Eßlöffel weil -JÖäffcr aufgelößt, einen Eßlöffel bauen - alle 10 Winuten, ift and) febr gut, nur fdjabc, ba^ man eS feiten gut beföinmt, weil eS febr verfliegt, unb man fich in »ergweifelten gälten nidjt immer barauf üerlaffen fann. Eben fo »erhält eS fid) mit ^pefafuana, baß an unb für fleh fclbft ein gutes Brechmittel unb gang fidjer wäreAaber eS ift fetjr oft »erborben. SSorffcbtigfeit int 3tber(afien. 5Benn je ein an unb für fid) fclbft nu^bareS unb in feiner Slrt üertrefhVbeö Wittel gum Sd)abeu ber menfd'licben ©efell* fdjaft angewanbt werben ift, fo ift e$ baS 2lberlaffcn. 3a, man fagt nid)t gu tu'el wenn man behauptet, baf, baburd) feben tncle £aufenb gu früh in bie auberc 5<ßclt gefd)icft ftub. 3d) erinnere mich, gerabe jei;t eines uttfercr berübmtcftcn 2lergte, Cben id) aber nicht nennen will) ber im £«pueftcber, burch einen 3lbcrlaß gu oiel, in bk beffere $Bclt ücrfefct würbe, nad) feinem eigenen ©eftänbniß »er feinem Zobe. 3d) weiß nicht, foll man über bie einfältige ©ewebnheit, bie mele Wenfchen an fid) haben, beulen ober lachen, baf) fie regelmäßig gu ge* wiffen 3t,iteu unb Seiten bäuftgerweife gum Slberlaffcn gehen, um ba gang ohne 9t0tl) ihr Blut, wie Gaffer, vergießen gu laf* fen. 3d) jage ebne 9totb, befeuberö unter WannSperfonen, v>en benen id) ubergeugt bin, baß unter ein bunbert feine jeim ftub, iü ü i e 11 u n c i m rt g. 9 bie gu ttiel Blut baben, fonbern alle leiben aus Wangel beffet* ben, wenigftcnS bie nunften. Die ÜBeibSperfonen haben lei* ber nod) baS lächerliche Borurtbeit, baß fie am $uß gelaffen fyaben muffen, gleid) als ob baS beffer wäre, befonberS bep ©ch,wangerfd)aften unb anbern weiblichen Umftänben. ES ift gerabe baS ©egentfyeil. 2>urd) baS unvernünftige Slber* laffen am pß wirb baS Blut gu viel in bie Wutter gegogen, unb erfticft oft bie %vnd)t be» Schwangern, unb verurfacht oft eine ungeitige ©eburt. SBenn man abfolut gur Slber laffen muß, fo liegt ber £auptttortbeil barin, baß baS Blut freö unb gefdhwinb vom öergen gelaffen werbe, unb biefeS fann efyer am 5lrm gethan "werben als am $uß, weil ber Strm bem i>r* gen nätier ift. 2lud) braucht man nid)t lange 3eremonien vo« warmen SOBaffer, u. f. w. 3d) glaube von £ergen gerne, baß baS 5!bertaffen in großen $erg* unb Bruftbeftemmungen, für Schwinbel, Seitenfted)en, .Ohnmächten, Sdilagflüffen, ftarfen Verrentungen, Beinbrü* chen, 2ßunben am Äopfe, Entgünbungö*9?umatiS, u. f. w. ei* ne fehr nöthige unb nüfcliche Verrichtung fe». 3n fiebern nehme id) faft gerabe baS ©egentbeil an. 3m 5öed)fel* ober falten gieber Caguc) ift folcheS uid)t nur allein unnötig, fem* bem faft immer fchäblich, benn eS giel)t bie Äranfheit in bie Sänge unb macht fie faft unheilbar, baß öfters Seberfranffyei* ten baburch entfielen. 3m £öpbuS*, 9?erven* ober ftaulfte* • ber, im Scharlach* ober glecffteber, ift Slberlaffen fo gut als baS £obeS * Urteil. 3m fogenannten Remittent gieber ift große Borfteht gu gebrauchen benm Slberlaß, unb eS muß ab* folute, ja, abfolute 9?otbwenbtgfeit bafür ba fenn, wenn man ben taufen gur 5lber läßt, g. B. außerorbentliche hohe Äopf* entgüubung, bie burd) feine aubere füfylenbe Wittel unter* gubringen wären. Sonft verlängert ber 5lberlaß immer bie Äranfheit, unb macht, baß fie oft in SvpljuS übergebt, wo eS oft bann ben tanfen baS Seben foftet. ülü&ifytät auf (Stuhlgang unb SGafier Wfyt $u 6«* ben in giebern. Stuf Stuhlgang unb Gaffer in fiebern Sicht gu geben, fchrint mir fehr nothwenbig gu feou. ES ift wahr, baß ber ^3ulS, in ben meiften gälten, ben ©rab beS gteberS angeigt unb baffelbe 10 ^orerinnerung. einigermaßen beftimmt, gugteid) and) bie äußerlichen Werf* male ber tanffyett viel bagu beitragen baS Riebet gu unter* fcheiben, fo geigen bod) mciftentheilS Stuhlgang unb SCBaffer, mit giemlicher ©ewißheit, bie 9catur unb Urfadjen ber tanf* heit, unb fe£en fie außer 3weifel. 3m einem großen Z\)eil von Europa fchämen ftch. fogar bie größten Slergte nicht, be» ihren jebeömaligcn Äranfenbefuchen, entweber felbft nadj \ Stuhlgang unb 2ßaffer gu fehen, ober fiel) mit gleiß barnad) gu erfunbigen, um fid) baburd) mehr unb mehr in ihrem Ur* theil von bem ©rabe unb von ber iflatnv unb Eigenschaft ber Mvantljeit völlig gu übergeugen. So, gum Bevfpiel, fann man gallenartige Äranfheiten, burd) bie überaus grünbraune garbe beS Stuhls, burch ben unerträglichen ©eruch, bie Berfd)fei* mung beS Wagens unb ber ©cbärine, burch Slbgang von vie* lern wäfferigten Schleim, bie 5ßürme aller 2lrt burd) büune tfjonartige Beftanbtfyeile im Stuhl erfennen. 2>agu fommt noch, baß man faft mit ©ewißheit behaupten fann, ba^ fo^ balb, unb befonberS im gieber, ber Stuhlgang anfängt eine mel)r natürliche garbe angunebmen, ber gertgang unb SluS* . gang ber tanfbeit giemlid) günftig auffallen werbe, obgleich oft anbere 3eid)cn unb Umftäube fotdjeS nicht immer fo ge* nau an ben £ag legen feilten. Eben fo verhält eS fid) auch mit bem Sßaffer; große innerliche £f$e wirb nicht feiten burd) eine l)od)rötl)iirf) braune garbe, unb bie flcirie ^orgion bef* felben ; 9Jervenfranfheiten faft immer burd) häufiges, wetßeS, bünneö unb gutriechenbeS ÜÖaffer; 9?iereufranft)eitcn burd) jiemlid) braunes, trübeö unb wohtfchmecfenbeS, unb töbtlicher * "tluSgang beS gieberS größtenteils burd) bie grüne garbe beö SEBafferS, angegeigt. Wandje weiblid)e tanffyeit ift oft mit ©ewißheit aus bem ÜIBaffer gu beftimmen. 3)agu gehört benn aber vorgüglid), baß mau in tanfbeiten faft täglid) barauf Sicht giebt. 3ch fage nicht, baß bieS abfolut erforberlid) in allen gälten fev, fonbern baß eö fehr oft uöthig unb nü&lid) fevn fön* ne, um ben Uuterfud)er ober genauen gorfdjer in feiner Wei* nung von bem ©rabe unb 9catur ber tanfheit g*u beftärfen. Db eine 9flebicin für üiele ober faf? allerlei) ^ranf* Reiten bienen fonne. 28er nur in etwas über bie Berfchiebeul)eit ber Urfadje, ^a» tur unb Befchaffenl;eit ber mannigfaltigen tanffyeiten, benen QSorertnnerung. 11 ber Wettfd) unterworfen ift, uachbenft, ober ffdr> biefelben vor* ftellt, ber wirb leicht unb mit ©ewißbdt urteilen fönnen, ob c6 möglich unb bal)er glaublich fe», wie Viele vorgeben ober fid) anmaßen, baß nätnlid) eine Slrgeneo, ober eine 3ufam* menfetmttg vcrfchiebcner für faft atte tanffjeiten bienen foll* te, obgleich bie tanfheitcu fid) oft einanber entgegen, gefegt finb unb oft fo weit von einanber unterfchfeben wie "Sicht unb ginfterniß, Zaa, unb 9iad)t, groft unb £ü)e. ES gef)t mir bamit als wenn jentaub mich, glauben mad)en wellte, baS Brob allein fen binlänglid) um junger unb Dürft gu befrie* bigen, unb fe, hoffentlich, wirbS aUen verftänbigen Wenfchen fevn. Wan glaube baber fofcfje abgefchmacfte Dinge nicht, beim baburd) werben viele tanfenb Wenfd^en nicht nur allem betrogen, fonbern fie fdiaben auch ihrer ©efunbbeit burd) ben ©ebraud) foldjer vorgebildet Wittel. ©cbtu-f ber 2Sorerinnerung. Schließlich wellte id) nun nod) bemerfen, ba^ id) b/efeS ©erfchen gang faßlid) unb furg eingerichtet b,abe, bamit eS nicht nur jebermaun beutlid) unb begreiflich, fonbern auch ber Sänge halber für ben Sanbmaun nicht gu weitläufttg gu über* feben fen. Die Wittel bie ich Verorbnet, finb größtenteils einfache, bie burd) Erfahrung beftätigt finb. Qa wo ich ge* mifchte Wittel nötbig fanb, habe id), meiftentheitö, bie Vor* fchrift folcher Wittel inS Englifd)e überfe&t, fo baß fie ein je* ber ber ®ebxand) bavon machen will, nur auSfchmben barf, un/fie in ber Slpothefe gured)t machen ^n laffen. Verfcbjiebene einfad)e Slrgeueven, Kräuter unb ©urgeln würbe ich ben benu fchen Saubleuten anrathen im £aufe gu halten, wie Äaftorol)l, »arbwurgel, Epfomfalg, fehwiet Spirit of 9ceiter, Slntimotual mein, Sabanum, $offmanS Sluobctn, 2ljfaftetö*Xinftur, frub Sof Slmoniaf, Borar, gereinigter Salpeter, Kletten* unb Saf* fafraöwurgel, Ariern of Zaxtar, Sd^wefelblüte, 9JeffeIwurgei, Ebrenpreiö, weißer Slnborn ober £obrhaunb, ttalientfd)e £a* miUen, ^olbcrblütbc, ^ofenblätter, Sußiage, Sußholg, ißlan* bifdier WeetS, unb begleichen. Sokbe Slrgencöcn werben oft gebraud,!, uiid feften wenig. Wan feUte aber folche nicht nur an einem befonbcru trocfeuen « gut anoewä >ren,Jon* bem and) auf jebwebcn Sfrtifcl eine gang benthdje Ueberfd)nft 12 SSorerinnerung. machen laffen, unb biefe Ucberfchnft \a nicht bavon verlieren, bamit gar fein 3rrthum vorgehen möge noch fönne. Stile Slrge* nenen muffen fo vi«i als möglich, von ber Suft gehalten werben. Qen Sarir* unb Brechwetn fann man immer unb gang leid)t fertig haben. Wan hat babe» benn ben Vortheil,baß man nidft fo oft in bie Stpothefe gehen braud)t. Wan feilte ftd) übrigenö burd) fleißiges Sefen mit bem 3nf)a(t biefeS Bud)S befannt madjen, fo oft man 3eit bagu bat. 3e mehr eS gelefen wirb, befto beutlicher werben einem bie Vorfchriften werben bie bar* in vorfommen; befto mel)r werben fie bem ©ebäd)tniß einge* prägt, unb befto fertiger wirb man im ©ebraud) beffelben wer* ben. DaS Vorurtheil, baS viele Wenfchen von fid) felbft ha* ben, baß man nämlich in bumm unb gu tappig fe» mit folchen Dingen umgugeb,en, fällt von felbft weg, wenn man bebenft, baß folcheS nur gemeinen Wenfchmverftanb erforbert. Uebri* genS ift meine gewiffe 3uverfid)t, ba^ aüe bie bkfeö Büdjlein nicht nur mit Bebacht lefen, fonbern auch ber Vorfchrift beffel* ben gehörig feigen werben, großen 9tti(3en bavon fpüren, unb babev vieler Wüfye überhoben feon. (Einleitung. 23on bem SBBerth ber ®efunbl;eit. @o t)iel id) meif?, tfimmen üon jeber alleSSölfer bamit tfölltg überein, ba§ bit ©efunbbeit über alle anbere irbifebe £)inge t)oct> gu fd)äfcen fei), unb M ttf aud) in ber SfiM um>erfennbar unb unleugbar. Schulbigf'eit eines je ben Wenfd)en bie ®efunfc* l;eit ju erl;alten. (Sin jeber 9ttenfcb bat gmar feine fretje 2öabf, ent* meber feine ©efunbbeit unb babureb fein geben gu er* balten, ober biefelbe mutbmtlliger Sföeife gu gerftö* reu; tiieö aber .mürbe man Unüerftanb beiden, unb ein fofeber Sfltenfd) mürbe gegen fetoe eigene ©efüble unb beffere Uebergeugung banbetn, unb mürbe baber bic erffe bliebt beS $?enfcben üergeffen. ©dingt ©lücf ober Unglüif t>ou ber treuen Erfüllung ober 3Sernacbtdmgung biefer *Pflid)t ab; baS beißt, fann fein 9ttenfd) fid) auf biefer ßrbe glücf lid) fcbäfcen ob* ne ^unb gu fetjrt, fo ifr ein jeber e$ ftd) felbft, ben ©einigen, ja bem (gtaatc fcbulbig, feine ©efunb* beit gü erbalten, fo lange als er fann. SßBtr merben baber gimörbertf barauf gu merfen baben, mie man ftd) üerbalten mug, menn man gefunb gu fet)n münfebt. £)abin gebort benn ttorgügtid) eine gehörige Wäf,igfeit in Speife unb Sranf ©peife unb £ranf finb eigentlicb bagu georbnet, um ba$ &btn beS 9ftenfcben gu erbalten unb bic @efunb* beit gu befbrbern. SGöte t>iet man eflfen foll, fä§t ftcb 14 (Einleitung. md)t genau beftimmen, fonbern eS fömmt babey im mer auf bcfonbcre Umftänbe an. £>ie ©tärfe unb %ttaa$ ber ©petfen follten fid) billig nad) ber $aub= tbieniug ober q3efd)äftigung beS 9Jtafd)cn nebten. derjenige, ber eine faft beftänbige arbeitfame, ben Körper febr angreifenbe Q3efd)äftigung in freper £uft ober in 2ßßerf ftätten bat, fann fid)erltd) ftarfere unb nabrbaftere £oft genießen, unb befinbet ftcb gemöbn* lid) mol)ler babcp, als ber, meld)cr ein fi^enbeS @e* fd)äft treibt. 9ttan foUte fo Diel als moglid) feinen otogen an alle eßbaren ©peifen gembbneu, unb Ui* ue chtSfcbtteßen menn man gefunb ift, fonft pctlef* fert man ben 3)?agen, fo ba$ man oft nid)t meiß maS man effen fann ober nriU. $flan febe nur immer bavcnif, baß man nid)t z>u oiel auf einmal tßf, fonbern fo Diel a(S möglt'd) bic golbene Siegel beobaebtet, auf; guboren mennS am beften febmeeft. SMS UeberUv ben beS ÜflaacnS r?at oft unangenebme folgen, mie gum 93et)fpiel, Sbolera Morbus, ober 35red)cn unb gaxiren, Unperbairticbfeit, £opfmeb, u. f. m. S^aö übermaßige (Sffen ift, meiner Meinung nad), eine lei* bige Slngemobnbeit, mogu oft fd)on in ber £inbbeit ein guter ©runb gelegt mirU (ES ift baber ©cbnl* bigfeit ber (Eltern, ibre £tnber dou £inb auf gur ÜJcäf8 figfeit angubalteu unb gu gemobnen. SGßarc ober ift bieß ber ftall, fo mürben mand>c ^inberfranfbeiten gar nid)t eintreten, mie gum 23epfpiet, £)urd)(auf, SluSfafA, ©ommerfompläntS, ©ripingS ober 33attd)* meb, (baS porgüglicb burd) bäöftgeS (Elfen Don im* geitiger grud)t aufgelcfcn mirb) SBürme, ßräfee, (Sd)mären unb ©rinb, unb bergfeieben mebr. $Mf* figfeit ift bep ftinbern baber gang porgüqtid) anguem* pfeblen, benn fie beförbert ben 28acbStbum, ftarft ben SWagctt unb bic $erb\mungSmcrfgeuge, erbalt ben jungen Körper munter, frob unb tba'tig. Jsft nun aber Waßigfeit im (Effen fo uotbmenbig (Einleitung. 15 unb bienlicb gur ©efunbbeit, mie Dtelmebr muß bieS ber gall femt im £rinfen. 3llleS ©etränf, mie gum SSenfptel, 'Mein, s£ränbp, ©eiber unb 23ier, baben obne 3meifel ibren 3ßufcen für ben menfeblicben £ör* per in maneber £)inftd)t, menn man ftcb nid)t gu febr bavan gemeint, unb nid)t ^u Diel baoon trinft. ©u* ter $Qein, 93ter unb ©eiber finb, meiner Meinung nad), bie beften ©etranfe für ben, ber maßigen ©e* braud) baoon mad)en mtll; fxc beförbern bte 2Ser= bautmg unb geben £raft unb ©tärfe: ber 3ol)an* uiStraübeu Äin, menn er forgfaltig gemaebt ift, märe befonberS anguempfeblen, meil er immer am reiuften ift, babingegen faft alle anbere SBetne in biefem Sanbe Derfalfcbt merben. %flan traebte nur baxnad\ ba$ man immer S)err über ba^ ©etränf bleibe, unb mad)e ftd)S ja niebt gur leibigen ©emobn* beit, fonft bilft eS niebt nur nid)tS, fonbern fübrt enb* lieb »Dobl gar gur £runfenbeit an. £)te Derberblicbe unb ungtücf lid)e folgen ber £run* fenbeit fmb feiber gu gut befannt, ba^ td) fold)e gu befd)reiben für unnötbig aebte. Unglücffid), ja böcbft elenb ift ber 93?enfcb, alt ober jimg, melcber ftd) biefer SetOenfd)vift ergiebt. £runfenbeit gerrüttet niebt nur allein bic binnen, fonbern aud) ben gangen Körper, unb mürbigt ben Üftenfcben bis gum 2Stef> berab,— ßine $eruhftaftung beS ebten 2lngeftd)tS burd) ©rog* bloffomS, ein faft beftänbigeS gieber, Krämpfe unb 3ucfungen, ober bic fogeitannteu ©aufgiebter, unb cnblid) oft ein plo^licber) ungeitiger unb abfd)eulid)er £ob, fmb niebt feiten bic traurigen folgen beS um maßigen £rinfenS. £)ieS beftätigt faft bic täglicbe (Erfahrung, benn btefe febäblicbe £eibenfd)aft fängt immer mebr unb mebr an Ueberbanb in ber Söeft unter Slften unb jungen gu nebmen. 3d) will eben triebt gerabegu behaupten, ba^ eS eine millfübrficbe geibenfebaft fei), melcber ftcb ber SSWcnf« frepmillig, 1(5 Einleitung. mutbmillig unb mit 23ebacbt übergiebt; inbem felbft aucb ber 23etrunfene ober £runFenbo(b, menigftenS in nücbternen ©tunben, bic Ausübung biefer Setben* fcbaft in unb an ftcb felbft unb an anbern, als Der* berblicb für bic ©efunbbeit, als DerabfcbeuungSmür* big unb entebrenb betrachtet, dtelmebr glaube icb, bic anfängliche Urfacbe, £rieb ober 53emegungS* grunb gur grunfenbeit fep in ber unnatürlicben §)err* fcbaft unb 23efriebigung anberer Reibenfcbaften gu fu* eben, ©o, gum Q3ct)fpiel, ftnb niebt feiten mmer* nünfttge, übertriebene unb ungtücflicbe Siebe, un* mäßige tßefriebigung ber Sßolluft, Slerger unb $er* bruß," unerwarteter ^erluft an geitlicben ©ütern bureb mißlungene 3Serfucbe unb UnglüefSfälle, bie erften 2(nfübrer gur grunfenbeit gelefen. Ueberbaupt al* leS, maS ben Körper beS 9flenfcben gu febr auSmer* gelt unb entfräftet, giebt ibm Einlaß gur Srunfen* beit. Vflan büte ftd) baber bafür unb fep nücbtern unb mäßig, fo Diel als möglieb in feiner gangen £ebenS* art, fo fann man biefem ftarfen geinbe feiner ©e* funbbeit unb feines SebenS entgeben, unb an^iatt bef= fen, ben beften greunb, bic ebte ©efunbbeit, an feiner ©eite baben, unb fror) unb glütflid) leben, eitern unb ^orgefefcte.ftnb febulbig unb Derpflid)tet, nid)t nur allein burd) ibre eigene nücbterne unb mäßige £e* benSart trjren ^inbern 'ein gutes Krempel gu fefcen, fonbern folebe aucb burd) öftere, Dernünftige, grünb= liebe unb liebreiebe 3Sorftellungen dou bem nüfclicben unb unauSfpred)ticb hetrlicben (Einfluß, ben Süfaüßig* feit unb Nücbtern beit auf ibre ©efunbbeit unb ibr gangcS (Erbenleben notbmenbig baben muffen, nacte brücflicb unb ernftfid) ^u übergeugen, fueben, bamit fie ibre ^inber baburd) für biefe gute ©acbe gemtu- nen mögen. Eltern, bie biefe gofbene ©efunbbeitS* 9ftege( beobaebten, m'erben alSbenn bie ftreube all* biet* täglieb genießen, ibre ßinber gu gefunben unb (Einleitung. 17 ftarfen, ja brauchbaren bürgern beS £anbeS auf* mad)fen gu feben, unb bieS, meine td), mtrb ibre 9ttü* be reid){id) belobnen. ftleife unb ?t rbeitfa mf eit. 3ebermanu, ber gefunb gu fepn münfcbt, muß tbä* tiq unb fleißig tu feinen 58erufSgefd)äftcn fepn. 2lr* bcitjamfcit Dcrcbelt niebt nur allein baS 35lut, bereit tet eS gleicbfam gu, inbem fte ben Umlauf beftelben beförbert, mobureb benn bie 3Serbaulid)feit berDor* gebraebt unb guter Appetit unb gefunber ©d)laf ge* geben mtrb, fonbern orbnungSmäßige Slrbeitfamfeit bringt (burd) bie fcftänbtge Uebung aüer ^uSfcln, glecffen. unb Heroen) £raft unb ©tärfe in bem gan* gen Körperbau beS 9fteufd)en berDor. ES Perftebt ftd) Pon felbft, ba^ fold)eS nid)t übertrieben merben muß, fonbern ba^, um gefunb fepn ^u mollen, Arbeit unb ;7cul)e mit einanber abmeebfetn muffen, meit über* triebeue unb gu aubaltenbe 3lnftrengung beS ^örperS, ohne gebörige 9?ube, ben Körper gu febr abmattet unb fd)mäd)t, unb folglid) ber ©efunbbeit nad)tbei(ig ift. £)ie alte Siegel: SDfattelftraß bie befte ©traß, ift aucb bier befonberS anmenbbar. We SRenfcben haben freplid) nicht cinerlep ©efd)äft in förperlid)er £nniut)r. ' CEt(id)e Wenfchen haben ihr ©efebäft faft täglich in freper 2uff, mie ber £anb* ober Q5aucrS* mann, ber £aglcbuer unb anbere; anbere arbeiten in ihren $3erfftätten, anbere fmb ft£cnb tbätig, unb nod) anbere Raffen mit ihren ©ebaufen ober ^opf= arbeit, ©ie %n ber Sbärigfat ift alfo unglcid); bod) ift, meiner OJceinunq nad), bic ©aubthierung beS SanbmamtS unb aller bcrcr, bic ftd) häufig unb tbättg in freper Suft bemegen, bie gefunb.cfte. siöer aber'ein folcbeS ©eflbäft treibt, follte ftd) fo Ptel als mögfid) für übertriebener Stohife mg, gu qcfdvann* ber"?öfd)itng feines ^urfteS mit faltem Raffer, in 18 Einleitung. Wtyt nebmen. ES führe ober treibe nun aber ein SEftenfcb maS für eine ©anbtbierung ober ©efcbäft eS auch immer fepn mag, fo muß er, menn er ge* funb fepn miU, tbätige, regelmäßige 33emegung in freper Suft nicht Perfäumen: ^>ieS fann auf eine 5lrt unb gur ßeit beS £ageS gefcbeben, bie ftcb am heften für ihn fcbicft. Dbne tägliche förperliebe 33eme* gung fann ber Dttenfd) md)t gefunb fepn. £)iefe Siegel gilt niebt nur allein für baS männliche, fonbern auch für baS meibtiebe ©efcblecbt. 3U vieieß ©i* fcen unb 5lbfonberung pon ber frepen Suft, ohne ge* hörige 33emcgung, bat oft fd)on bep 2öeibS(euten unheilbare ^ranfbeiten berPorgebrad)t. ES ift ein abgefebmaefter, tböriebter ©ebanfe, ba^ ein grau* engimmer ftcb nid)t Pon ber ©onne befebeinen laffen barf, ober ba^ß fie nicht gur £bätigfeit erfebaffen märe. Um biefe Sßabrheit eingufehen, barf man nur ben mirflieben Unterfehieb in 3Rücfftd)t ber ©efunbbeit, gmifeben SföeibSlcuten Pom £anbe ober auS ben ©täbten mahrnebmen. Er ift fehr auffaüenb. ES bleibt alfo babep, unb ift gemiß ausgemacht, fomobl für Wann als aud) SSeibSperfoneu, ba^ für ihre ©c= funbheit nichts befter ift als gupörberft CDRäßigfeit unb Cjebört^e ^batigfeit, alles in ber Drbnung unb ein jeber in feinem Berufe. Faulheit. ©o mie nun 5lrbeitfamfeit febr piel gur ©efunb* beit beS menfcblieben Körpers bepträgt, fo fehr feba* bet biegattlbeit bcmfelben. ©ic ift eigentlid) eine recht anfteefenbe ^ranfheit. £*cr ftaulienger, menn er reid) unb babep ein ©ebmelger ift, hat mit mau* d)en ^ranfheiten gu fämpfeu, 'bie bem arbeitfamen Wann gang fremb ftnb. ^iSpepfte ober Unperbau* liebfeit, ."oipofonbrie ober beftänbige ^ranfbeitSein^ bifbung, ^öajferfucbt unb Q^aut ober 53obenframp, Einleitung. 19 mancberlep SRerpenanfälle, ftnb faft bie beftänbigen fd)önen Begleiter ber gauüengerep. ^aullengerep fcbieft ftcb für 2lrme noch Diel weniger als für dleu che; fie fefcen ftd) nid)t allein ben nämlichen ©efah* ren auS, unb ftnb alfo nämlich in ber nämlichen &** ge; fonbern auS Mangel an 23efcbäftigung, unb folg* "lieb auch an ben not'hmeubigen £ebenSbebürfniffen, ftubiren fte immer auf £rifS, moburd) fte ftd) auf unerlaubte unb gefc^mibrige 2lrt ihre Nahrung an* ; fchaffen fönnen, maS fte burch gehörige Slrbeitfam* feit nicht thun mögen, unb bringen gleicbfam £eib unb ©ecle baburd) tn ©efahr. $rbeitfamfeit bringt baber förperlicbe ©efunbbeit, Sßrob bie güllc, unb bie Sichtung ber Wenfchen. gaulheit hingegen, führt '"* nichts mit ftcb als einen franfen, miferabeln £ör* per, Slrmutb unb Verachtung. ES ift baber bie erfte mid)tige Pflicht ber Eltern, ihre £inber bep ^eit gur SIrbeitfamfeit gu gemöhneu; bie^ mirb fte utebt mir allein für mancher ^erftreuung behüten, bic fte bep langer 2GSeife fonft in böfer ©efellfchaft fueben, fot;= > bem auch munter unb gefunb erbalten. Dieinli cb f ei t. $ßer gefunb gu fepn münfebt, ber follte nicht nur allein mäßig unb arbeitfam, fonbern auch porgüglieh ftcb ber Sfrihlicbfeit befleißigen. 3$ meine nicht baß ber Sanbmamt unb Arbeiter ftd) pu^en foü mie ber Samper, ber meiter nicht Piel fonft gu tlpin bat; nein, . baS ift eben nicht genau nöthig gur Erhaltung ber ©e= funbbeit; fonbern id) vebe hier pou nothmeubtger, un- entbehrlicher 9Rein(ict)feit. ©ahin gehört gmeef mäf* ftge 3fain(irf)feit beS §aufeS, befonberS ber ©eblaf* flätte, öfteres ^öeebfeln ber Kleiber morin man arbei* tet, unb gang Porgüglieh 3fteinltd)feit beS ScibcS; bieS trägt Piel bagu bep, bic ©efunbbeit gu erhalten unb bep aller Arbeit froh unb Pergnügt gu fern.. §>urd) 20 Einleitung. öftere Reinigung ber Käufer unb ©cblafftuben, fo mie aucb Letten, mirb bte Suft in benfelben gereinigt unb gum Slthemholen porbereitet unb gefunb gemacht, unb bie SluSbünftung unb ber ©d)laf beförbert — S)aS gehörige 2öed)fcln ber Kleiber, befonberS berje* uigen fo nacbft an ber Syiut liefen, bienet ba^u, bie bem Körper fo nötbjge SluSbünftung' gu beförbern, unb bcmfelben baburd) ^raft unb 9ttunterfcit gu ge* 1 ben. §)agu gehört benn auch gang eigentlich baS öftere Zßaben ober gängliche 5lbmafd)en beS Körpers, befonberS im ©ommer, moburch bie beftänbige ftarfe SluSbüuftung ober ©chmeiß, ober burch ©taub, ber bep ber Arbeit unDermeibltd) ift, bie S>iut unb Por* gütlich ^ ©d)meißlöcber ober $oreS bebeeft, perun* reiniget unb gum £beil Derftopft merben, moburd) bann maucherlep ^ranf betten gum Vorfcbein fom* men fönnen. ©old)eS nun gu pcrt)üten, ift %b* mafd)img bann unb mann nött)ig; man mag biefeS nun entmeber mit lauwarmem ober faftem äöaffer thun, wie eS einem am heften guträglicb ift. SMS falte SIBafferbab hat bann nur gute folgen, wenn eS plöfclicb gebraucht wirb. TOan' fotlte nicht erft hin* einwaben, bamit man ftd) bem ©eblagfluffe auSfefce, fonbern plö^fid), £opf Poran, ftd) hineinftürgen, unb gleid) linder heraus fepn. ES perftcht ftd) Pon felbft, bau folcbeS nid)t gefd)eheu barf wenn mau fd)wi^t, fonbern wenn man abgcfüblt ift. (Sid) [an* ge im falten 2öaper aufhalten, ift immer fchäbtid), weil eS bep pielen Wenfchen heftige Krämpfe Derur* fad)t. ©ebou mand)er fonft guter ©d)wimmer ift baburd) ertrunfen. §)ieS DorauSqejf\}t, hat baS falte fogenannte 93lunfaV5ßab, mie vorhin befehrieben, bep Dielen Wenfchen feinen großen 91ut$en, meil eS außer* orbentlieh ftärfenb ift. £>aS ©d)auerbab ift oft and) febr beilfam. ES beftebt barin, ba$ man fid) plö£* ftd) falteS Raffer ob:\\ auf ben gvpf laufen ober Einleitung. 21 fchütteu unb über ben gangen geib herunterlaufen läßt. £)ieS ift oft fehr anwcnbbar in böfen hingen gie* bern, bte eine brenneube trocfene $ifce mit ftcb füt)* reu, ohne ©chmciß ober SluSbünftung, unb hat wirflid) febon mausen Rxanfen baS Sehen gerettet, > ES wäre fehr gu wüufcben, bafi ein fold)eS fd)äfcba* res ©tärfungS*, 9teügungS* unb £üblungS*9ftitte( allgemein in bbgebachten Äranfbeiten eingeführt mür* be, benn eS hilft mehr als alle Slrgenep um bic bren* nenbe unb töbtlid)e £ifee gu vertreiben, unb ift nicht bie allermiubcfte ©efahr babep. 2£er aber baS falte sjMunfd)* ober ©cbauerbab nid)t ertragen fann, g. 53. mem gleid) nad)her ein ©chauber überläuft, ber gebrauche baS lauwarme, worin man ftd) aufhat* ten fann fo lange als man münfeht, unb wobep nid)t bie allerminbefte ©efahr ift. 3ur ^einlichfett ge* 'hört auch nod) weiter, baß man baS £auS immer im ©ommer burd)lüfte, burch Deffnung ber genfter. 3m hinter follte baS immer beS Mittags gefcheben, ba ioo eingeheilt ift, befonberS wenn eS trocfcneS fetter ift* 3ft nun aber bie ^eintiebfeit in gefunben £agen fo heilfam, wie oielmehr muß fte gur 3eit ber £ranf* bat fepn ? Sflan fann alfo ni(i)t genug barauf fe* ben, weil 3fteinlid)feit eine ber erften Mittel gur ©e* nefung ift. Eltern foüten barauf fehen, nicht nur aüeinibre^inber rein gu halten, fonbern fotd)e aud) felbft gur ^ceinltcbfeit gu gemöbnen. 3d) bin über* geugt, ba^ im gall fte folcbeS tbun, fo merben man* d)e^inberfranfheiten, bie auS Unreinigfeit entftehen, faft gänglid) wegfallen; fte würben benn befto mehr waebfen unb gunebmen, unb für allerlei) Ungegiefer unb©rinbföpfe bewahret bleiben. £)ter muß id) nun noch fürglid) anmerfen, ba^ Eltern, benen bte ©efunbbeit ihrer £inber am §ergcn liegt, eS ftd) be* fonberS follten angelegen fepn laffen, ein machfameS 22 Einleitung. 5luge auf biefelben, befonberS fo lawje wie fie nod) bülfToS ftnb, gu haben, bamit ihre £tnber nicht burd) gu achtlofe ober febwache härter ober SOöärrertnnen, ©chaben an ihrer ©efunbbeit leiben. ES war fchon oft ber gall, ba^ Sßärter ber ^inber folche unpor* ftd)tiger ober naebläßiger 2ß3eife haben fallen ober hintenüber febtagen [äffen, moburch benn oft ber 3Rücf* grab überbogen unb ben £inbern eine Säbmung gu* gegogen ift, bie 3eülcbenS unheilbar mar. Wan fperrc, übrigens, bk £iuber, menn fte einmal gut Saufen gelernt, nicht gu Piel im $aufe ein, fonbern gemöhne fte bep3eirau bie^uft unb Witterung, unb erlaube ihnen ftd) bind) finbliche ©piele unb allertep förper(id)e Uebungeu in freper ^uft gu befchäftigen, fo mtrb babureb ihr ffeiner Körperbau ungemein ge* ftärfet werben. Qkfc grepheit erlaube man ihnen fo lange eS thunlid) ift, unb fct)icfe bie £inber menig* ftenS niebt Por bem fünften 3ahre in bie ©ebufe, meil biefeS eigentlich ^u nichts nüfct, fonbern ihnen eine giemliche tylac\e, ba^u PiefeS ©t'^en in einge* fperrter Suft ihrem Körper fehr ungefunb ift, inbem eS ben frepen Umlauf beS 23lutS hinbert, biefe unb unreine (Säfte bep ihnen ergeugt, bie gur Entftehung mancher ^inberfranfheit Diel beptragen. 2öerbeh Eltern biefe gute sfleqctn mit ihren £inbcrn beobacb* reu, fo werben fte ftnben, ba^ fie eS nicht umfonft thun merbeu. 9)2 unter feit nni ein freier €inn. 9ttuntcrfeit, ein froher ©inn unb pergmigteS Svrg, finb ber ©efunbbeit fo guträqficb, baf, fie ben Wen* febeu, nicht nur allein in ben 3'ahren ber ^inbheit unb ber 3ugenb, im mannbaren mter, ja baS gange Se* ben btnburd), nicht geuuqfam anempfohfeh merbcn fönnen. £>icS ftreitet fe'ineSmeqeS mit bem mann* liehen Ernft, ber bod) babet) $u feiner ßett ftatt ftn* Einleitung. 23 ben fann. ©o wie ein fmftercS mürrtfcfjeS Sföe* fen, ein unnötbigcS ßopfbättgen, ein beftänbigeS er* gwungeneS faureS ©cfiehte, ünnüfce ©rübelepen, ber ©efunbbeit fehr nachteilig ftnb, unb gu gar nichts beitragen, als bem Wenfchen feine SebenSlaft ^u Der* größern, wohl gar ftarfen Einlaß gur ©ehwermuth geben, bergeftalt, baß ein foleher Wcnfd), ber bamit behaftet ift, ftcb nicht fetten felbft baS Sehen nimmt, ober ftd) menigfteuS felbft, ben ©einigen unb anberu , gur *piage wirb: fo, im ©egeutbeit, wirft ein froher * ■3tnn eine faft beftänbige ScbeuSfrcubtgfeit, bie nach unb nach in eine Döllige 3ufricbent)cit mit feinem ©ebieffate übergehet, unb bemjenigen, ber einen fol* d)en freubigen ©etft heftet, ben beftänbigen unb ho* ben SBBerth' ber ©efunbbeit begreiflich macht, fo bafi er feine ©efunbbeit nicht burd) Durren unb Ungufrie* benheit (gwep große geinbe ber ©efunbbeit unb beS SebenS) Perlest ober wobt gar gerftört, wie fd)on bieS oft ber gall war. $}ie gefagt, ein froher ©inn k* wirft ©efunbbeit, unb be'pbe miteinanber Perbunben, ftnb baS größte Erbenglücf. Qa^n fommt noch ^ fer 93ortt)eil, ba^ ein foleher ber ©efahr, Sßiberwär* tigfeit unb beren Seiben ftarf unb getroft entgegen* fteht, unb fte oft baburch befämpft, unb mebr als alle Slrgenep, überwinbet. ES perftebt ftd) Don felbft, ba$ biefer fa^i allgemein nüfclicbe frohe ©inn niebt in Seichtftnn unb SDiuthmitlen übergehen barf, bie fonft - oft in 2öolIuft ausarten. SBolluft. ©inb alle unnatürliche Ausbrüche menfd)(icber Set* benfebaften mehr ober weniger ber ©efunbbeit ge* fäbrlieh unb nachteilig, fo ift eS befonberS bie 2£o(* luft. ©o wie ^eufd'heit eine 3terbe unb eine große ©tü$e ber ©efunbbeit in jebem ©tanbe unb in je* bem Sllter, befonberS in ber 3«genb, ift, fo gerftört 24 Einleitung. bie äöoüufr bie ©efunbbeit, ja, &ib unb ©eete.— ©ie umringt ben Süngling unb bic 3«ngfrau pon allen ©eiten; fte ftellt ftcb ihnen in taufenb (iebli* eben ©eftalten bar, gteiebfam wie mit Doofen befrängt. Me ihre Socfungen fd)einen nichts miber bic ©efunb* beit, fonbern läuter ©üßigfeit unb ©errlichfeit gu enthalten, inbem fte ben £)o(d) oerbirgt, ben fte in ihrem SBufen trägt, tiefer Socfung wirb gewöhn* lieb nicht wiberftanben; man überläßt ftcb bem fchein* bar freubenüoüen ©enuß ber 2öoUuft, unb bünft ftcb glücflich. Staufenbe pon fcbäfcbaren 3üng(ingen ha* ben ftd) fd)on Pon ihr bahinreißen laffen, unb haben ftd) baburd) nach unb nach in ein Weer dou un^ angenehmen üblen golgen geftürgt, moburd) ihre @e* funbhe.it auf immer oerloren gieng. ©er ipontg ber Söolluft mürbe halb in ©alle/unb tue 3f?ofen in £or* neu Dermanbclt. ES ift unb bleibt einmal auSgc* macht, ba^ fein Uebel ber ©efunbbeit fchäblieher fepn fann, a(S übertriebene* 2Boüuft. ©ie gerftört baS gange 3tferDengebäube bis auf ben ©ruub, Derbittert bem 3u»gli".g alleS, raubt ihm bie 3?ube unb alle greube, Derurjacht bösartige Krämpfe unb ©id)ter, treibt ihn nicht feiten gur $aferep, unb macht ihn, mit einem 2öorte, lebenbig tobt. 5öoüuft unb £run* fenheit ftnb trüber, bie faft immer miteinanber in (55efeUfcf>aft ftnb. 2llfe unb 3unge, bie ihre ©efunb* beit hochfeinen unb tauge gu leben wünfeben, muf- fen ftd) Por biefem böfen geinbe hüten, meil 9Jiäßig* feit, Slrbeitfamfeit unb £eufd>beit bic £auptftüfcen ber ©efunbbeit ftnb. 2Cerger ober 33 e r b r u ß. Slerger ober Verbruß ift eine Seibenfchaft, bie, wenn fie \)crrfd)enb wirb, nid)tS anberS als Perberb* (tehe gofgen für bie ©efunbbeit haben muß. Ungu* frtebenheit mit ftcb felbft unb mit feinem ©cbieffafe, istniettu ng* 25 ift gemeiniglich bamit perbunben, morauS benn fei* beroftO^erpenfranfheiten, unb oft wobt gar bic Sun* gen*2luSgebrung enthebt, bie unheilbar'ift. ES ift gewiß, ba^ ber Wenftb gegen ©lücf unb Unglücf, Sfied)t unb Unrecht, nicht gleichgültig fepn fann; Wenn aber bep aller gehörigen 33orftd)t ber 9ftenfd) bennoch oft Unrecht leibet, ober unglücflicbe £>inge nid)t Derhüten fann, fö ift eS weit beffer man nimmt fte fo gelaffen als möglich, unb hofft auf eine balbi* ge glücfliehe 28cnbung feineS ©chicffatS, a(S menn er ftd) burch 2lergcr ©emüthSunruhen gugiel)t, bie oft burd) feine 9ttebicin gu heilen ftnb. 3d) ratl)e baber eine gelaffene Ergebung in feinem ©d)icf fale an, alS eine febr gute ^Irgenep für bie ©efunbbeit. U n n a t u r l i ä) e r 5 o r n. ©o Piel als nur immer möglich ift, fotlte man ftcb für ftarfe Ausbrüche beS 3ornS hüten, moburch febon mancher feine ©efunbbeit, unb wohl gar oft fein Se* ben eingebüßt, bat. Uebertriebener 30ni erbtet baS 23lut fei)r, brängt eS plöftlid) nach £opf unb bergen, unb perurfacht oft Saferen, ©ebtagftüffe, Entgünbung im ©ehirn, fallenbe ^ranfheif, unb Dergleichen — 2öem baber feine ©efunbbeit unb fein Sehen lieb ift, ber follte mit gleiß biefe böfe Seibenfebaft befäm* pfen, gumat fte boch gu nichts meitereS nüfct als Uebet ärger ^u machen. Uebertrieöene %urcbU ES tft natürlid) unb möglieh, ba^ ber Wenfd) auf gang unermartete, unb im erften 3lugenbticf, unerftär* bare £>inge ftoßt, bie ihn einigermaßen in Erftau* nen fefcen," unb er fürchtet ftd) bapor. Wan fep nur niebt gleich aberqtäubifct) babep, fonbern untcrfud)c gelaffen, fo mirb ftd) alles offenbaren. Ein furebtfa* mer Wenfd) ift nirgenbS ftcher, immer im 3weifef, ba^ buxd) raubt er ftcb felbft unnötbiger weife fem ©lücf 26 Einleitung unb feine ©efunbbeit. BefonberS aber ift übertrie* bene gurcht in mand)er ^ranfheit fehr fd)äblid), Der* febtimmert immer bie &rantbeit, unb hat fchon man* eben Traufen, bem burch guter 3^att> märe gu helfen aewefen, ben £ob gugegogen. ES ift wahr, baS Sehen ift baS liebfte waS berWen\d) hier hat; ein jeber Vernünftige wünfd)t auch baffelbe gu erhalten fo lange als möglich, unb ein jeber Wenfd) fd)eut ba< ber ben £ob als feinen größten geinb. Wan muß aber bte Siebe gum Sehen nicht übertreiben, fonft läuft man oft ©efahr eS gu oerlieren. 3e getanener, furd)t* lofer, hergbafter unb ruhiger ftcb ber Traufe beträgt, befto eher mirb gute Slrgenep anfebfagen, befto leid)* ter wirb bie ^ranfheit gu ertragen fepn. 2öer aber gleich ben Wutb Perloren giebt, ftellt ftcb gleich ben £ob mit gurebt unb ^gittern oor, ber unterbrücft ba-- burch oft bie nod) wenigen SebenSgeifter, macht ba^ auch bie heften 23erfud)e feine ©efunbbeit herguftet* len, fehlfcbtagen, unb ift alfo, in gewiffer S}inftcbt, ©chulb an feinem gu frübgeitige'n £obe. Wein SRatb ift baber, bereite biet) jebergeit in ^ranfheiten auf bie fd)limmften Vorfälle oor, baS heißt, fep ge* faßt, entfebtoffen, unb fürchte bid) nicht; bieS wirb immer ben heften Einfluß auf beine wieberberguftet* (enbe ©efunbbeit baben. ifranf enbe fudje. §ier möchte id) nun gern einige getreue 55emerfun* gen über Äranfenbefuebe madien, meil fte ftd) hter gerabe febiefen. ©er ^ranfenbefuef) ift an unb für ftd) felbft in mancher £)inftd)t nöthig, anempfeh* lungS*, lob* unb rubmmürbig, wenn er auS ^.iebe, guter 9ßad)barfd)aft unb SDiitleiben gefchiebet. ©er graute wirb baburd) oft aufgeheitert, fein Seiben wirb ihm leichter, unb er fann alfo nichts anberS als einen gefegneten Einfluß auf bie 2öieberberfteUung Einleitung. 27 feiner ©efunbbeit haben, ©iefer gute ©ebrauch beS ^ranfenbefuebS fann aber leid)t fehäblid) unb baber ber ©enefung beS ^ranfen gefährlich werben, baburch ba^ man il)n gur Ungeit überläuft, g. 33. wenn er fd)läft, inbem ber ©chlaf gemeiniglich bem ^raufen unentbehrlich nöthig ift) wenn man bep £ranfenbefud)en ihn burd) urinöthigeS unb gu laltteS ©eplauber in feiner Sftube frort unb baber betäubt, ober menn man in fo(d)en gälten auf einmal mit ^u / großer ©efellfchaft ihm befcbwerltd) fäUt, unb ihm baburd) bic fo nötbtge Suft nimmt. 3e nacbbem ber ^attm ber ßranfcnftube ift, fo füllten nicht mehr als höcbftenS gwep ober brep 23efud)enbe auf einmal gu* gelaffen werben, weld)e ftcb bann in gehöriger 3eit wiebcr entfernen fotlten, um anbern tyla% gu machen. ©ie ©efpräche im ^ranfengimmcr fotlten nichts ent* hatten waS einen fd)äblt'cben Einfluß auf baS fd)wa* che ©emüth unb Vorftellungen beS Traufen haben fönne. Wan fage ihm ja nicht, ba^ eS gefährlich mit ihm ftche, unb fomme nicht unberufen mit fd)euß* lieben Silbern beS £obeS unb beS ©ericbtS. ©iefe fd)äbliche ©ewobnheit bient &U gar nichts weiter, fchabet aber immer, unb fönnte nicht nur oft eine merfliche Sßerfd)timmerung ber ^ranfheit, fonbern mobt ben £ob beS ^raufen gur golge haben. 9ße* benbep ift eS auch eine gang ungeitige ©emohnheit eines SlrgteS, gerabe auS gu ihm ober gu anbern be* fttmmt feinen'3lbfd)ieb Porhergufagen; in welcher ge* wiffen Vorherbeftimmung ftcb auch ber gefd)icftefte 5lrgt fchon geirrt bat ober' irren fann, unb burd) biefe gewiß perfttegte £obeSpoft, nidtf nur bem ^raufen gcfehabet, fonbern ftcb aud) felbft lächerlich gemacht bat. Wan hanbele atfo bep ^ranfenbefueben Per* nünftig unb mit Ueberlegung, fo ift ein foleher ©ienft >^ gut angebracht. 28 Einleitung. ty1611 i cb e r C d) r e cf e n« 3ur 23e(uftigung ober auS ©paß irgenb jemanb p(öfclid), gang unerwarteter äBetfe gu erfcbrecfen, hat fchon manchen gereut, menn eS oft gu fpät mar.— $löfcltct)eS Erfcbrecfen hat oft fehr heftige unb plöfc* lieh fd)äblid)e golgen. ülid)t feiten wirb baburd) bie fatlenbc ^ranfheit, bte fogenannten @id)ter ober fonftige f rampfartige Vorfalle beroorgebracht; Vor* *» falle, bie oft aÜen ^rgenepmittelnttofc bieten. Wan banbelt baber fehr fing, menn man burd) fotehe fd)äb* liebe Narrheiten bie ©efunbbeit unb baS Sehen feiner SDfttmenfcben nicht in unnötige ©efahr. fe^t. 95 e r b i | u n g unb Srfältung. ^lö^liche Veränberungen ftnb, im gemeinen Se* ben, nicht nur allein febr auftallenb, fonbern ber ©e* funbbeit oft fehr febäbtid). ©ieS gut befonberS pon ben Veränberungen ber Suft. 93löfclid)er äöechfet pon £)ifce unb Mite macht gwar einen perfebiebenen, aber faft immer einen perberblieben Einbrucf auf ben menfd)liehen Körper, bringt man einen erfrornen Körper, in welchem aber bod) ber SebenSfnnfe noch nid)t gänglich auSgetöfd)t iitf in eine warme ©tube, fo wirb er ftd)er(idj nid)t wiebcr gufommen, fonbern ftcher(id) fterben. Segt man aber ben nämlichen Körper in ©d)nee, fo fann er ftd) wieber erholen. hieraus erbellet mm auch bentlieh; ba^ mie ftarfe ©etränfe, für einen -tOienfchen ber in heftiger Balte gebt, reitet ober fährt, oon feinem großen Nitren fepn fönnen. ES ift ^(ughcitS* unb ©efunbhcitSregel, ba^ irgenb jemanb, ber bep faftcr SBitterung fange in frener ^uft fid) aufgehalten, baf) er atSbann nicht plöfcticb in eine fehr wärme ©tube gebe, fonbern gu* Dörbcrft ein paar ©tinuten £)tbcm hole, porgüglieh wenn er ftarf gegangen ober geritten ift, fonft fann bie fchnelle Veränbcrnng oon ber Mte in bie frify Einleitung. 29 einen fd)äb[td)en Einfluß auf feine *8ruft unb Sunge haben, greplid) mürben unfere ©tuben im 28m* ter nicht mehr alS blutwarm gehatten, fo würbe ber 2öecbfe( nicht fo merflid), unb baber nid)t fo unge* funb fepn. ©o wie eS ftd) nun mit bem 2öed)fel pon ber £ätte gur $i£e Perhält, fo oert)ätt eS ftd) auch mit bem üföecbfel dou ber £)ifee gur Balte. 2Ger fei* nen Körper auf irgenb eine gewattfame 28eife, be* fonberS aber im äöinter, in beißen ©tuben burch Piel ftarfeS ©etränf ober burd) unmäßiges £an* gen Perlet bat, ber foUte ftd) febr in 2ld)t nebmen, baß er ftd) nicht, ehe er ftcb gehörig abgefüblt hat, ber frepen Suft pretßgebe, ober gu Piel falteS Raffer auf einmal trinfe. ES ift befannt, ba^ wer übrigens burd) harte Arbeit im ©ommer in ber ©onneubtfce ftd) febr Perlet bat, ba^ er Sicht geben muffe nicht gu Piel falteS Gaffer plöfclid) unb auf einmal gu trinfen, fonft ftnb bie gotgen baoon nicht nur immer fd)äblich, fonbern oft töDtlid), wie bie Erfahrung febott oft gelehrt bat. ES gehört alfo befonberS mtt gur Erhaltung ber ©efunbbeit unb gur Slbwenbung mancher ßrahfbeiten, ba^ man in biefer Nücfftd)t Dorftd)tig gu Stöerfe gebe. ©uter DUtb für 9£eibSleute. ©aS weibliche @efch(ed)t ift, ihrer Sage unb 3ttq* tur nad), mehreren ^ranfbeiten unterworfen als wie baS männliche. ES wirb baber natürlicher $$eife etwas mebr ©orgfatt dou bemfetben erfordert, um gefunb gu fepn. 2öenn id) hier pou ©orgfatt rebe, fo meine id) feineSwegeS ba^ fie fid) pergärteln muß, baS heißt, ba^ fie ftd) in 2ld)t nehmen foUte, bamit bie ©onne fte nicht anfebeine, ober ba^ fte ftd) oon ber frepen Suft unb Witterung faft auSfchließen ober bafür fürchten müfte, ober ba^ fie fid) weber frep be* wegen, nod) bie geringfte förperliche Sirbett perrtch* 30 Einleitung. ten bürfe. ©erabe baS ©egentheil. ©ie Erfab* rung muß biefeS beftätigen. ©er Unterfehieb gwi* fd)en benen e3tat)t-Svit>icö unb benen SäDieS im San* be, in Nücfftcbt ber ©efunbbeit, ift merfltd). ©te eingige Urfacbe baoon ift, ba^ bie grauengimmer in ben ©täbten weit mehr eingefd)loffen leben, ftcb we* nig in freper Suft bewegen, unb größtentheitS noch weniger arbeiten, ©o muß alfo gehörige £t)ätig* feit unb häufige Bewegung in freper Suft, ber ©e* funbheit ber äÖeibSteute febr guträglid) fepn. ©ie foUten alfo porgüglieh fuehen baburd) eben ibre ©e* funbheit gu erhatten, unb feineSwegeS burd) Äunft* mittel, als nur im höehften Notbfalle. ES ift mir feineSwegeS unbefannt, ba^ pon 3eit ^ ßeit immer mehr unb mehr treibenbe, bi&ge Slrgencpen unb ©ebmiererepen mand)er 2lrt erfunben unb ihnen gum heilfamen ©ebrauch angerathen werben. 3cb wei^ aber aucb, °aß ber häufige ©ebrauch foleher Mittel meiftcntheilS baS ©egentheil Don ©efunbbeit bep ih* nen bewirfet. 3cb bMe fotebeS baber giemfid)er Un* perftanb. 2öenn alte unb junge 2öeibSleute mei* neu obigen 3ftatb nicht annehmen, ber ber pernünftig* fte, ber ftcherfte unb baber ber hefte ift, fonbern per* laffen ftd) größtentheitS auf Slrgencpmittcl, fo ftnb fte felbft ©chutb baran, menn fte in Nücfftd)t ihrer be* fonbern llmftäube, oft in tebenSläng(id)e Unorbnun* gen gerat()en. ©ie Natur geht auch hier gewöhn* lid) über bic ^uuft. 28cnn alfo alte unb junge graitetr,tmmcr, bie biefen meinen guten Nath (efen, benfetbcu annehmen unb wie ein gotbeneS ^leinob aufbewahren, fo werben fte nicht piel Slrgenep brau* eben. Ueberhaupt, wenn id) aücS gufammen nehme, fo fodten junge 9Jtäbd)cn ba^n beftänbig angehalten, in ihrer frühen ^ua,cnb fid) gteid)fatii ab'guhärten fueben; baS. heißt, bä§ fte ftd) ait alle Slrten oon 2uft unb Witterung bep 3cit gewöhnen, unb fid) für feiner Einleitung. 31 Arbeit fürchten noch fid) fchonen, bie SOBeibSleuten gufommt; benn Arbeit ift ber £ern ber ©efunbbeit für fte. gerner füllten fte immer mäßig fepn in Effen unb £rinfen, ftcb reinlich fteiben, unb in ge* wiffen 3ahren ftd) fo piel atS möglich für bie un* natürlid)e 33efriebigung gewiffef wollüftiger Regier* ben fehr hüten, ©ang Porgüglieh füllten fte ber ^ be, 3orn unb fonftigen Seibenfd)aften nicht m Piel ben 3üget laffen; fö wirb alles gut gehen, unb fte werben immer rothe 33acfen unb eine gefunbe SeibeS* befchaffenbeit heften. UebrigenS werbe ich in ber golge gu feiner ßeit nod) etliche einfache unb gute Vorschriften für grauengimmer geben, bie 23egug haben auf ihre befonbere eigene Umftänbc unb Vor* falle. Dtegeln ber 5e6en8* unb Bel;anblung§art ber St x a n f e n. S\tt man nöthig in gefunben £agen orbentlich Siebt auf feine SebenSart gu geben, mie Piel mehr wirb eS nöthig fepn gur 3eit ber ^ranfheit, befonberS in gteberporfallen. Stuf Neinlid)feit unb Nube habe ich fd)ou Porhin gefehen, icb will hier nur noch fürglid) er* inner«, baß mau bem ^raufen alle Slbenb gußwaf* fer mache. Wan nehme gwcp ober brep cr 3U ""& faife eS ungefähr gwan* gig Minuten fteben. Wan fülle bann fo Piel falteS Raffer bagu, bis eS ungefähr btutwarm tft. ©efce ben ßranfen alte Slbcnb wentgftenS fünfgehn Winu* ten hinein, unb ein Seintud) ober fonft etwaS über fei* ne knie unb 33cine unb ßuber, bamit ber ©unft recht bep ihm beraufgiehe. 3m gieber füllte bic ßranfenftube, fo wie and) bie ^ettüeber, alle Mittag 32 Einleitung. mit gutem Eßig befprifct merben. Sllle borgen muß man bem Brauten ben £opf mit halb Eßig unb halb Söaffer mafcben, unb bep febr trocfener brennenber §)ifee muß man ihn mit Eßig unb SSafter pom £opf bis auf bie güße mafcben; bieS ift fehr füt)(enb, unb bringt ihm einen guten ©eruej). ©ein ©etränf füllte auS ©erften* ober NeiSwaper, £oaftwajfer, Ef* ftgpunfd), Semonabe ober tynnfd) oon Ariern of Zar* tär beftehen. Nimm bagu einen Xtjcetbffet Doli Ariern of £artar in ein gut halb *)3eint ober ^einttumbler Doli recht frifchen'äöafferS, füß gemacht mit §onig ober Wolaffeö, 28enn ber Äranfe faft Söaffer Der* langt, fo wehre ihm fo(d)eS nicht gänglid), fonbern gieb ihm alle halbe ©tunbe ein halb Xbeefopeben Doli, unb faffe ihn eS nid)t %u griebp trinfen: bieS wirb ihn fehr fühfeu. Buttermilch unb 33onif(abber fannft bu ihm auch reichen, wenn er fo(d)eS Perlangt. ©ieb ihm nichts gu effen, ober berebe ihn ja nicht ba^ gu, menn ber Braute eS ntd)t Perlangt, ©ebratenc fattre Slepfel ftnb gang unfcbäbtfd); fo ift aud) ein weid) Ep. ©ünne'magere ©uppe ift aud) nicht j-t perwerfen. Sjüte bieb aber ba^ bu ihm nichts auf* plauberft, fonft fchabetS ihm immer, bu magft ihm geben maS bu willft. 3e weniger ber Braute i^t, befto beffer ift eS, bis ^u feiner ßeit. Qat ber Brau* fe aber ein ftarfeS Verfangen nad) irgenb einer Eß* waare, bie ihm fchäblich i#, fo gieb ihm .nur ben ©e* febmaef baoon, aber nicht mehr: bod) er wirb auch im gieber faft an nid)tS ©efehmaef haben. Sföenn bu bem ^ranfen ein faubercS £)emb angtebft, fo faß eS gang troefen gebügelt fepn, unb bann räuchere baf* felbe tüchtig che bu 'eS ihm angiebft. Sltle paar £a* ge füllte wenigftenS fein Sy.mb unb alle %Qod)e bie Seintüd)cr- uiib Quitt geweehfelt werben. 2a\i Don beS ^ranfen ©tubtgang nichts einen Singen* blief fteben, fonbern trage eS* hinaus unb fdn'ttte'fof* Einleitung. 33 eheS weit Dom £)aufe in ein bagu gegrabenes Sod). 33ep ber Nuhr unb fonftiger unangenehmen anftef* fenbeu ^tranfheit, räuchere feine ©tube wohl, unb alle bie, welche oft mit ihm umgehen, auf folgenbe Strt. Wan nehme bie Slfcbfcbaüfel, ober fonft ein ©tücf ©d)ieteifen, mache fte glübenb, unb fd)ütte Eßig barauf in ber ©tube, wo ber Braute liegt, auch fonft im §)aufe herum. 5ßitlft bu bid) felbft räu* ehern, fo ftelle bid) über bie ©chaufel, unb hänge ein Setutucb ober fonft ctwaS über ben Boyf unb räuchere bid). 2Ber oft mit bem Brauten umgehen muß, ber febtuefe nie feinen ©peid)el herunter, fonbern fpepe auS. §)at man Sicht in ber ^ranfenftube, fo ftelle man eS fo, ba^ eS bem ^raufen nicht in bic Slu* gen fd)einet, bamit bu nicht feine Singen gu fehr febwä* ct)cft ober ihn am ©chlafe btnbern mögeft. 33cfolgft bu nun biefe geringe Vorfchrift genau, fo wirft 'bu halb ben großen Nufcen baoon fpüren. 3cb bin # übrigens Pon gangem ©ergen burd) bie öftere Erfab* rung übergeugt, ba^ ben ^ranfbeiten eS fo Piet auf bie SebenS* unb 23ef)anb(ungSart anfomme, alS auf bie Webkin felbft. ©ieS beftätigt felbft |)ippofra* teS, ber ©tammoater ber 50Rebicih, unb alle Derftän* bige Slergte. <2d)luj$ ber Einleitung: ES fd)eint mir außer allem 3weife( ^u fepn, ba^ bie ©efunbbeit eine ber größten ©lücfSgüter auf Erben ift. ©ie erfte Vorfchrift, ober baS erffe Mittel, bie^ fetbe gu erhalten, will ich hier nun in wenigen 2ßor* ten abfaffen. Vermeibe aüeS forgfättig, wooon bu auS ber Erfahrung übergeugt bift baS bu'nicbt oertra* gen fannft, ober baS bid) tränt mad)t, unb übe ober thue atleS baSjcnige, waS bu weifet ba$ bich gefunb unb baber gfücfficb mad)t. ©aS alte >©prücbwort: ein jeber Wenfd) ift ber ©cböpfer feineS eigenen ©lücfS. ES ift freplid) wabr, ba^ ber Wenfd), wenn er aud) 34 Einleitung. wirflieh forgfättig auf feine ©efunbbeit Sicht giebt, bafj er bennod) in biefer 2Ge(t UnglücfS* unb Brant* heitSoorfälle nicht gänglich oermeiben fann; unb um folche gu heben unb abguhelfen, bagu ift eigentlich bk Webkin beftimmt, erfunben unb Derorb'net. Eben fo c^ewiß ift eS aber auch, saß Diele Wenfchen felbft an thren mannigfaltigen ©ebreeben unb £ranft)eiten ©chutb ftnb. Stöenn ich burch bie öftere Erfahrung übergeugt bin, bafi berjenige, ber unmäßig ift in Ef* fen unb £rinfen, ftcb baburd) mand)er(ep Uebel felbft gugieht, bennod) aber baS erfte Naturgefcfct ber Wäf figfeit täglich übertrete, mer ift banri (5d)ulb baoon, wenn ich niemals recht gefunb fühle? 3ft eS ba nun nicht eine ber erften Pflichten beS Wenfd)en, mäf* ftg gu leben ? Unb ift eS nicht ber Wü\)e werth, ober wirb fte nicht reid)lid) belohnt ? ©o wk eS ftcb nun mit ber ^äßigfeit ober Unmäßigfeit oerbält, fo per* hält eS ftcb mit ber unnatürlichen £errfchaft ober SluSbrücbe anberer Seibenfchaften. Wan benfe nur fühl unb richtig nach. 3ft eS möglich, baS berjenige Wenfd), ber fid) ohne 33ebenfen unb ohne Umftänbe faft täglich bem £runfe, ber unnatürlichen SöoUuft, bem übertriebenen 3orn, bem Slerger unb Verbruffe ober ber ©cbwermuth ergiebt—baS heißt, ber ein frepwilliger unb beftänbiger unecht foleher böfen Set* benfehaften tft—tft eS mög(ich,baß ein fofeber Wenfd) gefunb fepn fann? ©ie Slntmort ift fehr leicht; bieS ift nämlich fd)ted)terbingS unmöglich. Wan wirb eS perfeblen, wenn man ba feine" 3uflud)t gu ber Slrgenep nehmen will, gür folche Wenfchen ift fein Braut gewaebfen, eS fep benn fte feben ihren 3rrthum ein unb Peränbcrn ihr Sehen. Wan fud)e alfo nicht in ber Webicin waS nicht in ihr gu ftnben ift, unb werfe bann, wenn eS nid)t glücfen will, bk ©ebufb auf bie Webkin, ober wobt gär auf ben 3(nt. ©erabe fo geht eS oft mit daneben, bk ba wün* Einleitung. 35 fcben gut burd) bk %Qelt gu fommen, ober wohl gar reich gu werben, wenn fte ohne Vorftcbt, Slrbeitfam* feit, gute Drbuung unb ©parfamfeit biefen ihren §)ergenSwunfd) erfüllt gu fetjen benfen. 2ß3itl fcteS benn nicht ooran, fo werfen fte oft bie ©cbutb auf bie 2öelt unb beffen weifen ©chöpfer. 3öelci)e große £borbeit ift bieS nicht! 3d) übergebe nun biefeS ffeine, in mancher §in* ftd)t unDollfommene 2öerfchen, bem beutfehen Sefer, in ber ^oftnung unb mit bem 28unfd)e, £aß er fid) burd) naehbenfenbeS Sefen genau mit bem 3"l)alt befannt mache, unb ihn bann recht gebrauche, ©ang Dorgüglid) ift meine Vitte an ihn, baß er auf baSjeni* ge, was id) in ber Vorerinnerung unb Einleitung, in Nücfftcht ber furgen Slnmetfung gur Erhaltung ber ©efunbbeit unb Slbwenbung mancher ^ranfhet* ten gefagt habe, genau Std)t gebe, baffelbe mit ber gefunben Vernunft unb täglichen Erfahrung Der* gleiche; fo wirb er beuttich einfehen, ba^ eS ftcb ge* rabe fo ocrbält, wk id) eS bargetban. ES wirb bem Sefer bann gewiß gu feinem 23eften bienen, wenn er ftcb in feinem £bun unb gaffen barnad) richtet. ES ift feine ^unft, fonbern ^inberleicht, wenn man ftd) fo(d)eS nur recht oornimmt. Enblid) habe id) ben ber 2öat)(. ber Slrgnepen, bk id) in ber gofgc biefeS feerfS für bie gewöbntichften ^ranfbeitcn Dorgefcbrieben, mit gleiß barauf gefe* ben, gute aber meiftentbeilS einfache gu Derorbnen, wei(.'fold)e am ftcherften ftnb. ES erforbert baber nicht"Diel ©efd)icfliebfeit unb Wü\)e biefelben gu be* fommen. gurechte ^n madjen unb gu nehmen, ober für bie gamitie gu gebraueben. ©ieS gielt auch Don wenig gufammengefeßten Sirgenepen. ©a wo ich aber* mehr unb fünftlicher gufammengefefcte ober mühfamer gu bereitenbe bittet für nöthig geachtet, ba habe ich fte in englifcher ©prad)c bem beutfehen 36 (Sinlettung. Negept ober Verorbnung gerabe gegenüber gefegt, bamit man folche, wenn man fte gu gebrauchen mun* fcbet, nur herauSfchreiben unb bamtt in bte Slpothefe gehen fann, um fte gubereiten gu laffen. Uebrtgen» habe id) aüe mebicinifche Namen, bte tn btefem &$erf* eben Dorfommen, forgfältig beutfeh gefehrteben, unb baS auf eine fotd)e Slrt, ba^ wer bte sI8orte auS* fprid)t wk er fo(d)e buchftabirt, ber fehlt meto tn ber SluSfprache. Wit noch mehrerer ©orgfatt habe td) mich bemüht in 53efd)retbungen oon Brantbetten fo furg alS möglich gu fepn, boch aber babep beutltcb, bamit ber Sanbmann atleS mit leichter 9flube über* fehen unb faffen möge; für f(eine Unpäßltchfetten, bie manchmal in einer gamilie porfommen, nur ein eingigeS aber bewährtes Mittel feftgefefcf, baS man ftcb immer gu &aufe felbft machen unb halten fann; baS ift ber fogenannte Sarir*28ein, ber aber bann auch bepm grieren ober Sßechfelfieber porgüglieh gu gebrauchen ift, unb mit großem Nufcen. 3n gtebern habe ich aud) mit gleiß barauf gefeh-en, nid)t gu Diele, fonbern auch nur ein allgemeines aber burd) bte Er* fabrung beftätigteS Mittel Porgufd)retben, woDon man in allen giebern, wenn folebe nöthig ftnb, ©ebrauch machen fann; ich l)abe hie- unb ba bod) aud) man* che anbere getinbe aber umstehe Sarirmtttel oerorb* net. ^üblüngSmittel für bie gieberhtfce habe ich gwep ber portrefliehften bittet gewählt, bte bu btr alle gmep gang leicht felbft machen fannft, jebergeit wann bu fie braud)ft, unb bk in allen bi&ge« gtebern ab £üb(ungSmitte( gu gebraueben ftnb. Sluf bte näm* liebe üö'etfe habe ich aud) einS ober gwep Brecbmtt* tel Derorbnet. ©iefe Mittel fefce ich alfo ein für al* lemal feft, unb ftnb in biefem 2öerfct)en oorange* fefct. Wad)e bid) alfo nur recht bamit befannt, fo wirft bu fokbe mit Nufcen gebrauchen fönnen. 3cb habe einen Begriff oon ben mebicinifeben ©ewiebt* ©efunbbeitS*©cbafcfammer. 61 ES ift ein gang einfaches Mittel, baS ein jeber Bauer ober Bürger ftd) in feinem ©arten felbft gie* ben unb hatten fann. ES ift bie 23urgel einer s#flan* ge, bie man im ©eutfchen ©torchfcbnabel beißt. gür binber dou 2 bis 7 3ahren nimmt man eine £ Slung dou biefer sIGurgel unD tt)ut fte in ein h ^eint fuße TOd), laßt folcheS bis gum £fd)ill einfachen, unb trinft folcheS fo warm alS möglich auf einmal, alle 2 ©tunben gu wicberboten, bis bk Nuhr nad)* läßt, ftinber unter 2 3^bren nehmen etwas weni* ger. ©ie 93orgion für binber Don 7 bis 14 3abren ift f Slung unb 3 £fd)iü gang fuße Wild) barauf, auf bk 5}atfte eingcfod)t, auf einmal warm getrunfen unb alle 2 ©tunben wieberholt. Von 14 bis 21 3abren ift bic ^orgion 1 Slung in einem ^eint fuße Wild) gethan unb halb eingefocht. ?Rad) £)crrn SangenecferS SluSfage dou ber fieberen unb gewiffen äÖirfung biefeS Mittels, ift eS unDergleichtich: eS fann in jebem Sitter unb gu jeber 3eit in ber Nuhr genommen werben, ift fd>on oft dou £)errn Sänge* heefer an Dielen Wenfchen probirt, unb bat nod) nie gefehlt. Wan hanbelt baber febr fing, wenn man biefeS ^rattt anpflangt, unb £)err Sangeneefer erbte* tet ftd) ben Sanbleuten etwas ©aamen bapon mit* gntheilen. ©aS anbere Wittel nun ift folgenbeS. Wan nehme 3 %unij 9iu6ar6n?ur(J,ef, ganj fein gefchnitten, 2 $>ram guten 2(ni?fa.imen, 1 (gfrupel guter ttitfifcber-Opium, 2 £>ram gereinigter Salpeter, 4 9Xunj »veijjer 3ucfer. ©d)ütte 2 tyeint fochenbeS 2öaffer barauf, unb faffe eS gang fangfam einfod)en bis gu 14 ^eint; feihe eS bann burd)' unb thue eS in eine Bottef, gugeftopft. Von biefer Sftirtur nimmt man alle borgen ein SQßeinglaS ooll für 3 borgen, bann brauche bie per* ? 62 ©efunbbeit S*©cha$fammer, orbnete Wixtnr, wie id) fie im £etpbuSfteber oorge* fchrieben habe. ©icfeS bittet habe ich gtemlid) ftcher gefunben, nur hilft eS nicht fo gefchwinbe wie baS obige, unb ift mühfamer gu machen. Blufft Uten. ©ieS portreflid)e Wittel haben wir ebenfalls ber ©ütc unb $?enfcbenfreunbüd)fcit beS £rn. Sangen* ecferS gu Perbanfen, unb ift auf alle gälte gu gebrau* eben, fo jemanb ftd) unglücf lieber unb gufälliger 2öeife eine ober mehrere Slbern abhaeft ober burehfebneibet, befonberS aud) bk große Slber, wo baS Blut plöfclidj geftiüt werben muß. ©a biefeS fo einfach in feiner Slrt, unb fo fräftig, ftd)er unb fd)netl in feiner sÜöir* fung ift, nach ber Erfahrung bie S)err Sangenecfer baoon hat, fo fönnen eS befonberS Saubteute unb je* bermann nid)t bod) genug fchäßen; unb ein jeber fotlte eS ftcb baber angelegen fepn laffen, biefeS unpergteieb* liehe bittet gu hatten. y)ier folgt eS nun. Nimm 2 2lun5 ftrenfeh Br.mh;, 1 STrum tvnebifa)e Seife, 1 £>ram ^etafhe. ©chabe bie ©eife gang fein unb (aß fte in bem Brau* bp gergeben, ©ann thue bie ^otafebe bagu, fchüttle eS recht gut, halte eS gut gugeforft, fchabe etwas Sein* wanb, tunfe baffetbe ein, unb thue folcheS lauwarm auf bie Stöunbe. 3ebermann ber bebenft, in waS für einer SebenS* gefahr ftd) berjenige Wenfd) befinbet, wenn er baS Ungtücf bat, fid) eine ober mehrere Slbern, ober wohl gar bie große ^utSaber abgub.men, fdmeiben ober fteeben, unb wk oft im Sanbe baS hefte S^ülfSmittet, g. B. bk fogenannte £orinquet nicht geirig genug gu haben ift, unb fonftige Mittel nid)t bintänglid) finb, ber wirb eS bem Sterin Sangenecfer ©anf wiffen, ba^ er biefeS einfacl)e unb gewifte Wittel ber 28e(t geoffenbaret bat. ©efunbbeitS*©cbafcfammer. 63 SWafenbluten. Nafeubtuteu fann oft mit Sluffd)ituppen Don recht fattem Stöaffer leid)t geftillt werben. Bep fehr Poll* blutigen Wcnfd)cn, bte ftd) entweber gu hart ange* ftreugt, ober einen gu harten gall ober gu harten ©treid) über bic Nafe bcfommen haben, fann eS leicht gefährlich werben. Wan mcrfe ftcb baber fol* genbeS: Wan fefce ben ^ranfen aufred)tS, mit bem Kopfe ein wenig gurüefgebogen, mache ihm ben SOembfragen auf, unb lafte ihm mögltcbft bie frepe Suft genießen burch Deffnung ber genfter. Wan lege gefchwinb ein giemliches Zud), in falten Eßig unb Gaffer getunft, auf fein ©emächte unb ein anbereS hinten ins ©enief. 2öenn ber $utS fel)r Doli ift, mag man ihm am Slrm gur Slber laffen. SGöenn bieS nicht hiutänglid) ift, fo feuchte man etwas ge* fchabte Seinwanb an mit Branbp unb rolle eS in ge* puloerter feiner Sltaun. Wan befeftige ben ©töpfel an etwas, unb ftecfe eS ihm bann herauf in bie 9la* fenlöcher, fo ba^ man folcheS nach Belieben wieber herauSgiehen fann. ©och, baS erfte Wittel tft ge* wöbnfid) hinlänglich» B 1 u t f p e \) e n. ©aS Blut baS aufgebuftet wirb, fteht gemefnlich hellroth unb fehaumig auS. ©ie Urfacbe baoon fann entweber bie SluSgehrung, ober Vollblütigfeit, ober ber plöfcticbe Bruch eines Blutgefäßes fepn. ES läßt ftd) immer Pom Bttttbred)en unterfd)eibcn, an ber bellen rotben garbe unb fchaumigten Natur. 5öenn eS nid)t gu fd)timm ift, fo fann man eS ba^ burd) ftillen, wenn man bem ^ranfen einen Eßlöffel Doli ßüchenfatg gu Derfchtucfen giebt. ©ollte eS aber gieinlid) fchtinim fepn, fo mag man bem ^raufen am Slrm gur Slber laffen, unb ihm alle 3 ober 4 ©tunben 2 ober 3 ©rän Blepguefer mit einem ©rän Dpium 64 ©efunbbeitS*©cbafcfammer. gemifebt, geben, ©ollte eS aber attßerorbentlid) hef* ttg fepn, fo ba^ baS Blut gleid)fam wegfließt, fo gebe man bem Kran fen 5 ober 6 ©rän Blepguefer mit 2 ©rän Dpium permtfd)t, auf einmal, ©ie größte Nuhe foUte man bem Krauten gönnen. Kalte per* brücfte Nuben feilten feine Koft, unb falteS SReiöwaf fer fein £ranf fepn. 3 m e p t e S Witte (.—Wan nehme pom Kraut pon Ehrenpreis, im ©chatten getroefnet, fd)neibe eS fein, unb nehme baoon fo oiet atS man gut greifen fann mit 4 gingern unb bem ©aumen, unb Brennef* felwurget geoörrt, fein gefebnitten, fo Diet atS man mit bem ©pt$en pon 2 gingern unb bem ©aumen grei* fen fann, unb Pen ber großen Klettenwur^el bie näm* liehe Quantität atS wie Brenncffefwurgef, thue eS in ein irbeneS ©efd)irr, fd)ütte h tyeint focbenbeS 2Gaf* fer barauf, beefe eS wobt gu, unb laffe eS eine flehte Stöeite fteben. Eine halbe ©tunbe oor bem grub* ftücf, oor bem Wittageffen unb Slbenbeffen, ein halb £fd)itl. Wan hatte bamit an bis man beffer fühlt. Wan (äffe babep alle 14 £age ein halb t>cint gur Slber, nehme ftcb für Erbifcung unb Verfäftung in Sicht, fträne ftd) nicht, unb effe wenig gleifch; fep übrigens gang mäßig in ber SebenSart. B t u 16 r e d) e n« din gluß Don bunfetm Blute auS bem Wagen, babep man gupor gemeinlich eine fchwere gali unb ©ruef im Wagen fpürt. ©ewöbnlieh ift baS Btut baS herauffommt mit NahrungStheilchen permifcht. Wan nehme 30 tropfen pon ber muriäteb $inftur of Eiron, (muriated tineture of iron) in einem batb 93etnttumb(cr Doli falten ^Gaffer, alle ©tunbe bis baS Bluten nachläßt. SBeifje ©efebroufft (White Swelling). ©ieS ift eine böcbft langwierige unb böfe Kranf* ©efuuöbeitS*©d)afcfammer. 65 beit, wenn fte m'd)t gfeid) unb gehörig furirt wirb, bk größtentheitS Kinber unb junge geute angreift. (?ie fommt entweber in einem ©etenfe ober oben unb unter bcmfelben. ©ie £)auptfad)e worauf man bep biefem Uebel gu fei)cu bat, ift, ba^ augenbticflid)e Wittel gebraud)t werben, bie heftige Engünbung, bte befonberS am Knochen ift, gu pertbetten. Stöenn bieS titelt geflieht, fo fefct ftd) Waterie am Knochen au, eo fängt an gu fd)wellen unb febmergt unerträg* . lieh; eS muß bann gufammengegogen unb aufgemad)t werben, wobtird) bann 9 au^> 10 lahm werben, unb babep unauSfpred)tich Diel leiben muffen. 3ch will baber forgfättig bie Werfmate biefeS UebelS befchrei* ben, unb gwar'genau, bafi man jebergeit biefe Kranf* beit erfenneu "fann. 3uüorc,erff nKX& man $ty, wenn ber Kranfe tüd)t auf baS Bein fteben, ober, wenn eS am Slvm, ben Slrm nid)t brauchen fann. ©abcp wirb er niebt leiben fönnen, wenn man nur mit bem ginger hinweißt, unb tbut a(S ob man ben ^la% wo ber C^cbmerg ift, angreifen wolle; unb wenn enb* lid) ber Kranfe faft ohne Slufhören heutet unb ftbrept. 5iöenn bu mm biefe Kenngcichen in S(d)t nimmft, fo rcrlterc feine ßeit unb lege ben Kranfett gttoörberft tfce we* gen, gefcheben wirb, fo nimm baffelbe ab unb tun* f e bäS anbere ein, unb fd)lage eS auf; unb fo fäb,* reft bu fort, £ag unb Nad)t, ohne Slufhören, baS heißt, bie Xüd)er gu wechfetn, bis ber Kranfe Nuhe friegt, weld)eS gewöhnlich in 24 ober 30 ©tunben ber'gall ift. ©u haft befonberS barauf gu fehen, ba^ bie Slufwärter nicht einfebtafen unb bie Seit Der* huppaßen. 3n biefer Kranfheit heißt eS.ein wenig gu fpät, Piel gu fpät. ©o halb biefeS Uebel bep Kin* bern ober anbern wahrgenommen Wirb, fo muß bieS Wittel gebraucht werben, bann fehlt eS nicht. 3B ü r m e r Stäben bep ben Kinbern ihre befonbere Kenngei* eben, alS Nafenjucfen, guweilen auch heftiges 3U^ fen am Wintern, ftinfigter Dthem, Sluffahren im ©d)tafe, 3ähnfnirfd)en, Verhärtung beS BauchS, allmäblige Slbgebrung, Kolief, unb oft 3ucfttngen ober ©ichter, befonberS aud) ein bleid>eS Slngeftcht, unb große hohle Singen. ES bat brcperlep Slrten dou 2Gürmeru, auf bie ich aufmerffam mad)cn will: ©ie erfte Slrt ift ber weifte gabenwurm, ber gewöhn* lid) gefunben wirb an bem untern Enbc beS Waft* barnis, nahe am ©efäß, wo er ein unnatürliches 3ucfen bewirft. Kliftierc dou Kalfwaffer bringen oft ginge*Nerrer baoon weg. ftoUj:beS Wittct ift aber nod) beper: Nimm ©ofoteriu SlloeS 1 Shirt;, SiforiS 2 Sinn*, Korianberfaatneu * Slung, Xfd)in 1 geirrt, ©iftil* lire folcheS in einer Bottel in ber ©onne, bann fethe eS burd). ©leb einem Kinbe alle Worgen einen @efunbbeüS*©d)afefainmer. 67 £bee(öffcl poII, für einen Erwachfenen 2 Eßlöffel Doli, ©agu. muß man aber Earolina ^infruth giemtid) ftarf abfocben, unb einen £beelötfel Doli ba= oon alle Worgen mit oorhingefagter SltoeStinftur Der* mifehen, eben fo and) oerfabren mit 2 Eßlöffel doU für einen Erwachsenen. ©iefeS Wittel bient aud) gu* gleid) für ben runbeu Stöurm. dl u n b e r ÜBurm. ©er runbe 2Burm ftfct in ben ffeinen Eingewei* ben unb oft felbft im Wagen. Er ift oon ungleicher Sänge, dou 3 bis 8 ^,o\l läng. ©ebraud)e bie näm* liebe SltoeStinftur, mit ber Slbfoehung oon ^infrutb, aud) für ihn. 2öenn aber oft alle anbere Wittel fehlfd)(agen, fo nimm gobacfSbfatter, flopfe folche in ftarfe'm <£§ia, unb lege fte auf ben Scib; fte haben nod) immer ©teufte gethan. 3e uacbbem bie Kin* ber alt ftnb, wirb man ihnen, Pen 1 bis 2, b(S 4 unb 5 £beelöffel Doli oon ber SltoeStinftur geben muffen, g. B. einem Binbe Don 8 bis 10 3ahreh unb brüber. Q3anbrourm. ©iefer 2öurm ift bep weitem ber gefährlichfte für bie Wenfchen. Er bewohnt oft ben gangen inwen* biegen Kanal im Wenfchen, unb ift oft fehr hart gu Dertreibeu, befonberS wenn bk rechten Wittel nicht angewanbt werben. ©aS hefte, bewährtefte unb fteberfte Wittel wiber ben Banbwurm ift ©pirit of £urpentein. Ein jeber ber bieS Wittet gebrauchen will, ber foUte £agS gttoor bünne Koft effen, unb ben uäd>ften Worgen nüchtern gieb einem Kinbe dou 5 ober 6 3ahren h Slung ©pirit of £urpentein in ein meniq NeiSwaffer. ©ie ^orgion ift oon einer bal* ben Slung bis in 2 Slung für Erwachsene. Von Kin* bern geht er gewöhnlich mit ©tumpf unb ©tiel, pon Erwachfenen aber nicht oft auf einmal, unb baber 68 ©efunbbeüS*©cbafcfammer. muß bie ^orgion in Pier ober fünf 2öod)en brep mal wieberholt werben, li Slung ift eine giemliche *)3or* gion für einen Erwachfenen gu nehmen. ©ieS Wit* tel \\at nod) nie gefehlt, wenn eS recht gebraucht wirb. ES hat gweperlep Slrt oon Banbwurm, ber runbe unb ber platte, ber faft w<:i$ auSftet)t. ©ie ftnb alle ge* leufSwetfe gnf.unmeu gewad)fen. ©er Banbwurm ift oft Port 50 bis 60 unb mehr guß lang, unb mad)t bk nämliche Werfmale im Wc«fd)en wie anbere StGürmer, nur immer Piel ärger. & r a ü e l, ©ieS ift eine ^Mage, womit oiete 2eute behaftet finb, unb ift fehr febmerghaft unb befd)wer(id). 3d) braud)e bie. Kcrmgeubeu nicht l)k\)cr fetten, benn fie ftnb nur ^u gut befannt. Bebanbtu-ngSart— Nimm bemKranfen gu* Pörberft ein $eint Blut, am Slrm, unb bann fcfce ihn augenbfieflid) inS warme Bab. ©o halb er auS bem Babe fommt, fo foüte er fliftirt werben, auf bie Slrt wk id) oerorbnet habe, mit WotaffeS, Baumöhl unb fiijjer Wilcb, lauwarm. Nimm eine S>inbooll Krötteubalfam in (Byirit unb Gaffer, halb unb halb, ober SGBtSfp, giemtid) warm, tnnfe Bücher brein, unb lege fold)e ihm aufS ©emädtfe, unb gieb bem Kranfen niduS a'S NciS* ober ©erftcumaffer, gtachSfaamenthee ober etwas ähnliches, gu trinfen. gür bie Neifcbarfett beS WagenS unb baS Brechen gieb ihm 40 ober 50 Kröpfen Sabauum in etwa* Kröttenbatfamtbee. ©ang ftarfer Karjee, ohne Naum ober 3"cfer, fegt oft bic ©dpitcrgcu. ©o halb bk ©chmergeu ftd) gefegt haben, muß mau bem Kranfen Kaftoröht geben. 3cb will nun hier ein paar gute Wittel für ben <3ram berfefAen. S^iier ift baS eine: Nimm 2 Zueile ungetöf^ter Kaff unb 1 £hcil @efutibheitS*©cha^fammer. 69 $otafd)e, fd)ütte eS gnfimmcn unb (aß eS fteben bis eS gufammeu lauft. ^iGtll eS ftd) uid)t gleich auflö* fen, fo fchiifte ein wenig 'IGaffcr bagu. Wan muß eS bann forgfaltig bnrehfeihen. ©ie ^orgion für einen Erwachfenen ift oon 30 bt'S 40 tropfen in ein wenig gtad)Sfaamenthee. ©ie ^)orgion fann nach unD nad) oergrößert werben bis 50 ober 60 tropfen, 2 mal beS £ägeS, ober man fann nad) unb nach fo Diel geben ais'ber Wagen oertragen fann. £ier ift nun DaS anbere Wittel: Nimm Serpenteinöbt, fchwiet ©piritS of Neiter, SOöacbholberbeerenöbf, Batfam of ©ulphttr, oon ei* nem jeben eine halbe Slung, unb mifcbe folcheS.— Nimm 15 ober 16 tropfen in einem siGeinglaS doU ^Gaffer, 3 mal beS £agcS. Seute bie biefem Uebel unterworfen ftnb, füllten ftd) für heftige Bewegung hüten, täglid) ctwaS Don.3wiebcln effen, mäßig te* ben, unb* wenn fte ctwaS trinfen wollen oon Siffer, fo füllte eS t)ollänbifd)er ober l)eimgemad)ter Zfd)in SfGenn ber Ruften unauSfteblid) wirb, fo laß bir folgenbeS in ber Slpothefe guredjt machen. Qfcimm Sinftur of Solu 3 £>ram, Slirir of ^aMgorif h 2Cunj, Sinftur of equilB 1 fDram.—Safs eö gemifd)t roerben. Tincture of Tolu 3 drams, Paregoric Elixir \ ounce, Tincture of Squills 1 dram.—Tp be mixed. Nimm 2 £beeföffe( Doli baoon in einem ©faS ©er* ften* ober NeiSwaffer, bepm ©d)lafengeben, ober fonft wenn ber Stuften arg ift. Sin anbereö gcinj einfad)e(3 SDcittel für ben $2 u fi e n. Nimm fod)enbeS ^Gaffer ein halb tyeint, 3ohan* mStrauben*£fd)ellp einen Eßlöffel ooll, unb fchwiet 70 ©efuttbfyettS*©cbafcfammer. ©ptrit of Neiter einen guten £beelöffel Doli. Wi* fche baS ^fcheUp in baS äGaffer unb laß eS recht auf* löfen, unb bann thue ben Neiter hinein. Bepm Schlafengehen nimm einen Eßlöffel doU, ober wann ber Stuften befchwerlid) wirb. (£ i n a n b e r e 8. 9?imm 4 S5ram 9)ieer$n)ie&etn*>2m-up, 4 £>ram -^aregorif Slirir, 4 £>ram ©tjrup of ^oppieS. 4 drams Syrup of Squills, 4 drams Paregoric Elixir, 4 drams Syrup of Poppies—mixed. ©cbüttle biefeS recht burcheinanber, unb nimm einen £beetöffet Doli, in ein wenig Zx)ee ober warm 2Gaf* fer, wenn eS nothwenbig ift. flauer Jp u ff e n, Sßßetl biefer böfe Ruften fo häufig herumgeht, fo will ich ein fräftigeS Wittel Dafür oerorbnen, baS in einer SÖBoche gewöhnlich hilft- Wmm l Sfrupet ^al Xaxtax, 10 @rdn £ofd)iniet, 1 geS, allemal furg por'bcm Effen. StGemt er etwas mehr oon ber Wirtur ertrage« fann, fo mag er etwaS mehr nehmen: baS 2Gaffer wirb ftarf genug abgc* fü\)rt, unb ber Kranfe Döllig wieber bergeftettt roerben. 72 ©efunbbeitS'©d)afcfammer. SDcagenframpf. heftige frampfartige ©ehmergen im Wagen, fo heftig, Daß oftDbnmädtf erfolgt. @tb in aUer Eile einen Xbeelbrrel »oll SaDamtm, mit einem halben £beclöffet ooll 3rt)er Dermifcbt in ein wenig heißem äGetn. £t)ue Den Kranfen fogletd) inS warme ^>ab, unb lege ihm Blafen mit red)t marinem ^Gaffer über ben Wagen unb an ben gußfobleu. 2Genn bie erfte sßorgion Sabanum unb 3ther nidn hilft in 20 ober 30 Winuten, fo wieberbole bie nämliche ^orgion, fo wirb ber Krampf halb weggenommen fepn. 9)cagen*(Jnt jü nbung. ©ieS ift mit eine ber gefäbrtichften Kranfbeiten, benen ber menfchliche Körper unterworfen ift, unb wenn nicht fchnetle £ülfe fommt, fo ift eS halb oor* - bep mit bem Kranfen. Ken ng eichen.—Ein feftgefe^ter brennenber ©d)merg im Wagen, ber 93u(S gefcbmiub unb hart, plöfclicbe unb große ©cbmacbbcif, Brechen unb 5)if* fup, Dhnmad)t, feudneS ©chmt^en unb halb ber £ob, wenn feine £)ülfe fommt. Urfad)e.—2fGer fehr überbükt unb bttrftig ift unb trinft Piel falteS ^Gaffer auf einmal, ber fann eS (eid)t befommen. ^(ö^ti^eS 3l,rncftreten ber Kräfte, ©auf, SluSfäfcen, u. b. gl. mehr, fann biefe Kranfbcit leicht *berDorbrtngcn. Wan muß biefe Kranfheit unterfd)eibcn oon'ber Entgünbung in ben ©ebärmen, bep bem Drte wo ber ©cbmerg ift, ber nämlich gerabe unter bem Bruftfnod)cn an bem Wunb ober ^it beS Wagens ift, unb bann burd) ben £)iffup unb baS Brechen. BehanblungSart.—§ner ift fein Slugenbtief 3ett gu Pertieren, wenn einem* baS Sehen beS Kranfen theuer ift. Slberlaffen ift hier einS ber 5)auptmittef, welches ben Kranfen retten fann. Wan faffe bem ©efuttbf)eitS*©cbafcfammer. 49 fetfieber ift eine giemliche *)ö(age; oft wenn man eS gu lange hat, fo entftel)t baburd) oft eine Seberfranf* beit: man füllte eS beSwegen fucben foS gu werben fo gcfd)wiube wie man fann. Sßenn man nun baS grtcreu auf bie Slrt wk porbiit befchrieben abgelten hat, fo muß mau wenigftenS für gwep 2God)en alle £age 4 Quinein^illen fortnehmen, bamit ber Bor-. per red)t geftärft werbe: man nimmt eine 93tlle auf einmal auf ben leeren Wagen, Pier mal beS £ageS, 2 u n g e n t.% u 8 3 e l) r u n g' . 3ft eine ber gefäbrticbften Kranfheiten, welchen ber - menfd)tid)e Körper unterworfen ift, unb wenn fte einmal recht eiugefe^t bat, ift fte unheilbar. Kenngeiehen.—Ein furger troefener ©uften, Wattigfeit unb allmähtige Slbnahme ber SebenSfräf* te, fleiner, gefehwinber unb weicher ^5ulS, ©chmer* gen in ber Bruft, fchaumigter ©peichel unb SluS* wurf, ber nad) unb nad) gelb, unb feft wirb, gefchwin* beS unb ängftticheS Slthembolen, Perbunben mit SluS* mergetung beS Körpers unb permebrten ©cbmergen, immerwährenbeS gieber, baS heftifehe genannt; hau* figeS Nachtfcbwiken unb ©urd)fauf. 3d) habe biefe Kranfheit mit gleiß ein wenig genau befchrie* ben, bamit man fie Pon ber fogehannten NerouS ©ifäb, bk aud) mit einer Bruftbeflemmung unb furgen Ruften perbunben ift, wobt unterfeheiben mö* ge, unb baber manche oorgebeu, bie Sungen*SluSgeb* rung furirt ^u baben. Wancbe Wenfchen bitben ftet) oft ein, wenn fie mit biefer Kranfheit behaftet ftnb, bafi fte bic wirfliehe SluSgehrung ber Sunge haben, welches boeb nicht ber gall ift. 2Gcil man" ftd) aber burd) biefe Einbilbung febabet, fo will ich hier ein be* foubereS unb untrüglid^eS Kenngeiehen berfefcen, wor* an man bk SungemSluSgebrung erfennen fann. ©ieS ift, wenn bie Watter, bie ber Braute auswirft, 50 ©efunbt)eitS*©cbafcfammer. fehwerer ift wie SGajfer, unb wenn folche inS 2Gaf* fer geworfen wirb, gu Boben ftnft, unb wenn ein be* ftänbigeS gieber bamit Derbunben ift. Urfache.—©ie 5}aupturfad)en biefer Kranfheit ftnb, heftige Erfättungen unb eine auSfchweifenbe SebenSart. BehanbtuugSar t.—©o Diel ich weiß hat man bis jcfct noch fein Wütet auSftnbig machen fönnen, biefe Kranfheit gu heilen. 2Gäre eS möglich, baS fogenannte beftifche gieber gu Dämpfen, fo würbe fid) bie Entgünbung in ber Sunge legen, unb eS wäre bann Dielleicht eine Teilung möglid). Neifen in warme Sänber, lange ©eereifen, ftnD ftbon oft mit Nu^en Derfucht unb baber fehr gu empfehlen, gfannell auf ber bloßen 5>iut getragen ift burchauS nöthig, KühlungSmittel wü^te ich hier fein bcffereS als bieS: ' Nimm2©ram ©um*3lmmoniaef unb oerreibc fte in einem tyint ^Gaffer, bann mifebe 2 Slung ©i* rup oon ©quillS (Weergmtcbctn) bvigu unb febüttete eS red)t burcheinanber. Nimm alle ©tunbe baoon einen Eßlöffel poü. ©aS gtrepte Wittel ift bieS: Nimm £ußiago unb ielänbtfcbcr WeoS, gleiche ^heite, unb ungefähr 1 Slung ©üßbelgwurgei, unb febneibe baS ©ußholg recht fein unb trinfe nad) Be* lieben £t)ee baoon. 93 e ff ä n b i g e £> I; i fe i g e s $ i e 6 e r. K e n n g e i d) e n.—lieber laufen, gicmlicb halb bar* auf bobcS gieber, rothcS bcißeS ®e\id^t, ein giemlid) poller unb gefchwinber ^ulS, braunrötbticheS unb wenig ^Gaffer, eine beiße S>iut, weifte ßuna,e, §art* (eibigfeit, unb gefchwinbeS Slthemboten. Ur fache. — ©tarfe Erfättung, heftige Slrbeit in ber ©onnenbtfcc, Unmäßigfeit, fo wie überhaupt ci* ne auSfchweifenbe SebenSart. BeijanblnngSart.—äGenn ber Kranfe ftarf © e f u n b h e i t S * © d) a fc f a in m e r. 51 unb Dollbtütig ift, unb er überaus große §)ifce unb ©cl)mergcn im Kopfe ftagt, fo lan ihm.gleich iw Slufange gur Slber, ungefähr ein ^3etnt, weld)eS man nad) BefiuDeu ber Umftäube am nächften Worgen wieDerholen mag, boch follte bieS nie*oh«e bie größte Nott) gefcheben, weit eS gemeiniglich bie Kranfheit , Dcrlängert. grub WorgenS um 3 Übt etn gutSfGein* gtaS doU oon ber gieber tarirung, unb wieberhole fol* \ d)eS am nächften Worgen, wenn eS nöthig ift. Kuh* lungSmütel finbeft bu ©eite 41 unb 42, bie bu ihm alle" halbe ober gange ©tunbe giebft. §alte bk Kranfenftube gang ruhig, fühl unb bunfel, unb fprifce fte oft mit Eßig; überhaupt bebanble ben Kranfen . fo, wie id) in ber Einleitung oerorbnet habe, gür bie ani)altenbe fürd)tertid)e $3i£e im Kopfe finb ßuq* pflaftcr inS 5>i(Sgenicf, unb 9#uftarbpflafter, bk auS Weht, Eßig unb gerftoßeuem Wuftarbfaamen gemacht werben, mit ein wenig Weerettig Darüber * gerieben. Saß folche liegen bis fte ben $(a£ recht iroth gegogen haben, ©ie 3ugpftafter (äßt man oon 10 bis 12 ©tunben liegen, unb hält nachher bk 2Gunbe auf mit gebähten Krautbtättern, fo lanfte eS nöthig thut. 2Sei( in biefer Kranfheit faft im* mer eine troefene fürd)tertid)e §)ifce ift, fo wäre eS gu wünfd)en unb fehr anguratheu, ba^ man hier baS ©d)auerbab gebraud)en würbe, befonberS am 3ten ober 4ten ober 5ten £age ber Kranfheit. ©er fflu* fcen baoon ift uuoergleidfttd). Wan fep gefd)minbe an ber Slrbeit. ©aS ^Gaffer follte man, 3 Eimer Pol!, in Bereitfd)aft haben. Ein paar follten ben Kranfen auf feinen güßen hatten, wäbrenb benn an* • bere mit bem Begießen befebaftigt finb. ©en erften Eimer Pol! fd)ütte man red)t oben auf bie ©cbei* tef, bamit baS IGaifer hinten unb Dornen herunter laufe; ben anbern Eimer Doli fchütte man ihm Dom §a(S an bie Bruft hinunter, unb ben brüten Dom ___ 52 ©efuubbeitS*©d)a$fammer. ©eniefe ben Nücfen herunter. ©aS gange follte nicht länger als höchfteuS eine Winute währen: ber Kran* fe follte bann hurtig abgetrocknet unb inS Bette ge* legt werben; unb DicS fann man alle Worgen wk' berhoten, fo lange man eS für nöthig erachtet. 2Genn man biefeS thut) fo bin id) übergeugt," Daß in gwep ober f" brep £agen ber Uuterfd)ieb fo merrfid) in Nucf ficht ber Slbnahme ber £)ifce unb beS gieberS fepn wirb, ba^ man ftcb Perwunbern wirb; unb ich fage noch einmal, eS ift nicht bk allerminbefte ©efahr babep, man fann eS mit ©id)crbeü tbun, wenn bie §)i£e trocfen ift. ©ieS Wütet bat ftd) fd)on oft faft allein als hinlänglich bcwiefen, baS gieber gu brechen, wo alle anbere unb gute Wittel fruchtlos waren. 3U9S pflafter an bepbeu *?)änDctt, auf ber Nt'ft, red)t über ben ^u(S ,gelegt, bie man 10 ©tunben liegen läßt, ftnb febr gut, fo wie aud) auf ben 2Gabem 5Gcnn man aber bep alle bem für baS ©chauerbab fid) fürd)tct, fo follte man ben Körper pon Kopf bis gu güße mit halb Eßig unb hatb ^Gaffer alle Woraen forgfältig abwafchen. 3)aö Dvemittent ober nachlaffenbe $te6er, Kenngeiehen.—©ieS gieber fängt anfänglich mit Ueberlaufen unb ©cbaubern an, worauf benn giemlid) halb eine faft 'unerträgliche §)i^e, mit heftt* gen Kopffchmergen, tiefen ©dpnergen in ben Slugett imb in ben ©liebern folgt, ©ie Qifye bauert oft 10 bis 12 ©tunben ununterbrochen fort, fcheint aber bann gänglid) fortgugeben, fo ba^ ber Braute fid) oft bie er ften gwep ober brep Worgen beffer unb wobt gar gänglid) befrept glaubt. ©aS gieber hört aber feineSwegeS gänglieh auf, fonbern läßt nur-merflid) nach in ber §)eftigfeit, fo ba^ ber Braute fid) etlid)e ©tunben nachher betrogen ftnbet. ©aS gieber nimmt mit boppefter ^eftigfeit wieber gu, Kopfweb ©efunbheitS*©cha^fammer. 53 unb Uebelfeit, mogu oft häufiges Brechen fommt, auch Nucfmel) nimmt gu, unb alles erfcheint weit fehlimmer. Wan beißt eS baber, weil eS im Slnfau* ge ab* unb gunihtmt, aber nid)t gäuglich aufhört, baS uad)laffenbe gieber. 3n biefem gieber geigt ftd) oft* malS, je uad)bem e-S bchanbett wirb, nid)t nur atiein baS ©allen*, fonbern aud) baS £cipt)uS* unb oft baS gaulfieher. Urfad)e. — Böfe ©ünfte in ber Suft, bie ber Wenfd) oft cinathmct, unb bie auf feine SeibcSbe* fcbaffenhcit, befonberS wenn fk Derber nid)t redtt ge* } fttnb ift, einen fcbäblid)en Einfluß haben, befonberS - auf ben Wagen. B c h a u b l tt tt g S a r t—ift in Nücffteht ber Sc* benSart ein für allemal fo, wie kl) für alle gieber in Nücffteht beS £ranfS, ber Nube unb ber Neinlicbfeit feftgefefct habe, baS man ftcb baber in ber Einleitung biefeS 5GerfS forgfättig merfen muß. Wan follte übrigens biefeS gieber jebergeit bebanbetn wie man eS täglich ftnbet. 3m Slnfange, baS heißt im erften unb gwcpten £age bc$ gieberS ift hauptfäcblid) bar* auf gu febcn, baf) man bie große Eutgünbung fo ge* fchwinb atS möglid) oermi'nbere, unb wenn baS gie* ber fehr bod), baS heißt, ber 9öulS Poll unb gefd)minb ift, ber Kranfe oon einer ftarfen unb Pollblütigen SeibcSbefd)affenbeit, babep febr heftige Kopffchmer* gen Porhanben, bafi man bem Kranfen ungefähr ein tyeint gur Slber faffe, baS man, wenn eS höchft noth* toenbtg ift, am nächften Worgen wieberhott. Dhne bie böcl)fte Noth follte man aber nicht gur Slber laf fen, weil eS oft bic Kranfheit oerlängert, unb oft wohl gar macht, baß fte in TeiphuSfteber übergebt, wo eS oft fd)eu auSfteht. ©aS häufige Brechen fann man mit Kamillentbee erleichtern, bann unb wann lau getrunfen. ©ollte eS aber gu feiner ßeit nid)t aufhören wollen, fo gieb bem Kranfen ein paar 54 ©efunbbeitS*©cf)afcfammer. Eßlöffel Doli frifehe Wilch oon ber Kuh weg, ober mache ihm einen geröfteten 5}abertl)ee unb gieb ihm bann unb wann baoon gu tritt fen. 2Genn baS Bre* d)en ftcb gelegt bat, fo gieb ihm für* ein paar Wor* gen bk gteberla.rirung, bie id) oorbin oerorbnet ha* . be, WorgenS um 3 Uhr. SlmWütag fange mit ben KüblungSmittetu an, unb fefee fte alle ©tunbe fort, wk id) in ber Einleitung oerorbnet habe, ©ollten • 'fid) manchen £ag ©chwäd>beitSmerfmate geigen, fo gieb bem Kranfen ein wenig 2Gein unb ^Gaffer, ober Porter unb siGaffer, ober alle gwep ober brep ©tunben eine Duiuein^ille. giuben fid) aber am nächften .tage loieDcr >Werfmale pon S}\$e unb Ent* günbung, fo'gieb ihm bk füblenbe Wittel wieDer, unb fo auf unb' an, je nad)bem bu ben Kranfen tagtid) ftnbeft, in bt&igen ober febwachen Umftäubcn, mußt bu ihn bebanbetn, fo wirb baS gieber gewöbnlid) am 9ten ober lOten ober auch am 14ten£age gehoben fepn. Bep ber SfGieberberftellung fep aber im Ct\fen unb Zrinten Porftd)tig. $eipl)u§* ober Sfterr-erifielJer. Kenngeiehett, —Niebergefchlagenbeit beS ©e* müthS, Wübigfeit unb große ©chwaebheit, abwecb* felttbe S}ifce ünb groft, gaft im Wagen unb ben ©ebärmen, Dcrwirrte ©ebanfen. ©ärauf fofgen ©cbminbet, Kopffchmergen, fd)wereS Dtbembofen, febwacher unb flüchtiger ^3utS, troefene 3u"fle mit 'einer braunen Kruft barauf, ©cbwifcen auf ber ©tirn, S>mbe troefen unb oor £)ifce gtühenb, weil baS ©cfpräd) beS Kranfen oft wilb ift. Ur fache.—©orge unb Kummer, gu armfetige SebenSart, gu enge tinb unreine SfGobnung, Unnatur* liehe Befriebigimg ber 2Goüuft. BehaubtungSart.—3ft ber Kranfe bartlei* big, fo gieb ihm WorgenS um 3 Uhr ein ©laS oon ©efunbbeitS*©cbafcfammer. 55 ber gieberlarirung, baS man, wenn eS nöthig fepn follte, noch einmal wieberhoten famt. ©ieb ihm 3ohantuStraubett*2Gein, fo oiel als fein Wagen oon 3eit gu 3eü Pertragen fann, bis bie ©cbmadjbeü ge* hoben wirb. Sllle Slbenb gieb bem Kranfen oon 50 bis 60 Kröpfen Sabanum in ein wenig füßem Wim* tt)ee. 2Genn ber Kranfe gu gebanfenloS wirb unb gu oiel unb gu lange auS bem Kopfe ift, lege ihm ein berbeS 3ugpftafter inS ©enicf, unb wenn baS nid)t hilft, fo mußt bu ihm einS auf bie ©cheitel legen; bod) wenn bu ihm bintänglid) 2Gein giebft, fo wirb er fehon gufommen, ba^ b'ieS oft unnötbig ift. gür gu ftarfen ©urchlauf gieb bem Kranfen bann unb wann einen Eßlöffel obll Bränbp mit ßucter bicf füß gemad)t. Neinlichfeit ift oorgüglieh auch eine'giem* liehe ^ülfe in biefer Kranfheit. Nod) ein anbereS oortreflid)eS ©tärfungSmittet ift bie WuSfmfrtur, bk auf folgenbe Slrt gured)t gemacht wirb. fftimm SDcuef 1 r.im, @umara6if,$u ^uloer gemacht, 1 Tram, Efßeifcer 3uder 2 £>ram, SEBaffer 6 Slunj. Saß ben WuSf unb ben 3«cfer gufammenreiben, bann fchütte baS 2Gaffcr nach unb nach bagu. ©ieb bem Kranfen baoon alle 2 ©tunben einen Eßlöffel Doli, gu ftarfen. Nun nod) etwaS für ben ©urcbfall, ber oft in biefer Kranfheit fehr hartnäefig, unb weit« er niebt bep 3eüen gehoben wirb, töbtltdj ift. "Kimm Äreibemirtur 4 2(un$, Sinftur »on ifieno 1 Tram, Sufammengefefete S.wnber/tinftur 1 Tram, 2abanum 30 tropfen : "Wifcbe bie? juf.unmen. Chalk mixture 4 ounces, Tincture of Kino 1 dram, Lavender Compound 1 dram, Laudanum 30 drops—mixed. Musk 1 dram, Gum Arabic, powdered, 1 dram, White sugar 2 drams, Water 6 ounces. 56 ©efunbbeits*©ctjafcfammer. ©ieb bem Kranfen oon biefer Wirtur für ben ©urd)lauf alle giüep ©tunben einen Eßlöffel Doli, fo lauge eS nöthig tft. '-UGaf.be Um bann unb wann oon Kopf bis gu guß mit halb vißig unb halb ^Gaffer, mit einem ©cbwatnm, baS wirb ihm gut fommen. 3Öafd)e ihm DaS Waul oft auS mit Sllamtmaffer. Söfe ba)n 1 Slung Sllanu in ein tycint UGaffer auf; ober nimm gwep ober bren OJieffcrfpifcen Pol! gepul* oerter Borar unb mifd)e benfetben in einen Eßlöffel ootl £)onig, unb mtfd)e mit einem leinenen ©topfer bamit bem Kranfen Die 3uuge unb baS gange Waul. ÜÖenu bu bieS atleS fd)on befolgft, wirft bu beirten Kranfen halb auf ber Befferung" haben. Vor allen ©iugen (arüe ilpt nicht gu oiel. £ t e ch e n ober ty l u r i f i e. W e r.f m a (e. — ©charfer fchmergbafter ©tief) in ber (Seite, oon ben falfcben Suppen an bis an bk ■©dmtter, ber bepm Dtt)embo(en immer fd)timmcr wirb. Behanblung.—Saß bem Kranfen augenbfief* lid) ein unb ein b'atbcS ^eint Blut laufen, wenn eS heftig ift, an ber nämlichen (Seite wo baS ©ted)en ift, tinb wieberbote folcheS wenn eS nöthig ift. Sege bem Kranfen ein großes 3!iqpflafter oon ber Bruft an bis in bk (Seite, ©ich bem Kranfen barauf 3 bis 4 Eßlöffel ootl Kafterebl. siGenn bie Sarirung auSgefchafft bat, fo föfe 2 ©ram gereinigter ©afpeter in einem ^3cint £bccmaper auf, unb gieb bem Kran* fett alle ©tunbe einen Eßföffel ooll bäoon. ff o l i tf. ES giebt gweperlep 9lrten dou Koticf; bie eine ift bic sfGtnbfolicf; bic anbere gefährliche ift bk frampf* artige ©aüenfolicf. ©ie' sIGinbfofidf fann man leicht burd) baS beftättbige Numpeln in bem Wagen ©efunb()eitS*©d)a$fammer. 57 unb ©ebärmen ernennen. ^)kfe Kolicf bat nicht Diel auf ftd), man nehme nur bafür ein 2GeinglaS Doli guter Bräubp in halb fo oiel Wintwaffer, fo wirb fte halb gehoben fepn. ©ie BiliuS oDer ©aüenfolicf ift eine anDere giemlich gefährliche Kranfheit, wenn fte im Slnfange nicht recht bebanbett wtrD. K e n n g e i d) e n—igeftige, unauSftehtiehe ©chmer* gen, bie fid) -um ben Nabel herum brehen unb hob* reu: bie 5)aut beS Unterleibes giebt ftd) gleichfam wie ein Bau gufammen; attßerorbenttiche £)artlei* big feit, wobep oft fogar ein Brechen beS ©tithtgangS *J3lafc nimmt. Behau blungSar t.—©o batb als eS nur immer mögtid) ift, gieb. bem Kranfen 80 bis 90 tropfen SaDanum in einem Eßlöffel oeü Wintwaffer. ©oÜ* te baS ben ©chmerg nicht legen, fo wieberhote bk ^orgion in einer halben ©tunbe, wo ber ©chmerg wobt nachlaffen wirb. Ein gang ftehereS Wittel ift eS wenn man gleich im Slnfange ber Krartfbeü 6 ©rän Dpium mit 45 ©rän Nubarb Permifcht, unb giebt eS einem Erwachfenen auf einmal, unb wenn bieS in einer ober gwep (Stunben nicht hilft, fo giebt man nod) einmal bie Hälfte oon bem, nämlich 3 ©rän Dpittm unb 20 ©rän Nubarb. ©ieS Wit* tel hat nod) feiten baS erfte mal gefehlt, ©agu macht man folgenben Umfcblag über ben Nabel: Nimm eine 5)anbooü ©artenbalfam, thue benfelben in ein Duart guten Vorlaufs ober BränbpS, mache eS rcd)t heiß, nimm ein ©tücf gfannet unb tunfe eS ein, unb lege fotchcS bem Kranfen auf ben Seib fo heiß als er eS leiben fann: wenn eS fatt wirb, wie* berbole eS oft. ©o halb ber ©tubtgang gehet fo braucht man bem Kranfen in ber golge faft weiter nichts atS aüe gwep ober brep ©tunben 30 bis 35 tropfen fchwiet ©pirüS of Neiter in ein wenig lau* warm, füßgemadbtem Zi)ee gu geben, um bie^nu 58 ©efunbbiHtS*©d)afcfammer* günbung abguhatten. Natürlicherweife follte ber Kranfe ja nid)t fogleid) barauf fchwere Koft effen, fonbern waS teid)t 'gu perbauen ift, atS Boniflabber, Buttermitd), gebratene faure Slepfet, u. f w. Seute bie biefer Kranfheit unterworfen ftnb, foüten größten* thcilS gleifehfpeifen effen, unb nicht »tel ©emüfe. ©ie foUten aud) feine btähcnbe ©etränfe trinfen, alS Bier, unb bergleichen. Wan feilte ftd) für naffe güße, für Verfält'ung unb für übertriebene Befrie* bigung ber SGoüuft hüten. 93 r e ch e n unb 2 a r i r e n, (£ t) o (e r a 9)t o r 6 u § genannt. ©iefe Kranfheit ift immer mehr ober weniger ge* fährlich, befonberS wenn fte md)t red)t bebanbett wirb. 2Gafd)e ben Wagen guoörberft recht auS mit fchwa* eher Jpinfelbrübe, Kamiüenthee ober NeiSwaffer; laß ben Kranfen giemlich baoon trinfen ©ieb ihm bann" einen guten £heelöffel Doli Sabanum, ober nimm einen Sheelöffel Doli Sabanum unb eine« halbe« £beelöffel doü ^tber in ein wenig Winttbee, unb wieberhofe bie ^5orgion in einer halben ©tunbe, wenn eS nicht gänglich helfen foüte. Wache gur nämlidjen 3eü Umfchläge über ben Wagen, wk id) Vorhin Der* orbnet, unb lege bem Kranfen Btafen mit fo heißem SfGaffer an bie "güße, als wie crS leiben fann. ©oü* te ftd) baS Brechen nid)t legen, fo mache ihm geröfte* ten £)abertbee. Wenfchen, bie biefer ^tage'auSge* fe&t ftnb, foüten gtaunet auf ber btofen Qäut tragen unb mäßig (eben. Kinbern tbetlt man biefe Webt* ein nad) ihrem Derfd)iebcnen SKter auS, wie id) in ber Drbnung oorgefebrieben habe. 2 a r ober Durchfall. ©en Sar foüte man eigentlich ja nicht fogfeich ftop* pen, weil bic Slatnr fid) felbft helfen will, unb pielett ©d)teim unb Unratb baburd) megfd)afft, wenigftenS ©efunb()eitS*©cba£fammer. 59 foüte man ftd) ben Sar auf ein paar £age gefaüen laffen, bie Natur nuterftü^en burd) fleißiges Sritüen pon £niic"etbrut)e, NeiS* ober ©erftenmaffer, Kamil* tentbee it. f. w. UBentt bu aber anfängft matt ^u werben, fo gebrauche bie Kretbe*Wirtur, fo wie id) fte im £cipl)it'6fieber Derotbuet, bu magft aber $ageS guoor ohngefähr 3 Eßlöffel ootl Kaftorölfl nehmen; unb bann ben näd)ften £ag mit ber Wirtur, bie id) im XeiphuSfieber oerorbnet, anfangen bis ber gax auf* hört. $ i e b e r f u d; e n. gür benfetben nimm für eine 2fGod)e ober 10 bis 12 $age aüe Worgen unb Slbenb einen £bee* löffet ooll halb Kriem of£artar unb halb ©d)we* felblütbe burd)einauber gemifd)t in WotaffeS 2Gaf* fer. ^)ann nimm eines WorgenS ein 2GeinglaS doü dou ber gtebertarirung, fo wirb er nad) unb nach abnehmen unb oergehen. Sntjünbüng in ben ©ebärmen. ^)kfe Kranfheit unterfcheibet ftcb faum oon ber BilittS Kolicf, außer wenn man bei) ber Kolicf-mit bem ginger ben Seib .beS Kranfen brücft, fo fühlt er etwaS Erteid)terung, bep ber Entgünbung ber ©ebär* me aber perurfacbt'fotd)eS mebr ©ebmergen; folcheS muß man ftd) baber wohl merfen. 3n tiefer Kranf* beit ftnb bie nämlid)en Werfmate wie bep ber Bifi* uS Kolicf. gafi feinen Slugenbticf oorbep ftreichen, benn fchteunige §ütfe muß ba fepn, fonft ift aüeS umfonft. gafi bem Kranfen augenbticftid) am Slrm gur Slber, ungefähr 1£ ^eint bis gu 1 Duart. Zbue barauf ben Kranfen fogfeid) barauf inS warme Bab gang, ©cefe baS Babgefchirr oben 'gu, als wenn bu ihn fehmobbern woüteft, unb hafte ihn fo fange barin wie er eS aushalten fann. Nachher lege ihm ein großes 3ugpflafter auf ben Bauch, unb' laß eS 10 60 ©efuttbbeitS*©cbafcfammer. ©tunben liegen. 2Geil gewöhnlich beS beftänbigen Brechens "halber ber Kranfe nid)tS bep ftd) behält, fo muß man ihn fliftireu. Wan nehme bagu ein Zfd)\\l WotaffeS, * £fd)iü Baumöhl unb i «Petut fuße Wild), aüeS lauwarm unb recht burd)einanber gerührt, unb fprüfce eS benn blutwarm ^u ihm. 2Gie* berhole bieS aüe 12 ©tunDen. ©oüte ber ©chmerg in 6 ober 8 ©tunben nad) bem erften Slberlaß ftcb nicht legen, fo nimm nod) einmal ein 93'eint Blut am Slrm, fö wirb ber ©chmerg wohl nachlaffe«. Spalte bie SOöunbe beS 3ugpflafterS offen, inbem bu Braut* blätter aufbäheft. 3efct wiü-td) uun noch bie foge* nannte Delmirtur oorfchreiben, bie oftben bem Kran* fen bleibt wenn er aüeS anbere wegbrteht. Nimm 2 Slung Kaftoröhl unb baS ©elbe oon ei* nem Ep, unb rühre fotcheS untereinanber; bann frie* ge bir in ber Slpothefe 2 ©ram Sapenber*Eompaunb, 1 Slung weißer 3ucfer unb 3 sIGeingtäfer poü 2Gaf* fer haft bu felbft; mifcbe aüeS wohl burd)einanber unb gieb bem Kranfen einen Eßlöfret poü bapon aüe ©runbe, bis eS wirft. 2Genn bu nun ben Kranfen auf. bt'efe Slrt bebanbetft, fo wirft bu ihn 9 auS 10 mal retten. SlücS waS bu aber in biefer Kranfheit tbuft, muß gefcbminbe gefcbcbeu. Sluffd)ttb ift im* mer töbtlid). 2) i e 9v u I) r. ©ie Nubr ift im Sluguft unb ©eptembcr oft eine gewöhnliche Kranfheit, bte aber immer mehr ober weniger gefährlich ift, befonberS für Kinber. 3d) habe baber mit gleiß ein paar gute Wütet hier Por* gefchrieben. ©aS eine rührt oon Gerrit Henrich Sangenecfer, Kaufmann in Sancafter, her, Der ftd) burch ^k Befanntmachung biefeS fd)ä$baren Wit* telS, meiner Weinung nad), fehr um bk Weufcbbeü Derbtent gemacht hat. ©efunbbeitS*©cbafcfammer. 61 ES ift ein gang einfaches Wittel, baS ein jeber Bauer ober Bürger ftd) in feinem (garten fetbft ik* ben unb halten fann. ES ift bie SfGurgel einer ^flan* ge, bie man im ©eutfeben © t o r d) f d) n a b et beißt. gür Kinber oon 2 bis 7 3abfen nimmt man eine £ Slung oon biefer siGurgel unb tt)ut fte in ein \ s})eint fuße WildC}, läßt folcheS bis gum £fd)iü einfod)en, unb trinft folcheS fo warm alS möglich auf einmal, aüe 2 ©tunben gu wieberbolen, bis bk Nubr nach* läßt. Kinber untcr2 3abren nehmen etwaS wem* ger. ©ie borgten für Kinber oon 7 bis 14 3abren ift t Slung unb 3 £fd)iü gang fuße Wild) barauf, auf bie 5>llfte eingefoeht, auf einmal warm getrunfen unb alle 2 ©tunben wieberhott. Von 14 bis 21 3abrcn ift bie ^orgiou 1 Slung in einem tyeint fuße Dftild) gethan unb halb eingefoeht. Ulad) S^errn SangenecferS SluSfage oon ber ftcheren unb gemiffen 2Gtrfung biefeS WittetS, ift eS unoerglcicblieh: eS fann in 'jebem Sitter unb gu jeber 3eü in ber Nubr genommen werben, ift fchon oft oon S}errn Sauge* rieefer an Dielen Wenfd)en probirt, unb bat nod) nie gefehlt. Wan hanbelt baber fehr fing, wenn#ian biefeS Braut aupflangt, unb £err Sangenecfer erbie* tet ftcb ben Sanbteuten etwaS ©aame'n baoon mit* gtttbeifen. ©aS anbere Wittel nun ift folgenbeS. Wart nehme 3 2tun$ 9iu&ar{nvur$el, gart,*, fein gefthnitten, 2 2>ram guten 9(nisfaamen, 1 £frupel guter türfifd\-r Opium, 2 Tram gereinigter »Salpeter, 4 2fun$ röeifjer Surfer. (Sd)ütte 2 ^eittt fochenbeS 3Gaffer baratif, unb laffe eS gang langfam einfochen bis gu 1* ^eint; feihe eS bann burch' unb thue eS in eine Bottef, gugeftopft. Von biefer Wirtur nimmt man aüe Worgen ein 2GeinglaS ooü für 3 Worgen, bann brauche bk Der* 62 ©efunb hei tS*©cbafc.fammer. orbnete Wirtur, wk id) fie im £eipt)uSfteber oorge* fchrieben habe. ©iefeS Drittel habe ich giemlich ftcher gefunben, nur hilft eS nicht fo gefdjwinbe wk baS obige, unb ift mühfamer gu machen. 931 u t fr i 11 e n. ©ieS oortrcfliche Wittel haben wir ebcnfaüS ber ©ütc unb Wenfd)enfreunblid)feit beS §rn. Sangen*' ecferS gu oerbanfen, uub ift auf aüe gäüe gu gebrau* eben, fo jemanb ftd) unglüef lieber unb gufaütger äGeife eine ober mehrere albern abhaeft ober burefffd) neibet, befonberS auch bk große Slber, wo baS Blut plöfclicb geftiüt werben muß. ©a biefeS fo einfach in feiner Slrt, unb fo fräftig, ftcher unb fd)tielfin feiner 2Gir* fung ift, nad) ber Erfahrung bie Syrr Sangenecfer baoon hat, fo fönnen eS befonberS Sanbteute unb je* bermann nicht bod) genug fetten; unb ein-jeber foüte eS ftd) baber angelegen fepn laffen, biefeS utwergleicb* liebe Wittel gu halten. §ier folgt eS nun. Nimm 2 2tunj ftrenfeh Q3ranbt;, 1 Tram penebifdje eeife, 1 Tram --potafd^e. ©chajbe bk (Seife gang fein unb faß fte in bem Brau* bp gergeben. ©anu thue bie tyotafd)e bagu, fd)üttle eS recht gut, halte eS gut gugeforft, fchabe etwaS £ein* wanb, tunte baffelbe ein, unb thue fold)cS lauwarm auf bie 2Gunbe. 3ebermann ber bebenft, in waS für einer SebenS* gefabr ftd) berjenige Wenfd) beftnbet, wenn er baS Unglüef hat, ftd) eine ober mehrere Slbern, ober wobt gar bie große ^3ulSaber abzuhauen, fchneiben ober fteben, tinb wie oft im Sanbe baS hefte SofilfSmütet, g. B. bie fogenannte £orinquct nid^t geitig genug gu haben ift, unb fonftige Wittef nid)t hinlänglich ftnb, ber wirb eS bem £)errn Sangenecfer ©an! wiffen, bafi er biefeS einfache unb gemiffe Wittel ber 2Ge(t geoffenbaret hat. ©efunbbeitS*©cbafcfammer. 63 O'iafenbtuten. Nafenbluten fann oft mit Sluffchnuppen oon redbt faltem Raffer leicht gefttüt werben. Bep fehr poü* blutigen Wen fcben, bk ftd) entweber gu hart ange* ftrengt, ober einen ^u harten gaü ober gu harten ©tretd) über bie Nafe befommen haben, fann eS leid)t gefährlich werben. Wan merfe ftd) baber fol* genbeS: Wan fefce ben Kranfen aufrechtS, mit bem Kopfe ein wenig gurücfgebogen, mache ihm ben S^embfragen auf, unb laffe timt mög(id)ft bk frepe guft geuteßen burch Deffuung ber genfter. Wan lege gefchwinb ein giemticheS Zud), in falten Eßig unb siGaffer getunft, auf fein ©emächte unb ein anbereS hinten ins ©enicf. 2Genn ber $u(S fehr doü ift, mag man ihm am Slrm gur Slber (äffen. %Qenn bieS nicht hinlänglich ift, fo feuchte man etwas ge* fchabte Seinwanb an mit Branbp unb rolle eS in ge* puloerter feiner Sllaun. Wan befeftige ben ©töpfel an etwaS, unb ftecf e eS ihm bann herauf in bie 3la* fenlöeher, fo ba^ man folcheS nach Belieben wieber herauSgiehen fann. ©och, baS erfte Wittel ift ge* wöhnlicl) hinlänglich. # 93 l u t f p e t) e n. ©aS Blut baS aufgeheftet wirb, fteht gemeinlich beürotb unb fchaumig auS. ©ie Urfaehe baoon fann entweber bie SliiSgehrung, ober Voübfütigfeit, ober ber plöfcticbe Bruch eines Blutgefäßes fepn. ES läßt ftd) immer Pom Blutbrechen unterfebeiben, an ber hellen rotben garbe unb febaumigten Natur. 5Genn eS nid)t gu febtimm ift, fo fann man eS ba* Durch ftiücn, wenn man bem Kranfen einen Eßlöffel doü Küchenfalg gu oerfcblucfen giebt. ©oüte eS aber giemlich fdm'mm fepn, fo mag man bem Kranfen am Slrm gur Slber faffen, unb ihm alle 3 ober 4 ©tunben 2 ober 3 ©rän Blepguefer mit einem ©rän Dpium 64 \ @efunbhettS*©d)a^fammer. gemifcbt, geben, ©oüte eS aber außerorbentlid) hef* tig fepn, fo ba^ baS Blut gleidffam wegfließt, fo gebe man bem Kranfen 5 ober 6 ©rän Blepguefer mit 2 ©rän Dpium oermtfebf, auf einmal, ©ie größte Nuhe foüte man bem Kranfen gönnen. Kalte Der* bruefte Nuben foüten feine Koft, unb falteS meiiwaf fer fein Zrant fepn. 3wepteS Wittel.—Wan nehme Dom Kram Don Ehrenpreis, im ©chatten getroefnet, febneibe eS fem, unD nehme baoon fo oiel als man gut greifen fann mit 4 gingern unb bem ©aumen, unb Brennef* felwurget geDörrt, fein gefebnüten, fo oiel als man mit bem ©pifcen pon 2 gingeru unb bem ©aumen grei* fen fann, unb pon ber großen Klettenwurgel bie näm* liehe Quantität als wk Brenneffefwurgel, thue eS in ein trbeneS ©efd)irr, fchütte * ^eint focbenbeS 2Gaf* fer barauf, betfe eS wohl gu, unb laffe eS eine fleine SGBetfe fteben. Eine halbe ©tunbe por bem grub* ftuef, por bem Wütageffen unb Slbenbeffen, ein" halb Xftiill, Wan halte bamit an bis man beffer fühlt. Wan laffe babep aüe 14 Sage ein halb 93eint gur Slber, nehme ftd) für Erbifcung unb Verfältung in Slchtrfträne fid) nid)t, unb effe wenig gleifch; fep übrigens gang mäßig in ber SebenSart. 931 u t b v e d) e n. Ein gluß oon bunfefm Blute auS bem Wagen, babep man guoor gemeinfich eine fchwere gaft unb ©ruef im Wagen fpürt. ©ewöhntich ift baS Blut baS herauffommt mit NahrungStheitchen oermifebt. Wan nehme 30 tropfen Pon ber muriäteb £inftnr of Eiron, (muriatrd tincture of iron) in einem halb ^einttumhfer doü falten SGaffer, aüe ©tunbe bis baS Bluten nachläßt. 2G e i § e ©efchroutfr (White Swelling). ©teS ift eine höcbft langwierige unb böfe Kranf* ©efunbl)citS*©d)afcfammer. 65 beit, wenn fte nid)t gleich nnb gehörig furirt wirb, bie größtentheitS Kinber unb junge Seüte angreift. (Sie*fommt entweber in einem ©etenfe ober oben unb unter bcmfelben. ©ie §)auptfad)e worauf man bep biefem Uebel gu fehen bat, ift, bafi augettbttcflicbe %, Wittel gebraucht werben, bie heftige Engünbung, * bk befouber? am Knochen ift, gu oertheiten. 2Genn bieS titelt gefd)iet)t, fo fcfct fid) Waterie am Knochen an, eS fängt an gu fchweUen unb fchmergt unerträg* lieh; eS muß bann gufammengegogen unb aufgemacht werben, woburd) bann 9 auSlO lahm werben, unb babep unauSfpreehlich oiel leiben muffen. 3$ will baber forgfättig bie Werfmate biefeS UebetS befebret* ben, unb'gwar genau, baß .man jebergeit biefe Kranf*^ beit erfennen fann. 3ut)c'rc3erft merfe man ftd)," wenn ber Kranfe nicht auf baS Bein fteheit, ober, wenn eS am Slrm, ben Slrm nicht brauchen fann. ©abep wirb er nicht leiben fönnen, wenn man nur mit bem ginger hinweißt, unb thut atS ob man ben tylafy wo ber ©chmerg ift, angreifen woüe; unb wenn enb* lid) ber Kranfe faft ohne Slufhören beutet unb fchrept. 5Genn bu nun biefe Kenngeid)cn in Siebt nirmttft, fo oertiere feine 3cü uub lege ben Kranfen guoörberft gang ruhig hin, unb faffe ihn ja baS webe Beim ober 5lrm nidit bewegen ober wobt gar barauf fteben, ©ann gebrauche' bieS Wittel, wetd)eS id) bir jefct Dcrratben will, unb ba$ bu bir beftänbig gum @e* brauch fertig in beinern Qaufe hatten fannft, unb baS noch nie, wenn eS gnr ^eit aebrauebt ift, gefehlt bat. ©aS Wittel foftet wenig; eS foftet faum mebr atS 3 Eent für eine Kur, unb gewöhnlich in 24 ©tunben fpringt baS Kinb wieber herum. Nimm dou 2 bis 4 ©ram frub ©atammoniaef, unb thue folcheS in 1 gut Ouart fo faft ^Gaffer als bu wobt friegen fannft; haft bu di^, fo thue ein ©tücf hinein, befto beffer ift eS. ES wirb fid) gleich auflö* 66 ©efunb hei tS*©chafefa^mmer. fen. §)abe gwep weiche leinene Züd)er an ber §anb, unb tunfe einS baoon in baS ^Gaffer, brücfe eS et* waS auS. ©ann lege baffelbe auf ben fchmerg* haften «piafe. ©o halb baffelbe trocfen wirb, wel* cheS in 20 Winuten ober eher, ber großen 5)ifce we* gen, gefeheben wirb, fo nimm baffelbe ab unb tun* fe baS anbere ein, unb fchlage eS auff unb fo fät)< reft bu fort, £ag unb Nacht, ohne Slufhören, baS heißt, bie Züd)er gu wecbfeln, bis ber Kranfe Nuhe friegt, welches gewöhnlich in 24 ober 30 ©tunben ber'gaü ift. ©u haft befonberS barauf gu fetjen, bafi bie Slufwärter nicht einfd)tafen unb bie Qeit oer* buppaßen. 3n biefer Kranfheit heißt eS ein wenig gu fpät, Piel gu fpät. ©o halb biefeS Uebel bep Bin* bern ober anbern wahrgenommen wirb, fo muß bieS Wittel gebraucht werben, bann fehlt eS nicht. 2B ü r m e r Stäben bep ben Kittbern ihre befonbere Kenngei* eben, alS Nafenjucfen, guweilen auch heftiges ^ut* ten am ^intern, ftinfigter Dthem, Sluffabren im ©d)tafe, üäMnivföen, Verhärtung beS BauchS, aümählige Slbgebrung, Kolicf, unb oft 3l|cfungen ober ©iebter, befonberS auch ein bleiches Slngeftcbt, unb große hoble Singen. ES bat breperlep Slrten Pon üIGürmern, auf bie id) aufmerffam machen will: ©ie erfte Slrt ift ber wei^e gabenwurm, ber gewöhn* lid) gefunben wirb an bem untern Enbe beS Waft* barmS, nahe am ©efäß, wo er ein unnatürliches 3ucfen bewirft. Kliftiere pon Kalfwaffer bringen oft g in ge Neffer baoon weg. gofgcnbeS Wittel ift aber nod) beffer: Nimm ©ofotorin SlloeS 1 Slurn, SiferiS 2 Slung, Koriauberfaamen h Slung, £fd)in 1 ^etnt. ©tftil* lire folcheS in einer Bottel in ber ©onne, bann feihe eS burd). ©ieb einem Kinbe alle Worgen einen @efuttbheitS*©cha^fammer. 67 £beelöffe( ooü, für einen Erwachfenen 2 Eßlöffel ooü. ©agu muß man aber Earolina ^infrutt) giemtiel) ftarf abfochen, unb einen $beelöffet ooü ba* oon aüe Worgen mit oorhingefagter SlloeStinftur'oer* mifd)en, ebenso auch oerfahren mit2Eßlöffel ooü für einen Erwachfenen. ©iefeS Wittel bient auch gu* gleich für ben runben 2Gurm. 9t u n b e r 5ß u r m. ©er runbe 2Gurm ftfct in ben ffeinen Eingewei* ben unb oft felbft im Wagen. Er ift oon ungleicher Sänge, oon 3 bis 8 ^oü läng. ©ebt-aud)e bie näm* liehe SlloeStinftur, mit ber Slbfocbung oon ^3infruth, auch für ihn. üföenn aber oft aüe anbere Wittel fehlfeblagen, fo nimm £obacfSblätter, flopfe folche in ftarfem fefiia, unb lege fte auf ben Seib; fte haben nod) immer ©tenfte gethan. 3e nachbem bk Bin* ber alt ftnb, wirb mau ihnen Pon 1 bis 2, bis 4 unb 5 £heetöffel doü oon ber SlloeStinftur geben muffen, g. B. einem Kinbe oon 8 bis 10 3abrcn uub brüber. 53anbrourm. ©iefer 2Pöurm ift bep weitem ber gefäbrlichfte für bk Wenfchen. Er bewohnt oft ben gangen inwen* bigen Kanal im Wenfchen, unb ift oft febr hart gu vertreiben, befonberS wenn bie rechten Wittel nicht angewanbt werben. ©aS hefte, bewäbrtefte unb ftdjerffe Wittel wiber ben Banbwurm ift ©pirit of iurpentein. Ein jeber ber bieS Wittel gebraud)en will, ber foüte £agS guoor bünne Koft effen, unb ben näd>ften Worgen'michtern gieb einem Kinbe oon 5 ober 6 ^abrett * Slung ©pirit of £urpentein in ein wenig NeiSwaffer. ©ie ^orgion ift dou einer hat* ben Slung bis gu 2 Slung für Erwacbfeue. Von Kin* bern gebt er gewöhnlich mit ©tumpf unb ©tief, pon Erwachfenen aber nicht oft auf einmal, unb baber 68 ©efunbbeitS*©cbafcfammer. muß bie ^orgion in Pier ober fünf 2God)en brep mal wieberholt werben. \\ Slung ift eine gtemliche ^or* gion für einen Erwachfenen gu nehmen. ©teS Wtt* tel hat nod) nie gefehlt, wenn eS recht gebraucht wtrb. ES hat gweperle'o Slrt oon Banbwurm, ber runbe unb ber platte, ber faft wei^ auSftet)t. ©ie ftnb aüe ge* lenfSweife gufammen gewachfen. ©er Banbwurm ift oft oon 50 bis 60 unb mehr guß lang, unb macht bie nämliche Werfmale im Wenfchen wie anbere 2Gürmer, nur immer Diel ärger. @ r a t> e l. ©ieS ift eine Page, womit olele Seute behaftet ftnb, unb ift fehr fcbmerghaft unb befcbwerlid). 3ch brauche bie Benn^eid)en nid)t bjeber fe$en, benn fte ftnb nur gu gut befannt. BebanblungSart.—Nimm bem Kranfen gu* oörberft ein 93eint Blut, am Slrm, unb bann fefcc ihn augenblieftid) inS warme Bab. ©o halb er auS bem Babe fommt, fo foüte er fliftirt werben, auf bie Slrt wie ich oerorbnet habe, mit WotaffeS, Baumöht unb füßer Wild), lauwarm. Nimm eine £anbooü Kröttenbalfam in ©pirit unb ^Gaffer, halb unb halb, ober 2GiSfn, gicmlieh warm, tunfe Bücher brein, unb lege fold)e ihm aufS ©emächte, unb gieb bem Kranfen nidHS atS NeiS* ober ©erftenwaffer, g(ad)Sfaamenthee ober ctwaS ähnliches, gu trinfen. gür bic Neifcbarfeü beS WagenS unb baS Brcd)cn gieb ihm 40 ober 50 tropfen Sabanum in etwas ^röttenbatfamthee. ©ang ftarfer Baffee, ohne Naum ober 3'uefer, fegt oft bic ©ehmergen. ©o halb bie ©ehmergen ftcb gefeqt baben, muß man bem Kranfen Kaftoröht geben. 3cb will nun hier ein .paar gute Wittel für b:n ©rapel berfefcen. §ter tft fraS eine: ^t Nimm 2 Zueile ungclöfchter Kalf unb 1 Zbed ©efu tt bbeüS*©d)akfamm er. 69 "$otafd)e, fd)ütte eS gufammen unb (aß eS fteben bis eS gufammen läuft, ^löiü eS ftd) tüd)t gleich auflö* fett, fo fd)ütte ein wenig UGaffer ba^u. Wan muß eS bann forgfältig Durcbfeiben. ©ie ^orgion für einen Erwachsenen ift oon 30 bis 40 tropfen in ein wenig glad)Sfaamentbee. ©ie ^orgion fann nach unb nach oergrößert werben bis 50 ober 60 tropfen, 2 mal beS tageS, ober man fann nad) unb nad) fo oiel geben ats'bcr Wagen pertragen fann. §uer ift nun baS anbere Wittel: Nimm gerpenteinöbf, fchwiet ©piritS of Neiter, Sßacbholberbeercnöbf, Balfam of ©utpbur, oon ei* nein jeben eine halbe Slung, unb mifcbe folcheS.— Nimm 15 ober 16 Kröpfen in einem iGeinglaS poü SIGaffer, 3 mal beS £agcS. Scute bk bicfetn Uebel unterworfen finb, füllten fid) für hefttge Bewegung hüten, täg(id) etwaS oon 3wiebetn effen, mäßig te* ben, unb wenn fte etwaS trinfen wollen oon Siffer, fo foüte eS t)oüänbifd)er ober heimgemad)tcr Zfd)in fepn. Ruften. SOSenn ber Stuften unauSftebtich wirb, fo faß bir fotgenbeS in ber Slpothefe gurecht machen. ftimm Sinftur of Solu 3 Tram, (Jlirir of ^aragorif h 2lunj|, Sinftur of equillS 1 Tram.—2aj$e$ gemifcfyt werben. Tincture of Tolu 3 drams, Paregoric Elixir ^ ounce, Tincture of Squills 1 dram.—To be mixed. Nimm 2 $bceföffe( Doli baoon in einem ©laS ©er* ften* ober NeiSmaffer, bepm ©ehlafengehen, ober fonft wenn ber Ruften arg ift. Sin anbereS ganj einfache $ SOcittel für ben Jp u fr e n. Nimm fochenbeS SfBaffer ein halb 93etnt, 3oban* niStrauben*£fd)eüp einen Eßlöffel ooü, unb fchwiet 70 ©efunbbeitS*©ct)akfammer. ©ptrü of Neiter eine« guten £f)eetöffel Po«. Wt* [che baS Zfd)ell\) in baS ^Gaffer unb faß eS recht auf* lofen, unb bann thue ben Neiter hinein. Bepm Schlafengehen nimm einen Eßlöffel doü, ober wann ber Stuften befehwerltd) wirb. Sin anbere 8. IKimm 4 Tram SJceerjroie&elnsSprup, 4 Tram ^aregorif Slirir, 4 Tram ©jjrup of ^)oppie§. 4 drams Syrup of Squills, 4 drams Paregoric Elixir, 4 drams Syrup of Poppies—mixed. ©cbüttte biefeS recht burcheinanber, unb nimm einen Jheelöffet poü, in ein wenig £bee ober warm SßBaf* fer, wenn eS notbwettbig ift. flauer Jp u fr e m $&eii biefer böfe Ruften fo häufig herumgeht, fo wtü teh ein fräftigeS Wittel bafür oerorbnen, baS in einer 2God)e gewöhnlieh hilft. Iftimm 1 <2frupel Bai Sartar, 10 @rdn tfofchinief, l'^eint Sßaffer. 1 scrupel Sal Tartar, 10 grains Cochineal, 1 pint of water and '2\ ounces white sugar. Söfe biefeS gufammen auf, unb rühre fo Diel weißer reiner 3ucfer hinein, ba% eS recht füß wirb. (Sieb ei* nem Ktnbe oon 2 ober 3 3ahren alt, einen halben Eßlöffel ooü, 4 mal beS-ltaqcS; einem Kinbe oon 4 3al)reit unb brüber, einen Eßlöffel ooü, 3 ober 4 mal beS £aaeS. 3iet)e bem Kinbe aber fogteid) ein roth g(annel*5)emb an. 9i i n g tr* u r m 3ft befannt genug unb braucht nicht befd)rkben gu werben. Wiftbe mebr blauer Vitriol in ein Slung 2Gaffer, als wk baffelbe auflöfet. Berühre ben ©efunbbettS*©d)afcfammer. 71 Ningwurm bamit, ettiebe mal beS £ageS, fo wirb er' gemetniglid) Dergehen. ©er gemeine Wufehruhm, ber auf fetten ^3iä^en wächft, ift faft baS hefte Wit* tel ben Ningwurm gu oertreiben: reibe ihn oft ba* mit; eS hat faft noch nie gefehlt. Sluch ift bk foge* nannte 3itrin oberltarfalbe giemlid) gut. 2B a f f e r f u ch t. ©ie 20ßafferfuebt ift eine Krattftjeü, bk febr gut geheilt werben fann, wenn in gehöriger 3eü bic red)* ten Wittel angewanbt werben. ES oerfteht ftcb oon y felbft, bafi man eine mäßige SebenSart führen, fo wenig ^Gaffer als nur immer möglich trinfen, ober wenn man ja bann unb wann etwaS Sßaffer trinfen muß, bafi man folcheS mit etwaS guten 2öcirt oermi* fche. Eine Kruft Brob, bann unb wann inS Waut ge* fteeft, oerhinbert oft ben ©urft, wenn man fonft nichts fafgigeS i% Slüe 10 ober 12 £age foüte man wenig* ftenS eine Slung ©alg WorgenS nüchtern gur Slbfütj* rung nehmen, unb ben Wagen unb bie ©ebärme mit fchwacher 5)infelbrühe recht auSfpülen. UebrigenS mache bir folgenbeS gu rechte. Nimm 1 ©aüon mit* telmäßiger ftrenger ©eiber, macfye benfetben fochenb heiß, unb thue bann 2£ Slung ©quiüS ober Weergwie* beln hinein, bann nimm 2 §)änbd)en ooü ^etcrle* 9fGurge(, 2 Häubchen doü Weeretttgwurgel gerieben, 2 Slung 2Gaebbolbcrbecren, unb 2'Slung gereinigter ©alpeter hinein, in einen guten faubern ©aüenfrug, ber gut gugeftopft ift. ©efce benfetben in red)t beißer Slfehe unb'laffe eS 12 ©tunben barin fteben, febüttete eS oft um unb laffe eS bann fatt werben, ©ich bem Kranfe« ein gut 5feeing(aS poü bapon 3 mal beS Za* geS, aüemal furg por'bem Effett. 2Gemi er etwas mehr Don ber Wirtur ertragen fann, fo mag er ctwaS mebr nehmen: baS ^Gaffer wirb ftarf genug abge* fübrt, unb ber Kranfe Döüig wieber fyergefteüt werben. 72 @efunbbeitS'©d)afcfammer. r SOcagenframpf. heftige frampfartige ©chmergeti im Wagen, fo heftig, ba^ oft Dhumäeht erfolgt, ©ib tn aller Eile einen £t)eetöffel ooü Sabanum, mit einem halben £beelöffel doü 3tt)er oermifcht in ein wenig heißem 2Bem. Xbue ben Kranfen foglcich inS warme Bab, unb lege ihm Btafen mit recht marmem ^Gaffer über ben Wagen unb an ben gußfoblen. Sföenn bie erfte sporgton Sabanum unb 3tt)er nicht hilft tn 20 ober 30 Winuten, fo wicberbole bic nämliche ^3orgion, fo witb ber Krampf halb weggenommen fepn. 9Dcagen*£nt$ünbung. ©ieS ift mit eine ber gefähr(id)ften Krattfbeüen, benen ber menfd)lid)e Körper unterworfen ift, unb wenn nicht fcbneüe £ülfe fommt, fo ift eS halb oor* bep mit bem Kranfen. Ken ngcteben.—Ein fcftgefefcter brennenber ©chmerg im Wagen, ber ^ulS gefcbwinb unb hart, plötzliche unb große ©cbwachbeit, Brechen unb |)tf* f up, Dbnmachf, feuchtes ©cbmifcen unb halb ber Sob, wenn feine S)ulfe fommt. Urfacl>e.—2Ger febr wberbtfct unb burfttg tft unb trinft oiel falteS 2Gaffer auf einmal, ber fann eS leicht befommen. $lö£lid)eS 3urücftreten. ber Kräfce, ©aut, SluSfä^en, u. b. gl. mehr, fann btcfe Kranfheit leid)t beroorbringen. Wan muß biefe Kranfheit unterfeheiben Don ber Entgünbnng tn ben ©ebärmen, bep bem Drte wo ber ©chmerg tft, ber nämtid) gerabe unter bem Bruftfnochcn an bem Wunb ober 93ü beS Wagens ift, unb bann burch ben ©tffup unb baS Brechen. B e h a n b (u tt g S a r t.—Sycr ift fein Slugenbttcf 3eü ^n oerlieren, wenn einem baS Sehen beS Kranfen theuer ift. Slberlaffen ift hier einS ber £auptmüte(, Welches ben Kranfe» retten fann. Wan laffe bem ©cfunbbeits*©d)afefammer. 73 Kranfe« oon tt 93cint bis gu 2£ ^cintBfut; je nad)bem ber Kranfe ooüblütig ift ober nicht, foüte man mit bem Slberlaffen ocrfahren, tt tyeint ift waS baS wcnigfte. 2Gcnn feine Sinberung ober wenig erfolgt, niuß man in 6 ober 8 ©tunben bie 5>ilfte Blut am Slrm laffen, unb fo fort aüe 6 bis 8 ©tun* ben, bis bie Entgünbung gehoben- ift. ©o gefchwinb atS man bem Kranfen gur Slber gelaffen bat, muß man ihn inS warme Bat) thun, unb nad)ber ein großes 3ugpftafter legen über ben Wagen, baS man 10 ©tunben liegen läßt, ©arauf foüte man ihm ein warmeS Kliftier geben, oon Wild), WotaffeS unb Baumöhl, unb wenn ber Wagen eS annimmt, fo giebt man ihm 20 tropfen Sabanum aüe 3 ©tunben, * weld)eS fehr gut ift. SfGenn man ben Kranfen auf eine fold)e or'bnungSmäßige Slrt bebanbcft, fo fann man ihm febr oft' baS Sehen erretten. Wan follte ihn gang ruhig laffen, wenn er auf ber Befferung ift, unb' bk ftrengfte unb aüermäßigfte SebenSart foüte beobachtet werben. 2eberentjünbung. ©iefe Kranfheit läßt ftd) febr leid)t erfennen, an bem fchmergbaften.©efüble, bafi ber Braute beftanbig unter ben falfcben Nippen bat, befonberS wenn man aufben fthmergbaften £hcit brücft. ©er Kranfe fann auf ber (infen ©cite gar niebt liefen, and) bat er ©ehmergen in ber rechten ©ehultcr, unb ein trau* riqeS grüngelbes Slnfeben. Ur'faehen.—©ie Entgünbung ber Seher fommt oft dou bem falten ober SGecbfctfiebcr ber, wer cS gu lange bat, auch fann oft Entgünbung, fcbarfe ©a(!e, £rünfenheü ober auch ein gu häufiger ©ebraud) wn ftarfem ©etränf ©d)utb baran fepn. ©tefe Krauf* beit läßt ftcb befonberS baburd) Dom ©teehen unter* fcbeibeu, ba$ immer ein ©chmerg in ber ©d)utter babep 74 ©efunbbeitS*©cha^fammer. ift, unb babttrdj baft ber Kranfe gar nicht auf ber lin* fen ©eite liegen fann. 3m Slnfange fann man bem Krauten nach WaaSgabe feineS SU'terS, feiner ©tär* fe unb ber S5eftigfeit beS ©chmergeS, gur Slber laf* fen. Sege ihm befonberS Züd)er auS heiß SfGaffer gerungen, fo heiß alS er eS leiben fann, auf ben fchmerghaften $(a$, unb wieberhote folcheS fo halb als bk Zud)er falt werben. Sarirungen foüten gar nicht genommen werben, man fann aber anftatt be* reu ein wenig £)onig unb Watina bitrd)einanber ge* mifd)t bann unb wann nehmen. DftmafS ift eS fehr .. «ött)ig ein gtemfid)eS ßucwflxfier aufgutegen, baS j man mit Krautblättcrn eine 3eü(ang offen hatten . foüte. ©ieb bem Kranfen 3 ober 4 mal beS Za* geS oon 35 bis 40 Kröpfen ©chwiet ©piritS of Neiter um ^u fühlen. gfachSfaamen*£bee tft ein gut ©etränf in biefer Kranfheit. . ® e l 6 f u d) t. ©iefe Kranfheit nimmt man guerft wahr an bem SfGeißen im 3lttge, wetd)eS gelb wirb: bann wirb halb barauf bie gange £)aut gelb. ©aS Slöaffer wirb ©affrangelb. ©ie Urfache bawn ift eine Verftop* fung ber ©alle, ©ie ©etbfud)t fann aber auch an* bere Urfaehen haben, wie g. B. heftige Setbenfebaf* ten, alS Qorn, Kummer unb ©orge'n. 5lud) (fit* neu bic ©allen- ober BiliuS-Kefif, Wuttergid)ter unb gu ftarfe Sartrungen ©cbulb baran fepn. ' 3« biefer Kranfheit foüte man befonberS gang mäßig leben, reife grücbtc unb ©emüfe aücrfcn Slrt, gteifebbrühe, gan} leichtes Brob, :c. epen. Buttermilch unb Wol* fen ftnb Portrefliebe ©ctränfe. Saufen, gabren unb Netten unb fogar ©pringen ift febr Dienlich. 2Genn ber Kranfe über ben Wagen unb ©egenb ber Seher ©d)inergcn hat, fann man ihm gur Slber laffen, be* fonberS wenn er ooüblütig unb jung ift. Wan gebe ©efunbt)eitS*©cbafcf ammer. 75 ein paarmal ein Bred)inittef, in 2 ober 3 £agett einS oon benen, bk id) oorhitt oerorbnet habe, gür eine Sarirung gebe man ihm Kaftiel ©eife, man gebe ihm fo oiel bis fte larirt. Wan thue befonberS ben Kranfen oft inS warme Bab bis unter bk Sinne, unb laffe tbn lange barin ftfcen. ©ie hefte Webigin ift folgenbeS: Nimm 2 ©ram ©pirit of £erpeuteilt unb 3 ©ram 3tt)er, unb mtfche folcheS. ©aoon gieb bem Kranfen alle Worgen 50 tropfen, unb gieb ihm brao glad)faamen*^hec barauf. ©ieS hat faft noch nie gefehlt. SntjunbungSrumatiS. ©iefe offenbart ftd) burd) heftigen ©chmerg unb ©efchwulft unb Entgünbung in einem ober mehrern großen ©ewerben. ©er ©chmerg geht oft ^oon ei* ncni ©ewerbe gum anbern, wobcp oft fehr h^heS gieber ift. äGenn bie ©efchwulft groß, ©chmerg unb gieber febr heftig finb, fo muß man 2 Worgen nach* einanber bem Kranfen ein gut ^eint Blut äbgapfen. ©en 3ten Zaa, gieb ein 2GeinglaS doü oon ber gie*^ bertarirung, weiches man oft in 2 ober 3 Magert wieberhote« muß. Slm 4ten Sage fange an unb gieb Don 30 gu 40 tropfen Sd)wiet ©pirit of Neiter in etwaS füß gemaehtett warmen £bee; bamit fahre fort alle 3 ©tunben, bis bic Entgünbung ftcb leget, ttnb baS wirb ber gaü fepn, fobalb ber Kranfe recht in ben ©cbwi£ fommt. geute bie biefer Kranfheit unterworfen ftnb, muffen ein g(anneü*£emb auf bk Qaut tragen. 2angftel)enbe rumatifdje @cbmcrjen. ^kfe Slrt oon NumatiS ift gang ohne gieber unb ohne ©cfduoufft. Wan muß ja nicht gur Slber faf* fen. Wan mag guoörberft eines WorgenS ben Sarir TGcin nebmem Kriege bir bann ein ^eint Vor* Tauf, ein halb Weint ©pirit of §artSborn, unb 2 70 ©efunbbeitS*©d)akfammer. Slung Kampfer, gafi ben Kampfer guerft in bem Vorlauf auflöfcn, unb bann thue ©ptrit of S>utS* hont bagu. ©cbuttle e'o wohl Durch unb reib folcheS ein bepm ©cblafengeben wo eS bir wehe tl)ut, unb fo alle Slbenb, bis ber'©d)merg fort ift. ©u wirft bk* feS Wittel faft unfehlbar ftnbe«. £rage aber ein glanneü*S)emb auf bk £)aut. ' ©aS hefte Mittel wtber benfelben ift folgenbeS: Nimm Wewurgel, brate fte giemlich mürbe in ber Slfcbe, bann brate; auch eine giemliehe 3wiebel in ber Slfd)e. Nad)bem folche giemltd) mürbe finb, blafe bk Slfcbe fauber ab, unb mtfche baoon 'gleiche £beile un* tcreinanber, unD reibe fte recht fein. ' ©arm nimm ro* ther ^regipitat unD menge fo oiel baoon Darunter, bis bk (Salbe giemlict) bunfelroth auSftebt; eS muß aber aüeS berb gerieben werben, bamit eS eine fd)öne ©albe giebt. ©dmüere bann baoon ein ^flafter giemlid) bief unb groß genug um über ben ©chaben gu geben, lege aüe Worgen ein tumcS ^flafter auf, 3 ober 4 Worgen, ober bis bu ftebeft ba^ bie Gurgel beS KrebfeS gänglich losgeht, unb bu felbige mit einer feinen 3ange berauSgicben fannft. ^IGenn bu aber WorgenS baS Wflafter abnimmft, fo mußt bu jebeS* mal bk IGuube auSmafd>cn mit einer ftarfen Slbfocb- unq, oon v\ilber*©auf, unb baS muß alle Worgen gefrbeben. Werfe bir aber wohl, bafi eS Deine ©djul* bigfeit ift, fobalb bu gewiß weißt ban bu einen KrebS* fchaben an bir haft, Jaß bu augenblieflid) biefeS berr* lid)e Wittel brauchft. 035d T i ng am Ringer. Nimm oon 3 bi$ 4 ©ram frnb (Sal Slmmom'af, ober in yiaty oon bem, fo oiet Blepguefer, unb thue folebeS in ein ^eint Vortauf, fehüttle eS bis eS Der* ©efunbheitS*©d)a^fam/mer. 77 gongen ift. ©icße bann fo oiel in ein Sbccfoppct, bafi bu beuten gittger untertaud)en fannft, unD halte DaS böfe ©iug fo lange Drin bis Du fein @efüt)l mehr Drin haft, fo tft eS getöbtet. S a l j f l u g ober fautee 33 e i n. Nimm baS nämliche waS id) fo eben oerorbnet ha* be, uämlid) 3>©ram Bleigucfer in einem ^eint Vor* lauf, unb wafche bk siGunbe 2 ober 3 mal beS Za* geS bamit;- in ber 3mifd)engeü lege ein ^ffafter bete auf, oon 2 Sbett llufchlitt, 1 Zi)eil Noßin, unb ein ^ Shell ©d)matg, gufammen gefchmotgcu. 2Gäl)retj£ & bn aber bkö thuft, mußt bu 2 ober 3 2God)en bTe herrliche Blutretutgung oon Ktettenwurgel unb ©affafraS trinfen, bic ich bir oorhin oorgefebrteben habe, beS SagcS 2 ober 3 Sbeefoppef poü, unb ntd)t oiel ©duueinefleifd), 5)od)gefatgeneS ober gefalgcne gifebe effen, aud) nicht Diel ©runbbeeren, unb bep Seihe mcfot oiel Siffer trinfen. 3d) wtü nod) ein wirffam Wittet wiber ben ©atgfluß hier mitthetfen. Nimm urigcföfd>ten Kalf, mache benfetben gu einem feinen ^ufoer, uub ftreue etwaS baoon SlbenbS bepm ©d)lafengcben in bie 2Gunbe, unb lege bann ein Wafter oon S"nrfd)Uttfd)lüt barauf, unb fahre bamit eine geraume3eü fort; bep aüe bem mußt bu aber BtutreinigungS'Shee trinfen. ©uret) eine mäßige SebenSart' unb pünftfiebeu ©ebrattd) biefer Wittel fann mau gewöhnlich ben ©atgfluß mit ©ewtßbett heilen unb auch ftd)er. 2Gann er gebeut tft, mup mau ftd> in SUtt nehmen, baf) man ftd) nicht an ben alten ©d)abeu fteßt. Wan foüte bann unb wann Btutreittigung trinfen, unb fehr mäßig leben. 5Bel)e %ugen. Söemt rine ftarfe Slitgenent^ünbung ©tatt ftnbet, befonberS bep Erwachfenen, fo ba^ bk Slugen gleich* 78 ©efunbbeitS*©cba$fammer. fam mit Blut überfchoffen unb guweilen and) ©pecfS barein fommen, fo muß mau ein gut s}3eint am Slrm gur Slber laffen, unD wenn Sie Entgünbung febr groß tft, fo mtm man fold)eS in ein paar Sagen wiebe'rbo* len. Nimm nachher 1 %un^ Nofenwaffer unb thue oon 20 bis 25 ©ran weißer Vitriol hinein, fd)üttte eS wobt burd)cinanber unb laß eS 24 ©tunben fte* ben, unb bann feihe eS burd) feine leinene Sappen. m$afd)e bie Slugen aüe Worgen mit frifchem ©pring* waffer auS. Shue Dann 3 ober 4 mal beS SageS mit einer geber in bk Slngenecfeu, ba^ bu eS fühlen J^nnft. Nimm wäbrenb' ber Reit, für eine 2Gocl)e lang, aüe Worgen nüd)tern 1 Eßlöffel poü Kriem of Sartar in ein wenig Wild) unb siGaffer. ©ie Sltaunfatbe ift aud) fehr gut. Wan nimmt nämltd) ein ©tttcf Slfaun unb reibt bamit baS 2Geiße oon einem Ep, bis eS eine ©albe giebt; fotdie legt mau SlbenbS bepm ©d>lafengeben gwifcbcn gwep'leinene Smnpeu auf bk Singen; unb binbet biefelbe mit ei* nem bümtett Zud)c 'gu, unb läßt folcheS bie Nacht aufliegen. frtir tit igchrcdten an ben 5tugenliebern. Nimm eine halbe Slung reineS ©chweinefett unb eben fo oiel weißeS sIGad)S, fchmelge eS gufammen, unb rühre bann 1 ©ram gubereiteter Suttp hinein. Wü biefer Salbe berühre nur bk ©cbwären, unb fte werben nad) unb nad>, wenn bu obige Vorftbrift babep befofgft, oergeben. Wit Kinbern'banbeft man eben fo, nur baf^ nun ihnen nur einen Tbeelöffel ooü Kriem of Zartar qiebt afle Worgen, für eine slGed)c. 2Genn jemanb wirfltYb ©pccPS' in ben Singen hat, fo fann man erfirf* <#ran weißer Vitriol inehr in baS Nofenwaffer timn; in «piafc oon 20 nimmt man 30 ©rän. * -v ©efunbbeitS*©d)afcfammer. 79 <&äftfn*&ranf beif. ©ie §üftett*Kranfbeü ift fo befannt, bad man fie nicht beschreiben braud)t. ©er hefte Sranf ben id) weiß, ift biefer. Nimm * ÜStunj u*ping?v 2 ratn, Nägetein 1 80 ©efunbbeitS*©d>akfammer. ©ram, aüeS muß fein gu ^uloer gemacht unb in ein Quart 3ohanniStrauben*2Gein gethan werben. Saß eS in ber ©onne fteben 4 ober 5 Sage, gut gugeforft, bann unb wann gefd)üttelt, unb bann feihe eS burd). Nimm 3 mal beS SageS 2 Eßlöffel ooü, aüemal eine halbe ©tunbe oor bem Effen, fo wirb eS bid) fehr ftarfen. ©ieS will id) aud) befonberS fotchen Seinen anempfehlen, bie über Utwerbaulichfeit unb Wangel an Slppetü flagen, ober wenn fte oon bem §)ippo ge* 4 Irocben, baS heißt, melanchotifd) ftnb, ober aüerbanb \ gefährliche Einbitbungen haben.—Wan brauche bieS | jbnb halte an bamit eine 3eülang. v W SÖangenfcbtuf, ober 2 a rf t f d) a a. ©iefe Kranfheit ift böchft gefährlich, unb wenn feine fehneüe §)ülfe fommt, immer tobtltcf). ©iefeS Uebel bat gweperlep §aupturfad)en, nämlid), ftarfe Verfättung ober fermunbung beS Körpers, als bepm Beinbruch, unb oftmals' burd) gang geringe Vcrwunbung, g. B. wenn jemanb ftcb einen Naget in ben guß'tritt, wenn er ftd) an Den gingcrfpi£en ober inwenbig in bem Ballen ber Qanb oerwunbet. ^Geitn biefe "Kranfheit oon Verfättung herrühret, fo fommt baS Uebel ptöfelid) an, unb äußert fiel) in einer ©teiftgfeit beS NücfenS, beS ©etücfS unb beS gangen Bopfev, wirb immer feblimmer, unb bricht oft in ©ichter auS, bann in siGangenfd>luß, beftän* bigen ©ichtern unb Sob. Nübrt biefeS Uebel oon Verwunbitng beS Körpers her, fo fommt eS aflmäh* lig an, oftmals erft ben loten, 14ten unb 20ften Sag nach ber Verwunbitng. ©ie JnütfSmütet ftnb bä* bep immer bie nämlidjcu. Bep einer geringen Ver* munbung bat mau bauptfä "blieb barauf gu fehen, ob bie 2fGunbe fehr arg febmeüe, große £)ifee unb uner* fragliche ©d)tnergen -babep (Statt finbe. 2Gemt je* • '^b fid) an porbertamten ^(äfccn oerwunbet, fo ban* ©efunbheits*©cha^fammer. 81 beit man immer am ffugften, man nimmt ein fchar* feS geber* ober Barbiermeffer, wenn man feine Satt* gette bat, unb oergrößert bie ^iGunbe an bepben ©ei* ten, uub legt bann ein flcineS 3ugpflafter barauf, baS . matt 10 ©tunben liegen läßt. Wan hält bie 2Sunbe eine 3eütang auf, ürib beiltS bann gu mit ein wenig Unfd)lüt. Sluf biefe Slrt entgeht man oft bem grö* ßertt Uebel, bem Sßangenfchlüß. gernere BebanblungSart.—©iefeKranfc beit mag nun plöfclicf) ober nad) unb nach an fem* mett, fo "giebt man guoörberft, um 3 Uhr WorgenS, 2 Worgen' nad)cinanber, l StGeingtaS poü oon bem Sarir'weiu. Um 10 Uhr Vormittags am nämttdten Sage, gebe man bem Kranfen 80 bis 90 Sropfen' SaDanüm in einem ^GeinglaS poü guter 3obanniS* traubetKiGein, unD wieberhote foldjeS noch einmal um 4 Uhr Nad)tnütagS, befonberS wenn eine große ©teifigfeit im ©enicf, Nücfen, unb frampfartige 3ucfu'ngen ober ©iehter oorfommen foüten; Daher fann man SlbenbS nod) einmal bie nämlid)e ^orgion wieberboten. ES ift nämtid) nur häufig gegebener Dpium ober Sabanum, bie bem Kranfen baS Sehen nod) retten fönnen. gürcbtet man bafi ein 2Gangen* fehluß ^lafs nehmen möchte, fo muß man bem Kran* fen gwep fteine ©päne pon weichem .^elg gmifcbcn bie Wahl* ober ©reinber*3äbne ftecfett, unb im ^all er nid)t gut fd)(ucfen fann, fo muß mau atSbann ben Seih mit Kliftieren aufhalten, auf bte Slrt wie ich fonft febon befcbrieben, nur muß mau in bicfem gaü wenigftenS 2 Sheelöffet ooü Sabanum unter jebcm Kliftter mifcben. Wan follte aucb oor allen ©inaen Dann unb wann ein paar Eimer poü recht falten sJGafferS oon Kopf bis gu guß über ben Kranfen fcbütten, unb uad)bcm man ihn gehörig abgctrocfnet, inS Bette legen. 3m Slnfange unb gortgange ber Kranfheit foüte man d)\n guten 3ebanniStrauben* 82 ©efunbbeitS*©cbakfammer. 2Geitt barm unb wann reichen, weld)eS außerorbent* lid) nöthig ift, um bk StuSDürtftung gu beförbern. 2Bte gefagt, eS muß fehr aufgepaßt fepn, wenn mau bem Kranfen baS Sehen erhalten will. & r a 6 e, jBep ber Kräfce woüte id) wohtmeinenb unb nach* brüeflid) jcbermamt gewarnt haben, bafi matt fte nicht fogleid) unb auf einmal hereintreibe, wenn man anberS bie ©efunbbeit achtet. ©ieS ift ftcher ein .» febr fchäblicher ©ebraucp, ber gar nichts nüßet unD aüemal fchabet. ©Steife ©lieber ober unheilbare / Jßßunben ftnb inSgemetn bie gotgen baoon. Watt /nebme baber, che "man ftd) fchmiert, WorgenS unb SlbenbS, eine halbe ©tunbe oor bem Effen, einen Sheelöffet ooü ©chwefelblüthe in einem Eßlöffel ooü §onig gemifcht, wenigftenS auf 8 Sage guoor, unb währenb bem bap man ftd) fchmiert. Kinbern giebt man nach Verhältniß ihres SllterS weniger. 3ur ©chmier bienet fotgenbeS: D?imm rceif,er QelUbon, gepufoerf, 2 £r.im, 2fhmefel0(ütl)e 1 ?(unj, Grffenj of 2emon 1 2(unj, Schweinefett 2 »Ztunj. White Hellebore, powdered, 2 drams, Flower of Sulphur 1 ounce, Essence of Lemons 1 ounce, Hogslard 2 ounces.—Mixed. Wifche bieS recht bttrchcinanber unb fchmiere bid) alle Slbenb bepm ©d)tafengeben bamit, bis eS fort ift, unb nachher nimm für 2 Worgen nacbeinanber ein SGeingtaS ooü oon Dem Sarirwein. ©ebenfe aber baran, ba$ bu aüemat, ehe bu bid) fcbmierft, bie alte ©d)tnier uncber mit ftarfem wannen ©ei* feuwaffer abwafcbett mußt, fonft bringt bk ©dwücre nicht herein. Önbltct) perftebt eS ftcb aud) fchon dou felbft, baf; man bie alten fräfcigen Kleiber am heften ©efunbheitS*©cha^fammer. 83 perbrennt, bk Letten außerorbenttich battd)t, fonft fteüt ftd) oft ber gute greunb wieber ein. O l) r e n ro e l). ' ©ehr cmpfinbticher ©chmerg im Dhr, welcher entweber nad) unb nach aufhört ober eS läuft War* ter burd) bie Deffnung: ES fönnen entweber an* gehäuftes unb ocrbärt'eteS Dbrenfcbmalg, ober ein tlctneS 3llfeft/ baS oft inS Dhr friert, ober auch ein barter gaü ober ©d)tag aufS Dhr, ©d)utb brau fepn. Etliche Sropfen oon warmen Baumöhl, mit eben fo oiel Sabanum inS Dhr getröpfelt, unb bann gu*i \ geftopft mit ein wenig Baumwoüe, hilft gemeiniglich V äugcnblicfüd). ©oüte hartes Dt)renwäd)S ©cbulb "*' bafau fepn, fo erweid)e man folcheS mit ein wenig ©alg* ober ©eifenwaffer, unb trachte eS bann fyerauS gu machen, atSbann mag man baS oorhin erwäbnte Wittel' wiebcr probiren.' 3m 9Rotl)faU unb wenn ber ©d)tucrg gu heftig, foüte man ein fleineS 3u3Pftafter binterS Dhr legen. 3:« u 61) e i t unb ü 61 e § @el;or, auch ju gebrauchen gegen tyeftigee $ opfroe b. Wan nehme im ©chatten getroefnete Btätter oon Slßarabaffa (assarabacca) uiib mad)e folche gu ^3ut* Der. ?ßon biefem ^ttfoer mag man beS SlbenbS bepm ©chlafengehen 3 ober 4 ©räuS auffchnuppeu. Slin näd)ften Worgen wirb mau ftnben, bafi eine giemlicbe ^orgion Unratb auS ber Ulafe abgeben wirb, welches oft für 2 ober 3 Sage nad)einanber währt, unb alfo baS 5)aupt pou glüffen reinigt unb baS Kopfweb furirt. Wan mag eS, wenn eS noth* wenbig ift, bann unb wann beS SlbenbS wieberboten. Wan'muß ftcb aber babep warm unb troefeu unb gu S>anfe oerhaften. gür Saubbeü nimmt man aüe 4 ober 5 Sage obugefehr 4 ober 5 ©rän unb fchmtpft 84 ©efunbt)ettS*©d)akfammer. eS in bepbe Nafenlöcher: bann nehme man aüe Slbenb bepm ©d)lafenge"bcn 3 ©rän baoon, unb blafe folcheS in bepbe Dhreu; fo wtrD man in 2 ober 3 $Gocben ben Nutzen baoon auSftnben. 3 u g p f t a ft e r. Nimm oenebifcber Serpentin 6 Slung, gelb 2Gad)S 2$lung, fpanifche Wücfen geputoert 3 Slung, gepul* Derter Wuftarbfaamen 1 Sliing. ©d)tnelge guerft baS 5Gad)S, unb ehe eS falt wirb, thue ben Serpentin hinein, laß aber baS 2ßad)S nid)t gu heiß werben. Nad)bem ber Serpentin unb baS SOBachS gehörig oer* einigt ftnb, fo fprinfle nad) unb nad) bk ^uloe'r hin* ein," währenbem muß eS beftättbig gerührt werben; ja mau muß eS rühren bis eS falt ift. -Spalte eS in einer fteinern Bar mit einem zinnernen ©ecfel bar* auf, fo haft bu eS wenn bu es brauchft. Q3ortreflicbe§ ^eilpflafter. Nimm Noßin h tyfimb, gelb 2Gad)S h $funb, Baumöhl * tyeint. ©chmelge guerft ben Noßin unb baS 2Gad)S mit einer getinben iptfce, bann thue baS Dehl bagu, unb feihe eS burd) weil eS noch warm ift. Sin anbere £, eben fo gut. Nimm gubereüeter Kafamein (calamine prepared £ Ib.) unb gelb $Gad)S,#ott einem jeben i ^funb, unb 1 93etnt Baumöhl. ©chmelge baS Dcbt unb SßacbS gufammen burd) eine geliube £)i£e, unb ehe eS fatt ift, wenn eS an* fängt ein wenig bicf gu werben, ftreue baS Kafamein 93uioer hinein," unb rubre eS bis eS fatt ift 05 r a n b f a l b e. ©ie hefte Branbfalbe macht man wenn man Kalfwaffer, baS man letd)t gu ioaufe halten fann, balb Kalfwaffer unb balb Seinöt)t gufammenmifcbt, ©efunbbettS*©cbakfammer. 85 unb Umfchläge baoon macht. 3$ werbe nun noch auS Siebe gur Wenfcbbeü, ein unoerglcicbticbeS Wtttet für giattfd)e ober rumatifehe ©d)inergen berfeften, baS aud) oortrefltcbe ©ienfte t\)ut, wenn man ftd) arg ge* faüen ober geftoßen, ober wenn man einen heftigen ©d)lag erhalten hat. $ ü r © t i e b e r * 2 d) m e r $ e n. v Nimm 15 Slung harte weifte Seife unb fchabe fte mit einem Weffer, mtfehe h ©aüe ftarfer Vorlauf ober ©pirit of 2Getn mit einem ^etnt ©pirit of 5}artSborn recht burd)einanber, bann thue bie ge* fd)abte ©eife hiuein, unb wenn fte oergangen ift, thue 5 Slung Kampfer hinein. SfGenn biefer aufge* lößt, ift aüeS fertig. 3ch wei^ fein Wittel baS über DieS geht für oorhtn gemelDete UmftänDe. -Verfudje eS unb bu wirft eSanSftnben. ES wirb aüemat beS SlbenbS bepm ©chlafengeben eingerieben, unb wenn man ben anbern Slbenb. wieber einreiben will, fo foüte man mit warmem ©eifenwaffer aüemal baS alte abwafd)en unb abtrocfnen, ehe man fchmiert. £)ier ift nun baS Wittel in Eugtifcb, ein ©rituell weniger: 5 ounces of white soap, 1 ounce of camphor, 16 ounces Spirit of Wine, 4 ounces Spirit of Hartshorn. To be mixed as above prescribed. Wan probire bieS aud) in ber §)üftf rauf beit, man wirb eS gewiß nicht umfonft thun. ©ieS ift auch befonberS gu gebrauchen fo jemanb wehe 3eben be* fommt, wöbet) oft blaue unb febwarge Branbfleefen erfebeinett." Watt wafd)e fofd^e ©cbaben mit biefer Webigin, unb bie ©efahr wirb fogfeich oorüber fepn : Wan fann aber guerft baS herrliche Wittel gebratt* ri^ett unb gerabe auf bie Slrt, wie id) für bk *IGcü ©ebweüiug oerorbnet habe. 86 ©efuttbt)eitS*©cbafcfammer. ««och ein »or tr ef l icbe ä «mittel für faule fd)tt)d* • r i cb t e 33 e i n e. ittimm grüner SSitriol 3 «Dram, klann 2 Dram, ©rünfpnn 1 ^frupel, &>ubfatammoniac i Dram. Green vitriol 3 drams, Alum 2 drams, - Verdigris 1 scruple, Crude sal ammoniac \ dram. In on'e quart of water. Nimm einen f leinen Sumpen 4 boppeft, unb feuchte rienfelbigen mit biefem ©toff an, lege ih« auf bie rfSd)waren, unb hafte bie Sucher immer feucht.— 1 ©oüte bieS gu ftarf fepn für manche Seilte, fo fann man eS mit ein wenig mehr äGaffer helfen. 9Son nxiWtdjen Äranftyeitcn, ES ftnb gwep >J«tpunfte ün weiblichen Sehen, bie außerorbentlid) wtehtig für fte ftnb: bie ftnb gewöhn* lid) baS 14te unb baS 50fte 3ahr ober bort herum, benn bieS ift in allen SeibeSbefchaffenbeitett nid)t im* mer gletd). Von bicfen 2 3eüptwften, ob fte gtücf* lieh ober unglüeftid) ablaufen, hängt oft ihr lebenS* tängtieber gefunber ober fränflieher 3l|ftaub in biefer 2öelt ab. ' Ein junges Wäb.hcn follte um ihrer eige* neu ©efunbbeit willen ja nicht gu weichlich ergogen unb größtentheitS oon ber Suft abgebalten werben. ©ieS' binbert ihrem Körper feine gehörige geftigfeit unb ©tärfe gu geben, bie bemfefben in ber gofge it)* reS SebenS fo höcbft nöthig finb. BefonberS wenn junge Wäbd)ett bie 3abre e'rreidKtt, wo ftd) gewöhn* fich ihre Natur in oeränbern pflegt, foüten fte thätig, munter unb fo oiel als möglich, immer gut aufge* ©efuitbbeitS*©cha$fammer. 81 räumt fepn. ©iefer 3eüpunft ift nun bep allen Wäbd)en nicht gteid), bk >Natur ift in biefer Nürf* ftd)t nicht beftimmt. ©ewöhnlich ift eS im 14ten 3ahre, bod) aber aud) manchmal im 15, 16 unb 17ten 3al)re, je nachbem ihre SeibeSbefchaffenbeit ftarf ober fd)waeh, ooüblütig ober weniger fo ift.— ©aber muß man benn nutt auch biefe ßeit nicht burd) ©ewatt ober Kunft ergwiugen woüen, fonbern gebitlbig fepn, unb ber Natur tt)ren eigenen 2Geg unb thre eigene 3eü (äffen. 9}c o n a 11 i cb e 9v e i n i g u n g. Bep berfelben treten oft, ©cbwad)beüS unb anbe*„ rer Urfad)en halber, fchmerghafte unb frampf hafte* ©efüble ein, bep einer mehr als bep ber anbern, unb ba muß man oft ber ^atur gu £ü(fe fommen burd) Wittel. ©aS hefte unb uufcbulbigfte Wtttet, baS mir Dafür befannt ift, ift bieS: Wan mache fid) Ktöt* tenbalfatmSbec, unb trinfe baoon aüe 3 ober 4 ©tun* , ben ein balb Sheefoppef poü, unb thue oon 10 bis •* 15 Sropfen Sabanum in jebeS Koppel, gu ber 3eü wo folche Umftänbe eintreten ober oorher, wenn febr piel ©ehmergen porbergehen, ober bamit oerbunben ftnb, unb mache ftd) beS SlbenbS gußwaffer, wk id) oerorbnet. ©aS hat feiten gefehlt, bk ©ehmergen weggunehmen. SSerfyinberung ober ganjticheö 3(uebleiben be« 93c o n a 11 i d) e n. $Senn baS Wonatlid)e bep unDcrhepratheteu 2GetbS(eutett auSbfeibt, fo muß foMeS fo balb als mögticb wieber bergeftellt werben. Slngcuebme ©e* fellfchaft, gabren ober Neiten, gmccfmäßigc SebenS* art, alle Slrten oon erlaubten Vergnügungen, gu* gleich ein ©läSehen guter 2Gein, bienen bagu, biefe Unorbnung oftmals wieber in Drbnung gu bringen, S8s ©efunbbeüS*©d)afcfammer. mil aber aüeS bieS nicht helfen, fo nimm 3 Slung EtfenfeitingS unb thue fotd)e in ein gut Duart oom heften WaDera 2Gein, unb laffe benfelhen 3 UGod)en an einem ^lak fteben, wo bie (Sonne auf bk Bottel fcheinen fann, unb fd)ütle benfetben täglid), bann feihe benfetben burch, unb nimm 3 SfGeinglafer ooü beS SageS, beS WorgenS, WittagS unb SlbenbS, alle* mal 1 ©tunbe oor bem Effen, unb fahre bamit fort täglich, fo wirb ftd) baS Verlorne balb wieber ftnben. J)d) will hier noch ein gutes Wütet oerorbnett; einS ift aber faft fo gut alS baS anbere, bu fannft aber ba* mit nad) Belieben abwechfeln. . ^ Nimm 2 Slung preparirter ©taht (2 ounces steel #frprepared, diviele into 32 doses) atlS ber Slpothefe, unb laß bir benfetben in 32 ^orgionen abwiegen, \ebe ^3orgion in ein befonbereS Rapier, ©rep foleher $or* gionen nimmft bu alle Sage aüemal eine ©tunbe oor bem Effen; beS WorgenS eine, beS WittagS eine, unb beS SlbenbS eine ^orgton. ©n nimmft eine jebe $or* gion in etwas gutem £)onig, ungefähr ein guter Sl)ce* löffel ooü. öür ift nun nod) ein Wittel: Nimm 8 ©rän grüner Vitriol, 20 ©rän prepa* rirter ©tabl, (8 grains salt of steel or green Vitri- ol, 20 grains steel prepared, mixed for one dose) auf einmal in §)onig gu nehmen, 2 ober 3 mal beS SageS oor bem Elfen, naehbem eS recht gut gemifcht ift. ©u magft nun baS eine ober baS anbere wät)* len. ©ie gwep erftett ftnb aber febr gute Wittel; id) hoffe nicht, bafi bu baS brüte wirft brauchen. ES oerfteht ftcb oon felbft, bafi wenn fonft anbere Kranf* beüSumftänbe oorbanben finb, bie oieüeicbt ober ohne 3weife( Urfacbe an biefer Unorbnung ftnb, ba^ fotehe guoörberft gehoben werben muffen, ©onft aber habe ich bie'ftcherften unb unfehäbtichften Wittel oer* orbnet; wer fte probirt, wirb ben Nitren baoon auS* ftnben. @efunbl)eitS*©cha^fammer. 89 9)c on at~S f t ufj ju grofs, ober ju plofelich unb ju fr a r f. ©ieS ift nicht häufig bep jungen SfGetbSleuten ber gaü, fonbertt oft wenn fte 45 ober 50 3ahre alt ftnb. ©ie Urfacbett baoon fönnen oerfcbieben fepn. Eine gu oiel fifcenbe unb gu ooüe SebenSart, bie auS gu oiel bartqefalgenen, hochgewürgten unb fcbarfen ©peifen befte'bt, ftarfeS ©etränf, außerorbentliche Ermübung unb Daraus entftehenbe ©d)wad)heit, heftige Seiben* fd)aften, als 3orn, gureht unb ©chreefen, übertrte* bene 2Goüuft, unb Dergleichen mehr, ©iefcm Uebel■<■ nun abguhelfen, foüte bie Braute ruhig unb gelaffen^ bepbeS am Körper- unb ©emütb gelaffen werben.^ SIBemi ber Blutfluß fehr arg ift, fo foüte fie gu Bette mit ihrem Kopfe niebrig liegen, unb ihre SebenSart foüte fühlenb unb Icicljt fepn, als febwache Saufet* brühe, magere faure Nahmfuppe, it. f. w. 3hr ©e* tränf follte täglid) meiftenS Neffelwurge(*Sbee fepn. ©ollte aber bieS nicht hinlänglich fepn, fo muffen ftärfere Wittel oerfud)t werb'en. 3$ will Daher etliche gute hieher feien. »Jcimm 2 Dram SU.iun, 1 Dr.im Dfd).ipan (Jrtli. 2 drams Aium and 1 dram Japan Earth, rubbed together, to be divided into 9 cqual parfs. ©iefeS muß gufammen gerieben ober genüftbt unb in 9 gleiche Sheile getbeift werben; baoon nimmt man eit'te ^orgion 3 mal beS SageS, oor bem Effen, in ein wenig ^Gaffer.—Qkr ift nun ein anbereS, befonberS für bie, bie ben Silaun nicht gut oertragen fönnen: Nimm 2 Eßlöffel ootl Nofentinftur 3 mal beS Sa* geS, gu jebe 2 Eßlöffel ooü thue 12 ober 15 Sropfen Sabanum. ©olltett aber biefe Wittel alle bepbe fehl* fd)lagen, meld)eS febr feiten ift, fo nimm \ ©ram ^erüftan Barf in ^ulocr, unb rühre 10 Sropfen Vitriol Elirir (gewöhnlich faure Sropfen genannt) 90 ©efutibbeitS*©cf)akfammer. ba^u; id) fage, nimm bann h ©ram Barf, mifehe 10 Sropfen Vitriol Elirir bagu, unb nimm eS bann auf einmal in einem äGeinglaS ooü ^ortwein ober rothem Webocf, 4 mal DeS SageS. £ter ift eS nun tttVEnglifcb,: \ dram Peruvian Bark, mix 10 drops Elixir of Vitriol up in J^the Bark, and then take the whole in a glass of Ciaret, Port or Medoc, four times a day. rBep außerorbenttid) ftarfen unb gefährlichen Vor* fäüen eines BlutflußeS muffen oft Sucher auS fatt ^Gaffer gegogen, wieberholt aufgelegt werben; im KinDbctte aber foüte folcheS mit großer Vorftd)t ge* fcbebeu, wenn man aber rotber %Qein bagu mifd)t, unb halb Eßig unb halb 2Gaffer nimmt, fo ift eS ftcher. ©uter Slatb an altere $rauen6perfonen. 3ft eine orbentliche, regelmäßige unb thättge Se* benSart aüen ^GeibSleuten in ir>ren Jüngern unb mit* leren 3abren nicht gcnugfam anguempfebten, wk Dielmebr ift ein guter Nath unb eine freunbfcbaftlicbe Erinnerung in biefer ^infteht für ältere nöthig, wel* che bie 3al)ren erleben, wo ihre befonbcre weibliche Umftänbe auf immer eine anbere Nichtung nehmen muffen. ES ift [eiber nicht genug gu beba'uern, bafi bie meiften älteren 2GeibS(eute tn biefer Nücffteht entweber gänglid) unwiffenb ober achtlos ftnb. Wan follte benfen bie Natur unb Befcbaffenbeü ber Um* ftänbe, fo wie auch bie öftere Erfahrung oon anbern, foüte fte fing machen. 2GeibSlcute bie 48, 50 ober etliche 50 3abre erreichen, ftnben ohne 3>Deifel auS, bafi biefe wid)tige unb große Veränberung mit t'h* nen Dorgchcn muß. Um nun ihrer Natur'in biefem Sffiege gu helfen, foüten fte nad) unb nach anfangen tn ihrer Koft etwaS abgitbreehen, befonberS wenn' fte Doüblütig ftnb, unb gelinbere, nicht fo nabrtjafte Se*. ©efunbf)eitS*©cbafcfammer. 91 benSmütel gettießett. ©agu foüten fte monatlich im ooüen Sid)t, im Slnfange, faft ein $etnt Blut gur / Slber laffen, unb gwar am Slrm. ©ieS foüte wenig*' fteuS für 12 Wonate bmburd), oon Wonat gu Wo* nat, fortgefefet werben, (oft länger) bod) fo, bafi man oon Wönat gu Wonat etwaS weniger Blut weg* nimmt, bis man enblieh fühlt unb wei^, ba$ biefer wtebtige 3eitpunft unb bic ©efahr babep, glücftieh überft'anben ift. 2GeibSleute bie biefe golbene Vor*A fchrift in Sicht nehmen, werben ben reiflichen unb ■ großen 3lu%en an ihrer eigenen ©efunbbeit batb er* • fahren, unb fie werben mir für biefen guten Natl)^ banfen. 3m ©egentheil, 2GeibS(eute bie nicht qlau* . ben, werben fühlen muffen, inbem fte oft mit lebenS*v länglid)en Uebetn nütt nur allein werben gu fämpfen haben, fonbern ftd) oft baburd) einen ungeitigen Sob gugiehen. Wan fep alfo, um feineS eigenen BeftenS wiüen, Porftd)tig unb flug. 2Beifeer ftlufs. ©iefer ift äußerft befebwerlicb, ber ©efunbbeit febr na&tbetlig, febr fcbmäcbenb, unb enbet entweber in ber fogenannten grünen Kranfheit, ober wohl gar oft in ber SungenäuSgebrung. Urfad)e.—©iefe Kranfheit wirb febr oft im Kiubbette, wenn eS nicht recht hergebt, aufgetefen, fann aber auch burd) Sräg* ober gaulhett, burch übertriebenen ©ebrauch oon Shee unb Baffee, ttnna* türlid)e Befriebigung ber StGoüuft, unb gif ärmliche SebenSart beroofgebraebt werben. BehanblungSart.—©aS Unglüef tft, ba^ mie 2GeibS(eute, bie mit biefer Kranfheit behaftet ftnb, ftd) febämen, um ftd) irgenb einem gefebieften Slrgte m offenbaren, baburd) fte ftd) bann oft gang tanqe mit biefem Uebel plagen, baS immer gu unb nidjt abnimmt; bis fte enblid) auS Noth gegwungeu 92 ©e f u n b l) e i t S*©d)a I? f a m tn e r. werben, £)ülfe gu fud)en; wo eS bann oft gu fpät, ober wenigftenS oiele Wuhe* foftet, biefe Kranfheit .311 heilen. " üIGenn ein grauengimmer, baS mit biefer Kranfheit behaftet ift, ftd) im Slnfange fo oiel alS mbglid) ober größtentheitS aüeS Baffcc* unb Sl)ee* tri«,fenS enthalt, unb größtentheitS Witdffpeifen gu ihrem SebenSunterhatte wählt,' babep febr reinlich ift, frühe aufftet)t, ftd) oft in freper Suft bewegt, fo wirb A fte oft oon biefer Kranfheit, ohne ©ebiraud) oon fünftlichen Wittelu, befrepet. 2Genn eS aber fd)on gu fpat ift, unb bie Kranfheit fd)on gu oiel Ueberbanb genommen bat, fo muffen ftrengere Wittel gebraucht ^Werben; oon benen ich etliche o'erorbnen will, bie man mit Nutzen gcbraud)en fann. VorauSgefefct alfo, bafi man ftd) größtentheitS Wild) gur Nahrung er* wählt, feinen Baffee ober St)ee trinft, fo mag ftd) fol* genbeS merfen. Neinlid)feit ift gur Stellung biefeS UebctS gang in* fonberheit nöthig, nicht nur aüein ber Kleiber, fon* bern aud) eine häufige unb forgfältige Slbwafehung berjenigen Sbeite, wo ber weiße'gluß feinen beftäri* bigen SluSgang bat. 3U t)em @nc,e uehme man aüe Slbenb bepm ©d)lafengeben unb WorgenS bepm Stuf fteben falteS ^Gaffer in einem ©efchirr, nehme gwep Sucher, in jebe £)anb einS, unb tunfe fte inS ^Gaffer ohne oiet auSgubrücfen, unb fchlage fte plöfc* lid) an jeber ©eite gmifd)en ber Sänfte unb bem iln* terleibe an, unb laffe baS ^Gaffer getroft an Den Betnett herunterlaufen; man wafebe bann mit gleiß biejenigen Sbeite wo ber gluß feinen beftänbigen Slbgaug bat; üub menn man fertia,, reibe ftcb gehörig tro'cfen ab. ©ieS muß wenigftenS 3 ober 4 i'Gocbeh fortgefefct werben. 3d) weif; eS toobl, ba^ oiele sJGetbS^ teilte DaS abgefebmaefte unb fäd)crlid)c Vorurtbeit haben, bafi fie faum falteS ^Gaffer ried)en, gefebmei* ge eS bann antühren, ftd) brein wafchen ober hinein* ©efunbheitS*©cha^fammer. 93 haben bürfen. greptich, gu gewiffen 3eüen würbe eS ihnen eben nicht beilfam 'fepn. ©tefe ßeit alfo ausgenommen, fo ift ihnen baS falte äGaffer nicht/ mehr fd)aDlid), als wie aud) WannSperfonen: unb id) oerftchere jefct, bafi ich mehr als einer jungen grauenSperfon, bie fehr arg mit bem weißen gluß behaftet war, fo baß fd)on .bk grüne Kranfheit ftcb angegeigt, ben guten Natt) gu ihrem großen ©lücfe gegeben, für 20 Winuten bis a« bie Knie inS falte ÜGaffer ^u ftfcen. W e b i g i n.—Batfam Kapeipei (baisam copaiva) ift eine fehr mt<cbe Slrgettep in biefer Kranfheit^ Wan nehme pou 30 bis 35 Sropfen bapon in etnemp guten Eßlöffel ooü füß gemad)tem 2Getn unb SIGaffer* 3 mal beS SageS, aüemal 1 ©tunbe oor bem dffen, unb fefce bieS etliche SGoehen nebft ber oorbtn fjebad)* ten täglichen Slbmafcbung fort. Watt glaube ja nicht ba^ biefe Kranfheit in etlichen Sagen geheilt werben fann, unb gebe alfo ben Wutt) "unb"bie Hoffnung nicht auf, föubenr fep getroft unb gebulbig. ©oüte bieS aber nicht bmlängitcb feptt, fo röche man bie 2te Ninbe oon ©ebwargeichenhpfg giemtich ftarf ab, unb fprüfce etwaS bapon wenn fatt, 2 ober 3 mal beS Sa* geS in bie Wutter, unb hafte bamit geraume 3eü an. 2öenn biefe Kranfheit fehr tauge geftanben hat, fo muffen oft ftärfere Wittel gur EinfpfütMtng gebraucht werben, wie g. B. fpanifche Wüefe*Sinftur, halb mit ^Gaffer Perbünnt. ES ift aber nur baS Slnhatten mit folehen Sirgenepen baS gewinnt. 3d) will nun noch ein paar fräftige Wittel hieber fetten, bie man auSfchreiben unb in ber Slpotbefe macben laffen fann, wenn man fte braucht. Nimm 1 Dram nxifcer Vitriol, 10 ®rän 5Me»s3ucter, 2 Dram $ßaffer. 94 ©efitttbl)ettS*©d)afcfammer. ASTRINGENT INJECTION. Take white vitriol 1 dram, Sugar of lead 10 grains, Water 2 drams. ' To be rubbed together in a mortar, the whole then to Jv be mixed with 1 pint of distilled water. Weibe biefeS in einem Wörfer recht gufammen, unb laß bann 1 $eint biftiüirteS ^Gaffer bagu mifcben: t dou biefer Wirtur muß mau 3 ober 4 mal beS SageS etwaS in bie Wutter fprifcen. <£tdrfenbelipillen. /yNimm ®um Äetno unb Ertraft oon ^enwtan *Zßaxt, oon einem jeben ein ©ram, geriebener WttS* fatennuß 1 ©frupel, gepiiloerter 2llattn ? ©ram, unb ©prup ober WotaffeS genug um biefe Waffe aufgu* machen. ©ieS muß in 36'^iüen gemacht werben." Von biefen nimmt man 3 um 11 Uhr Vormittags unb um 5 Uhr Nachmittags. Wan muß fte hinun* terwafchen mit einem 5Geing(aS ooü guten Portweins. ^GeibSteute bie biefer Kranfheit gttgethan ftnb, foüten ftcb anS falte Bab gewöhnen, wenig Kaffee ober Shee trinfen, unb im SBtnter ein glam'tet*^)emb auf bk bloße §)aut tragen. FEMALE PILLS. Take of gum kino and extract of Peruvian bark, each 1 dram, grated nutmeg 1 scruple, powdered alum i dram, syrup sufficient to form a mass, which is to be divided into 36 pills. Tbree of these are to be taken at 11 in the forenoon, and at 5 o'ciock in the afternoon, to be washed down by a wineglass füll of good port wine. 93i u 11 e r ro e l; unb 93? u 11 e r g i cfy t e r. ©iefe Kranfheit ift leiber gu aügemein befannt, als ba§ fie einer weiteren Befehreibung beDürfte. SfGcibSleute bie mit biefen Uebetn behaftet ftnb, foü* ten bann unb wann Kamiüen, ^eppermint ober Ko* ©efunbbeitS*©cbafcfammer. 95 rianber Shec trinfen, unb babep ftd) £)offmanS Slno* Dein (Iloflman's Anodyne) gu Qaufe halten, fo Daß / wenn fte eS befürchten ober bie geringfte ©pürung, baoon wahrnehmen, fogteid) oon 25 bis 30 Sropfen ibaooit in einem Eßlöffel ooü fuß gemachtes ^3cprf r* mint ober Baffam ^Gaffer alle 3 ©tunben beS &a* geS nehmen, mobitrd) fte oft biefeS Uebel abhalfen - fönnen. ©oüte aber bie Kranfheit wirflid) etnge* fefct fepn, fo nehme man einen Sheelöffet halb gaba* »tum unD halb Slßafietptinftur geintfdjt aüe ©tunbe, bis eS weicht, weld)eS giemlid) balD ber gaü femt toirb. Dft giebt eS augenbftcflidje Er(etd^eruni»| ©abep follte"man bie güße uub Beine ber KranfeTy^, fogteief) inS warme Bab thim; bieS an unb für fidr? felbft giebt oft augenb(icflid)e .Erleichterung, ©ie gemöbt'tlid)e SebenSart foüte größtenteils auS leieh* ten gleifd)fpeifen beftehen. '3hf ©etränf foüte ja nid)t piel Baffce ober Shee, fonbern gewöhnlich 9?ort*^ locin unb SfGaffer fepn. Slngenetjme ©efeüfftaft, reine Suft unb mäßige Shätigfeit tragen wirflid) oiel ba'3u bep, £GeibS(eute oon biefer Kranfheit gu furiren. 5Geit aber biefe Kranfheit oft oon (Sdnvad)* beit berfoiumt, fo will id) je£t nod) fehr fdjäfcbare weibtidK ^3tüen Derorbttett, bie man jebergeit in ber Slpotbcfe ftd) mad)en (äffen fann, um bie 9latur ba* burd) gu ftarfen, bamit ein foleher böfcr.geinb fo oiel atS möglid) abgehalten wirb. Starten be weibliche **)> i 11 e n, für $ßei66leute bie mit 9)c u 11 e r ro e b unb ® i cb t e r 6 e \) ,1 f t e t finb. .Nimm foft Ertraft of Barf 2 ©ratnS, Kefumbo ^tttoer uub Eifenrnft oon jebem 1 ©ram, ©prup hinlänglich um Dicfe Waffe aufgmnacben. ©ieS muß man in 50 tyillen mache« laffen, wooon man mit 2, Drepmal beS SageS, anfängt, unb fann bamit, nad) unb nach, bis gü 5 Rillen, 3 mal beS SageS, fortge* ben. 96 ©efunbbeitS*©d)afcfammer. Tonic Pills for Females ajjlicted with the Hysterics. Take of soft Extract of Bark 2 arams, Columbo, powdered, and rust of iron, each 1 dram, syrup sufficient to form a mass. To be divided into 50 pills ; take 2, and gradually increase to 5 pills, 3 times a day. k S-ürbaSSDiutterroeb. "*■ I1 JbiefeS Wittel ift nicht nur befonberS für Wutter* i. weh, fonbern auch in aewiffett anbern weiblichen Kranfheite«, oft gar im Kinbbette, tmt großem ©lüefe gebraucht worbeii. (Kimm 1 *$eint com 6eften 33ranbt), 6 O-uint. Ä'affor, 4 O-uint. Dampfer, \ £anb»oll geborrte Jpolber6eeren. Shue biefeS in ben Branbp, faffe eS über 3lad)t fte* ben; 14 ©tunben nachher fann man folcheS gebrau* eben. Wan nimmt baoon 1 Eßlöffel doü i'n war* mem SfGeitt, 4 Sfd)iü, wenn man ©ehmergen im Seihe hat gu gewiffen 3eüen, g. B. bep ber monatli* eben Neinigung, fonft aber wenn man eS braucht, Slüein bepm Schlafengehen. ©iefeS Wittel ift fd)äfcenSwertt). ©uter dlatl) für fdjroangere -Jö e i b ä l eu te. ©chwangeren 5GcibS(cuten ift nun nod) angura* then, baf) fie, oorgüglich wenn fte Doübfütig ftnb, in ben erften 5 ober 6 2God)cn ihrer ©d>wa'ngerfcbaft am Slrm gehörig gur Slber laffen, ungefähr 1 ^eint, ober wer nicht fo ooübtütig ift, weniger. Eimnat ift gewöbnfid) genug, ©iejenigen 2Geiber bte wäh* retib ber ©d)waugerfchaft aud) nod) oft ihr Wonat* ticheS haben, foüten bann unb wann gegen baS Dolle 2id)t ein halb ^cittt gur Slber taffett';' bod) hat eS nicht oft ©efahr wenn im Slnfange ber ©durauger* fcbaft regelmäßig einmal gur Slber gelaffen wirb.- ©ewöhnlid) fteüen ftcb bep ben meiften Leibern, fer ©efunbbettS*©d)afcfammer. 97 halb fte fehwanger werben, Uebelfcitett unb Erbre* eben ein, wogegen man WorgenS bemn Sluffteben ein Sheefoppel ooü KamiÜen* ober ^eppermtnt*Sbee' trinfen follte. ©oüten ftd) bann unb wann Dhn* machten einfteüen, fo nehme man Dagegen bann unb wann 30 Sropfen oott £)offmanS Slno'bein in etwaS fußgcmad)tem falten Gaffer. §offmanS SlnoDein ift überhaupt für Sßeiber eine fo gute Webigin, bafi fie eS ftetS im §aufe gut gugeforft halten foütett. Wan fehe aber Darnach, ba^ man eS äd)t unb gut befommt, weil eS oft oon ben Slpothefern nachge* macht wirb. Bep großer £artfetbigfeü foüte man ein 4 SfchiU oon bem Sarirwein WorgenS nüchtern}3' nehmen, ©en Sarirwein foüte ftd) auch jeber Bauer" ftetS im Qaufe halten, gut gugeforft, weil biefer ftcb ein gangcS ^abr unb länger gut erhält, gür fd)W.- ' reS '©eben unb gu hoch in bk §öbe Neiehett, muß matt ftd) febr gu foleher 3eü hüten, überhaupt aber munter unb tbätig fepn, unb allerbanb ©riüenfange* reuen unb ängftliche Einbilbungen permeiben. Eine fdnoangcre grau foüte inSbefon'bere barauf feben, ba^ fie ihre Bruftmargen 4 siGod)cn Derber, ehe fte inS Kinbbctte fommt, ein paar mal beS SageS, ober auch nur WorgenS, mit ein wenig Bran'bp nefct; bieS treibt bie'Margen heraus, tinb oerbütet im Kinbbctte Entgünbtmgen berfelben ober wehe 2Gar* gen. *lGenn fte eS gerabe treffen fann, fo foüte eine fchwangere grau ein paar Sage guoor ehe fte nieber fommt', 2 Sbeite cincS ^eiutS'am 5lrm gur Slber faf* fen, fo werben baburd) oft Eutgünbungen unb ftarfe Blutflüffe abgebalten. ®uter 9vatl) an £inbDetterinnen. ES ift oft ber gaü, ba% man tbeifS auS Unwiffen* beit, tbeitS auS ^u großer Eilfertigfeit, fchwangere SfGtibSfeutc auf eine unnatürliche Slrt oor ber 3eit 98 ©efunbbeüS*©d)afcfammer. fehr abmattet, baburd) ba$ man bie ©eburt haben will ehe bie wirfliebe 3eü bafür ba ift. ©otehe un* gettige Bemühungen haben nicht fetten baS Sehen üer Wutter unb beS KinbeS, ober einS oon bepben in große ©efahr gefefcet, ober haben wohl gar einer ober bem anbern, ober allen gwepen, baS Sehen gefoftet. ©aper will id) hier für fofehen Unüerftanb woblmei* .nenb gewarnt haben. iObenbrein tft oft noch ber ifthäbfiche unb garftige ©ebrauch im ©äuge, ^ inqn oft ©chwangere wäbrenb ber Slrbeit mit slGein, S^rbial ober fonftigen bifcigeu ©etränfeu gu ftarfen, mnb baburd) bie ©eburt ^u beförbern meint, woburd) man aber meiftentheifS baS gieber bep ber ©cbman* gern oergrößerr, bie Wutter erbifct, unb bie ©eburt oerlangert. Wan werbe bod) einmal fing, unb thue * bod) aüeS mit Bebacht. 2Genu bie ©d)ioangere burftig ift, fo gebe man ihr Soaftwaffer, worin mau oon 12 bis i5 Sropfen fchwiet ©pirit of Neiter • auflösen fann. ©ieS ift febr fühlenb unb tabenb. Ueberhaupt warte man in ©ebittb bk ßeit ber ©e* burt ab, bk beftimmt ift unb nicht über bk ßeit auS* bleibt; biefe 3eü läßt ftcb aber nicht oor ber ßeit er* gwingen. UebrigenS, ber ©ebrauch, ben man hat, um auS guter Weinung bie Brüfte ber Kinbbetterin mit 3 boppettem gtamiel gugubeefen, ift ein überaus fehäblicher. ©aburd) wirb ein faft beftänbigeS gie* ber in ben Brüften aufgehalten, unb im gaü" bie ge* ringfte Suft barüber weht, fo bat eS Entgünbung ber Brüfte unb harte ©efchwulft gur gofge, bie oft'einer Kinbbetterin unoergteichtid) Diele ©ehmergen unb Wühe mad)t. ©iefeS Uebel fann man oft oerbüten, wenn man oon Slnfange an ben Brüften ber ^inM^et* terin mit gu oiefer ©eefe nicht befchwerlid) fäüt, be* fonberS wenn fte in ber warmen ©tube liegt. ES oerfteht ftd) enblid) oon felbft, bafi bk größte Nein* (icbfeü, fowohl bep ber Kinbbetterin felbft, als and) ©cfunbbeitS*©d)afcfammer. 99 in ber (Stube beobachtet werben foüte; bie genauefte Neinfid)feit unb Nut)e ift im Kinbbette febr angura*' tben. Wan foüte wenigftenS alle Sage bic ©tube ein wenig mit Eßig befprengen; aud) ift guter Eßig* ober Kriem of Sartar*^unfeh, mehr füß" als fauer, ein $uteS ©ctränf für bie Kinbbetterin. Wan JoÜte ber Kinbbetterin teid)te aber mittelmäßig nahrhafte Koft gu effen reichen, wie g. B. gebratene faure Slep* fei, ein weicbeS Ep, nicht gar gu fette gleifeh* ober ©infelfuppe, ein wenig NeiSpubbing, tt. b. g. Slm Wittag foüte man aüemal, befonberS bep beü'er 2GÜ* terung", etwaS friftbe ^uft in bk ©tube gulaffen, boch fo, bäfi bk Kinbbetterin tüd)t in bem 3ug liegt. #i nbt>ett*$ie6er. ©iefeS gieber fängt gewöhnlich an am lften, 2ten unb 3ten Sage nad) ber'Entbinbung. ES fängt mit ©d)attbern, grieren unb oft ©treefen ber ©lieber an, worauf benn gewöhnlich heftige ©d)mergen über ben gangen Unterleib folgen, ©ie Kranfe hat im* mer oiel ©urft unb heftiges Kopfweh babep, befon* berS im Vorberfopf, thei'tS auch in ben Slugenlie* bern, nebenher ein rotheS, t)ü?igeS ©eftd)t, Slengft* lichfeit, eine heiße troefene ©a'ut, ein gefchwinber aber fchwacber $utS, bochgefärbteS SOBaffer, furger -Dthem, unb eine große Verringerung wo nicht ein gäng(id)eS •Slufhör'en ber in folchen fallen natürli* eben wcibttd)en Neinigung; öfters fommt bagu Bre* eben unb Sariren fchott im Slnfange beS gieberS, ge* wöbutieber aber ift ©artfeibigfeit, enbficb fommt ein faft unaufhörlicher ©urehlaüf babep, ber gufefct gäng* lieh unwillführfich ift. ©ie Urfaehen biefeS ftnb Un* terbrücfttng ober Wanget an ber natürtid)en weibli* d>en Neinigung, Entgünbung ber Wutter, ober ein 3nrücfbteiben ber Wild). Webiein. — ^enn ©artteibigfeit ©tatt ftn* 100 ©efunbbeitS*©d)afefammer. bet, fo muffen mieberhofte mitbe, eröffnenbe Kltftiere gehraucht werben, wie id) fonft fd)on oerorbnet habe; foüte aber baburci) Der ©chmerg nicht nachlaffen unb fem ©tubtgang erfolgen, fo muß man ber Kranfen gwep ©rittheile eines tyeintS gur Slber (äffen, meld)eS in 24 ©tunben wieberbott werben muß. Ehe man aber gur Slber läßt, giebt man it)r ein ^ißeingtaS ooü oon ber gieberlarining, WorgenS nüchtern, unb läßt ihr ben nächften Sag am Slrm gur SlDer, welches man bann in 24 ©tunben wieberholen fann. ©eilte aber ber ©d)tnerg nach ber Sarirung nicht nach* laffen, fo muß man ber Kinbbetterin ein berbcS 3ug- „pfüfter auf ben Unterleib legen, unb laß baffelbe we* UhigftenS 12 ©tunben liegen, baS man nachher mit aufgehabten Krautblättern etliche Sage offen hatten muß. ©obalD Der ©chmerg nachläßt oDer aufhört, fo gebe man ihr beS WorgenS unb beS SlbenbS, oor bem Effen, oon 25 bis 30 Sropfen Slntimonial^IGein, mit oon 8 bis 10 Sropfen Sabanum barunter ge* mifcht; burch ben Sag aber fann man ihr oon bem ©aleimSfcbulep, baSich im Slnfange DiefeS IGerf* cbenS als ein KüblungSmütel oerorbnet habe, aüe 3 ©tunben eine gehörige ^orgion geben. ©aS ©e* tränf ber Kranfen follte entweber' Soaft* ober ©er* ftenwaffer, mit etlichen ©ränS gereinigtem ©atpeter bar unter, ober etwaS Semonäbe fepn; Wint ober Balfam ober ©agothee, ift auch febr gut. 5§etl biefe Kranfheit immer mebr ober weniger gefährlich ift, fo foüte man fehr forgfältig biefer Vorfchrift fotaen, fo wirb man auS 10 Kinbbetterinnen 9 retten. 3ch will nun noch eine Slrt roeibfieber Rillen bieber feDen ober befebreiben, bie in Nücffteht ihres NufcenS für 2GeibSleute, bie oiel mit Wutterweb behaftet ftnb, ober bie Wanget ober große Befd)werben an ihrer monatlichen Neinigung haben, Don nicht Dielen Slrge* nepen übertfoffen werben. ©efunbbeitS*©cf)akfammer. 101 <2Bei6licbe Rillen jur Jpülfe ber monatlichen Reinigung, unb roiber ba$ fogenannte 9)iut* t e r ro e t). Nimm Slßaftetp, (Salbanum unb Wprrhen, oon einein jeben 1 ^um; reftifeieb Slmberöbt 1 ©ram. Saß bieS gufammen gemacht werben mit WolaffeS, unb faß 75 Rillen barauS machen. Nimm eine $iüe bepm ©d)lafengeben; man fann aber in brin* genben gäüen beS WorgenS auch eine *)3iüe nehmen. Take Assafoetida, Myrrh and Galbanum, of each 1 ounce ; rectified Oil of Amber 1 dram: to be made up with molasses, and divided into 75 pills—each piil to contain 1 scruple of the medicinal ingredients. $Befye unb gefd)wollene Prüfte. gür ©cfd)wutft in ben Brüften ift nichts beffer als bieS: Nimm ein tyeint Vorlauf ober guter Branbp, unb thue 2 ©ram Blepguefer hinein. SGemt man gleich im Slnfange bep ©efehwulftc ber Brüfte fte mit biefem Wittel wäfdjt, fo wirb gewiß bic ©e* fd)wnlft nicht Ueberbanb nehmen, fonbern giemlich balb oergehen. ©ieS ift auch febr gut für offene Brüfte, wenn man bie 2Gunben ^oll Kaftoröhl, um bk Eingeweibe gu reinigen. ©oüte eS aber babureb nicht Diel beffer werben, fo ge* be man bem Kinb oon 8 bis 10 Sropfen Slntimoniab- S'Gcin, in einem Sbeelöffet ooü siGaffer, bamit eS ftd) bricht, ©oüte biefeS baS erfte mal nid)t erfolgen, fo gebe mau t ©tunbe nachher noch einmal 8 Sropfen, unb 12 ©tunben nachher gebe man bcmfelben 4 ober 5 ©rän Nubarb^uloer mit eben fo Diel Waguefta, mit ein wenig ^Gaffer aufgemifcht.—©ieS wirb wobt bieS Uebel giemlich gewiß heben. 33 r e d) e n. $Gcntt bk Nahrungsmittel ober ©peifen gang ober unoerbauet wieber aufgebrochen, fo ift bieS ein 3eid)en ba^ fie ben Wagen überlaben haben, welches itch gewöhnlich oon felbft giebt, wenn man ihnen nachher nid)t fo oiel gu effen giebt. ©oüten fte gaücnartiger ©d)(eim, unb bk Koft gum Sheil per* bauet aufbrechen, fo foüte man ibre Koft »erän» 104 ©efunbbeitS*©d)afcfammer. bern, unb ben ©alein*Sfd)utep gured)te machen, ben id) im Slnfange biefeS ^iGerfS perorbnet, unb ihnen gwep ober 3 mat beS SageS einen Sbeelöffet doü auf ß Sropfen Sabanum, je 'nacbbem bie Umftänbe ftär* fer ober fcbmäd)er ftnb, geben; etwaS Balfam ober Wdnt in Bränbp thun unb recht heiß machen, unb ihnen Umfd)täge baoon, wieber holt, fo warm wie eS baS Kinb leiben fann, über ben Wagen fd)lagen, unb 12 ©tunben barauf bemfetben, nach bem Sllter beS KinbeS, etwaS Kaftoröl)t, ober etwaS Nubarb unb Wagnefta gebe«. S? i f f u p. ©er ©iffup bep Kinbern entftebt gewöhnlich auS gu oieler ©ättre her, bie fid) im Wagen aufhält. ©ollte er heftig unb lange anhattenb fepn, fo gebe matt bem Kinbe 8 ©rän gttbcreitete Kretbe mit 2 ober 3 ©ran gepuloertem Nubarb unb mifehe eS auf mit ein wenig WotaffeS. ©oüte er gang heftig fepn, fo muß mau ben Wagen mit ein wenig Dpobet'baf, wor* unter man 5 ober 6 Sropfen Sabanum thut, bann unb wann reiben, fo wirb ber §)iffup oergei)en. i£ cbmer 5e n unb \S3 i n b in ben ©ebdrmen. ©iefe Kranfheit täßt ftcb gar leicht an faft beftän* bigent ©d)repcn ber Kinber, unb wenn fte babep häufig bie Beine in bie S>et)e gichen, erfenuen,— Slöcmt bamit ein ©urd)fanf unb ein grüner ©tuhf* gang perbunben ift, fo gebe man ihnen nach ihrem Sllter oon 4 bis 16 ©ran Nubarb mit eben fo oiet Wagnefta. SScnn aber babep häufiges faureS 2luf* ftoßen ftatt ftnbet, fo gebe man nach ihrem Sllter, ohn* gefebr 10 (Stunbcn nad) ber Sarirung aüe h ©tunbe oon 8 bis 16 Sropfen Slntimotüaf^IGein, HS Bre* d)cn erfolgt. (Sollte aber bennod) ber ©chmerg nicht aufboren, fonbern wohl gar äußerft heftig fepn, ©efunbt)eitS*©d)afefammer. 105 unb baS Kinb babep faft ohne Nachlaß überaus he^ tig fd)repen, fo gebe man ihm 2 Sbeelöffet doü, mit 5 ober 6 Sropfen SaDanum oermifcht, oon ber fol* l genben Wirtur, tie fehr fd)äfcbar ift, unb faft nocV ¥ nie gefehlt hat.. Nimm 3uf>ereitete treibe 1 ^frupel, Sjnftur of jferramäbfaatnen 3 <"Dnimg, . «Äompaunb ^pirit of Saoenber 1 2*ram, •^eppermintsüBaffer 2 2lunj—jufammen t>ermifd)f. Take prepared chalk 1 scruple, Tincture of carraway-seed 3 drams, Compound spirits of lavender 1 dram, Peppermint-water 2 ounces—mixed. ©obatb als ber ©chmerg nachläßt, unb baS Kinb ift babep hartleibig, fo fann man bemfelben, nad) feinem Sllter, Kaftoröt)l gebe«, l a u f ber kinber. ©en ©urehlauf foüte man bep Ktnbern eben fo wenig augenblicf lieh floppen atS wie bep Erwachfenen. ■ÜGeun ber ©tuhlgang meiftentbeitS grün ift, fo gebe man, nach ihremSllter, oon 4 bis 16 ©rän Nubarb, mit eben fo oiel Wagnefta mit WolaffeS^SGBaffer an* gerührt. 3e^n ©ttinbcn nachher fann mau ihnen bie Dorhin oerorbttete Kreibemirtur geben, ©ollte aber ber ©tuhlgang fehr oft unb fchteimig unb Wutig fepn, fo foÜte man ihren Körper in wannen glanncl • einroiefeln, ihnen gleifchtbee ober Brühe, ©agotbee, I ober EiftngtaS in Witcb gefocbt, häufig gu trinfen ge* ben. ES "wäre fein ©cbabe, wenn man ihnen ein 3ugpflafter über ben Seih legte, unb nachher fann man ihnen aüe 6 ©tunben einen guten SheelÖffel doü dou ber folgenden Wirtur geben." 9?imm Sinftur of 35nrf 1 ""Dram, kreibemirtur 2 9(unj, Sabanum 12 Kröpfen, Sinnamon^-Baffer 1 2(unj—jufammen wrmifcht. 106 ©efunbbeitS*©d)afcfammer. Take Tincture of Bark 1 dram, Chalk Mixture 2 ounces, Laudanum 12 drops, Cinnamon-water 1 ounce—to be mixed. ES oerfteht ftd) dou felbft, ba^ oon allen Sirgenepen bie ich Derorbne, man nach Belieben bk £)älfte ober ben 4ten Sbeil machen fann, man barf nur bk $&älfte ' -ober ben 4ten St)eil oon einer jeben Webtgin weniger nehmen. Äreibe*93cirtur, roie $u »erfertigen. , df Nimm gubereüete Kreibe 2 ©ram, §utgucfer 1 *--/©ram; reibe bieS recht gufammen; Dann thue nach '* unb nad) of Wufttäbfd) of ©umarabif 1 Slung, 2Gaf* fer 6 Slung, Saoenber Kompounb 2 ©ramS, unb 2a* banum 30 Sropfen bagu. ©ie borgten für einen Erwachfenen ift ein Eßlöffel ooü alle ©tunbe. Take prepared Chalk 2 drams, Loaf Sugar 1 dram, to be rubbed together; add gradually Mucilage of Gum Arabic 1 ounce, Water 6 ounces, Lavender Compound 2 drams, Lauda- num 30 drops—to be mixed. ©tiefflufj ober Äruup. ©ieS ift immer eine gefährtid)e Kinberfrattfheit, unb wenn nicht im Slnfange Sicht gegeben wirb, ge* wöbtt(id) töbtlid). ©iefe Kranfheit fängt gewöhn* lieh an mit Ruften, Engbrüftigfeit unb Sjeiferteit. ©aS Slthmen ift merflieb befchwerlid), unb immer mit einem lauten ©eräufcf), baS bttreb bie Slnftren* gutig herfommt, Perbunben. ©er Ruften ift ge* wohnlich troefen, guweilen fpepet baS Kinb einen bün* nen wäfferigten ©toff auf. ©aS gieber ift guwei* fen giemfich ho1>, ber 93u(S gefehwinbe, perbunben mit einer bifcigen Unruhe, ©er Wunb ift gemein* lieb inwenbig' hoehroth unb gefchwoüen. S^ier ift nicht oiel ßeit gu Derfäumen. ©o gefd)winb als möglich gebe man bem Binbe, nad) bem oerfebiebe* ©efunbbetts*©cbafctammer\ 107 nen Sllter, oon 12 bis 25 ober 30 Sropfen Slntimo* nial*2Gein alle gwangt'g Winuten, WS Brechen er* folgt, ©chröppett unb Blutigel anfefceu foüte nicht oergeffen werben, ©obalb wie baS Brechmittel ge* börig gewirft hat, fo gebe matt, je naehbem baS Kinb alt, oon 10 bis 25 Sropfen Sabanum aüe ©tunbe, bis baS Dthemholen leid)ter wirb, ©oüte aber bk Engbrüftigfeit wieber gunehmen, fo muß baS Breeh* mittel wieberholt werben, unb nachher wieber 2aba* nnm, wie guoor, gegeben, ©abep foüte man bem -r Kinbe, gleich im Slnfange, ein giemlicbeS 3u$Pftafter ' - über bk gange ©urgel unb VorhafS fegen, unb baffel* be 30 ©tunben liegen laffen, unb bann bic SQBunbe aufhaften mit gebähten Krautblättern. ^>a^n gieb bem Kinbe aüe 2 ©tunben einen Sbeelöffet ooü Ka* ftoröhl. ©o muß man medffefweife mit Brechen, ©chröppen unb Btutfucffern, 3ugPft^fter unb ffeinen ftublgebenben Sirgenepen fortfahren, bis bk heftig* feit ber Kranfheit nachläßt unb ber Kranfe auS ber ©efabr ift. 33ofer fd)w d rigter 93cunb. ©iefe Kranfheit macht ihre Erfcheinung burch tlei* ne ©ebmären unb weifte Blafen, guweiten aud) gelbe, in bem Wuttbe unb auf ber 3Utt$e. 2Genn baS Kinb hartleibig ift, fo gebe man benifelben alle Sage auf 3 Sage, 'einen guten Sheeföffet ooü KaftoröbJ. ©ann mifehe einen 'halben ©ram Borar in einem Eßlöffel doü §onig red)t burebeinanbcr, unb mad)e einen leinenen ©töpfel unb beftreicbe mit bem £)otüg inwenbig ben Wunb unb bie 3ungc beS KinbeS, fb wirb eS halb oergeben. ipautauijfcbläge ober 2C u $ f a b r e n. Wk bem fogenannten SluSfahren ift eigentlich fei* ne fo große ©efahr oerbunben. gäbrt ein Kinb 10S ©efttnbbtttS*©cfyafcfammer. Diel auS, im Naefe«, hinter ben Dh.ren, ober gmt* fd)en ben Beinen, fo geigt bieS beutlich an, baß eS nid)t gehörig reinlid) gehalten wirb. 3n folchen gaüen wafche man bie *)3läfce, bie webe ftnb, mit ein wenig lauwarmer Wild) unb ^Gaffer, unb mache einen tyuff oon weicher Seinwanb, unb thue £)aar* ^ pauber, oDer weiße (Starte gänglid) gu feinem ©taub .gemacht, in ben ^uff, unb ftaube auf bk weben * sJMäfce, bamit folche trocfen bleiben. Sinter bett ^IDbren foüte man eS nid)t fogteieh auftroefnen, eS ifep bann man gebe ihm gupor,'ein paar Sage hinter einanber, 1 ober 2 Sbeelöffet Kaftoröbl. "3ft ber -i-SluSfa^ über ben gangen Körper, fo muß man nur *;" barauf feben, ba^ DaS Kinb fein fatt befommt; follte eS ftcb aber brechen unb fränflich babep fepn, fo gebe man bem Kinbe, ein paar mal beS SageS, für 3 ober 4 Sage, etwaS Nubarb unb Wagnefta" in ein wenig WotaffeS. 2( u § g a n g beS 21 f t e r $. ©ieS ift wirflid) oft ein mühfamer Umftanb, ber gewöhnlich burch bie Slnftrengung bepm ©tuhlgang tm ©urchlauf ober Nubr entfahr, ©oüte eS aber \>on 5>irt(eibigfeü berfommen, fo gebe man bem Kinbe bann tinb wann getinbe Kliftiere oon war* mer Wi(d\ WotaffeS unb Baumöbf. ©obalb ber ©arm herausgeht, fo wäfcbt man ihn, wenn er ge* fchwolleu fchcint, mit ein wenig lauwarm Wilch unb ■fe.iffer, ober auch wenn er eiitgünbet gu fenn feheint. Wan bringt ihn mit einem ginger, an welchem Der Nagel gang furg gefebnütcn fepn muß, wieDer an feinen 93laf?, unD binbe't ein 10 3°ü breites feineneS weicheS Sud) Darum. Wan macht guerft eine breite Binbe über bk Ruften um ben Bauch, unb befeftigt bann baS anbere baran, fo fann eS nid)t weichen. Wan gebe übrigens einem folgen Kinbe, 3 mal beS Sa* @efunbbeitS*©cbafcfammer. 109 geS, etwaS guten 3obanntStrauben*2Getn unb 2Gaf* fer, ober 3 mal beS SageS 4 oon ben fauern Srop*, fett üt einem Eßlöffel ooü falten StGaffer, aüemal oor bem Effen eine halbe ©tunbe, ober che eS bk Bruft friegt. Sahnen. \ 2Genn bie Kinber bep bem 3a^«en ben ©urehfauf f baben, fo hat eS nid)t ml gu bebeuteti. ©obalD fte aber hartleibig babep ftnb, fo befommen fte oft trieft bie ©ichter. "©afür muß man bann forgen, ba^ man ihnen ben Seib aufhält mit ctwaS Ka'ftoröbl, 1 ober 2 Sbeelöffet ooü für 2 ober 3 Sage. 2Gen$ * man ein fel)r feharfeS gebermeffer ober eine Sänget * nimmt, unb oertheilt baS 3«bnfletfch Don oben her* unter bis an ben 3ann> ^,Ilt't bcr^bn leicht heraus fann, fo ift baS Immer baS ftcperfte Wittel; unb wenn bieS gur 3eü gethan, fo oerhütet eS immer man* che übte gofgen. ©abep friegt man ftd) ein fehötteS ©tücf DriSruth in ber Slpothcfe, unb hängtS bem Kinbe um ben £)atS, um barauf gu beißen; bieS ift oiet beffer atS ©über ober fonft ctwaS hartes. 2B i b e r b a § % b n e l; m e n ber kinber, (tafe an ihnen fleht, bie Kinber gleid) aufnimmt, ioacfer mad)f, unb reibt ihnen ben Bauch unb ben Nücfen mit warmem gtannet, fo werben bie 2Gtnbe weggehen unb bk ©id)ter haben bann nicht oiel auf ftd): Wan fann ihnen aber and) gur netnlichen 3elt ein wenig gu Srinfen geben worin 3 Sropfen SlmeS* öbl aufgelößt ftnb. Wan fann ihnen bann unb wann ein wenig Kaftotöbf geben, bamit ber Unterleib ge* reinigt werbe. & r i n b f o p f. ©iefe Kranfheit ift anftecfenb. Wan foüte baber einen befonbern Kamm, Burfte, 5}ttt ober Wüfce für folche Kinber halten. Ehe man baS Dortrefliche Wit* © e f u n b h e i t S * © d) a fc f a m m e r. 111 tel Welches ich jcfct Dafür oerorbncn wiü gebraud)t, fo.mifehe man 2 ©ram ©chwefel*Blüthe, unb 2 ©ram Kriem of Sartar recht gufammen, mifehe baf*/ felbe in ein gutes Sfd)iü WotaffeS, unb gebe bem Kinbe aüe Slbettb unb Worgen einen Sbeelöffet ooü, bis eS aüe tft. Nad)bem eS baS tefcte genommen bat, fo gebe man ihm beS näcbften SageS barauf 2 gute Sheetöffel doü Kaftoröbf. ©ann laffe man ftcb'fol* / genbe Webigin in ber Slpotfjlfe gubereiten: * SRimm fürjlich jubereiteter €ulpfyat of -^otafd) 3 «"DramS, ^piinifdje roeif,e €eife li £>ram, """£ Äalfroaffer 7£ «unj, Vorlauf 2 £trtm. Take sulphate of potash, recently prepared, 3 drams, Spanish white soap l£ dram, Lime-w^ter 75 ounces, Spirit of wine 2 drams—mixed. Saß biefeS mifchen unb fcbüttle eS wobt, unb wa* fd)c alle Worgen unb Slbenb ben Kopf bamit ©ieS ift ein herrliches Wittel baS noch nie, meines gGiffenS, gefehlt hat. Wan muß folcheS etliche Wor* gen unb Slbenbe hinter einanber thun, unb muß ben ©rinb Dott felbft abtroeftten taffett, fo wirb ber ©rinb fteh abfd)ä(en unb bk Qaut wirb brunter gefunb gum Vorfchein fommen, obne bafi man bk §aare babe^ abfehneibett braucht. ©dnt Q3ituö $an$. ©ieS tft eiue fottberbare NerDenfranfhett *ep man* eben Kttibern Don 6 bis 14 3abrett, bk ftd) burch fonberbare unorbentlicbe Bewegungen, (immer mehr ober weniger frampfartig) beS KopfeS unb ber ©lieber aitgeigt: fo ba^ abergläubifche Wenfchen wohl gar oft fte ber £ercrep ober böfen Seuten guge* fchrieben haben. ©aS hefte Wittel baS mir wtber biefeS Uebel befannt ift, tft baS ©chauerbab, wk id) eS im troefnett b^gen ober SeipbuS*gieber oerorb* 112 @efunbbeitS*©cbafcfammer. net babe. Wan foüte wenigftenS baffelbe eine 2Bo* che lang aüe Worgen eine ©tunbe nad) ©onnert* ■Slufgang oor bem Worgeneffen gebrauchen, ©abep rann man täglich, nach bem oerfcbiebenen Sllter, ent* ^ weber Don einem bis 3 Eßtöffet doü guten 3obamtiS* trauben SÖ3etn, 2 Sbeite 28em unb 'ein Zl)eil 2Gaf* fer, aüe 2 ©tuttben beS SageS, ober auch anftatt teS 2GeitteS, 3 mal beS SageS oon 8 bis 12 fauere tropfen itt 3 Eßlöffel doü falten SfGafferS reichen. äGenn man biefeS gehörig braucht, fo wirb gemein* licl) ok Kranfbeü nachäffen; wenn nicht gänglid), fo muß man länger bamit fortfahren, nur Sicht geben, bafi baben feine gu große ^artleibigfeit $tafc nimmt. 9v 6 11; e t n. ©iefe Kranfheit ift befannt genug, fo bafi id) bk Werfmate fcerfelben nicht befchreiben braud)e. SBenn man gehörige ©orge trägt, ba^ ber Kranfe mittet* mäßig warnt gehalten wirb, fo ift baS faft aüeS waS babep gu flum ift. £olbcr*St)ce mit Nofettblättent, ift baS hefte ©eträttf, (attwarm getrunfen. Wan follte bem Kranfen ja im Slnfange ber Kranfheit fei* ne Sarirung geben, auch nicht gur Slber (äffen, unb wenn aud) baS gieber babep giemtid) bod) ftetgen foüte. 3m Slbgange ber Nöthein aber ift eS fehr nö* thig eine gelinbe Sarirung oon bem Sarir*2Getn gu geben, nach Verhältniß beS SlfterS. ©ie größte Vor* ftebt ift aber bep biefer Kranfheit nöthig, bafi burch unrechte BehanbtuttgSart, burch Verfättung ober fonftige ttugeitige fd)wä'd)enbe Wittef, bte Nöthefn nid)t gurücftreten, womit häufige SebenSgefabr Der* bunben ift. ©oüte bieS aber ber gall fepn, fo muß man ben Brauten augenbticffid) in gfannel wicfeln, unb ihm alle halbe ©tunbe etwaS muüeb ober war* men SfGetn unb SfGaffer gu trinfen geben, WS bk Nötbein wieber gum Vorftheiit fommett ©efunbbeitS*©cf)akfammer, 113 £>r. ©top'« 6eroabrte$ 9)cittel fiir ben roiitbigen Jp u n b 6 & i fj. ©iefeS Wütet hat noch nie gefeblt, unb bat §wt* * fc berte gang glüeflieh Don biefer abfebeutiehett unb tobt* lieben Krattfbeü glüeflieh befrepet. Wan merfe ftcb , baber bieS: Sflimm 2(nnngaali§ ober rotfyer jpübnerbarm 1 2(un$. • aSenetianifcher Sfyeriaf 1 2(un$* Annagalis 1 ounce, Venetian Theriac 1 ounce. v.-,~ Sl)ite ben ^übnerbarm tri 1 Quart Bier, uttb CaflF fe folcheS auf einem gedübelt geuer bis gur Själfte einfochen; feihe eS burch, unb wenn eS noch beiß ift, äo thue ben Shcriaf ba^u, unb rühre eS um bis eS lieh wobt oermifcht bat. ^affe biefeS WorgenS nüch* tern bett Kranfen auf einmal trinfen: ber Kranfe muß wenigftenS 2 ©tunben barauf faften,'fein fal* teS ^Gaffer trinfen, ftcb wenigftettS 2 äGochen für ©ehweinefleifd), gifchen, unb aüem waS in unb auf bem sIGaffer fehwimmt, wk aud) für 3c*n unb foit* ftigen ftarfen ©emüthSbewegungen, tnfottberbeit aber für ftarfen unb beigen ©etränfen büten. Einem 12jährigen Binbe giebt matt bie Raffte ber obgebachtett $orgion, unb fo 'nad) Verhättttiß beS SltrerS etwas weniger unb weniger, gür ein ©tücf Vieb muß bie ^orgiott boppelt feptu 5 n b e* 3d) babe bemt nnn biefeS Heine SfGerfchett gifte?* lid) gu ©tanbe gebracht. 3ch habe meinem Vor* fafe unb ^fan gemäß, furg, büttbig unb beutfich ge* geiget, wie man feine ©efunbbeit fo weit atS mög* lid), burd) Vorftchtigfeit unb Klugheit erhalten; wk 114 @e f u nbl) e tt S* ©d) afcf amtner. man oieten ©efabren, welche ber ©efunbbeit unb bem Sehen brobett, oft entgehen, unb wie man fid) in »Kranfheiten gu oerhatten habe, um wieber gefunb gu werben. $d) fann bem Sefer aufrichtig Derftehern, # baß eS mir feine geringe Wühe gefoftet hat, ber Slb* > fia)t meines 93lanS mit Tffefem 2Berf gemäß, jebem ..\ meiner Sefer, befonberS ben ©eutfd)en Sanbleuten, beutlich unb Derftättblieh gu fepn. 3d) habe aüe *' ifrembe mebigtnifehe SluSbrücfe in ©eutfch gefchrieben; gerabe fo wie man eS buchftabirt, unb auSfpricht in W>eutfd), fo fprieht eS ftd) auch in Engtifch auS. Ne* benher habe ich bep bett meiften Verorbnungen ober mebiginifthen Vorfdjriften unter bem ©eutfd)en, bk nämlichen auch in Englifd) bepgefügt, bamit ber Sattb* matttt eS «ur abfchreiben unb mtt bemfetben itt bie Slpothefe gehen famt, um ftcb bk Slrgeoep fertig ma* eben gu laffen. SfGer nun guten ©ebrauch dou biefem Buche macht, ber wirb balb ben großen Stuften baoon ftn* ben. Ulfter bem guten ©ebrauch biefeS 2Gerfd)enS DerfMje id) guoörberft, bafi man ftd) burd) fleißiges Sefen beffelben mit bem 3nha(t beffetben burd) unb burd) befannt macht, unb bann aud) bie Vorfcbrtf* ten barin genau befolge, ©er fernere gute ©e* brauch biefeS BuehS befteht barin, bafi man be* neu Wittein bic barin oorgefchrieben, wenn man in Kranfheiten folche gebraucht, gehörige Reit fd)entt, bamit fie aud) gehörige Söirfung th'ttu fönnen, unb nicht Dieüeicht glaubt, Slrgencpmittel muffen in Krtmf* heiten auf aüe gälte plöfcltd) ihre gute Söirfung of* fenbaren. Biete Wenfchen, wenn fte auch ok heften Wtttef für biefe unb jene Kranfheit gebrauchen, oerbmbern baburd), bafi fie nicht gehörige Reit mit bem ©ebrauch biefer Wittel anhalten, bk gute 2Gir* fung baoott, unb gehe« bamt oott einer Slfgenep gur anbern über, wo baS eine Wittel oft baS anbere Der* @efunbbettS*©d)afcfammer. 115 Wrbt. Slttbere Wenfchen haben bie ©emobnbeit, wenn fte Slrgenepmütel gebrauche«, bafi fie mitunter nod) mehrerer ^eute 3tatt) annehmen unb gebrau* i eben, unb fo aüeS btircheütanber mengen, ©q-ß L bieS fein guter ©ebrauch faß fann, muß einem je* f ben oernünftigen Wenfchen beutlid) fepn. 2Ger ba* ber irgenb eine Vorfchrift auS biefem Bud)e braucht; J ber laffe berfetben baburch ©ereehtigfeit wiberfab*/"'^ ren, bafi er ein folcheS Wittel recht probirt, baS beißt, t je nacbbem eS ift, ihm wenigftenS Don 5 bis 8 Sagend 3eü fcbenft, unb im gieber, je nad)bem bk Umftän* De ftnb, wenigftenS oon 9 bis 14 Sagen, ja oft noch länger, ©och id) habe auch für bie meiften Kranf* betten gwep Wittel, für manche aud) brep Perorbnet, baf) man alfo nach ©efaüen einen Sag um ben an* bern abweebfetn fann. Von manchen Wittcfn fann man faft augetiibpfttcbe, oon manchen ftünbticbe, §)ütfe, oon anbern oon 24 bis 48 ©tunben ^)ü(fe erwarten. 3e nad)bem bie Slrt unb Natur b%r Kranf* beit ift, fommt bie S^ülfe fehneü ob^ oermeilt länger. Watt fep baber Perftänbig unb gebufbig, unb weehfele nid)t fo fd)neü mit ben Wittefn ab, unb (äffe ftcb oon Niemanb ba^u oerptaubern. Db id) gleich für hinlängliche Empfehlung für biefeS 3Gerf forgcn werbe, fo braucht eS eigentlich feine weitere Empfehlung; eS empfiehlt ftd) felbft. UebrigenS erf läre ich hiem'it feperlid) unb gewiffeuhaft, ba^ ich fonft feine Slrgenepen in biefem 2Gerf oerorb*. net, oon benen id) nicht wei% ba§ fie burd) vk Erfab* rung beftätigt ftnb. ©ie ©attptabftcbt bep ber Be* fanntmad)u'ng biefer Wittet ift, bie 2Goh(fat)rt mei* ner beutfehen Brüber, befonberS ber beutfehen Sanb* teilte, ©aß ich enblid) nicht für ©elehrte gefchrie* ben, baS habe idt) im Slnfange erwähnt. 3>en 4ten 3uh> 1831. 3«MM- \t <5ti,e' SsBrerinnerung................................. 2—12 \ eünleitung.....................................13—37 ^ 5tpotl*efergeroicht.........,......................... 43 * --------------_, beffen SDierfjjeicfyen................... 44 .^tugen, roebe..................................... 77 ••-^Biugentieber, <2cbroären an benfetben...........^....... 78 5(uegang beS 2(fter§ 6ei Äinbern...................... 109 llbnttywn ber -Sfinber—SO^ittcl gegen baffelbe............ 109 55. Brechmittel..................................... 40 SBtutreinigung.................................... 44 33lutreiniguiM8mitteh ein anbereS..................... 45 Brechen unb «ariren, Sbotera 9)cor6u§ genannt.......... 58 Blutjrillen r....................T.-^T............. 62 Blutfpetjen..........................'...'......... 63 33lutbred)ek...................................... 64 Banbroumr...................................... 67 Sßofe £ing am Ringer............................... 76 Branbfalbe......; •:............................. 84 Brüfte, roebe unb gefcbroollene....................... 101 Bredjen ber £inber................................ 103 QSofer unb. fcfyroarigter 9)cunb ben ^inbern.............. 107 (5. Spolera 9)corbu§.................................. 58 S\ Durchfall ober Sar................................ 58 £>urd)lauf ber kinber.............................. 105 (*. Sntjunbung in Un ©ebärmen....................... 59 £ntjunbung*rumati§ '........-.'..................... 75 $. ftieberlarirungen..............................,... 39 gieber überhaupt.............................,____ 45 ..■■>. *'" Sßecbfetfieber ober frieren.................... 47 --------t-efränbigc? l)tj$ige$.......................... 50 -------- b.iS Dvemittent ober nad)laffenbe................ 52 -------baö 5eipl;u6* ober Ferren*................. 54 (116)" 3nhalt. 117 fieberfucben .....................................59 faule unb fcbrodrtchre Beine, 9)ctttel für biefel&en........ 86 @. ©rar>el . /....................................... 63 ■*« @elbfud)t....................................... 74 i ©lieberfcbmerjen..............„................... 85 ©uter Dvatb an altere $rauen§p#erfenen................. 90 .---------für fdjroangere 3£eib6leute................. 96 ---------nn Äinbbetterinnen...................... 97 ©eiber 2(nfrricb ber Äinber.......•................... 103 ©idu-er.......................*................. HQ* ©rinbfopf .'...................................... 119 jpuften......................................... 69 ----- Blauer................................... TO £üften^ranfbeit................................. 79 #eitpf*lafrer...................................... 84 $iffup ber kinber................................. 104 ^»autauefdjldge ober 2(u§fabren bei) ^inbern............. 107 *. ßtitdungämittet roiber ^ie6crt>it|c...............^. . .\ . 41 --------------ein anbere§.......................... 42 ßotid*. T.-.....................................••• 56 Ärebö .~........*.............................. 76 £rd*|e."......................................... 82 Äopfweb....................................'---- 83 £inb6ett*$ieber.................................. 99 ßreibemirtur, roie fie ju verfertigen.................... 106 2. Sarirungen...................................... 37 SungeW&uSjebrung................................ 49 Sar ober «Durchfall................................ 58 fieberentjönbung.................................. JjJ Socfrfdjaa ober S55angenfd)tufe........................ 80 SDt. SOiittel um ju fchroiijen............................. « SDcagenframpf.................................... ..I* SDiagensSntjiinbung............................... '* «Monatliche Reinigung.............••••• • • • • • • ■ • • • • • _________1__________, gjerbinberung ober gdnjttcbe* tCuttfei« hm berfel6en................. *T m 4 HS Inhalt. SD?onat§flu(j, ju groß ober ju plo|tid) unb ju ftarf........ 89 SKutterroeb unb 9)cuttern>ebs©ichter................... 94 # JHafenbtuten .................................... 63 O. . Ot-ncenroel*..................t..................... 83 % «Peil« .......................................... 79 ... Rillen (roeib(id)e) roiber ba§ fo genannte 9)?urterrc>el*>....... 101 ^ «H. <Äubr.......................................... 60 SHingrourm...................................... 70 Stumatifche ©t^merjen, tmgftebenbe.................. 75 9iotbeln......................................... 112 p @. * «Stechen ober ^Jlurifie.............................. 56 ©aljflufj ober faulet Bein.......................... 77 ■gtdrfungSmittel ber »Jtatur......................... 79 etdrfenbe jpitlen................................. 94 — für 2Beib6teute, bie mit 93iutrerrceh unb ©icbter beljaftet ftnb............... 95 Scbmerjeri unb 2Binb in ben ©ebdrmen betj^tinbern...... 104 Sticfflufc ober ^ruup ber kinber........ f........^. 106 €dnt SSituS Sanj..................". .*........K.. 111 ©toi'e bewährtes Üftittel für benroütbigen £unb66ijs...... 113 Xau&heit........................................ 83 2B. Sßeifce ©efchroulfr (White Svvelling)......;........... 64 2Bürmer........................................ 66 -------üvunber SDBurm............................ 67 -------Banbrourm......v........................ 67 SBnfJerfucbt...................................... 71 ÖBangenfcfyluJi ober Sodtfcbaa........................ 80 SSÖeifjer $tu|j..................................... 91 o 3ugpflafter...................................... 84 Salinen ber Äinber................................ 100 1 / ■«•%* &,v X & rs r" ■*■ ,ü/- \ - & i^stf -*? *.$**\*. .• ft L$*Hm* «# f ■ is*. .,;• >,/W ^ y?w-